Auf dem Weg nach Dragenfeld: Unterschied zwischen den Versionen
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== Eintrag vom 24. Ingerimm, 1015 BF == | == Eintrag vom 24. Ingerimm, 1015 BF == | ||
{| | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Was für ein herrlicher Tag zu reisen! Rahja war diese Nacht mit uns, ich fühle mich herrlich! | ||
Heute wollen wir bis Braunsfurt reiten. Grim und ich haben gestern in der Bibliothek Karten der Gegend rausgesucht und abgezeichnet. Sie sollten uns eine große Hilfe sein. | Heute wollen wir bis Braunsfurt reiten. Grim und ich haben gestern in der Bibliothek Karten der Gegend rausgesucht und abgezeichnet. Sie sollten uns eine große Hilfe sein. | ||
Wir sollten in etwa einer Woche in Dragenfeld sein. Ich hoffe, es ist dort alles in Ordnung und wir können noch Schlimmes verhindern, falls die Vision noch nicht eingetroffen ist. | Wir sollten in etwa einer Woche in Dragenfeld sein. Ich hoffe, es ist dort alles in Ordnung und wir können noch Schlimmes verhindern, falls die Vision noch nicht eingetroffen ist. | ||
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==Eintrag vom 24. Ingerimm, 1015 BF == | ==Eintrag vom 24. Ingerimm, 1015 BF == | ||
{| | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Wir sind nun in einem kleinen Bauernhof eingekehrt, Braunsfurt haben wir nicht erreicht. Ein Junge am Straßenrand, lud uns auf den elterlichen Hof ein. Bei uns ist Ayla von Schattengrund, ich kenne sie aus Leudalias Erzählungen. Sie ist unterwegs nach Ysilia zum Schwert der Schwerter Dragosch Aldewîn Ferlian von Sichelhofen um eine wichtige Nachricht zu überbringen, wie sie sagt. | ||
Doch nun zu der Erklärung, warum wir nicht bis Braunsfurt gekommen sind, wie ursprünglich beabsichtigt. | Doch nun zu der Erklärung, warum wir nicht bis Braunsfurt gekommen sind, wie ursprünglich beabsichtigt. | ||
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Nach langen Diskussionen wurde schließlich beschlossen, dass mehrere Gruppen mit Nachforschungen betraut werden. Wir sollen in Dragenfeld nach dem Rechten sehen, Ucuriel Jago zieht in die Rote Sichel und der Magister und die Magistra sollen Erkundigungen einholen. Am 15. Rahja soll hier in Anderath wieder eine Besprechung stattfinden, wenn wir bis dorthin keine Nachricht schicken, wird die Tsa-Kirche auf häretische Umtriebe untersucht. So wurden wir wieder entlassen, aber ich glaube, Ucurian Jago ist nicht gerade glücklich darüber, dass wir die Erlaubnis haben, den Vorfällen weiter nachzugehen. Ich hoffe, wir bekommen keine Ärger wegen ihm. | Nach langen Diskussionen wurde schließlich beschlossen, dass mehrere Gruppen mit Nachforschungen betraut werden. Wir sollen in Dragenfeld nach dem Rechten sehen, Ucuriel Jago zieht in die Rote Sichel und der Magister und die Magistra sollen Erkundigungen einholen. Am 15. Rahja soll hier in Anderath wieder eine Besprechung stattfinden, wenn wir bis dorthin keine Nachricht schicken, wird die Tsa-Kirche auf häretische Umtriebe untersucht. So wurden wir wieder entlassen, aber ich glaube, Ucurian Jago ist nicht gerade glücklich darüber, dass wir die Erlaubnis haben, den Vorfällen weiter nachzugehen. Ich hoffe, wir bekommen keine Ärger wegen ihm. | ||
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== Eintrag vom 24. Ingerimm, 1015 BF == | == Eintrag vom 24. Ingerimm, 1015 BF == | ||
{| | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Wir haben weiter mit den Bauersleuten hier gesprochen. Wieder haben wir von dem Gerücht gehört, dass sich ein Schwarzer Mann herumtreibt. Schreckliche Dinge werden ihm zugeschrieben. Er mache Leute verrückt, töte Menschen. Ob damit Korobar gemeint sein könnte? Es würde mich nicht wundern. Was führt er nur im Schilde? | ||
Und was haben diese Prophezeiungen zu bedeuten? Ich kann mir noch keinen Reim darauf machen. Dieses Treffen in Anderath… ich habe das Gefühl, dass uns sicher nicht alles erzählt worden ist. In den Augen von Ucuriel Jago waren wir sowieso nur „irgendwelche dahergelaufenen Söldner“. | Und was haben diese Prophezeiungen zu bedeuten? Ich kann mir noch keinen Reim darauf machen. Dieses Treffen in Anderath… ich habe das Gefühl, dass uns sicher nicht alles erzählt worden ist. In den Augen von Ucuriel Jago waren wir sowieso nur „irgendwelche dahergelaufenen Söldner“. | ||
Ich habe öfters so meine Probleme mit den Praios-Geweihten, sind sie doch nicht gut auf Magie zu sprechen. Aber der Inquisitionsrat da Vanya… er war derjenige, der uns am meisten Respekt entgegengebracht hat. Er behandelte uns nicht anders als seine Kolleginnen und Kollegen. Auch war er der einzige, der im Raum für Ruhe sorgen konnte. Alle hatten Achtung vor ihn. Auch ich, er ist eine wahrhaft imposante Person. Er sagte in den Diskussionen nicht viel, er hörte sich alle Seiten an, wog die für und wider ab und entschied dann. Das hat ihm wahrhaft meinen Respekt eingebracht. | Ich habe öfters so meine Probleme mit den Praios-Geweihten, sind sie doch nicht gut auf Magie zu sprechen. Aber der Inquisitionsrat da Vanya… er war derjenige, der uns am meisten Respekt entgegengebracht hat. Er behandelte uns nicht anders als seine Kolleginnen und Kollegen. Auch war er der einzige, der im Raum für Ruhe sorgen konnte. Alle hatten Achtung vor ihn. Auch ich, er ist eine wahrhaft imposante Person. Er sagte in den Diskussionen nicht viel, er hörte sich alle Seiten an, wog die für und wider ab und entschied dann. Das hat ihm wahrhaft meinen Respekt eingebracht. | ||
Ich werde mich nun schlafen legen. Die letzte Nacht habe ich nicht viel geschlafen. Wir haben nur ein Lager auf Stroh, aber es ist immerhin ein Dach über dem Kopf. | Ich werde mich nun schlafen legen. Die letzte Nacht habe ich nicht viel geschlafen. Wir haben nur ein Lager auf Stroh, aber es ist immerhin ein Dach über dem Kopf.}} | ||
== Eintrag vom 25. Ingerimm, 1015 BF == | == Eintrag vom 25. Ingerimm, 1015 BF == | ||
Was für eine Nacht. Die Praiosscheibe ist gerade dabei aufzugehen. Wir haben alle kaum geschlafen. | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Was für eine Nacht. Die Praiosscheibe ist gerade dabei aufzugehen. Wir haben alle kaum geschlafen. | ||
Heute Nacht hörten wir ein Wimmern, ein Krächzen, Schreie. Als wir dem nachgingen, führten uns die Geräusche in Aylas Zimmer. Sie röchelte, war wie von Hesinde verlassen und überall mit Blut beschmiert. Ihre Finger bohrten sich in den Bauch und in ihre Handflächen. Es sah aus, als würde sie sich selbst zerfleischen! Torben schüttete Wasser über sie, doch sie erwachte nicht, sie musste schrecklich träumen! Mir war bald klar, dass dies keine gewöhnlichen Alpträume sein konnten. | Heute Nacht hörten wir ein Wimmern, ein Krächzen, Schreie. Als wir dem nachgingen, führten uns die Geräusche in Aylas Zimmer. Sie röchelte, war wie von Hesinde verlassen und überall mit Blut beschmiert. Ihre Finger bohrten sich in den Bauch und in ihre Handflächen. Es sah aus, als würde sie sich selbst zerfleischen! Torben schüttete Wasser über sie, doch sie erwachte nicht, sie musste schrecklich träumen! Mir war bald klar, dass dies keine gewöhnlichen Alpträume sein konnten. | ||
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Wir wollen nun bald weiterreiten. Mutter Linai spricht noch mit Ayla von Schattengrund unter vier Augen. Vielleicht kann sie ja Ayla helfen. Wir haben der Rondrianerin geraten, bei den Praios-Geweihten und Weißmagiern in Anderath um Hilfe zu fragen, wer weiß, was diese Träume zu bedeuten haben. Und wer weiß, was passiert wäre, wenn wir nicht eingeschritten wären. Ich will es mir gar nicht erst ausmalen! | Wir wollen nun bald weiterreiten. Mutter Linai spricht noch mit Ayla von Schattengrund unter vier Augen. Vielleicht kann sie ja Ayla helfen. Wir haben der Rondrianerin geraten, bei den Praios-Geweihten und Weißmagiern in Anderath um Hilfe zu fragen, wer weiß, was diese Träume zu bedeuten haben. Und wer weiß, was passiert wäre, wenn wir nicht eingeschritten wären. Ich will es mir gar nicht erst ausmalen! | ||
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== Eintrag vom 25. Ingerimm, 1015 BF == | == Eintrag vom 25. Ingerimm, 1015 BF == | ||
{| | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Mutter Linai wirkte heute den ganzen Tag sehr nervös und unruhig. Sie ist schon seit Beginn der Reise anders als sonst. Normalerweise hat sie immer einen Scherz auf den Lippen, doch etwas bedrückt sie, das merke ich. | ||
Wir haben mittlerweile Braunsfurt passiert. Das einzige, was wir herausbekommen haben, war, dass auch hier der Schwarze Mann umgehen soll. Er mache Tiere krank, die Ernten schlecht und Leute noionitisch mit dem Ziel Weiden unter seine Kontrolle zu bringen. Die Geschichten sind sicher übertrieben, doch irgendetwas ist sicher Wahres dran. | Wir haben mittlerweile Braunsfurt passiert. Das einzige, was wir herausbekommen haben, war, dass auch hier der Schwarze Mann umgehen soll. Er mache Tiere krank, die Ernten schlecht und Leute noionitisch mit dem Ziel Weiden unter seine Kontrolle zu bringen. Die Geschichten sind sicher übertrieben, doch irgendetwas ist sicher Wahres dran. | ||
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Wir trafen auf Vater Bostell, den hiesigen Travia-Priester, er hat uns ein Schlafpulver für Mutter Linai mitgegeben, weil es ihr so schlecht geht. Wir sollen es ihr unter das Essen mischen, sie lässt sich sonst nicht helfen. | Wir trafen auf Vater Bostell, den hiesigen Travia-Priester, er hat uns ein Schlafpulver für Mutter Linai mitgegeben, weil es ihr so schlecht geht. Wir sollen es ihr unter das Essen mischen, sie lässt sich sonst nicht helfen. | ||
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== Eintrag vom 26. Ingerimm, 1015 BF == | == Eintrag vom 26. Ingerimm, 1015 BF == | ||
Endlich, wir sind in Braunenklamm! Die Reise durch die Klamm selber war furchtbar! Joela, Mutter Linai und ich sind wahrlich die einzig vernünftigen Personen hier! Unsere Männer haben sich heute nicht gerade mit Ruhm bekleckert. | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Endlich, wir sind in Braunenklamm! Die Reise durch die Klamm selber war furchtbar! Joela, Mutter Linai und ich sind wahrlich die einzig vernünftigen Personen hier! Unsere Männer haben sich heute nicht gerade mit Ruhm bekleckert. | ||
In der Klamm konnten wir mit den Pferden nicht mehr reiten, wir mussten tatsächlich zu Fuß gehen. Aridhel, der übrigens sowieso schon heute schlecht gelaunt war, glaubte wieder, er bräuchte das nicht zu tun und wäre dabei fast mit samt seinem Reittier abgestürzt. Dieser unvernünftige Elf! | In der Klamm konnten wir mit den Pferden nicht mehr reiten, wir mussten tatsächlich zu Fuß gehen. Aridhel, der übrigens sowieso schon heute schlecht gelaunt war, glaubte wieder, er bräuchte das nicht zu tun und wäre dabei fast mit samt seinem Reittier abgestürzt. Dieser unvernünftige Elf! | ||
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Diese dummen Thorwaler! Denken überhaupt nicht an uns! Wir hatten nur Scherereien! Wir rasten noch kurz hier in Braunenklamm und dann werden wir weiter Richtung Balcken ziehen. | Diese dummen Thorwaler! Denken überhaupt nicht an uns! Wir hatten nur Scherereien! Wir rasten noch kurz hier in Braunenklamm und dann werden wir weiter Richtung Balcken ziehen. | ||
Der Ort hier ist wirklich schön, die Häuser sind mitten in die Felsen gehauen. Nur über eine Hängebrücke erlangt man Zutritt. Es ist zudem noch ein historischer Ort, schließlich wurde Selindian Hal hier geboren. Man merkt immer noch, wie stolz die Bewohnerinnen und Bewohner darüber sind. | Der Ort hier ist wirklich schön, die Häuser sind mitten in die Felsen gehauen. Nur über eine Hängebrücke erlangt man Zutritt. Es ist zudem noch ein historischer Ort, schließlich wurde Selindian Hal hier geboren. Man merkt immer noch, wie stolz die Bewohnerinnen und Bewohner darüber sind.}} | ||
== Eintrag vom 26. Ingerimm, 1015 BF == | == Eintrag vom 26. Ingerimm, 1015 BF == | ||
Unser Plan hat sich schlagartig geändert. Wir bleiben in Braunenklamm. Etwas sehr Beunruhigendes ist passiert. Wir wollten schon weiterziehen, als wir hörten, wie der hiesige Müller über sein Mühlrad schimpfte. Der Zwerg erklärte uns, dass sich etwas darin verfangen haben musste. Hilfsbereit, wie Grim nun mal ist, wagte er sich ins Wasser um das Hindernis aus dem Weg zu räumen. | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Unser Plan hat sich schlagartig geändert. Wir bleiben in Braunenklamm. Etwas sehr Beunruhigendes ist passiert. Wir wollten schon weiterziehen, als wir hörten, wie der hiesige Müller über sein Mühlrad schimpfte. Der Zwerg erklärte uns, dass sich etwas darin verfangen haben musste. Hilfsbereit, wie Grim nun mal ist, wagte er sich ins Wasser um das Hindernis aus dem Weg zu räumen. | ||
Joela, Aridhel und ich setzten uns ans Ufer um Grim zuzusehen. Wir scherzten noch albern herum, dass das wahrscheinlich eine Wasserleiche sei, hat Grim doch Angst vor Toten. Wie bleich wurden wir, als Grim prustend wieder auftauchte von Joela, die ihm zu Hilfe geeilt war, ans rettende Ufer gezogen wurde und mit firnweißem Gesicht erzählte, dass ein Toter unter dem Mühlrad nach ihm gegriffen hatte! | Joela, Aridhel und ich setzten uns ans Ufer um Grim zuzusehen. Wir scherzten noch albern herum, dass das wahrscheinlich eine Wasserleiche sei, hat Grim doch Angst vor Toten. Wie bleich wurden wir, als Grim prustend wieder auftauchte von Joela, die ihm zu Hilfe geeilt war, ans rettende Ufer gezogen wurde und mit firnweißem Gesicht erzählte, dass ein Toter unter dem Mühlrad nach ihm gegriffen hatte! | ||
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Mit meinen letzten arkanen Kräften versuchte ich mit einem Odem im Fluss nach diesem Metallpflock zu suchen, doch ich war am Ende mit meiner astralen Macht. | Mit meinen letzten arkanen Kräften versuchte ich mit einem Odem im Fluss nach diesem Metallpflock zu suchen, doch ich war am Ende mit meiner astralen Macht. | ||
Die Leiche wurde nun verbrannt, ich hoffe, seine Seele findet Frieden in Borons Hallen. | Die Leiche wurde nun verbrannt, ich hoffe, seine Seele findet Frieden in Borons Hallen.}} | ||
== Eintrag vom 27. Ingerimm, 1015 BF == | == Eintrag vom 27. Ingerimm, 1015 BF == | ||
Ein schrecklicher Traum hat mich heute Nacht heimgesucht! Ich war auf einer roten Ebene, ich sah einen Turm, es war meiner, dann befand ich mich plötzlich in einer grauen Ebene, ein Wesen oder so etwas in der Art war neben mir, und ich hatte das Gefühl fliehen zu müssen. Ich lief und lief, Schmerzen überkamen mich, irgendwann sah ich schließlich ein grünes Tor mit einer grünen Ebene vor mir. Dies war meine Rettung, im letzten Moment erreichte ich dieses Tor und dann fiel ich plötzlich ins Nichts und mit mir das Wesen. Ein schwarzer Schatten durchdrang mich, ich fühlte Schmerzen, ein Zischen neben meinem Ohr und ich erwachte. Neben mir saß Grim, schweißgebadet. Er hatte den gleichen Traum! Doch nur bis zum Fall, an den letzten Teil konnte er sich nicht erinnern. Eigenartig! | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Ein schrecklicher Traum hat mich heute Nacht heimgesucht! Ich war auf einer roten Ebene, ich sah einen Turm, es war meiner, dann befand ich mich plötzlich in einer grauen Ebene, ein Wesen oder so etwas in der Art war neben mir, und ich hatte das Gefühl fliehen zu müssen. Ich lief und lief, Schmerzen überkamen mich, irgendwann sah ich schließlich ein grünes Tor mit einer grünen Ebene vor mir. Dies war meine Rettung, im letzten Moment erreichte ich dieses Tor und dann fiel ich plötzlich ins Nichts und mit mir das Wesen. Ein schwarzer Schatten durchdrang mich, ich fühlte Schmerzen, ein Zischen neben meinem Ohr und ich erwachte. Neben mir saß Grim, schweißgebadet. Er hatte den gleichen Traum! Doch nur bis zum Fall, an den letzten Teil konnte er sich nicht erinnern. Eigenartig! | ||
Kurz darauf der nächste Schrecken, Grim sah einen schwarzen Mann in der Nähe der Mühle, wir weckten sofort alle anderen und nahmen die Verfolgung auf. Doch umsonst. Ich fühle mich ermattet, der Alptraum hat mich geschwächt. Auch Mutter Linai hatte diesen Traum, ihr Befinden ist nicht besser als das Unsere. | Kurz darauf der nächste Schrecken, Grim sah einen schwarzen Mann in der Nähe der Mühle, wir weckten sofort alle anderen und nahmen die Verfolgung auf. Doch umsonst. Ich fühle mich ermattet, der Alptraum hat mich geschwächt. Auch Mutter Linai hatte diesen Traum, ihr Befinden ist nicht besser als das Unsere. | ||
Diese Träume werden unheimlich, ich hoffe, das ist kein schlechtes Omen. Wer weiß. Warum haben nur alle das gleiche geträumt? Das kann doch kein Zufall sein… ich vermute, dass auch unsere Träume von jemanden geschickt worden sind. Doch von wem? | Diese Träume werden unheimlich, ich hoffe, das ist kein schlechtes Omen. Wer weiß. Warum haben nur alle das gleiche geträumt? Das kann doch kein Zufall sein… ich vermute, dass auch unsere Träume von jemanden geschickt worden sind. Doch von wem?}} | ||
== Eintrag vom 27. Ingerimm, 1015 BF == | == Eintrag vom 27. Ingerimm, 1015 BF == | ||
Heute sind wir bis Salthel gekommen, es ist bereits der 27. Ingerimm und wir müssen uns beeilen um bis zum 15. Rahja wieder zurück zu sein. | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Heute sind wir bis Salthel gekommen, es ist bereits der 27. Ingerimm und wir müssen uns beeilen um bis zum 15. Rahja wieder zurück zu sein. | ||
Vor Balcken wurden wir wieder aufgehalten, dieser Räuberbaron Terkol von Buchenbruch, ein Gauner, verlangte einen Dukaten Wegzoll von uns! Ich wusste, wir hatten keine Chance gegen ihn und sein Gefolge, wäre ich eine Hexe, hätte ich ihm einen Fluch auf den Hals gehetzt! Dieser Halsabschneider! | Vor Balcken wurden wir wieder aufgehalten, dieser Räuberbaron Terkol von Buchenbruch, ein Gauner, verlangte einen Dukaten Wegzoll von uns! Ich wusste, wir hatten keine Chance gegen ihn und sein Gefolge, wäre ich eine Hexe, hätte ich ihm einen Fluch auf den Hals gehetzt! Dieser Halsabschneider! | ||
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Mutter Linai geht es weiterhin nicht gut. Ich habe ihr heute das Schlafmittel in ihr Essen gemischt, ich hoffe, es hilft ihr, dass sie nicht von diesen Träumen heimgesucht wird. | Mutter Linai geht es weiterhin nicht gut. Ich habe ihr heute das Schlafmittel in ihr Essen gemischt, ich hoffe, es hilft ihr, dass sie nicht von diesen Träumen heimgesucht wird. | ||
Wir müssen zu unserem Leidwesen in einem Schlafsaal übernachten. Das hat aber immerhin den Vorteil, dass wir uns gegenseitig wecken können, wenn jemandem etwas passiert. Auch Aridhel wird hier in der Schenke die Nacht verbringen. Draußen ist es einfach nicht sicher. | Wir müssen zu unserem Leidwesen in einem Schlafsaal übernachten. Das hat aber immerhin den Vorteil, dass wir uns gegenseitig wecken können, wenn jemandem etwas passiert. Auch Aridhel wird hier in der Schenke die Nacht verbringen. Draußen ist es einfach nicht sicher.}} | ||
== Eintrag | == Eintrag vom 28. Ingerimm, 1015 BF == | ||
Unsere Reise wird von einem weiteren tragischen Ereignis überschattet. Mir läuft es noch immer kalt den Rücken hinunter, wenn ich daran denke. | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Unsere Reise wird von einem weiteren tragischen Ereignis überschattet. Mir läuft es noch immer kalt den Rücken hinunter, wenn ich daran denke. | ||
Mitten in der Nacht find Joela zu schreien an, Torben war sofort bei ihr und versuchte sie zu wecken. Am ganzen Bett waren Blutspuren zu sehen, sie musste sich selbst verletzt haben, wie damals Ayla von Schattengrund. Als sie erwachte, griff sie in ihrem Wahn Torben an bevor sie mir erschöpft und in Tränen aufgelöst um den Hals fiel. Wir versorgten sofort ihre Wunden, ihre Brust war zerkratzt und blutig. | Mitten in der Nacht find Joela zu schreien an, Torben war sofort bei ihr und versuchte sie zu wecken. Am ganzen Bett waren Blutspuren zu sehen, sie musste sich selbst verletzt haben, wie damals Ayla von Schattengrund. Als sie erwachte, griff sie in ihrem Wahn Torben an bevor sie mir erschöpft und in Tränen aufgelöst um den Hals fiel. Wir versorgten sofort ihre Wunden, ihre Brust war zerkratzt und blutig. | ||
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Ich lief sofort zu der Leiche. Welch schrecklicher Anblick erwartete mich dort! Viel habe ich schon gesehen, aber das übertraf so einiges. Ich nahm sofort eine arkane Untersuchung vor, wieder ähnliche Muster, wie die, die ich bei Ayla von Schattengrund feststellen konnte. Auch in diesem Fall wurden die Träume von etwas oder jemandem beeinflusst. Wären der Wirt und Joela nicht geweckt worden, hätte sie wohl das gleiche Schicksal erwartet, wie die arme Bettlerin. Mir lief es kalt den Rücken herunter, als ich diesen Gedanken hatte. | Ich lief sofort zu der Leiche. Welch schrecklicher Anblick erwartete mich dort! Viel habe ich schon gesehen, aber das übertraf so einiges. Ich nahm sofort eine arkane Untersuchung vor, wieder ähnliche Muster, wie die, die ich bei Ayla von Schattengrund feststellen konnte. Auch in diesem Fall wurden die Träume von etwas oder jemandem beeinflusst. Wären der Wirt und Joela nicht geweckt worden, hätte sie wohl das gleiche Schicksal erwartet, wie die arme Bettlerin. Mir lief es kalt den Rücken herunter, als ich diesen Gedanken hatte. | ||
Mutter Linai ist noch beunruhigter als sonst, ich bin mir nicht sicher, ob sie uns etwas verschweigt. Sie ist sehr verschlossen und sagt fast nichts mehr. Ich habe ein Auge auf sie, hoffentlich geht es ihr bald besser! | Mutter Linai ist noch beunruhigter als sonst, ich bin mir nicht sicher, ob sie uns etwas verschweigt. Sie ist sehr verschlossen und sagt fast nichts mehr. Ich habe ein Auge auf sie, hoffentlich geht es ihr bald besser!}} | ||
== Eintrag | == Eintrag vom 28. Ingerimm, 1015 BF == | ||
Wir sind in Runhag angelangt, dem letzten Ort vor Dragenfeld. Die Einwohner hier sind sehr verschlossen, misstrauisch beäugen sie uns. | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Wir sind in Runhag angelangt, dem letzten Ort vor Dragenfeld. Die Einwohner hier sind sehr verschlossen, misstrauisch beäugen sie uns. | ||
Endlich haben wir eine Spur von Korobar. Wir begegneten zwei Männern, sie waren wohl aus dem Gefangenenlager in Balcken geflohen. Sie baten uns, ihren getöteten Gefährten zu begraben. Ich sagte, sie sollen uns sagen, von wo sie geflüchtet sind, da griffen sie mich an – diese Narren! Torben war sofort zur Stelle um mir zu helfen. In einem Wutanfall, weil sie mich angegriffen hatten, schlug Grim sie auch noch, diese armseligen Gestalten! Ist ihnen doch Korobar begegnet, er war unterwegs mit einigen Gefangenen! Laut der Beschreibung mussten das Delian von Wiedbrück und sein Trupp, oder was davon übrig war, gewesen sein. | Endlich haben wir eine Spur von Korobar. Wir begegneten zwei Männern, sie waren wohl aus dem Gefangenenlager in Balcken geflohen. Sie baten uns, ihren getöteten Gefährten zu begraben. Ich sagte, sie sollen uns sagen, von wo sie geflüchtet sind, da griffen sie mich an – diese Narren! Torben war sofort zur Stelle um mir zu helfen. In einem Wutanfall, weil sie mich angegriffen hatten, schlug Grim sie auch noch, diese armseligen Gestalten! Ist ihnen doch Korobar begegnet, er war unterwegs mit einigen Gefangenen! Laut der Beschreibung mussten das Delian von Wiedbrück und sein Trupp, oder was davon übrig war, gewesen sein. | ||
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Als wir weiterreiten wollen, sah Joela plötzlich drei Raben auf einem Baum sitzen, worauf sie sich weigerte, weiterzureiten. Sie saß irgendeinem Aberglauben auf. Torben verjagte sie, worauf sie mit Entsetzen verkündete, dass dies ein großer Boronfrevel war. Erst als wir ein Gebet zu Boron sprachen, war sie bereit weiterzureiten. | Als wir weiterreiten wollen, sah Joela plötzlich drei Raben auf einem Baum sitzen, worauf sie sich weigerte, weiterzureiten. Sie saß irgendeinem Aberglauben auf. Torben verjagte sie, worauf sie mit Entsetzen verkündete, dass dies ein großer Boronfrevel war. Erst als wir ein Gebet zu Boron sprachen, war sie bereit weiterzureiten. | ||
Oh was ist nur in diese Gegend gefahren, sie macht uns noch alle verrückt! Dieser Ort ist verflucht, Untote wandeln hier herum und ein Magier plant unaussprechliche Gräueltaten. Ich hoffe, wir können diese Gegend bald verlassen, wenn noch mehr von uns solche Träume haben, dann Boron bewahre! | Oh was ist nur in diese Gegend gefahren, sie macht uns noch alle verrückt! Dieser Ort ist verflucht, Untote wandeln hier herum und ein Magier plant unaussprechliche Gräueltaten. Ich hoffe, wir können diese Gegend bald verlassen, wenn noch mehr von uns solche Träume haben, dann Boron bewahre!}} | ||
== | == Eintrag vom 28. Ingerimm, 1015 BF == | ||
Joela ist heute nicht sie selbst! Sie ist einfach in den Wald geritten, während ich und die drei Männer Einbeeren suchen waren! Sie sagte, sie hätte einen Mann gesehen am Fenster. Leider konnte sie ihn nicht mehr einholen. Es verfolgt uns wohl wirklich wer. Ob Korobar diese Person geschickt hat? | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Joela ist heute nicht sie selbst! Sie ist einfach in den Wald geritten, während ich und die drei Männer Einbeeren suchen waren! Sie sagte, sie hätte einen Mann gesehen am Fenster. Leider konnte sie ihn nicht mehr einholen. Es verfolgt uns wohl wirklich wer. Ob Korobar diese Person geschickt hat? | ||
Mittlerweile habe ich erfolgreich einen Einbeerentrank gekocht. Ich denke, wir werden ihn noch brauchen können. Wenn wieder jemand so schlecht träumt, wie es Ayla von Schattengrund passiert ist, dann erst recht! | Mittlerweile habe ich erfolgreich einen Einbeerentrank gekocht. Ich denke, wir werden ihn noch brauchen können. Wenn wieder jemand so schlecht träumt, wie es Ayla von Schattengrund passiert ist, dann erst recht! | ||
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Auch Aridhel hatte einen Traum, es war in der Nacht, bevor wir in die Braunenklamm kamen. Er träumte, er wäre mächtig, wie ein Gott, alle würden ihm gehorchen. Er fühlte sich aber nicht als Sieger, er triumphierte nur, als sich die Menschen, seine Feinde, gegenseitig vernichteten. | Auch Aridhel hatte einen Traum, es war in der Nacht, bevor wir in die Braunenklamm kamen. Er träumte, er wäre mächtig, wie ein Gott, alle würden ihm gehorchen. Er fühlte sich aber nicht als Sieger, er triumphierte nur, als sich die Menschen, seine Feinde, gegenseitig vernichteten. | ||
Was hat das alles zu bedeuten? Wer schickt uns diese Träume? Ich kann mir keinen Reim darauf machen. Ist diese Person, um die es immer geht, Borbarad? Wir müssen wirklich aufpassen in | Was hat das alles zu bedeuten? Wer schickt uns diese Träume? Ich kann mir keinen Reim darauf machen. Ist diese Person, um die es immer geht, Borbarad? Wir müssen wirklich aufpassen in Zukunft...}} | ||
== Eintrag vom 29. Ingerimm, 1015 BF == | == Eintrag vom 29. Ingerimm, 1015 BF == | ||
Heute Nacht wurden Joela, Aridhel und ich vom gleichen Alptraum heimgesucht. Wieder endete er mit Verletzungen. Wir träumten, wir wären gefallene Alveraner, mit uns fielen zahlreiche andere. Als wir am Boden aufprallten, fühlten wir den Schmerz in jeder einzelnen Faser unseres Körpers. Alle von uns hatten am Morgen Quetschungen und Blutergüsse. Zum Glück ist uns nicht mehr passiert. | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Heute Nacht wurden Joela, Aridhel und ich vom gleichen Alptraum heimgesucht. Wieder endete er mit Verletzungen. Wir träumten, wir wären gefallene Alveraner, mit uns fielen zahlreiche andere. Als wir am Boden aufprallten, fühlten wir den Schmerz in jeder einzelnen Faser unseres Körpers. Alle von uns hatten am Morgen Quetschungen und Blutergüsse. Zum Glück ist uns nicht mehr passiert. | ||
Wir ritten weiter, die Gegend wurde nebliger und irgendwie auch unheimlicher. Schließlich fanden wir eine kaputte Steinbrücke, es war der einzige Weg über die Schlucht. Irgendwer hatte diese Brücke mit Absicht zerstört, sie wies Axthiebe und Brandspuren auf. Wollte uns jemand daran hindern weiterzukommen? | Wir ritten weiter, die Gegend wurde nebliger und irgendwie auch unheimlicher. Schließlich fanden wir eine kaputte Steinbrücke, es war der einzige Weg über die Schlucht. Irgendwer hatte diese Brücke mit Absicht zerstört, sie wies Axthiebe und Brandspuren auf. Wollte uns jemand daran hindern weiterzukommen? | ||
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Wir suchten die Schlucht in der Nähe ab, kein Weg um darüberzukommen. Grim und Torben sind gerade dabei eine neue Brücke zu bauen. Joela und ich ritten zurück nach Runhag um mehr Werkzeug zu kaufen, denn wir haben nur eine Axt. Als wir zurückkamen, war Grim allerdings schon recht weit mit seinen Arbeiten. Ich versuchte ihm noch zu helfen, aber ich weiß nicht, ich fühlte mich nicht gut, seltsam ermattet, sodass ich, glaube ich, mehr ein Hindernis war für ihn. | Wir suchten die Schlucht in der Nähe ab, kein Weg um darüberzukommen. Grim und Torben sind gerade dabei eine neue Brücke zu bauen. Joela und ich ritten zurück nach Runhag um mehr Werkzeug zu kaufen, denn wir haben nur eine Axt. Als wir zurückkamen, war Grim allerdings schon recht weit mit seinen Arbeiten. Ich versuchte ihm noch zu helfen, aber ich weiß nicht, ich fühlte mich nicht gut, seltsam ermattet, sodass ich, glaube ich, mehr ein Hindernis war für ihn. | ||
In ein oder zwei Stunden sollte die neue Brücke fertig sein, ich hoffe, sie trägt uns auch alle… | In ein oder zwei Stunden sollte die neue Brücke fertig sein, ich hoffe, sie trägt uns auch alle…}} | ||
== Eintrag vom 29. Ingerimm, 1015 BF == | == Eintrag vom 29. Ingerimm, 1015 BF == | ||
Der heutige Tag brachte nichts Gutes. Zuerst verloren wir ein Packpferd auf der Brücke. Es fand keinen sicheren Halt und stürzte hinab. | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Der heutige Tag brachte nichts Gutes. Zuerst verloren wir ein Packpferd auf der Brücke. Es fand keinen sicheren Halt und stürzte hinab. | ||
Je näher wir Dragenfeld kommen, desto mehr verändert sich die Umgebung. Ich habe das Gefühl, etwas stimmt nicht hier. Der Wind weht fauligen Gestank zu uns, es riecht nach Blut und Verderben… alles sieht trist aus, es wirkt alles irgendwie tot. | Je näher wir Dragenfeld kommen, desto mehr verändert sich die Umgebung. Ich habe das Gefühl, etwas stimmt nicht hier. Der Wind weht fauligen Gestank zu uns, es riecht nach Blut und Verderben… alles sieht trist aus, es wirkt alles irgendwie tot. | ||
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Mutter Linai hat gerade gesagt, dass die Sterne nicht gut stehen, ich konnte in den Sternbildern nichts erkennen, aber ihre Unruhe beunruhigt auch mich. Wir haben ihr immer ihr Schlafmittel gegeben, aber ich habe das Gefühl, dass es nicht viel genutzt hat. | Mutter Linai hat gerade gesagt, dass die Sterne nicht gut stehen, ich konnte in den Sternbildern nichts erkennen, aber ihre Unruhe beunruhigt auch mich. Wir haben ihr immer ihr Schlafmittel gegeben, aber ich habe das Gefühl, dass es nicht viel genutzt hat. | ||
Grim behandelt uns alle bevor wir schlafen gehen, er ist ein fähiger Heiler. In der Nacht wollen wir Wachen aufstellen, ich werde zusammen mit Mutter Linai eine Schicht übernehmen. | Grim behandelt uns alle bevor wir schlafen gehen, er ist ein fähiger Heiler. In der Nacht wollen wir Wachen aufstellen, ich werde zusammen mit Mutter Linai eine Schicht übernehmen.}} | ||
== Eintrag vom 30. Ingerimm, 1015 BF == | == Eintrag vom 30. Ingerimm, 1015 BF == | ||
Boron sei uns gnädig! Beschütze uns vor diesen Träumen! Beinahe hätten wir Torben verloren! Als ich diese Nacht Wache hielt, bemerkte ich, dass Torben wohl einen Alptraum hatte. Er atmete nicht mehr und sein Herz stand plötzlich still! Ich weckte die anderen, Grim startete Maßnahmen zur Wiederbelebung, während Aridhel versuchte ihn aus seinen Träumen zu holen. Bange Minuten vergingen, wir dachten schon, er wäre über in Borons Reich gegangen, als er endlich wieder zu atmen begann! Er hatte Unmengen an Blut verloren und musste sofort behandelt werden. | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Boron sei uns gnädig! Beschütze uns vor diesen Träumen! Beinahe hätten wir Torben verloren! Als ich diese Nacht Wache hielt, bemerkte ich, dass Torben wohl einen Alptraum hatte. Er atmete nicht mehr und sein Herz stand plötzlich still! Ich weckte die anderen, Grim startete Maßnahmen zur Wiederbelebung, während Aridhel versuchte ihn aus seinen Träumen zu holen. Bange Minuten vergingen, wir dachten schon, er wäre über in Borons Reich gegangen, als er endlich wieder zu atmen begann! Er hatte Unmengen an Blut verloren und musste sofort behandelt werden. | ||
Diese Träume werden immer schlimmer, ich fühle mich so hilflos, weil ich nichts tun kann. Über Träume weiß ich so wenig, das einzige, was hier wohl hilft, ist das Opfer so schnell wie möglich aufzuwecken. | Diese Träume werden immer schlimmer, ich fühle mich so hilflos, weil ich nichts tun kann. Über Träume weiß ich so wenig, das einzige, was hier wohl hilft, ist das Opfer so schnell wie möglich aufzuwecken. | ||
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Wir haben nun versucht, den Überlebenden aus dem gestrigen Kampf zu verhören, doch er gab nicht aus. Uns bleibt nichts anderes übrig, als ihn mit Fußfesseln an einer Quelle zurückzulassen. Er ist uns nur ein Hindernis, und wir müssen weiter. | Wir haben nun versucht, den Überlebenden aus dem gestrigen Kampf zu verhören, doch er gab nicht aus. Uns bleibt nichts anderes übrig, als ihn mit Fußfesseln an einer Quelle zurückzulassen. Er ist uns nur ein Hindernis, und wir müssen weiter. | ||
Die Erde erscheint verwundet, überall sind Risse in der Erde, wie in einer Wüste. Alles wirkt trocken, verdorrt und tot. Es ist ein beklemmendes Gefühl weiterzugehen. Die Bäume, sie scheinen sich vor Schmerzen zu winden, fast kann ich es fühlen. Welch Frevel hat nur diese Gegend so verflucht? Welch Schrecken wird uns erwarten, wenn wir erst in Dragenfeld sind? | Die Erde erscheint verwundet, überall sind Risse in der Erde, wie in einer Wüste. Alles wirkt trocken, verdorrt und tot. Es ist ein beklemmendes Gefühl weiterzugehen. Die Bäume, sie scheinen sich vor Schmerzen zu winden, fast kann ich es fühlen. Welch Frevel hat nur diese Gegend so verflucht? Welch Schrecken wird uns erwarten, wenn wir erst in Dragenfeld sind?}} | ||
== Eintrag vom 30. Ingerimm, 1015 BF == | == Eintrag vom 30. Ingerimm, 1015 BF == | ||
Mit jedem Schritt, den wir tun, verlässt uns ein Stück Hoffnung, Mut und Kraft. Ich sehe zu den Bäumen, sie strecken sich in Richtung Südosten, die Richtung, aus der wir kommen, die letzten übrig gebliebenen Zweige mit frischen Trieben zeigen dorthin. Jeder Schritt ist eine Qual, der Boden schreit unter unseren Schritten, er leidet mit uns. Etwas hat die Natur hier getötet, sie wurde regelrecht hingerichtet. | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Mit jedem Schritt, den wir tun, verlässt uns ein Stück Hoffnung, Mut und Kraft. Ich sehe zu den Bäumen, sie strecken sich in Richtung Südosten, die Richtung, aus der wir kommen, die letzten übrig gebliebenen Zweige mit frischen Trieben zeigen dorthin. Jeder Schritt ist eine Qual, der Boden schreit unter unseren Schritten, er leidet mit uns. Etwas hat die Natur hier getötet, sie wurde regelrecht hingerichtet. | ||
Auch die Tiere merken, dass hier etwas Schreckliches passiert sein muss. Sie fliehen, nicht selten geschieht es, dass eine Wildherde in die Richtung läuft, aus der wir kommen. Am blauen Himmel ziehen Vögelschwärme über unsere Köpfe hinweg, sie scheinen es eilig zu haben. | Auch die Tiere merken, dass hier etwas Schreckliches passiert sein muss. Sie fliehen, nicht selten geschieht es, dass eine Wildherde in die Richtung läuft, aus der wir kommen. Am blauen Himmel ziehen Vögelschwärme über unsere Köpfe hinweg, sie scheinen es eilig zu haben. | ||
Bei der Abzweigung zu Zollhaus machten schließlich unsere Pferde schlapp. Sie konnten einfach nicht mehr. Jeder Schritt mehr hätte für sie ihren Tod bedeutet, das war uns allen klar. Schweren Herzens ließen wir sie hier zurück. Ich habe einen Zettel an Sturmnacht gebunden, auf dem steht, wem es gehört und in welcher Lage wir uns befinden. Wenn ich wieder lebend hier herauskomme, dann habe ich vielleicht eine Chance mein Pferd wiederzubekommen. | Bei der Abzweigung zu Zollhaus machten schließlich unsere Pferde schlapp. Sie konnten einfach nicht mehr. Jeder Schritt mehr hätte für sie ihren Tod bedeutet, das war uns allen klar. Schweren Herzens ließen wir sie hier zurück. Ich habe einen Zettel an Sturmnacht gebunden, auf dem steht, wem es gehört und in welcher Lage wir uns befinden. Wenn ich wieder lebend hier herauskomme, dann habe ich vielleicht eine Chance mein Pferd wiederzubekommen. | ||
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Hier, wo wir unser Nachtlager aufgeschlagen haben, ist alles still, boronsstill. Es gibt keine Tiere mehr, die Bäume sind völlig kahl, der Boden ist tot, es gibt keine Blumen oder Gras mehr, die darauf wachsen. Alles ist grau, eine einzige graue Ebene. Mittendrin fanden wir ein Tier, es hatte zwei Köpfe und drei Beine, was für eine Missgeburt, wie konnte so etwas geschehen? Wurden hier Chimären erschaffen? Die Antwort weiß ich nicht, mir fehlten die Kräfte um es zu untersuchen. Der Verwesungsprozess an ihm war nicht weit fortgeschritten, sogar die Maden und die Fliegen haben diese unheilvolle Gegend verlassen. | Hier, wo wir unser Nachtlager aufgeschlagen haben, ist alles still, boronsstill. Es gibt keine Tiere mehr, die Bäume sind völlig kahl, der Boden ist tot, es gibt keine Blumen oder Gras mehr, die darauf wachsen. Alles ist grau, eine einzige graue Ebene. Mittendrin fanden wir ein Tier, es hatte zwei Köpfe und drei Beine, was für eine Missgeburt, wie konnte so etwas geschehen? Wurden hier Chimären erschaffen? Die Antwort weiß ich nicht, mir fehlten die Kräfte um es zu untersuchen. Der Verwesungsprozess an ihm war nicht weit fortgeschritten, sogar die Maden und die Fliegen haben diese unheilvolle Gegend verlassen. | ||
Nun denn, Sturmnacht, auf dass du wenigstens frei sein bist. Laufe weg, so lange es noch geht, ich hoffe, wir sehen uns irgendwann wieder… | Nun denn, Sturmnacht, auf dass du wenigstens frei sein bist. Laufe weg, so lange es noch geht, ich hoffe, wir sehen uns irgendwann wieder…}} | ||
== Eintrag vom 1. Rahja, 1015 BF == | == Eintrag vom 1. Rahja, 1015 BF == | ||
Ich kann nicht mehr, doch ich weiß, ich muss weiter. In dem wir uns gegenseitig Mut machen, versuchen wir es zu schaffen. | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Ich kann nicht mehr, doch ich weiß, ich muss weiter. In dem wir uns gegenseitig Mut machen, versuchen wir es zu schaffen. | ||
Diese Nacht war die Schlimmste in meinem Leben, ich dachte, ich würde Grim für immer verlieren. Als ich erwachte, blutete er aus jeder Pore seines Körpers, es war ein grauenvoller Anblick! Ich konnte mich vor Schreck fast nicht bewegen. In meiner Not versuchte ich einen Balsam zu sprechen, doch er zeigte keine Wirkung. Wir versuchten alle ihn wach zu bekommen, doch ohne Erfolg. Irgendwann – es schien mir eine halbe Ewigkeit vergangen zu sein – erwachte er aus diesem verfluchten Traum. | Diese Nacht war die Schlimmste in meinem Leben, ich dachte, ich würde Grim für immer verlieren. Als ich erwachte, blutete er aus jeder Pore seines Körpers, es war ein grauenvoller Anblick! Ich konnte mich vor Schreck fast nicht bewegen. In meiner Not versuchte ich einen Balsam zu sprechen, doch er zeigte keine Wirkung. Wir versuchten alle ihn wach zu bekommen, doch ohne Erfolg. Irgendwann – es schien mir eine halbe Ewigkeit vergangen zu sein – erwachte er aus diesem verfluchten Traum. | ||
Ich habe mich noch nie so hilflos gefühlt, ich sah den Menschen, den ich am meisten liebe, dort am Boden im Sterben liegen, und ich konnte nichts dagegen unternehmen. Meine Magie, auf die ich mich immer verlassen konnte, hatte versagt. Sie war völlig nutzlos. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn er neben mir einfach so stirbt. | Ich habe mich noch nie so hilflos gefühlt, ich sah den Menschen, den ich am meisten liebe, dort am Boden im Sterben liegen, und ich konnte nichts dagegen unternehmen. Meine Magie, auf die ich mich immer verlassen konnte, hatte versagt. Sie war völlig nutzlos. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn er neben mir einfach so stirbt. | ||
In welches Verderben gehen wir bloß? Welche Schrecken erwarten uns noch? | In welches Verderben gehen wir bloß? Welche Schrecken erwarten uns noch? | ||
Wir haben hinter einem Hügel Geräusche vernommen. Es klingt nach einem Lager. Joela und Torben sind gerade auf Erkundung, ich hoffe, sie bringen gute Nachricht. | Wir haben hinter einem Hügel Geräusche vernommen. Es klingt nach einem Lager. Joela und Torben sind gerade auf Erkundung, ich hoffe, sie bringen gute Nachricht.}} | ||
== Eintrag vom 1. Rahja, 1015 BF == | == Eintrag vom 1. Rahja, 1015 BF == | ||
Das Lager, das wir gefunden hatten, wurde von den fliehenden Dorfbewohnerinnen und –bewohnern errichtet. Sie erzählten uns, dass nicht einmal die Hälfte hier ist. Die Menschen, die wir trafen, waren alle alt. Umso mehr erschraken wir, als sie uns mitteilten, dass niemand hier mehr zählt als etwa dreißig Götterläufe! Alle waren in der letzten Zeit schnell gealtert, viele sind gestorben. Irgendein schlimmer Frevel an Satinav musste hier begangen worden sein! Damit wäre auch zu erklären, warum unsere Haare, Fingernägel und Bärte so schnell wachsen. Ich glaube nicht mehr, dass wir diese Gegend noch lebend verlassen können. Wenn auch bei uns der Alterungsprozess so schnell vonstatten geht, dann überleben wir vielleicht die Rückreise nicht mehr. | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Das Lager, das wir gefunden hatten, wurde von den fliehenden Dorfbewohnerinnen und –bewohnern errichtet. Sie erzählten uns, dass nicht einmal die Hälfte hier ist. Die Menschen, die wir trafen, waren alle alt. Umso mehr erschraken wir, als sie uns mitteilten, dass niemand hier mehr zählt als etwa dreißig Götterläufe! Alle waren in der letzten Zeit schnell gealtert, viele sind gestorben. Irgendein schlimmer Frevel an Satinav musste hier begangen worden sein! Damit wäre auch zu erklären, warum unsere Haare, Fingernägel und Bärte so schnell wachsen. Ich glaube nicht mehr, dass wir diese Gegend noch lebend verlassen können. Wenn auch bei uns der Alterungsprozess so schnell vonstatten geht, dann überleben wir vielleicht die Rückreise nicht mehr. | ||
Der Anführer des Dorfes bestätigte die Vision von Mutter Linai. Alle dachten, Schwester Laniare wäre eine Hexe, es gab im Dorf Fehl- und Totgeburten, Missbildungen kamen plötzlich vor. Die Ernten gediehen zuerst, wurden dann aber schlecht. Burg Drachentodt wird von Korobar besetzt, ein gewisser Hamid ben Seyshaban ist sein Verbündeter. Er ist Tulamide und laut den Erzählungen grässlich entstellt. Im Dorf wandeln nun Untote herum, da flohen die armen Menschen in der Hoffnung dem Fluch des Dorfes zu entkommen. | Der Anführer des Dorfes bestätigte die Vision von Mutter Linai. Alle dachten, Schwester Laniare wäre eine Hexe, es gab im Dorf Fehl- und Totgeburten, Missbildungen kamen plötzlich vor. Die Ernten gediehen zuerst, wurden dann aber schlecht. Burg Drachentodt wird von Korobar besetzt, ein gewisser Hamid ben Seyshaban ist sein Verbündeter. Er ist Tulamide und laut den Erzählungen grässlich entstellt. Im Dorf wandeln nun Untote herum, da flohen die armen Menschen in der Hoffnung dem Fluch des Dorfes zu entkommen. | ||
Wir haben nun beschlossen, dass wir Delian von Wiedbrück und Mutter Linai mit den Überlebenden zurückschicken. Herr von Wiedbrück leidet unter Wundfieber, und Mutter Linai – nun, auch sie ist gealtert, beide hätte keine Chance mehr auf eine Rückkehr, wenn sie weiter mit uns ziehen. Mögen die Zwölfe dieser Gruppe ihren Segen geben. | Wir haben nun beschlossen, dass wir Delian von Wiedbrück und Mutter Linai mit den Überlebenden zurückschicken. Herr von Wiedbrück leidet unter Wundfieber, und Mutter Linai – nun, auch sie ist gealtert, beide hätte keine Chance mehr auf eine Rückkehr, wenn sie weiter mit uns ziehen. Mögen die Zwölfe dieser Gruppe ihren Segen geben.}} | ||
== Eintrag vom 1. Rahja, 1015 BF == | == Eintrag vom 1. Rahja, 1015 BF == | ||
Gerade haben wir unerwartete Hilfe bekommen, die uns wieder Kraft gibt. Ein Goblinstamm hatte uns umzingelt. Ein Kampf wäre sinnlos gewesen, Joela und Torben versuchten also mit ihnen zu verhandeln. Doch da sahen wir, dass es auch den Goblins nicht anders als uns ergangen war. Auch sie waren gealtert. Ihre Anführerin Jamutan, offensichtlich eine Schamanin, fragte uns, ob wir zu dem Schamanen gehören würden. Damit meinte sie zweifelsohne Korobar. Als wir dies verneinten und ihr den Grund für unsere Anwesenheit erzählten, rief sie Torben zu sich. Sie musterte ihn gründlich. Schließlich befahl sie ihm die Augen zu schließen. Sie murmelte etwas vor sich hin, es wirkte, als ob sie ihm einer Art Prüfung unterzog. Danach wirkte sie überzeugt von seiner Ehrlichkeit und sagte, dass sie für uns tanzen würde. Dies tat sie auch, mit allerlei Räucherzeugs und wilden Gesängen. Zu meiner Überraschung fühlte ich mich danach seltsam gestärkt und wieder von Hoffnung erfüllt. Was dies auch für ein Ritual war, es hilft uns nun die letzte Etappe nach Dragenfeld in Angriff zu nehmen. | {{TagebuchEintrag|Eintrag=Gerade haben wir unerwartete Hilfe bekommen, die uns wieder Kraft gibt. Ein Goblinstamm hatte uns umzingelt. Ein Kampf wäre sinnlos gewesen, Joela und Torben versuchten also mit ihnen zu verhandeln. Doch da sahen wir, dass es auch den Goblins nicht anders als uns ergangen war. Auch sie waren gealtert. Ihre Anführerin Jamutan, offensichtlich eine Schamanin, fragte uns, ob wir zu dem Schamanen gehören würden. Damit meinte sie zweifelsohne Korobar. Als wir dies verneinten und ihr den Grund für unsere Anwesenheit erzählten, rief sie Torben zu sich. Sie musterte ihn gründlich. Schließlich befahl sie ihm die Augen zu schließen. Sie murmelte etwas vor sich hin, es wirkte, als ob sie ihm einer Art Prüfung unterzog. Danach wirkte sie überzeugt von seiner Ehrlichkeit und sagte, dass sie für uns tanzen würde. Dies tat sie auch, mit allerlei Räucherzeugs und wilden Gesängen. Zu meiner Überraschung fühlte ich mich danach seltsam gestärkt und wieder von Hoffnung erfüllt. Was dies auch für ein Ritual war, es hilft uns nun die letzte Etappe nach Dragenfeld in Angriff zu nehmen.}} | ||
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