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Die Endurium-Mine

Aus Avesfeuer
Version vom 7. Juni 2008, 20:41 Uhr von Ginaya (Diskussion | Beiträge) (Eintrag vom 17. Praios 1019 BF: typo)
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Tagebuch Übersicht
Chronik Kapitel
PRA - RON 1005 Wieder daheim
RON - EFF 1005 Die Verwandtschaft in Havena
EFF 1005 In Honingen
EFF - TRA 1005 Von Honingen weiter
TRA 1005 Auf dem Schiff nach Albenhus
TRA 1005 Durch den Eisenwald
TRA 1005 In Albenhus
TRA 1005 Der Auftrag
TRA 1005 In Trackenborn
TRA - BOR 1005 Zurück nach Hause
BOR - PHE 1005 Weiterbilden auf der Akademie
PHE 1005 - PRA 1006 Die Arbeit bei Herrn Prem
PRA 1006 Arbeiten in Lowangen
RON 1006 Auf dem Weg von Lowangen über Teshkal nach Andergast
RON - EFF 1006 Die Prüfungen im Kampfseminar Andergast
EFF 1006 Auf der Akademie in Andergast
TRA 1006 Unterwegs nach Gratenfels
TRA 1006 Die Festtage in Gratenfels
TRA 1006 Die Verfolgungsjagd
BOR - TSA 1006 Aufenthalt in Gratenfels
TSA - PER 1006 Weitermarsch nach Neersand
PER 1006 Die ersten Tage in Neersand
PER 1006 Auf dem Walsach
PER 1006 Unterwegs im Überwals
ING 1006 Von Neersand nach Vallusa
ING 1006 Auf dem Weg nach Kurkum
PRA - RON 1006 Von Vallusa nach Greifenfurt
RON 1007 Von Greifenfurt zum Turm Rohezals
RON 1007 In der Borbaradianerabtei
HES - FIR 1007 Das Fest in Thorwal
FIR 1007 Die Wettfahrt beginnt
FIR - TSA 1007 Unterwegs in Eis und Schnee
TSA 1007 Auf dem Weg zum Himmelsturm
TSA - PHE 1007 Im Himmelsturm und auf der Flucht
PHE 1007 Kampf gegen die Zorganpocken
PHE - ING 1007 Der große Viehtrieb


ING 1015 Wiedersehen in Weiden
ING 1015 Auf dem Weg nach Dragenfeld
RAH 1015 In Dragenfeld und wieder retour
RAH 1015 - PRA 1016 Zurück in Baliho
PRA 1016 Über Trallop nach Punin
RON - EFF 1016 Nachforschungen in Punin
TRA 1016 Herzog Waldemars Auftrag
TRA 1016 Erste Nachforschungen
TRA - BOR 1016 Nachforschungen in Baliho
BOR 1016 Von Baliho nach Rhodenstein
BOR 1016 Auf der Suche nach dem Erzvampir
BOR - TSA 1016 Der Winter in Weiden
TSA 1016 - PRA 1017 Die Reisen im Frühling 1016 BF
PRA - RON 1017 Unterwegs nach Arras de Mott
RON 1017 Im Kloster Arras de Mott
RON 1017 Das Tal der Elemente
RON 1017 Kampf um Arras de Mott
RON - EFF 1017 Der Auftrag des Heliodans
EFF - TSA 1017 Der Winter in Lowangen
TSA - RAH 1017 Auf dem Weg nach Greyfensteyn und Balträa
RAH 1017 - EFF 1018 Das Orakel der Elenviner Auen
EFF - HES 1018 Unterwegs im Auftrag Aromboloschs
HES - FIR 1018 Auf Liscoms Spuren
TSA - ING 1018 Firunwärts nach Ferdok
ING - RAH 1018 Der Auftrag der Boron-Kirche
RAH 1018 - PRA 1019 Auf nach Maraskan
PRA 1019 In der grünen Hölle Maraskans
PRA 1019 Die Endurium-Mine
PRA - RON 1019 Das Zepter der Echsen
RON - EFF 1019 Der Sturm auf den Fürstenpalast
EFF 1019 Auf der Suche nach den Bannkomponenten
EFF - TRA 1019 Die Erben der Gräber
TRA 1019 Neue Feinde
TRA 1019 Die vielen Hände Bastrabuns
TRA - BOR 1019 Den Chimären auf der Spur
BOR 1019 Der Chimärenmeister und die Hexe
BOR 1019 Kurzes Durchatmen
BOR 1019 Vom Licht in den Schatten
BOR - HES 1019 Aufträge im Schatten
HES 1019 Schatten über Tobrien
HES - FIR 1019 Schatten im Dschungel
FIR 1019 Schatten in Altaïa
FIR - TSA 1019 Verloren im Zwielicht
TSA - ING 1019 Warten auf die Apokatastase
ING 1019 Vorboten des Sturms
ING - RAH 1019 Das Artefakt der Oger
RAH 1019 Unter dem Banner von Kurkum
RAH 1019 Belagerungszustand
NL 1019 - PRA 1020 Warten in Beilunk
RON 1020 Auf in den Krieg
EFF 1020 Im Land des Feindes
EFF - TRA 1020 Eine hinterhältige List
TRA - TSA 1020 Das Ende Ysilias
TSA - PHE 1020 Ein kalter Frühling
PHE - ING 1020 Zeit der ersten Bündnisse
ING 1020 Morde am Konvent

Eintrag vom 17. Praios 1019 BF

Gerade haben wir einen höchst seltsamen Besuch erhalten! Plötzlich kamen drei Echsen einfach ins Fort spaziert! Eine sprach, eine andere übersetzte. Die, die sprach hatte rötliche Schuppen, und war wohl von weiblichem Geschlecht. Die anderen mit grünen Schuppen und gelbem Bauch waren hingegen männlich. Dann plötzlich durchforsteten sie mit ihrer Magie irgendwie den Geist von Torben und Aridhel. Schließlich sprachen sie in ihrer ganz eigenen zischelnden Art, die nur schwer zu verstehen war.

Die weibliche Echse erzählte, dass sie aus der legendären Stadt Akrabaal stammen, sie seien Gesandte in der Stunde der Not. Ihre Stadt wird wirklich von diesen elf Siegeln geschützt, von denen schon von Puspereiken gesprochen hat. Jedes dieser Siegel wird von einem Leviatan bewacht. Doch nun haben Menschen Ssel'Althach überfallen und ein Zepter gestohlen. Die Diener des Jihi'uchch H'szintoi hätten dies getan. Da wurde ich hellhörig. Ich vermute, das ist der Überfall von dem uns der Saurologe erzählt hat und dieser Jihi'uchch H'szintoi ist Borbarad. Das würde allerdings heißen, dass Praiotin von Rallerau und Delian von Wiedbrück auch Borbaradianer sind!

Die Echse sprach weiters, dass Jihi'uchch H'szintoi verbündet sei mit H'Charyb'achaz, einem blaugeschuppter Priester und Diener der Charyb'Yzz. Auch die Echsen kennen Prophezeiungen, nach denen der Jihi'uchch H'szintoi im Geheimen zurückkehrt. Der Name bedeutet übrigens übersetzt „Fluch der Schlange“.

Auf einem Berg herrscht laut den Erzählungen der Echsen eine Ssrkhrsechu. Sie ist eine Schlangenechse, eine Feindin, die einzige einer vergangenen Art. Früher sei sie die Geliebte eines echsischen Zauberfürsten gewesen sein. Sie ist böse und nun hat Jihi'uchch H'szintoi sie wieder geweckt.

Schließlich bat uns die rote Echse um Hilfe. Wir sollen für sie das gestohlene Zepter finden und zurück nach Ssel'Althach bringen. Der alte Wächter kann dies selber nicht machen, da er im Kampf gegen die Diener des Jihi'uchch H'szintoi schwer verwundet wurde. Es sei unser Schicksal, dieses Zepter zu finden. Zum Schluss überreichte sie uns einen geschlossenen Tontopf. Wenn wir unsere Aufgabe erfüllt haben, sollen wir ihn zerschlagen, dann würden sie uns wieder finden. Außerdem leerten sie einen Sack voller Edelsteine als Belohnung auf den Boden aus! Sie müssen einige hundert Dukaten wert sein!
Und so plötzlich die Echsen gekommen waren, so schnell sind sie danach gegangen.

Irgendwann in dem Gespräch fiel das Wort Nqisizz Levia'turak – das heißt übersetzt „kühnes Tier mit dem Krötensinn“! Das steht doch in der Prophezeiung über den dritten Gezeichneten! Heißt das, dass jemand von uns vielleicht bald das dritte Zeichen erhält?

Wir wissen jetzt nicht so recht, wo wir das Zepter suchen sollen. Also werden wir wohl zur Endurium-Mine gehen und hoffen, dort weitere Hinweise zu finden. Sonst sind wir wirklich ratlos. Vielleicht können wir herausfinden, wo sich dieses verderbte Tal befindet, das wäre auch noch ein Anhaltspunkt. Oder der Friedhof der Seeschlangen, den hat von Wiedbrück in seinem Brief erwähnt.

Diese Echsen… warum kamen sie zu uns? Sie dürften mächtige magische Wesen sein, so weit ich das sagen kann. Sie kennen Prophezeiungen, sie haben erahnt, dass wir so etwas wie Auserwählte sind. Ich bin gespannt, was uns erwartet.
Aber mich beunruhigt, dass von Rallerau und von Wiedbrück vielleicht Verräter sind. Doch der Brief, wegen dem wir zuerst nach Maraskan wollten, er schien mir ehrlich gemeint zu sein. Von Wiedbrück sprach allerdings von merkwürdigen Vorkommnissen. Wurde er etwa gegen seinen Willen zum Borbaradianer, so wie es auch Azaril Scharlachkraut ergangen ist? Auch sie stand zu lange unter dem Einfluss der Anhänger und Anhängerinnen des Bethaners. Wollen wir hoffen, dass wir von Wiedbrück noch retten können, vor anderen oder vor sich selbst…

Eintrag vom 18. Praios 1019 BF

Wir sind heute Richtung Endurium-Mine aufgebrochen. Nach einem halben Tagesmarsch gelangten wir allerdings an die Grenzen des Territoriums des Haranydads. Von nun an müssen wir allein weiterziehen. Und das in diesem Dschungel, der nur vor Gefahren wimmelt. Gewarnt wurde wir vor dem „Diskus von Boran“, vor dem „Oktagonbanner“ und vor den „Uljaykim“. Alleine die Armschleifen dieser Gruppierungen auseinander zu halten ist schwierig! Die Uljaykim seien eine besonders fanatische Gruppe, ihr Zeichen ist ein Diskus mit vier herausragenden Dolchen.

Der Marsch heute war anstrengender als die Tage davor. Das liegt wohl daran, dass wir keine einheimische Führerin mehr haben. Grim ging nun voran, er machte seine Sache aber nicht schlecht: Keine Pflanze fiel uns an, kein Tier versuchte uns von innen aufzufressen und von Rebellengruppen war auch keine Spur zu sehen.

Wir haben jetzt einen geschützten Schlafplatz auf einem Baum gefunden. Grim hat sich auch Zeit genommen, meine Rüstung zu reparieren. Meine Kleidung, oder das was noch davon übrig ist, ist in einem miserablen Zustand. Immerhin schaffte ich es mit einem Attributo auf meine Hände das Notdürftigste zu flicken.

Eintrag vom 19. Praios 1019 BF

Wir machen gerade Mittagspause. Gestern hatte ich zusammen mit Leudalia die erste Wache. Sie erzählte mir, dass sie einen merkwürdigen Traum von Torben hatte. In diesem Traum dachte sie zuerst, sie müsste gegen ihn kämpfen, weil er sich nicht bekehren lässt. Doch dann sah sie Torben, wie er gegen jemand anderen kämpfte. Es war auf einem roten Schlachtfeld, vermutlich in der Gor. Aus den herumliegenden Leichen entstanden Dämonen. Dort wo Torben vorher stand, war dann eine Echse, die sagte: „Ich war’s nicht“.

Leudalia meint nun, dass Torben noch für Dere kämpfen wird, auf der richtigen Seite. Ich bin mir nicht ganz so sicher, doch wenn Leudalia so etwas träumt, denke ich schon, dass das etwas zu bedeuten hat. Wir haben jetzt schon die Befürchtung, dass Torben vielleicht zur Echse werden könnte. Im Traum wurde seine Gestalt am Schluss zu so einem Wesen. Ich bin mir nicht sicher, aber könnte es tatsächlich sein, dass Torben zum dritten Gezeichneten wird? Die Prophezeiung spricht vom „kühnen Tier mit dem Krötensinn“ – das könnte schon eine Echse sein. Und die Echsen aus Akrabaal sahen sich Torben auch ganz genau an. Wie auch immer, sehen wir zu, dass wir dieses Zepter finden. Vielleicht wissen die Echsen ja etwas über das dritte Zeichen.

Eintrag vom 19. Praios 1019 BF

Die Ereignisse des heutigen Tages überschlugen sich fast schon.

Als wir gerade Pause machten, bemerkte ich etwas aus dem Augenwinkel. Reflexartig drehte ich mich um und sah, dass auch die anderen schon in diese Richtung blickten. Ich konnte es kaum glauben, was meine Augen dort erblickten – Gras lief auf uns zu! Grim sagte, dass sei Jagdgras. Am besten dagegen ist, wenn man den pulverisierten Kot von „Harnischträgern“ ausstreut, da geht dieses Gras, welches sehr gefährlich ist, nicht drüber. Doch wir hatten keine Zeit mehr uns darüber Gedanken zu machen, packten schnell unser Zeug und rannten. Das Gras legt eine bemerkenswerte Geschwindigkeit an den Tag, es war nicht leicht, ihm zu entkommen. Vor allem müssen wir fürchten, dass es uns in der Nacht wieder einholt. Sogar als es regnete, liefen wir weiter. Irgendwann am Nachmittag zog Nebel auf. Da wir keinen geeigneten Schlafplatz finden konnten, zogen wir weiter.

Plötzlich stürmten Gestalten aus dem Nebel auf uns zu, die meisten mit Bögen bewaffnet. Es waren etwa ein Dutzend Menschen, auch Kinder, die uns umzingelt hatten. Wir erklärten ihnen, wer wir sind, schließlich glaubten sie uns und führten uns in ihr Lager. Dort erfuhren wir schließlich, wo wir waren – mitten unter der Rebellengruppe „Uljaykim“! Wir wurden zuerst freundlich bewirtet und Aridhel sprach mit der Anführerin Irasijad. Dann verlangte diese von uns eine Prüfung. „Das wahre Gesicht zeigt der Mensch, oder in eurem Fall der Elf, in der Angst. Wie wäre es mit einer kleinen Prüfung?“ Wir äußerten große Bedenken, doch Aridhel wollte unbedingt einwilligen. Torben versuchte noch ihn davon abzubringen und bot sich selber an, doch Aridhel blieb bei seiner Entscheidung. Also wurde eine Kiste hereingebracht. Und darin war ein Junges einer Maraske! Die Prüfung bestand nun darin, sich diese Spinne auf die Brust setzen zu lassen. Der Stich ist tödlich, erklärte man uns. Aber unser Elf ließ sich nicht einschüchtern. Doch dann blieb uns kurz das Herz in der Brust stehen – die Spinne hatte in die nackte Brust des Elfen gestochen! Zu unserer Erleichterung wurde uns aber mitgeteilt, dass diese Spinne immer sticht, da sie aber noch so jung ist, ist das Gift noch nicht völlig ausgereift und daher nicht tödlich.

Irasijad zeigte sich beeindruckt von Aridhels Mut und hörte ihm nun freundlich zu, als er ihr von unserem Kampf gegen den Bethaner erzählte. Als er von der Endurium-Mine erzählte, wurde sie schließlich hellhörig. Es begab sich nämlich, dass ihr Kommandant Dajin Manjial am 6. Peraine dieses Götterlaufes mit einer angeblich vertraulichen Quelle gesprochen hat. Sie stammte laut seiner Erzählung aus dem Umfeld des Fürsten. Von ihr hatte Manjial einen Tipp auf den Standort der Mine erhalten. Also brach er am 11. auf. Irasijad war unterdes unterwegs um Ausrüstung von den Garethern zu stehlen. Doch scheinbar war Manjial verraten worden, das Basislager, von dem aus der Überfall geplant war, ist verlegt worden. Seitdem fehlt jede Spur von dem Trupp.

So wurde heute beschlossen, dass wir morgen zusammen mit Irasijad und einem anderen Rebellen namens Marijin zur Mine aufbrechen. Ich möchte auch endlich wissen, was dort vorgeht. Das ist doch alles sehr merkwürdig. In eineinhalb Tagen sollten wir dort ankommen. Irasijad glaubt an einen Gegenschlag der Kaiserlichen, aber ich denke nicht, dass die für das Verschwinden der Rebellen verantwortlich sind.

In dem Lager hier wurde unsere Kleidung geflickt, dafür bin ich sehr dankbar, meine wäre sonst endgültig auseinander gefallen. Heute haben wir auch wieder Zwölftee getrunken. Joela jedoch brachte es nicht über sich, das brennend heiße Getränk hinunterzuschlucken. Ich mache mir jetzt Sorgen, dass sie krank werden könnte. Aridhel hat heute aus zwei seiner Samen Zwölftee wachsen lassen. Einen, um die Blätter zu ernten, die andere um weitere Samen zu erhalten. Es wäre schlecht für uns, sollte uns dieser Tee ausgehen.

Eintrag vom 20. Praios 1019 BF

Unsere Führerin hat uns gut geleitet, der heutige Tag war verhältnismäßig ereignislos. Nach einigem Zureden hat Joela doch einen Tee getrunken.

Jetzt sitzen wir an unserem Lager auf einem hohen Baum und flicken wieder unsere Kleidung und unsere Rüstungen. Bei den meisten ist nicht mehr viel davon übrig. Aber es ist besser als nichts. Die Insekten hier sind klein, aber sehr, sehr gefährlich. Morgen sind wir bei der Mine, wenn alles gut geht. Dann sehen wir ja, was dort los ist.

Ich habe schon wieder Albträume. Ob das was mit der Insel zu tun hat? Es ist schlimm, ich konnte kaum schlafen gestern. Hoffen wir, dass es bald aufhört! A propos Träume. Gestern hat Leudalia auch den anderen von ihrem Traum erzählt. Torben hat dazu nicht viel gesagt, er war recht nachdenklich.

Eintrag vom 21. Praios 1019 BF

Immer wenn ich denke, ich hätte schon alles gesehen, kommt ein neues Gräuel, das mich erschaudern lässt. Ich kann es nicht glauben, was meine Augen erblickt haben.

Ja, wir sind bei der Endurium-Mine, die laut den Dokumenten hier Amran-Anji-Mine heißt, angelangt, doch nicht einmal in unseren schlimmsten Phantasien hätten wir uns vorstellen können, was wir hier gesehen haben. Alle von uns sitzen irgendwo allein, denn niemand kann sprechen über das, was hier geschehen ist. Und so sitze ich auch etwas abseits und notiere hier alles nieder, um vielleicht meine Seele damit etwas zu erleichtern.

Wir schlichen uns heute Mittag an die Mine an. Der Dschungel ist hier zu Ende, eine Wiese endet in einer Schlucht, über die eine steinerne Brücke zu einem Fort führt. Der hintere Teil der Befestigungsanlage ist durch eine Felswand begrenzt, in der ein doppelflügliges Tor eingelassen war. Dort ist der Eingang zur Mine. Rechts und links davon gibt es Schlitze, aus denen die dahinterliegenden Rotzen auf die Brücke zielen. Schon als wir näher kamen, merkten wir, dass etwas nicht stimmte. Es war zu still, keine Menschenstimmen waren zu hören. Der Gardist in der Uniform der Drachengarde am Eingangsportal schien zu dösen. Wir warteten wohl eine Stunde, als dann immer noch nichts geschah, schickten wir Torben zum Kundschaften vor. Eine Luftaufklärung per Eule oder Falke schien uns nicht sinnvoll, denn ober uns kreiste ein Raubvogel. Aridhel zauberte auf Torben einen Armatrutz, ich machte ihn unsichtbar.

Schon nach fünfzehn Minuten war er wieder da. Er hatte Scheußliches zu berichten. Die Wache am Eingang war tot, sie schien wie blutleer. Die Haut war merkwürdig ledrig. Auffallend war, dass die Wache Maraskani war und nicht wie erwartet ein Mittelreicher. Auch auf den Türmen waren alle Menschen tot. Die Leichen waren schrecklich entstellt. Überall hatte Torben Blut- und Schleifspuren entdeckt.

So begaben wir uns in das Fort, um zu erforschen die schrecklichen Dinge, die hier vorgefallen waren. Am Eingangsportal angelangt fiel Irasijad auf die Knie und weinte. Es war einer ihrer Kameraden. Leudalia erkannte, dass diesem Manne die Lebenskraft ausgesaugt wurde. Ich vermute, es war ein finsterer Zauber, vermutlich der „Last des Alters“. Grim blieb am Eingang, fürchtete er sich doch vor den Toten, die im Fort lagen. Leudalia und ich untersuchten die Wachtürme. Auch hier waren Leichen, die gleich zugerichtet waren, wie die am Eingangsportal. Wir trugen die ledrigen Körper behutsam zu den anderen. Da rief uns schon Irasijad herbei, in einer der Hütten hatte sie einen grausigen Fund gemacht. Etwa ein Banner mittelreichischer Soldaten und Soldatinnen lagen dort achtlos auf einen Haufen geworfen. Ihre toten Körper waren von gelb-rotem Krötenschemel überwuchert. Sie mussten dort schon etwa seit Peraine liegen. Wir wagten es nicht, diese Hütte zu betreten, denn mir ist bekannt, dass sich Marasken gern in der Nähe dieses Pilzes aufhalten. Einige der Toten waren wohl die, die in der danebengelegenen Hütte gewohnt hatten. Dort fanden wir ein halbes Dutzend Betten, der Raum selber war teilweise geplündert worden, überall waren Blutspuren zu sehen.

Joela und ich liefen zur nächsten Hütte. Wieder lagen dort Habseligkeiten des mittelreichischen Banners herum, unter den Betten waren Blutspuren zu sehen. Die meisten der armen Menschen waren feige im Schlaf gemeuchelt worden, hier und da waren Kampfspuren vorhanden. Dann wagten wir uns weiter in die Kommandatur. In der großen Wachstube war heftig gekämpft worden, in der Schreibstube daneben fanden wir einen aufgebrochenen Schrank, die Geldkasse fehlte. In der Schlafstube des Kommandanten fanden wir das Dienstbuch des 3. Banners der Drachengarde von Hauptmann Hagen von Rakelsborn. Wir erhoffen uns, die Vorfälle hier damit rekonstruieren zu können. Im Keller befanden sich die Arrestzellen, der einzige Gefangene war vor etwa drei Monaten mit einer Armbrust erschossen worden.

Leudalia durchsuchte den Stall, fand dort aber nur seit etwa zwei Monden totes Kleinvieh. Torben und Aridhel nahmen sich inzwischen die Schmiede vor, auch hier war gekämpft worden. In der Küche jedoch fanden die beiden wieder einen Haufen Leichen. Im Speisesaal hatte mehr als ein Dutzend Leute Quartier bezogen. Deren Leichen lagen nun über den ganzen Boden verstreut. Unter Decken fanden wir Ausrüstungsgegenstände, vor allem Waffen der Mittelreicher, aber auch Tuzakmesser waren darunter. In einer Ecke türmten sich etwa zwei Dutzend Holzschalen mit Essensresten. Ein kurzer Blick auf die Schalen und die Leichen und mir war klar, dass diese Menschen vergiftet worden waren. Es handelte sich vermutlich um ein Lähmungsgift.
Zwei der Leichen hier waren aber besonders. Es handelte sich um einen Paktierer und eine Paktiererin. Der Mann hatte Füße wie Hufe, die Frau Augäpfel wie Eiskristalle. Sie waren etwa seit zwei Monden tot, vermutlich sind sie im Kampf gestorben.

Genug der schlimmen Berichte für heute. Ich muss mich ausruhen. Wir wollen morgen alle Leichen bestatten, Leudalia möchte den Grabsegen über sie sprechen. Die Toten in der einen Hütte können wir aber nicht bergen, wir werden sie wohl verbrennen müssen. Boron sei ihrer aller Seelen gnädig. Was immer sie getan haben, niemand hat verdient, so hier zu sterben…

Eintrag vom 22. Praios 1019 BF

Der heutige Tag war im Gegensatz zum gestrigen relativ ereignislos. Wir haben alle Leichen so gut es ging bestattet und eine kleine Andacht gehalten. Grim hat inzwischen die Spur des vierten Banners aufgenommen, welche mit dem Endurium unterwegs ist. Übermorgen wollen wir ihrer Spur folgen. Mein geliebter Mann hat sich inzwischen auch um unsere Kleidung und Rüstungen gekümmert, das Bergen der Toten bringt er nicht übers Herz. Torben hat in der Schmiede unsere Waffen auf Vordermann gebracht, wir werden sie noch brauchen.

Nun möchte ich aber berichten, was wir in der Mine selbst gefunden haben. Das Schloss hatten wir bald geöffnet und wir traten in einen breiten Gang. Ein merkwürdiger Geruch drang in unsere Nasen. Und schon bald wussten wir, woher er kam. Die zwei Gänge links und rechts führten in einen kleinen Raum, von dem aus die Rotzen bedient wurden. Dort fanden Leudalia und ich Leichen. Doch weiß ich nicht, wie viele es sind, denn ihre Leiber wurden grausam zerfetzt, nur mehr Fleischbrocken lagen auf dem Boden verstreut. Ich vermute es waren zwei oder drei Menschen. Ein Odem verriet mir, dass eine dämonische Kraft für dieses Grauen verantwortlich gewesen sein muss. Ich musste mich stark zusammennehmen um nicht vor Grauen aus der Mine wieder herauszustürzen.

So gingen wir weiter, voller Angst erfüllt, welche grausigen Anblicke uns noch erwarten würden. Der Gang endete in einer Halle. Eine Plattform, die mit Treträdern nach unten gelassen werden konnte, führte in die unheilvollen Tiefen der Mine. Doch um die Plattform herum war mit Kreide und Blut ein Heptagramm mit Runen gezeichnet. In der Nähe lagen verbrannte Paraphenalia. Dies alles sollte verhindern, dass ein gehörntes Unwesen aus Agrimoths Domäne die Schächte unter dieser Plattform verlässt. Torben hörte plötzlich ein Klacken, dann Schleifgeräusche. Es roch nach Vitriol, doch konnten wir uns nicht erklären warum. Joela und Marijin erklärten sich bereit, die Tretvorrichtung zu bedienen, während wir anderen mit einem unguten Gefühl in die Tiefe gelassen wurden.

In der ersten Sohle führten drei Gänge tiefer ins Felsgestein. Wir folgten einem und kamen in eine große Halle. Und wieder drehte sich uns bei dem Anblick, der uns entgegenschlug, fast der Magen um. Denn dort, vor unseren Augen, lag ein Berg von Leichen, einfach übereinandergeschichtet. Es waren maraskanische Rebellen, aber auch zusammengekettete Sklaven und Bergarbeiterinnen. Sie alle waren so ausgemergelt, wie die Leichen auf den Wachtürmen. Wie viele Menschen hier ihr Leben gelassen haben, vermag ich nicht zu sagen. Es sind fünfzig, siebzig, vielleicht sogar hundert. Um sie herum war ein großes Heptagramm gezeichnet. Dies war eindeutig ein Beschwörungskreis. In der Nähe befand sich ein Pentagramm für die Person, die das Unheil gerufen hat. Mir war klar, entweder war dieser Dämon, der hier in unsere Sphäre gezwungen wurde, extrem mächtig oder er sollte für lange Zeit hier verweilen.

Als wir gerade versuchten, diesen Anblick zu verarbeiteten, tauchten um uns herum plötzlich Geister auf, sie blickten uns mit traurigen, aber auch anklagenden Augen an. Doch taten sie uns kein Leid. Torben versuchte mit ihnen in Kontakt zu treten, doch sie antworteten uns nicht. So gingen wir weiter. Als Stärkung für das, was noch kommen sollte, beschlossen wir Horuschenkerne zu essen. Denn das, was in der Tiefe noch lauerte, würde es uns nicht leicht machen, das war uns klar.

Kurze Zeit später, als wir uns in dem Labyrinth von Gängen in der dritten Sohle zu orientieren versuchten, schwebten zwei fahle Geister auf uns zu. Sie sahen uns an und flogen langsam davon. Instinktiv folgten wir ihnen. Sie brachten uns zu einem toten Stollen, in dem wir merkwürdige Spuren fanden. Überall waren in der Wand Löcher und Blasen zu sehen, der Vitriolgeruch war hier besonders stark. An einer Stelle sahen wir ein Netz wie aus Speichelfäden kleben. Der Boden war mit ekligem Schleim überzogen, Teile waren von Säure zerfressen. Und dort, am Ende des Stollens, lagen etwa drei Dutzend Kugeln reinen Enduriums! Wir luden das wertvolle Metall auf die Holzplattform.

Die Gänge, die wir danach noch betraten, wiesen alle diese merkwürdigen Spuren auf. Erst in der sechsten Sohle trafen wir auf den Verursacher. Doch mussten wir einen hohen Preis dafür zahlen. Irasijad ist tot und Leudalia wäre ihr fast in Borons Hallen gefolgt. Wir waren gerade in einem der Gänge, immer wieder hörten wir dieses metallene Scheppern von weiter unten. Irasijad blieb plötzlich stehen, sie hatte vor sich eine Schleimspur entdeckt. Gerade als sie sich hinabbeugte, um sie zu begutachten, tropfte von oben etwas auf den Boden und einen Herzschlag später schoss ein Wesen von oben auf sie herab, packte sie und zog sie nach oben in ein Loch. Ihre abgetrennten Beine fielen herab, Blut spritzte. Doch war keine Zeit für Trauer und Betroffenheit, denn ober uns lauerte eine tödliche Gefahr. Wir leuchteten schnell in das Loch in der Decke, und sahen einen Dämon hinab gleiten, den wir „Weißer Wurm“ tauften. Er hatte fünf Reihen spitzer Zähne, vier Tentakel, dazwischen ragten vier Hörner heraus. Er war etwa zweieinhalb Schritt groß und fünfzehn Schritt lang. Torben stellte sich ihm mutig entgegen, ich wirkte auf ihn und Leudalia einen Armatrutz, jedoch ohne, dass meine Freundin etwas davon merkte. Wusste ich doch, dass sie es nicht gewollt hätte. Die Schwerthiebe der beiden setzten dem Dämon zu, er zog sich bald zurück.

Ein Geist erschien, der uns zu seiner Leiche führte, die von Säure zerfressen war. Auch er war wohl ein Opfer des Wurms geworden. Der Dämon aber verfolgte uns und griff uns wieder an. Plötzlich packte er Leudalia mit seinen Zähnen und drohte sie zu zerfleischen. Ein Schreckensschrei entfuhr mir und es ist wohl nur Torbens beherztem Eingreifen zu verdanken, dass meine Gefährtin noch am Leben ist. Er packte unsere Geweihte und entriss sie dem tödlichen Maul des Dämons. Grim nahm seinen Platz ein, unterstützt von einem Axxeleratus, den ich in meinen Stab gespeichert hatte. Aridhel versuchte Leudalia wiederzubeleben, doch ohne Erfolg. Selbst ein heilender Trank war zu schwach. Erst mit letzten Kräften schaffte ich es, sie ins Leben zurückzuholen. Als ich erschöpft zu Grim sah, holte er gerade zu seinem finalen Schlag aus. Mit einem ohrenbetäubenden Schrei und mit einer Kraft, die ich noch nie bei ihm gesehen hatte, vernichtete mein Geliebter dieses niederhöllische Gezücht. Leudalia öffnete endlich ihre Augen, doch war sie nicht im Stande aufzustehen, so übel hatte der Dämon ihren Körper zugerichtet. Ich heilte sie mit meiner astralen Kraft, aber es reichte bei Weitem nicht aus, alle Wunden zu schließen.

Bis zum Abend versuchten wir, die vielen Leichen aus den Stollen zu bergen, doch wurden wir nicht fertig. Morgen werden wir nach weiteren Toten suchen, die Geister in den Minen sind hilfreich, sie führen uns zu den bedauernswerten Opfern. Inzwischen haben wir auch das Dienstbuch durchgelesen, langsam dämmert mir, was hier vorgegangen sein könnte. Doch darüber werde ich morgen berichten. Ich bin erschöpft, sowohl mein Körper, als auch mein Geist.

Eintrag vom 23. Praios 1019 BF

Heute haben wir die restlichen Leichen aus der Mine geborgen. Die Geister verschwanden jedoch nicht, als wir fertig waren. Ich hoffte, dass mit dem Bestatten ihrer Körper ihr Dasein auf Dere beendet sein würde, doch scheint dies nicht zu reichen. Zu schlimm sind wahrscheinlich die Gräuel, die ihnen angetan wurden.

Was uns aufgefallen ist, der Anführer der Rebellen dürfte laut Marijin nicht unter den Toten gewesen sein. Das ist merkwürdig. Aber vielleicht war er einer derjenigen, die so verstümmelt wurden, dass wir seinen Leichnam nicht mehr erkennen können.

Ich schreibe nun nieder, was wir im Dienstbuch von Hauptmann von Rakelsborn erfahren haben, es bringt doch etwas Licht in die ganze Sache. Hier im Fort war das dritte Banner stationiert. Mitte Phex hätten sie vom vierten Banner abgelöst werden sollen. Doch die Ablöse verspätete sich. Inzwischen wurden die Soldaten und Soldatinnen unruhig, denn die Vorräte gingen langsam aber sicher zur Neige. Erst am 18. Peraine traf das vierte Banner ein, jedoch überraschend unter der Führung von Oberst Praiotin von Rallerau. Dieser hatte schlechte Nachrichten. Das dritte Banner solle weiterhin hier bei der Mine bleiben, das vierte würde zuerst eine Ladung, vermutlich Endurium, abliefern und dann das dritte ablösen. Daraufhin wäre es fast zu einer Meuterei gekommen. Ein gewisser Korporal Münzleder wurde suspendiert und gefangen genommen. Er war wohl der tote Gefangene, den wir gefunden haben. Die Anordnung hat von Rallerau von Delian von Wiedbrück erhalten. Das vierte Banner brach zwei Tage später auf, nahm jedoch nicht die Jergan-Tuzak-Straße, sondern Dschungelpfade. Dann schreibt der Hauptmann noch, dass angebliche Bergbauspezialisten auf Befehl von Praiotin von Rallerau im Fort blieben. Doch Hagen von Rakelsborn ist sich recht sicher, dass keiner von denen je eine Spitzhacke in der Hand gehabt hat. Weiters war bekannt, dass ein Angriff auf die Mine zu erwarten ist. Aber die tapferen Männer und Frauen hier hatten den Befehl, keine Maßnahmen zu treffen. Der Hauptmann vermutete schon, dass seine Untergebenen als eine Art Köder dienen sollen.

Dies war der letzte Eintrag. Meine Vermutung ist, dass Oberst Praiotin von Rallerau mittlerweile im Auftrag von Borbarad handelt. Ich bin mir ziemlich sicher. Das vierte Banner ist mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu einem mittelreichischen Stützpunkt unterwegs, sondern zu einem Unterschlupf von Borbarads Schergen.

Aber was ist hier genau vorgefallen? Ich glaube, es hat sich so zugetragen: Jemand gab dem Anführer der Uljaykim einen Tipp, wo die Mine zu finden sei. Diese „Bergbauspezialisten“ sind vermutlich die zwei Paktierer, die wir gefunden haben. Die Rebellen haben den Überfall zusammen mit ihnen geplant. Es waren die Paktierer, die das Essen des dritten Banners vergiftet haben. Daraufhin haben die Rebellen die Menschen umgebracht. Doch dann wurden sie zusammen mit den Arbeitern und Arbeiterinnen, vielleicht wieder mit Hilfe von Gift, als Opfer für die Beschwörung dieses weißen Wurms missbraucht. Dieser sollte nun für die Borbaradianer das wertvolle Metall abbauen. Ich bin mir sicher, dass es so in etwa gewesen sein muss. Allerdings ist mir nicht klar, wer die beiden Paktierer umgebracht hat. Vielleicht jemand, der aus irgendeinem Grund nicht vergiftet worden war und dahintergekommen ist, was hier wirklich gespielt wurde. Oder derjenige, der den Dämon beschworen hat und unliebsame Zeugen loswerden wollte.

Morgen werden wir die Spur des vierten Banners aufnehmen. Ich hoffe, wir finden sie. Dann werden wir diesen Praiotin von Rallerau für seine grausamen Taten zur Rechenschaft ziehen!!!