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Auf der Suche nach den Bannkomponenten

Aus Avesfeuer
Version vom 13. Juni 2008, 20:52 Uhr von Ginaya (Diskussion | Beiträge) (Eintrag vom 24. Efferd 1019 BF: typo)
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Tagebuch Übersicht
Chronik Kapitel
PRA - RON 1005 Wieder daheim
RON - EFF 1005 Die Verwandtschaft in Havena
EFF 1005 In Honingen
EFF - TRA 1005 Von Honingen weiter
TRA 1005 Auf dem Schiff nach Albenhus
TRA 1005 Durch den Eisenwald
TRA 1005 In Albenhus
TRA 1005 Der Auftrag
TRA 1005 In Trackenborn
TRA - BOR 1005 Zurück nach Hause
BOR - PHE 1005 Weiterbilden auf der Akademie
PHE 1005 - PRA 1006 Die Arbeit bei Herrn Prem
PRA 1006 Arbeiten in Lowangen
RON 1006 Auf dem Weg von Lowangen über Teshkal nach Andergast
RON - EFF 1006 Die Prüfungen im Kampfseminar Andergast
EFF 1006 Auf der Akademie in Andergast
TRA 1006 Unterwegs nach Gratenfels
TRA 1006 Die Festtage in Gratenfels
TRA 1006 Die Verfolgungsjagd
BOR - TSA 1006 Aufenthalt in Gratenfels
TSA - PER 1006 Weitermarsch nach Neersand
PER 1006 Die ersten Tage in Neersand
PER 1006 Auf dem Walsach
PER 1006 Unterwegs im Überwals
ING 1006 Von Neersand nach Vallusa
ING 1006 Auf dem Weg nach Kurkum
PRA - RON 1006 Von Vallusa nach Greifenfurt
RON 1007 Von Greifenfurt zum Turm Rohezals
RON 1007 In der Borbaradianerabtei
HES - FIR 1007 Das Fest in Thorwal
FIR 1007 Die Wettfahrt beginnt
FIR - TSA 1007 Unterwegs in Eis und Schnee
TSA 1007 Auf dem Weg zum Himmelsturm
TSA - PHE 1007 Im Himmelsturm und auf der Flucht
PHE 1007 Kampf gegen die Zorganpocken
PHE - ING 1007 Der große Viehtrieb


ING 1015 Wiedersehen in Weiden
ING 1015 Auf dem Weg nach Dragenfeld
RAH 1015 In Dragenfeld und wieder retour
RAH 1015 - PRA 1016 Zurück in Baliho
PRA 1016 Über Trallop nach Punin
RON - EFF 1016 Nachforschungen in Punin
TRA 1016 Herzog Waldemars Auftrag
TRA 1016 Erste Nachforschungen
TRA - BOR 1016 Nachforschungen in Baliho
BOR 1016 Von Baliho nach Rhodenstein
BOR 1016 Auf der Suche nach dem Erzvampir
BOR - TSA 1016 Der Winter in Weiden
TSA 1016 - PRA 1017 Die Reisen im Frühling 1016 BF
PRA - RON 1017 Unterwegs nach Arras de Mott
RON 1017 Im Kloster Arras de Mott
RON 1017 Das Tal der Elemente
RON 1017 Kampf um Arras de Mott
RON - EFF 1017 Der Auftrag des Heliodans
EFF - TSA 1017 Der Winter in Lowangen
TSA - RAH 1017 Auf dem Weg nach Greyfensteyn und Balträa
RAH 1017 - EFF 1018 Das Orakel der Elenviner Auen
EFF - HES 1018 Unterwegs im Auftrag Aromboloschs
HES - FIR 1018 Auf Liscoms Spuren
TSA - ING 1018 Firunwärts nach Ferdok
ING - RAH 1018 Der Auftrag der Boron-Kirche
RAH 1018 - PRA 1019 Auf nach Maraskan
PRA 1019 In der grünen Hölle Maraskans
PRA 1019 Die Endurium-Mine
PRA - RON 1019 Das Zepter der Echsen
RON - EFF 1019 Der Sturm auf den Fürstenpalast
EFF 1019 Auf der Suche nach den Bannkomponenten
EFF - TRA 1019 Die Erben der Gräber
TRA 1019 Neue Feinde
TRA 1019 Die vielen Hände Bastrabuns
TRA - BOR 1019 Den Chimären auf der Spur
BOR 1019 Der Chimärenmeister und die Hexe
BOR 1019 Kurzes Durchatmen
BOR 1019 Vom Licht in den Schatten
BOR - HES 1019 Aufträge im Schatten
HES 1019 Schatten über Tobrien
HES - FIR 1019 Schatten im Dschungel
FIR 1019 Schatten in Altaïa
FIR - TSA 1019 Verloren im Zwielicht
TSA - ING 1019 Warten auf die Apokatastase
ING 1019 Vorboten des Sturms
ING - RAH 1019 Das Artefakt der Oger
RAH 1019 Unter dem Banner von Kurkum
RAH 1019 Belagerungszustand
NL 1019 - PRA 1020 Warten in Beilunk
RON 1020 Auf in den Krieg
EFF 1020 Im Land des Feindes
EFF - TRA 1020 Eine hinterhältige List
TRA - TSA 1020 Das Ende Ysilias
TSA - PHE 1020 Ein kalter Frühling
PHE - ING 1020 Zeit der ersten Bündnisse
ING 1020 Morde am Konvent

Eintrag vom 16. Efferd 1019 BF

Wir sind in Khunchom angekommen. Endlich wieder Festland unter den Füßen! Der Tag ist klar und in der Ferne können wir noch die verfluchte Insel Maraskan sehen. Von dort wird sicher noch eine große Bedrohung ausgehen und dann könnte Khunchom als erstes getroffen werden. Wir müssen unbedingt Khadil Okharim davor warnen.

Eine Magistra hat uns heute schon in seinem Auftrag aufgesucht. Sie sagte, dass die Akademie ein dringendes Anliegen an uns hat. Bastrabuns Bann soll wieder belebt werden! Das war vor etwa 3000 Jahren der Bann gegen die Echsen, den der berühmte Bastrabun errichtet hat. Dies ist das große Forschungsprojekt, weswegen Dschelef und Rakorium Muntagonus nach Khunchom kommen sollten! Über Bastrabuns Bann wissen wir so viel, dass es ein Schutzkreis gegen die Echsen war. Es war eine Art Mauer zwischen den Echsensümpfen und Maraskan und dem Land der Menschen. Bastrabun soll damals vor dreitausend Jahren die Echsen besiegt und das Sultanat Khunchom gegründet haben. Er gilt als großartiger Magier.

Morgen haben wir ein Treffen in der Akademie vereinbart. Khadil lässt uns außerdem ausrichten, so wir Endurium haben, hätte er ein gutes Angebot für uns. Das kann ich mir schon vorstellen. Das Endurium haben wir übrigens noch nicht abgegeben. Als wir heute im Boron-Tempel unsere Sachen geholt haben, haben wir vorläufig nichts von dem Metall erwähnt. Wir wollen erst einmal abwarten.

Eintrag vom 17. Efferd 1019 BF

Wir haben schlimme Gerüchte vernommen, die wahr sein dürften. Es geht um die Zweite Offenbarung von Baltrea. Am 14. Praios suchte der Greif den Heliodan auf. Am nächsten Tag trat er vor das Volk. Er hat gesagt, dass er von Praios auserwählt wurde, die Zweite Offenbarung zu veröffentlichen. Und darin wird vor drohendem Unheil gewarnt. Auch von Borbarad ist die Rede, wenn dieser auch nur umschrieben wird mit den Worten: „Was vertrieben durch mächtigen Spruch, ist nun zurückgekehrt, um alte Macht zu ergreifen.“ Auch ist die Rede davon, dass von Maraskan eine Bedrohung ausgeht. Nun haben wir Gewissheit, dass sich hier etwas sehr Finsteres zusammenbraut. Leider verstehen gewisse Leute diese Prophezeiung anders, sie meinen, vom Horasreich gehe eine neue Bedrohung aus, wie einst damals durch Fran und Hela Horas, und es stehe eine weitere Dämonenschlacht bevor!

Hesinde, ich bitte dich, lass die Menschen erkennen, was und vor allem wer hinter all dem steckt. Ein Krieg zwischen dem Neuen und dem Alten Reich wäre in der jetzigen Situation eine Katastrophe! Reichsbehüter Brin muss umgehend informiert werden, dass mit dieser Prophezeiung sicher nicht das Horasreich gemeint ist! Meine Hoffnung ist es, dass der Heliodan weiß, auf wen diese Prophezeiung vor allem anspielt. Ein Krieg muss unbedingt verhindert werden!

Leudalia und Joela sind erwartungsgemäß sehr erbost über diese Meldung. Sie beschweren sich, dass die Horasier einfach so verdächtigt werden. Argumente meinerseits, dass das nicht so weit hergeholt sei, da die ersten beiden Dämonenschlachten auch vom Horasreich ausgegangen sind, lassen sie nicht gelten. Ich finde es ja auch schlimm, dass damit die bereits strapazierten Beziehungen zum Alten Reich noch verschlimmert werden, aber für Alrik Normalbürger liegt es auf der Hand, dass wieder die Horas eine solche Schlacht verursachen wird. Und eines muss man schon zugeben, die Sprüche in der Prophezeiung treffen genauso auf die selbsternannte Kaiserin zu. Ich glaube zwar auch, dass es eine Warnung vor Borbarad ist, aber wie gesagt, es wundert mich nicht, dass vom gewöhnlichen Volk nun Amene Horas als große Bedrohung gesehen wird!

Weiters berichteten Ausrufer von einer völligen Nachrichtensperre von Maraskan. Angeblich seien Helme Haffax und seine Truppen unterwegs auf die Insel. Weiters hört man von schweren Aufständen in Tuzak, die von der Sonnenlegion niedergeschlagen wurden. Damit wird wohl der Sturm auf den Fürstenpalast gemeint sein, vermute ich. Von einer Verwicklung des Haranydads ist auch die Rede. Im Osten der Insel sollen fremde Schiffe gesichtet worden sein. Über eine angebliche Verwicklung des Horasreiches wird auch gemunkelt. Doch das kann ich mir nicht vorstellen.

Eintrag vom 18. Efferd 1019 BF

Ich kann nicht schlafen, es ist erst früh Morgen, aber ich bin schon hellwach. Wir werden uns auf die Spuren des alten Bastrabuns begeben! Ich bin richtig aufgeregt! Altes, verschollenes Wissen will ausgegraben werden, uralte Artefakte wollen gefunden werden!

Der Besuch bei Khadil Okharim war sehr aufschlussreich. Wir wurden sehr förmlich und mit großer Ehrerbietung empfangen und in den Audienztrakt geführt. Der Luftdschinn Wolkenflug begrüßte uns in unserer jeweiligen Muttersprache und erzählte uns einiges über die Akademie. Er war Khadils persönlicher Sekretär.

Khadil Okharim, Rakorium Muntagonus und Dschelef ibn Jassafer begrüßten uns freundlich in einem hübschen Empfangsraum. Häppchen und Erfrischungen wurden gleich gereicht. Wir erzählten zu Beginn von unseren Erlebnissen auf Maraskan. Als wir bei berichteten, dass wir einiges an Endurium mit uns führen, glänzten Khadils Augen hell vor Freude. Sein Angebot war großzügig, aber wir und auch die anderen beiden Magier waren dafür, es besser in einen Tempel zu bringen. Khadil war sichtlich enttäuscht, doch zürnte er uns nicht.

Wir zeigten der Spektabilität Borbarads Stab. Er meinte dazu, dass dieser Stab so mächtig sei, dass er auch für andere Personen Fähigkeiten bereitstellt. Trotzdem sollten wir es uns gut überlegen, ob wir ihn anwenden wollen. Wer weiß, ob Borbarad nicht genau das bezweckt und er dadurch Kontrolle über uns erlangt. Es wundert uns immer noch alle, dass er uns den Stab so einfach überlassen hat.

Weiters fragten wir die drei Magier, was sie über Assarbad wüssten. Ihr Wissen deckt sich mehr oder minder mit meinem, aber konnte mir Rakorium Muntagonus erzählen, dass Al'Ginaion, der über Zhamorrah herrschte, von Assarbad verraten worden sein soll. Assarbad gab die Stadt auf, als sie angegriffen wurde und überließ so Al'Ginaion seinem Schicksal. Das könnte erklären, warum Al'Ginaion solche starken Hassgefühle gegenüber Assarbad hegt. Langsam bin ich mir sicher, dass die Seelenschatten in meinem Rubinauge zu Al'Ginaion gehören. Und Borbarad zumindest einen Teil des Geistes von Assarbad in sich trägt. Es heißt übrigens auch, dass es in Zhamorrah einen besonderen Rubin gegeben haben soll!

Torben wurde im Laufe des Abends von Dschelef analysiert. Es liegen die Merkmale Eigenschaften und Form auf ihm. Mehr kann man kaum sagen, da die Magie so fremdartig ist.

Den restlichen Abend unterhielten wir uns über Bastrabuns Bann. Es gibt einige Prophezeiungen und Horoskope, die immer wieder auf Chimären hinweisen. Außerdem kamen die Harpyien, das Füllhorn und die am Kopf stehende Tsa vor. Die Harpyien stehen für Wahnsinn, das Füllhorn für Reichtum und Überfluss und die am Kopf stehende Tsa für Wandlung und Veränderung. Genaue Deutungen wissen wir auch nicht, aber es verheißt sicher nichts Gutes.

Vor drei Monden sei auf phexische Weise eines der drei bekannten Exemplare des Buches „Vom Leben in seinen natürlichen und unnatürlichen Formen“ aus der Akademie in Rashdul entwendet worden. Ein Zauberer aus Fasar, der ein Bekannter Liscoms war, beschloss auf unsere Seite zu wechseln und erzählte, dass Borbarad die Absicht hat mit einer Chimären-Armee die Tulamidenlande zu überfallen. Der Diebstahl des Buches könnte also ein Auftrag des Bethaners gewesen sein.

Da sei man auch an die Skorpionkriege erinnert worden. Horden von Chimären fielen damals über die Dörfer her. Dschelef hat nun in „Das große Buch der Abschwörungen“ eine Geheimschrift entdeckt. Daraus könnte man Bastrabuns Bann rekonstruieren. Rakorium Muntagonus ist Spezialist für Bannzauber und für Echsen. Er erzählte uns, dass der Bann eine nicht greifbare Mauer gewesen sei. Reste der Bannkomponenten sind heute noch erhalten. Ich erinnere mich, davon schon einmal in der Vorlesung „Große Errungenschaften der Magie in der Vergangenheit“ in Punin davon gehört zu haben. Der Bann verfolgt eine gewisse Linie. Dazwischen gab es Stelen, die teilweise heute noch in den Tulamidenlande zu finden sind. Früher war dieser Schutzkreis unter anderem gegen Chimären wirksam. Er könnte vielleicht aber auch andere Wesen abhalten und an anderen Orten errichtet werden. Leider ist nur wenig vom Wissen über Schutzkreise erhalten. Ich sollte endlich in diese Richtung forschen, schließlich habe ich bereits einige Bann- und Schutzkreise gesehen. Vielleicht kann ich einmal welche rekonstruieren. Die Borbaradianer scheinen dieses Wissen zu besitzen.

Für den Bann benötigt man bestimmte Komponenten. Hat man die gesammelt, so kann man ihn binnen ein paar Monden aktivieren. Diese Komponenten wollen wir nun suchen. Denn es geht eine große Gefahr von Maraskan aus und mit diesem Bann könnte man sie vom Tulamidenland abwenden. Joela und ich werden jetzt in die Bibliothek gehen. Sie hat gerade an die Zimmertür geklopft. Bevor wir uns auf die Suche nach den Bannkomponenten machen, müssen wir wissen, was wir genau suchen und wo die Dinge zu finden sind.

Eintrag vom 18. Efferd 1019 BF

Endlich wieder alte Bücher wälzen und verborgenes Wissen ausgraben! Heute war ich ganz in meinem Element! Ich glaube, Joela war nicht so glücklich wie ich, den ganzen Tag in der Bibliothek zu verbringen, aber sie hat versucht, mir so gut wie möglich zu helfen.

Gestern haben uns die drei Magister schon einiges über die Bannkomponenten erzählt. Es gibt sogenannte Trägerobjekte. Das sind Kraftobjekte im Bann. Die Grenzsteine, die im ganzen Tulamidenland zu finden sind, sind nur ein Teil davon. Sie ziehen sich von Selem über Kanemünde und den Eternen bis ins Yalaiad. Es sind bis zu vier Schritt hohe Steine oder Sarkophage, die die Kartusche Bastrabuns tragen und weiters Zeichen in Pfeilschrift. Diese Steine sind aber eher uninteressant, da sie leicht zu finden und daher schon erforscht worden sind.

Interessanter sind die zwölf Obelisken mit eingelassenen Mondsteinen, die auch über das Land verteilt sind. Sie bündeln die Kraft für den Bann und senden sie zu den Grenzsteinen, so wie ich das verstanden habe. Khadil ist bereits im Besitz von zwei solchen Mondsteinen. Einer befand sich schon in der Schatzkammer der Akademie, ein anderer diente als Briefbeschwerer (!!!) in der Silem-Horas-Bibliothek. Die Steine sind deshalb so wichtig, da sie die Matrix des Zaubers in sich tragen. Um den Bann zu rekonstruieren, benötigt man nicht alle zwölf Steine, aber je mehr man hat desto besser.

Zu guter Letzt gibt es noch Kanopen. Sie haben Deckel in Form eines Tierkopfes, enthalten Paraphenalia und Beschreibungen des Banns. Es heißt, je drei von ihnen flankieren einen Obelisken, oder sie sind auf Linien zwischen den Obelisken zu finden.

Bastrabuns Bann ist nicht ein einzelner Zauber, sondern vielmehr eine Ansammlung von Ritualen, die nacheinander durchgeführt werden müssen. Dazu braucht man Angaben zu Gesängen, Gesten, Ritualglyphen, Begleitmusik, Opfergaben, Gewandung und Räucherwerk. Auf den Stelen, Kanopen und Obelisken sollten wir Hinweise darauf finden. Es heißt, zwölf Mal neun Hüter hätten eine Komponente im Kopf gehabt. Von hier bis nach Selem wurden bereits zwei Expeditionsgruppen entsandt, die nach diesen Bannkomponenten suchen. Doch der Einfluss der drei Magister reicht nicht bis ins zentrale Tulamidenland beziehungsweise in den Norden. Unsere Aufgabe ist es, in diese Teile des Landes zu reisen und Hinweise auf Bastrabuns Bann zu suchen. Das umfasst das Gebiet des südlichen Araniens, das Yalaiad und Gorien. Es gibt dort auch Magiergräber, in denen einige Hinweise zu finden sein könnten. Weiters könnten wir Hilfe von ODL-Großmeister Tarlisin von Borbra erhalten, der in Anchopal weilt. Rashdul hat eine große Bibliothek, die wir auch durchforsten sollen.

Wir haben den Auftrag natürlich angenommen. Auch wenn es nicht gesichert ist, dass wir den Bann rekonstruieren können, so müssen wir es versuchen. Eine Armee von Chimären kann sonst nur schwer aufgehalten werden!

In der Bibliothek haben wir bereits einiges herausgefunden. Über die Grenzsteine gibt es erwartungsgemäß nichts Neues, sie sind allgemein bekannt. Es gibt zwei Linien, die eine führt von Malqis über das Yalaiad nach Aimar Gor, von dort die Küste entlang bis nach Khunchom, dann weiter fast genau dem Küstenverlauf entsprechend nach Thalusa bis zur Chaneb-Mündung und von dort nach Selem. Die zweite geht von Selem bis südlich Loch Harodrôls.

Die Kanopen sind über zwei Schritt hoch, wirklich intakte soll es nur noch in abgelegenen Gegenden geben, da die anderen im Laufe der Zeit von Unwissenden zerstört worden sind. Über die Gesänge heißt es, es gibt zwölf mal zwölf. Die Mondsteine sind faustgroße Halbedelsteine, weiß und milchig glänzend. Auf den echten Steinen von Bastrabuns Bann sollen linsengroße Magierglyphen angebracht sein. Bastrabuns Kartusche, die auf den Grenzsteinen zu finden ist, besteht aus Bildern von Stier, Marder, Stein und Stern. Bastrabuns Herrschaftsgebiet umfasste zu seinen Lebzeiten das Yalaiad, Gorien, Balash, das Gadang-Delta, die Khunchomer Berge und das Shadif. Dort sollten wir also Hinweise finden können. Auf die Ära Bastrabuns weisen die Pfeilschrift, runde Ornamente, Blütenreliefs, aber auch Stern- und Mondzeichen, die für Feqz stehen, hin. Häufige Metalle waren Kupfer, Gold, Zinn, Bronze und sehr selten Silber und Elektrum. Sonstige Materialien waren Sandstein, Alabaster, Ton und Eisen.

Eintrag vom 19. Efferd 1019 BF

Heute werden Joela und ich noch einmal die Bibliothek aufsuchen, diesmal aber um etwas über Assarbad und die Zeit der Magiermogule herauszufinden.

Wir werden in ein paar Tagen aufbrechen, sobald Aridhel und Leudalia zurück sind. Sie bringen den Blutulmenstab Borbarads in die Bleikammern Gareths, das Endurium-Schwert in den großen Efferd-Tempel in Perricum und das Endurium zum Kaiserhaus. Lange haben wir diskutiert, was wir mit all den Dingen machen sollen. Es gab einen regelrechten Streit! Immerhin waren wir uns schnell einige, was mit dem Schwert zu geschehen hat. Denn es war klar, dass dies für einen mächtigen Borbardianer bestimmt ist. Alle anderen könnten dem Schwert womöglich verfallen und es würde das Leben aus ihnen heraussaugen. Da es ein mächtiges Schwert der Charyptoroth ist, war klar, es musste in den größten Efferd-Tempel gebracht werden, damit es vernichtet werden kann.

Was den Stab betrifft, ich hätte ihn ja gern weiter untersucht und vielleicht benutzt, aber vor allem Leudalia war der Ansicht, dass das zu gefährlich sei. Ganz Unrecht hat sie damit sicher nicht. Immerhin stammt er von Borbarad persönlich.

Das größte Streitthema war allerdings das Endurium. Zuerst haben wir überlegt, ob wir es einfach behalten sollen. Doch eigentlich ist es Eigentum des Mittelreiches. Die Horasierinnen hätten es aber gern ihrem Land überlassen. Dann war Joela wieder dafür, es der Phex-Kirche zu geben. Ich meinte aber, wenn, sollte jede Kirche etwas davon haben. Außerdem stünde es dann am ehesten der Boron-Kirche zu, da wir in ihrem Auftrag gehandelt haben. Leudalia war sowieso gegen jegliche persönliche Bereicherung. Als wir uns aber überhaupt nicht einigen konnte, war sie es, die vorschlug, es der Rondra-Kirche zu übergeben! Was sollte denn der Vorschlag? Die wären diejenigen, die wüssten, was damit zu tun sei, argumentierte sie. Das ist ja völliger Blödsinn! Nach langem hin und her einigten wir uns darauf, es dem Mittelreich zu übergeben, da die dafür eigentlich zuständig sind, es unter denjenigen aufzuteilen, die ein Anrecht darauf haben.

Gestern haben wir von Meister Okharim einige wertvolle Dinge bekommen. Darunter auch Artefakte, die jedoch von den AkademieabgängerInnen hergestellt wurden und dadurch gewisse „Nebenwirkungen“, wie die Spektabilität es nannte, auftreten können. So erhielten wir ein Fellachengewand, das den Träger oder die Trägerin für drei Stunden in einen Bauern verwandelt, dann eine Wunderlampe, die drei Mal einen Flim Flam hervorruft, eine Lippensalbe mit drei Anwendungen, die eine Stunde vor Vergiftungen schützt, eine Geierfeder, die zwei Mal ein Schloss öffnet und einen Zauberschlüssel aus Zwergensilber, die einen ein Mal entweder in oder aus der Pentagramma-Akademie in Rashdul bringt.abr> An Tränken überreichte man uns einen Heiltrank, einen Einbeertrank und einen Wirseltrank. Das sollte mal vorerst reichen, eigentlich sollte diese Suche nach den Bannkomponenten ja nicht so gefährlich werden. Aber man weiß ja nie, was geschehen wird.

Eintrag vom 19. Efferd 1019 BF

Heute haben wir einiges an Informationen zusammentragen können. Auch Torben hat sich unter den Geschichtenerzählern in Khunchom etwas umgehört. Es gibt unzählige tulamidische Märchen, in denen sicher viele wahre Begebenheiten stecken, doch es ist schwer herauszufinden, was Fiktion und was Realität ist.

Damals um 1600 vor BF gelangten die Magiermogule an die Macht. Sie dehnten ihr Reich aus und herrschten bald fast über das ganze Tulamidenland inklusive Aranien. Von Assarbad, dem mächtigsten unter den Magiermogulen, erzählt man sich, dass er viele Wesenheiten erschaffen haben soll. Dabei fällt auch der Name „Großer Schwarm“. Das Sultanat Khunchom, in dem Sultan Sulman herrschte, wurde von den Armeen der Magiermogule bedroht. Im Norden war da Mukarrab, der auf kamelgroßen Ameisen geritten sein soll, vom Westen kam Schamscherib mit seinen Riesenskorpionen, und im Süden war Assarbad, so erzählt man sich. Aber Sultan Sulman war siegreich und begründete das Zeitalter der diamantenen Sultane.

Zur Zeit dieser sogenannten Skorpionkriege, die von 1341 – 1326 vor BF dauerten, regierte eben in Zhamorrah der Mogul Al’Ginaion, der jedoch Assarbad unterstellt war. Das Zentrum seiner Macht soll wirklich ein faustgroßer Rubin gewesen sein! Wieder habe ich in Geschichtsbüchern gelesen, dass Assarbad damals Al’Ginaion nicht zur Seite stand, als Zhamorrah angegriffen wurde, und so verging dieser zusammen mit der Stadt. Und in einem uralten verstaubten Werk las ich, dass Assarbad in Tharsonius von Bethana wiedergeboren worden sein soll. Das bestätigt mich in meiner Theorie. Assarbad war damals von Sultan Sulman besiegt worden. Wenn die Geschichte sich immer wieder wiederholt, könnte man mutmaßen, dass vielleicht Rohal eine Reinkarnation des weisen Sultan Sulman sein könnte. Aber ich habe diese Vermutung leider nirgends bestätigt gefunden.

Weiters hat Joela in einem alt-tulamidischen Märchenbuch eine Geschichte gefunden, in der es heißt, dass früher in Zhamorrah Leviatanim gelebt haben sollen. Rashtul al‘Sheik soll damals in der kältesten Nacht mit einem Heer gegen die verfluchte Stadt gezogen sein. Er besiegte durch ihr Opfer die Donnerechsen trotz der dreißigfachen Übermacht. Feqz soll Sterne regnen haben lassen aus Trauer über die toten Kinder. So wurden die Leviatanim niedergeworfen, auf dass sie sich niemals wieder erheben sollten. Der Nachfolger von Rashtul al’Sheik war Bastrabun, der daraufhin den Bann gegen die Echsen errichtete. Er einte außerdem die Tulamiden gegen die Geschuppten.

Über die Stadt Rashdul fanden wir auch ein Märchen. Es heißt, einst erhob sich die Schöpfung, Tag und Nacht erschütterten, Tiere und Menschen wurden wahnsinnig. Irgendwann nach vielen Jahren kehrte erst Ruhe ein, denn der goldene Drache von Zze’Tha, also Pyrdacor, war verschwunden. Sein Volk, die Leviatanim, zerfleischten sich gegenseitig im Wahnsinn. Zu dieser Zeit wurden die Menschen immer mächtiger und zahlreicher. Bald wagten sie es, gegen die Echsen vorzugehen. Dafür wählten sie eine kalte Nacht, da die Geschuppten da am schwächsten sind. Die Menschen siegten und die erste Stadt, Fasar, wurde gegründet. Der erste Scheik’al‘Scheik war der bereits genannte Rashtul al’Sheik.

Torben hat heute auch den Grenzstein in Khunchom untersucht. Er ist vier Schritt hoch, steht auf breitem Sockel und ist ein würfelförmiger Quader mit Pyramidenspitze. Darin soll sich ein Hohlraum befinden. Die Grenzsteine tragen alle die gleiche Bannformel, geschrieben in Pfeilschrift. Ich habe versucht die Pfeilschrift zu lernen, aber sie ist sehr kompliziert. Zur Sicherheit habe ich die Geheiligten Glyphen von Unau abgemalt, könnte sein, dass auch mit ihnen geschrieben worden ist. Der Grenzstein ist natürlich schon sehr verwittert. Ich hoffe, die restlichen Bannkomponenten sind besser erhalten.

Eintrag vom 20. Efferd 1019 BF

So weit wir das abschätzen können, haben wir alles Brauchbare in der Bibliothek gefunden. Die drei Magier drängen etwas, denn der Bann muss so schnell wie möglich errichtet werden. Daher sind wir heute schon von Khunchom aufgebrochen. Wir haben eine Nachricht für Leudalia und Aridhel hinterlassen, sie sollen uns in Anchopal treffen. Khadil Okharim übergab uns noch ein Seidentuch, in das das Zeichen der Akademie eingestickt ist. Nur falls wir uns einmal ausweisen müssen.

Der Ritt nach Norden verlief ohne besondere Vorkommnisse. Unterwegs haben wir einige Nomaden gefragt, ob sie vielleicht etwas über die Kanopen und Obelisken wüssten, doch hat man hier angeblich keine gesehen.

Eintrag vom 21. Efferd 1019 BF

Endlich eine erste Spur! Joela hat ein bisschen herumgefragt und dann den Hinweis bekommen, dass auf einer Wiese in der Nähe ein Tonkrug stehen soll. Wir haben die Stelle gefunden, das war nicht leicht! Die Reste des Kruges – er ist leider zerstört – sind mit Erde bedeckt und schon von Pflanzen überwuchert. Während die anderen nach einer weiteren Kanope suchten, wirkte ich einen Oculus. Am Krug konnte ich ein schwaches Nachglühen von Magie erkennen, Reste einer Kraftlinie waren vorhanden. Ich dachte mir schon, dass die Bannkomponenten an Kraftlinien stehen könnten und so suchten wir weiter in der Richtung dieser schwache Linie. Joela und ich gelangten so zu einem Dorf namens Al’Rabat. Am Dorfplatz stand eine vier Schritt hohe Säule aus Sandstein! Wir konnten die Stelle finden, wo früher der Mondstein eingelassen war, auch die Kartusche Bastrabuns war zu sehen. Eine Frau erklärte uns, dass unlängst schon mal wer hier war und danach gesucht hat. Merkwürdiger Zufall. Sie berichtete weiters von einem Ziegenhirten, der bei der Suche nach einem entlaufenen Tier auf einen Krug gestoßen sei. Dabei fiel ihm auf, dass die Ziege ganz plötzlich vor seinen Augen verschwand und kurze Zeit später wieder auftauchte. Die Frau führte uns zu Hamallah, so hieß der Hirte, und dieser erklärte sich bereit, uns zu dieser Stelle zu führen.

Ich sprach auch in dem Dorf einen Oculus und erkannte, dass dieser Ort früher stark von Magie durchflutet gewesen sein musste. Doch jetzt ist die Kraft aus irgendeinem Grund erloschen. Wahrscheinlich, weil der Bann nicht mehr aktiv ist.

Eintrag vom 22. Efferd 1019 BF

Bei Hesinde, wir haben unsere erste heile Kanope gefunden! Der Hirte führte uns zu einer sehr abgelegenen Stelle im Gebirge. Dann hieß er uns an allein weiterzugehen. Ihm selbst war die Stelle zu unheimlich. So kletterte Joela voran und siehe da – plötzlich war sie weg! Wir konnten sie hören, aber nicht mehr sehen. Torben ging ihr nach, auch er verschwand. Er rief uns zu, dass hier oben der Tonkrug sei, also kletterte ich nach. Leider trat ich dabei so unglücklich auf einen wackligen Stein, sodass ich abrutschte und mir tatsächlich den Fuß brach! Doch ein Balsam behob das Missgeschick schnell. Dabei fiel mir auf, dass der Zauber hier viel leichter ging, als sonst! Ob das mit der Kanope zusammenhing? Vielleicht half die Kraftlinie mit, wer weiß!

Die Kanope war sehr hübsch, sie war mit vielen bunten Bildern verziert und trug einige Inschriften, die noch halbwegs gut zu lesen war. Ein Oculus verriet mir, dass die Kanope noch eine sehr starke arkane Strahlung aufweist und für das Unsichtbarkeitsfeld in der näheren Umgebung verantwortlich ist. Ich begann sofort mit der Übersetzung der Pfeilschrift, doch bald schon merkte ich, dass das viel zu lange dauern würde. Die Schrift ist zu fremdartig und ich bin mit ihr noch nicht vertraut. So habe ich alles abgezeichnet und werde mir das dann in Ruhe während unserer weiteren Reise ansehen. Eines konnte ich aber sofort übersetzen – es wird gewarnt, die Kanope zu öffnen. Da wir nicht wissen, welche Magie hier am Werk war, haben wir das auch nicht gemacht.

Wir werden heute hier bei der Kanope übernachten, ein Abstieg lohnt heute nicht mehr.

Eintrag vom 23. Efferd 1019 BF

Die Übersetzung der Pfeilschrift bereitet mir einige Probleme, aber ich mache Fortschritte. Langsam verstehe ich diese Zeichen und wie sie funktionieren. Ich glaube, auf der Kanope ist eine Art Gesang beschrieben. Eine Ritualformel. Aber schon bei den ersten paar Zeichen habe ich nicht die geringste Ahnung, was sie bedeuten könnten. Einige Zeichen wiederholen sich. Vielleicht kann ich dort ansetzen.

Eintrag vom 24. Efferd 1019 BF

Während unserer Reise liegt die Gor drohend links von uns. Erinnerungen werden schon wieder wach, die wir wohl nie vergessen werden. Hier hatten wir das erste Mal Kontakt zu Liscom, wer hätte gedacht, dass er es ist, der Jahre später den Schrecken über Dere bringt. Hoffen wir, dass er jetzt endgültig vernichtet ist.

Wir rasten heute bei einer Zisterne unter einer schattenspendenden Pinie. Einige Reisende lagerten bereits dort. Als wir dazu kamen, waren sie dabei, sogenannte „Käfereier“ aufzubrechen. Es sind Brocken aus Sandstein, die innen rötlich schimmern. Man verkauft sie hier als Steppenperlmutt. In Anchopal, wo man plant, einen Rahja-Tempel zu bauen, soll dessen ganzes Dach damit gedeckt werden. Doch das Sammeln birgt ein Risiko, wie wir mit eigenen Augen sehen mussten. Manchmal kommt es vor, dass lebendige Käfer darinnen sind. Dies war auch heute der Fall. Wir hörte einen markerschütternden Schrei, dann ein ersticktes Gurgeln und bereits ein paar Wimpernschläge später waren von dem Mann nur mehr ein paar Knochen übrig! Käfer waren dem Sandsteinbrocken entwichen, sie bedeckten seinen Körper und fraßen ihn in beängstigender Geschwindigkeit auf. Ich sendete noch eine Welle des Schmerzes aus, doch es war zu spät. Welch grauenvoller Anblick das war!

Wir halfen die sterblichen Überreste zu begraben und kamen so mit den Reisenden ins Gespräch. Es waren Tulamiden und wie es so üblich ist, erzählt man sich am Abend am Avesfeuer Märchen. So hörten wir heute von dem Schleiertanz der Sharisad. Es heißt, Mada sei die Tochter von Feqz. Sie begann einen großen Frevel und sühnte ihn, indem sie jede Nacht einen Schleiertanz am Himmel vollführt. Jedes Äon, so erzählt man sich, wirft sie einen ihrer Schleier fort und dort, wo er landet, entsteht eine magischen Hochkultur. Der dritte Schleier soll bei den Tulamiden gelandet sein. Damals errangen die Diamantenen Sultane dadurch den Sieg über die Magiermogule.

Das zweite Märchen, das uns erzählt wurde, war wieder das von Rashtul al Sheik und wie die Menschen sich gegen die Echsen auflehnten. Es deckte sich im Prinzip mit der Erzählung, die wir schon kannten.

Ich habe übrigens endlich die Bannkomponente übersetzt! Sie lautet:

Sprich: Tahasch schamm uschdad ai almai nandarsu!
Nicht Feind der Felder.
Nicht Feind des Landes.
Nicht Feind des Menschen.
Hinfort spricht der Beschützer im Namen der Menschen!
Meine Macht leitet, triumphiert er, meine Macht gebietet!
Al-Kaidasch nurab salia!

Die Sprache, in der die erste und die letzte Zeile verfasst sind, ist mir unbekannt. Aber vielleicht wissen die drei Magier mehr. Ich denke, es handelt sich um eine Art Ritualspruch, wenn der Bann in Kraft gesetzt werden soll. Bis jetzt läuft die Reise ganz gut, auch wenn ich hoffe, dass wir diesen Käfern nicht begegnen! Bin ich froh, dass wir diese Kanope nicht geöffnet haben, wer weiß, ob sich dort drin nicht auch solche Tiere befinden!

Eintrag vom 25. Efferd 1019 BF

Heute gegen Mittag gelangten wir nach Anchopal. Leudalia und Aridhel erwarteten uns schon ungeduldig. Sie sind bereits vor zwei Tagen hier angekommen. Das Endurium-Schwert befindet sich jetzt im Perricumer Efferd-Tempel. Dort hat der Hochgeweihte versichert, dass er alles tun wird um das Schwert zu zerstören. Der Stab wurde Dexter Nemrod übergeben, der ihn in den Bleikammern des Lichts verwahren wird. Was das Endurium betrifft, wird es aufgeteilt. Aridhel erdreistete sich zu Leudalias Schrecken zu fragen, ob wir nicht etwas vom Endurium behalten dürften! Als Leudalia das erzählte, überkam sie wieder ein großer Wutanfall, von dem sie sich nur langsam wieder beruhigte. Aber die Aufregung war umsonst, Dexter Nemrod ließ sich nichts anmerken. Endurium bekamen wir natürlich keines.

Die Stadt hier ist ganz hübsch, erbaut im Alt-Tulamidischen Stil. Sie hat eine Therme und ein Aquädukt und der ODL verfügt hier über eine gut sortierte Bibliothek. Unter anderem soll darin einiges an Wissen über Borbradianismus zu finden sein. Nachdem wir hier gegessen haben, werden wir uns zum Orden begeben und versuchen, Hilfe von Großmeister Tarlisin von Borbra zu erhalten. Seine Geschichte ist wirklich faszinierend. Er war einst ein Asfaloth-Paktierer, der sich aber dann voll und ganz dem Tsa-Glauben zugewendet hat. Und tatsächlich wurde der Pakt aufgelöst! Er ist einer der wenigen von denen bekannt ist, dass sie dies geschafft haben! In Borbra geschah etwas Besonderes, was es genau damit auf sich hat, weiß ich aber nicht. Sein Stab ging damals kaputt und er pflanzte die Reste in die Erde. Und Tsa ließ daraus einen Baum sprießen, er gilt als Tsa-Wunder.

Heute Nacht hatte ich wieder böse Albträume… es verwundert wohl kaum, dass ich von diesen grässlichen Käfern geträumt habe. Sie überfielen uns und als sie davonflogen bildete ihr Schwarm das Gesicht Borbarads. Grauenvoll.

Eintrag vom 25. Efferd 1019 BF

Schlimme Dinge sind geschehen, die unsere Reise wieder überschatten. Unser Besuch beim ODL wäre um ein Haar das letzte gewesen, was wir tun.

Tarlisin von Borbra empfing uns freundlich. Er schlug für unser Gespräch einen Besuch bei der Therme vor. Der Einladung folgten wir gerne. Wir erzählten ihm also von Bastrabuns Bann. Er hielt das aber für keine gute Idee, ihn wiederherzustellen - „zu theoretisch“, wie er meinte. Besser wäre es Leute für den Kampf gegen Borbarad zu rekrutieren. Leudalia fragte ihn erwartungsgemäß nach seiner Vergangenheit. Als er meinte, er wäre damals eben einfach jung und dumm gewesen, merkte ich, wie Leudalias Kopf rot anlief. Aber sie behielt die Fassung. Tsa hätte ihn damals von dem Pakt befreit, erzählte er. Wir saßen in einem Schwitzraum, wurden massiert und unterhielten uns ein bisschen. Immer wieder zwinkerte er Torben und Joela zu. Ich fand dieses Verhalten angesichts der Ernsthaftigkeit der Lage sehr unpassend. Gerade als wir so am Plaudern waren, schleuderte jemand einen Wurfdiskus auf Tarlisin und drei Maraskanis stürmten mit ihren Säbeln den Schwitzraum! Joela half sofort dem schwer verletzten Großmeister, Leudalia begann einen Heilsegen auf ihn zu sprechen. Torben stellte sich nackt und unbewaffnet den drei feigen Attentätern entgegen. Ich hörte ihn etwas zischeln und dann kämpfte er wieder so wie damals, als wir den Palast von Tuzak stürmten und wir beide von den anderen kurz getrennt waren. Es ist das dritte Zeichen, was er da anruft. Ich glaube, er sagt Nqisizz Levia'turak. Torben schaffte es tatsächlich die drei Angreifer zu besiegen. Meine Hilfe bestand darin blind einen Paralys zu sprechen. Das war verschwendete Energie, weil es ausgerechnet den Maraskani erwischte, der bereits am Boden lag. Wie auch immer, am Schluss, beugte sich Torben über den einen, den er getötet hatte und trank tatsächlich wieder sein Blut und aß das Herz! Welch ekelerregender Anblick! Ein anderer der Angreifer versuchte zu fliehen, doch Grim hielt in fest.

Tarlisin war dank Leudalia stabilisiert und wir begaben uns in einen ruhigen Raum, aber nicht ohne die beiden noch lebenden Maraskani im Schlepptau. Ich wirkte einen Blick in die Gedanken, der jedoch nicht viel brachte, da sie so und so redeten. Sie erzählten uns, dass sie Gerüchte gehört hatten, dass die Gezeichneten dem „Meister“ im Wege stehen würden. Ein gewisser Torgojin hat sie geschickt um uns zu töten. Am Schluss warnten sie uns noch, dass ihr „Meister“ uns richten würde. Bastarde!

Der Großmeister war nach diesem Schrecken ernüchtert und wesentlich hilfsbereiter. Er erzählte uns von den Qabalyim, den geheimen Magierzirkeln. Einer davon nennt sich „Erben der Gräber“. Sie erforschen die Vergangenheit und könnten uns sicher weiterhelfen. Die Kontaktperson wäre eine gewisse Tamura saba Tamura. Sie ist Zahori und lebt irgendwo mit ihrer Sippe im Yalaiad. Es wird etwas schwer werden sie zu finden. Tarlisin von Borbra gab uns seinen Mindorium-Ring (ein wunderschön gearbeitetes Stück!) als Geschenk für Tamura. Während wir sie suchen, wird seine Ordensarchivarin für uns die Bibliothek durchsuchen um Hinweise auf Bastrabuns Bann zu finden. In ein oder zwei Wochen sollen wir uns wieder melden.

Während wir so sprachen, bemerkten wir an Torben etwas Merkwürdiges! An seinem Unterarm befindet sich eine Echsenschuppe! Leudalia wäre fast in Ohnmacht gefallen, als sie das sah! Uns anderen war auch nicht viel besser zumute. Nur Tarlisin zeigte sich begeistert und meinte, die Schuppe sei ein Wunder von Tsa. Das ist sie sicher nicht. Und wieder überkommt mich die Befürchtung, dass Torben langsam zur Echse wird. Er züngelt, ihm ist schnell kalt, er liebt die Sonne und jetzt hat er auch noch eine Schuppe! Bei Hesinde, Yako sieht das sicher nicht gerne…