Darra Fassnichtsan von hierzuland' und weitgereist
Wem es der Name nicht bereits verraten hat, dem werden vielleicht ihre noch immer feuerroten Haare, ihre Sommersprossen und das schelmische Funkeln in ihren Augen verraten, dass sie eben das ist: eine Schelmin. Nichts desto Trotz (oder vielleicht gerade deswegen) erfreut sie sich großer Beliebheit und Respekt als Geweihte der TSA, der sie fast von Beginn ihres Lebens in der damals fremden Welt der Menschen an zugetan war. Obwohl sie inzwischen ihr Schelmengewand abgelegt hat und nun in der auch recht bunten Tracht einer Geweihten der jungen Göttin Aventurien erforscht, können die seltsamen Zwischenfälle in ihrer Nähe, die jedoch seit ihrer Weihe deutlich seltener geworden sind, einem einen weiteren Hinweis liefern.
Cuilyn kennt und liebt sie seit seiner Geburt. Dies war wohl auch der Grund warum sie etwas für sie wohl Untypisches tat, wenn man ihren Hintergrund bedenkt. Es war sie, die Cuilyn bei sich aufgenommen hatte, als ihm vom Schicksal die Mutter genommen worden war. Obwohl sie vielleicht eine ein wenig außergewöhnliche Erzieherin war, konnte sie doch auf ihre Fähigkeiten als Schelmin und Geweihte zurückgreifen und so den Jungen trösten, der seiner Mutter nachtrauerte, einsam war und immer wieder Dinge sah, die ihn erschreckten. Man mag sich darüber streiten, ob plötzliche Nacktheit, Schweben, Lachkrämpfe, Pupsen in allen möglichen und unmöglichen Situationen und Ähnliches die richtigen Methoden des Trostes waren. Dennoch konnte sie Cuilyn mit den Späßen der Schelmin und der Sanftheit der Geweihten das Gefühl der Sicherheit und des Geliebtwerdens geben, dass er in dieser Zeit so sehr benötigte.
Die Freiheit, dorthin zu ziehen, wohin es sie beliebt, erlaubte ihr auch Cuilyn bis nach Belhanka zu begleiten, als sie sein magisches Talent entdeckt hatte und ein wenig enttäuscht feststellen musste, dass er kein Talent für das Schelmsein hatte. Sie hatte es in den langen Jahren trotz allem nicht geschafft, ihm seine Ernsthaftigkeit vollends auszutreiben. Immerhin war er inzwischen an ihre Späße gewöhnt und hatte den einen Weg entdeckt, wie man Schelmen den Spaß an ihren Späßen nahm: völlige Nichtbeachtung (auch wenn er ihr zuliebe ab und zu trotzdem auf ihre Späße einging). Darra hatte sich jedoch vorgenommen, ihren Cuilyn nicht zu hochnäsig werden zu lassen. Auch wenn es bedeutete, dass sie ihn immer wieder unter der Decke schweben lassen musste, um ihn wieder auf den Boden zu holen.
Dass sie auch die anderen Eleven nicht mit ihren Späßen verschonte (als Erziehung wohlgemerkt), stellte die ausbildenten Magier der doch TSA-nahen Akademie vor einige Probleme. Vor allem als die Eleven begannen, sich mit ihren neu erlernten Kräften für diese Erziehung zu "bedanken", verschwand für kurze Zeit alle Ernsthaftigkeit aus der Akademie. Die Lehrer wussten oft nicht, ob sie lachen oder weinen sollten, wenn sie nur zu oft nach einigen zu toll getrieben Scherzen die Tsageweihte ehrerbietig und ihre Schüler, die eigentlich den ernsthafen Umgang mit ihrer Magie lernen sollten, nicht ganz so ehrerbietig aus ihren Laboratorien verwiesen. Es wird als große Heldentat des Nivesen Kiamu Venerim, der damaligen Spektabilität von Belhanka, angesehen, dass er Darra überreden konnte, ihre Besuche auf den einen unterrichtsfreien Tag in der Woche zu beschränken. Wahrscheinlich ein Grund mehr, weshalb dieser während der Ausbildungszeit Cuilyns immer wieder gewählt wurde.
Als Cuilyn endlich seine Ausbildungszeit beendet hatte, ließ sie ihm drei Tage nach seiner Graduierung, bevor sie ihm sein jetziges Konventsgewand in die Hände drückte und ihn aufforderte, seinen Stab zu nehmen und auf Reisen zu gehen, um Aventurien kennen zu lernen. Am selben Tag als Cuilyn ein letztes Mal auf seine Ziehmutter hörte, brach auch sie auf. Doch nach tränenreichem Abschied und einem letzten Schelmenstreich und einer schelmischen gildenmagischen Antwort darauf ging sie nach Süden, während er nach Norden aufbrach.