Die Wettfahrt beginnt
Inhaltsverzeichnis
- 1 Eintrag vom 4. Firun 1007 BF
- 2 Eintrag vom 5. Firun 1007 BF
- 3 Eintrag vom 7. Firun 1007 BF
- 4 Eintrag vom 7. Firun 1007 BF
- 5 Eintrag vom 10. Firun 1007 BF
- 6 Eintrag vom 13. Firun 1007 BF
- 7 Eintrag vom 16. Firun 1007 BF
- 8 Eintrag vom 20. Firun 1007 BF
- 9 Eintrag vom 21. Firun 1007 BF
- 10 Eintrag vom 21. Firun 1007 BF
Eintrag vom 4. Firun 1007 BF
Es hat also begonnen. Efferd ist uns gnädig, er sendet uns einen Wind, der uns nach Norden treibt. Sei ihm Dank dafür, so müssen wir nicht rudern. Leider liegt schon die erste Schmach hinter uns, Beorn und seine Mannschaft sind uns schon voraus. Als wir aus der Bucht fuhren, war sein Boot, die Seeschlange, schneller. Naja, daran hatten wohl auch wir schuld, denn plötzlich ruderte eine Seite stärker oder die andere schwächer, auf jeden Fall drehten wir uns einmal um uns selbst. Beorns Mannschaft schrie irgendwelche thorwalschen Schimpfworte zu uns herüber. Doch wir lassen uns dadurch nicht entmutigen!
Hetfrau Garhelt hat uns heute früh in ihr Haus geladen und alles Nötige bekanntgegeben. Zahlreiche Gäste waren anwesend. Als die beiden konkurrierenden Mannschaften das Langhaus betraten, wurden wir mit viel Jubel und Applaus empfangen. Ein gutes Gefühl! Es gibt zwölf Aufgaben zu bewältigen, für die wir 80 Wochen Zeit haben. Die Konkurrenz darf behindert werden, aber dabei nicht zu ernsthaftem Schaden kommen. Damit diese Regeln eingehalten werden, fährt bei jedem Trupp eine Travia-Geweihte mit. Sie entscheiden auch darüber, ob die Aufgaben gelöst wurden oder nicht. Uns wurde die Geweihte Shaya zugeteilt. Sie ist eine recht hübsche Person, doch ziemlich klein. In dem Haufen grober Thorwaler geht sie regelrecht unter. Die erste Aufgabe ist es ins Yeti-Land zu fahren um dort einen zweizahnigen Kopfschwänzler zu fangen. Dieser soll auf einem Schiff nach Thorwal gebracht werden. Dann sollen wir als zweite Aufgabe den Himmelsturm finden, mit dem die Erde am Himmel aufgehängt ist, und seine Geheimnisse erkunden. Ist dies geschafft, geht es nach Riva, wo uns die nächste Aufgabe gestellt wird. Die Questen werden uns um ganz Aventurien führen und darüber hinaus. Was Hetfrau Garhelt damit wohl meint…? |
Eintrag vom 5. Firun 1007 BF
Die Mannschaft zerbricht sich den Kopf darüber, was mit diesem zweizahnigen Kopfschwänzler gemeint ist. Phileasson scheint es zu wissen, er grinst nur, wenn er uns diskutieren hört. Wenigstens einer, der weiß, was das sein soll.
Was mich aber noch mehr in Aufregung versetzt ist, dass wir ins Yeti-Land reisen! Vielleicht sehen wir sogar eines dieser pelzigen Wesen! Man weiß nicht viel über sie und ihre Kultur. Doch heißt es, dass man sie leicht verärgern kann und man sich vor ihnen in Acht nehmen soll. Planmäßig sollten wir in etwa zwei Wochen ankommen. Zwei Versorgungsschiffe sollen auf die Seeadler und die Seeschlange warten. Ab da kommen wir mit dem Schiff nicht weiter, wir werden mit den Eisseglern reisen. Dann müssen wir nur noch den Kopfschwänzler finden und fangen. Ich hoffe, das Tier ist nicht allzu groß… |
Eintrag vom 7. Firun 1007 BF
Die ersten drei Tage liefen nicht ganz so gut wie erwartet, die Mannschaft ist noch nicht eingespielt. Ynu, der Moha, steht mit stoischer Miene am Steuerrad. Efferd sei Dank hatten wir bis jetzt immer einen ordentlichen Wind, sodass nicht allzu viel gerudert werden musste.
Ich unterhalte mich hier an Bord am meisten mit Joela. Unser Wissen über den Himmelsturm ist nicht allzu groß, wir versuchten von Aridhel Informationen zu bekommen, doch er weiß nur, dass es etwas mit Hochelfen zu tun hat. So weit mir bekannt ist, gibt es keine Expedition, die jemals von dort zurückgekehrt ist. Aber auch mit Ohm Follker und Raskild hatte ich auch schon das ein oder andere interessante Gespräch. Mit letzterer habe ich gestern über die Pflanzenvielfalt nördlich der Salamandersteine unterhalten, wirklich sehr aufschlussreich, sie weiß eine ganze Menge darüber. |
Eintrag vom 7. Firun 1007 BF
Wir haben mit Müh und Not den sicheren Hafen von Olport erreicht. Ein Sturm hat uns ganz schön zugesetzt, die Moral der Mannschaft ist auf einem Tiefpunkt. Ein Gewitter brach plötzlich los, das Schiff bekam Schlagseite, die Ruder brachen eins nach dem andern wie Zahnstocher, der Mast nahm ordentlich Schaden und Wasser drang schon in das Schiff ein.
Einige von uns sind verletzt und müssen behandelt werden, ich kam recht glimpflich noch davon. Die Reparaturen werden eine ganze Woche in Anspruch nehmen. Alle sind ziemlich niedergeschlagen. Beorn ist nicht hier, er muss wohl dem Sturm entkommen sein. Noch ein Tiefschlag. Sieben Leute unserer Mannschaft sind sogar schon gegangen. Pah, also von Thorwalern hätte ich mir schon mehr erwartet als bei der ersten Niederlage gleich aufzugeben. Wie feige! Aridhel und Ohm Follker versuchen uns mit ihren Liedern aufzumuntern. Ob es viel hilft, weiß ich nicht. So, ich muss los, ich soll beim Segel Ausbessern helfen. |
Eintrag vom 10. Firun 1007 BF
Die Reparaturen schreiten fort, die Stimmung hier unter den Leuten ist auch schon etwas besser. Phileasson ermutigt uns nicht aufzugeben. Er ist recht optimistisch. Wir haben noch genug Zeit, Beorn wieder einzuholen. |
Eintrag vom 13. Firun 1007 BF
Die Reparaturen sind abgeschlossen. Als Opfer hat Phileasson heute einen Dreizack und Efferdsfrüchte dem Meer übergeben. Morgen geht es weiter, in elf Tagen sollten wir das Packeis erreichen. |
Eintrag vom 16. Firun 1007 BF
Etwas gibt uns neuen Mut, soeben haben wir mit einem Netz ein abgesplitteretes Ruderblatt aus dem Meer gefischt. Es gehört zur Seeschlange! Schlagartig hat sich die Moral hier an Bord gebessert, auch Beorn wurde vom Sturm wohl nicht verschont! |
Eintrag vom 20. Firun 1007 BF
Heute haben wir eine Gruppe Wale entdeckt. Die rechte Seite bekam eine ordentliche Fontäne Meereswasser ab. Joela, die wie immer auf der linken Seite sitzt, grinste mich nur an. Langsam ertappe ich mich selbst dabei, wie ich ihrem Spruch „Rechter Hand noch nie jemand sein Glück fand“ Glauben schenke. Auch als uns das Unwetter heimsuchte, blieb die linke Seite der Ruderbänke verschont, während die rechte ordentlich was abbekam.
Gegen Abend sollen wir die Meerlunge erreichen, eine Gegend, die für ihre gefährlichen Eisberge und Untiefen bekannt ist. Wir werden Wachen postieren müssen, damit in der Nacht nichts passiert. Auch die Geschwindigkeit werden wir drosseln. Unsere Fahrt verläuft nun in Küstennähe. Die Mannschaft ist unruhig und nervös. |
Eintrag vom 21. Firun 1007 BF
Bei Ingerimm, kann diesem Zwerg nicht jemand einmal das Maul stopfen??? Er macht noch die ganze Mannschaft nervös mit seinen dummen Geistergeschichten! Es ist hier einfach neblig, das ist alles. Doch laut Eigor ist dies der Rand des Ozeans, Schiffe von Untoten treiben hier ihr Unwesen, die die Mannschaften der vorbeifahrenden Schiffe töten. Ihre todesbringenden Glocken kündigen sie an. So viel dummes Geschwätz!
Zu meiner Verwunderung sind mittlerweile sogar Joela, Leudalia und Vater Corvus verunsichert! Dabei halte ich sie für vernünftige Menschen! Nun, Joela ist schon abergläubisch, aber unsere beiden Geweihten? Und Vater Corvus – auf einmal hat er Angst vor Untoten? Seit wir losgefahren sind, benimmt er sich höchst sonderbar. Wenn er allgemein mehr sprechen würde, würde ich sagen, er ist noch schweigsamer als sonst. Aber Vater Corvus spricht ja so und so nicht viel. Bei jeder Gelegenheit zieht er sich zurück, wirkt richtig ängstlich. Wenn man ihn darauf anspricht, sagt er nichts dazu. Eigenartig. |
Eintrag vom 21. Firun 1007 BF
Heute dachten einige von uns schon, Golgari würde sich ihrer Seelen bemächtigen. Mittendrin, als Eigor gerade wieder eine seiner Gruselgeschichten zum Besten gab, läuteten plötzlich Glocken. Panik brach an Bord aus, einige der Verängstigten schossen in ihrer Angst sogar Pfeile ins wabernde Grau des Nebels. Etwas belustigt sah ich zu, wie unser ach so tapferer Grim sich mit Vater Corvus und Aridhel hinter eine Kiste kauerten. Ohm Follker und Shaya versuchten alle zu beruhigen, doch mit recht geringem Erfolg.
Wie ich schon vermutet hatte, handelte es sich natürlich nicht um Geister, sondern ganz einfach um ein kleines Boot mit Robbenfängern an Bord. Kapitän Asmusen kam an Bord. Er hat Beorn gesehen, vor fünf Tagen brach er auf in Richtung Yeti-Land. Wollen wir hoffen, dass wir ihn noch einholen können! |