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Kampf gegen die Zorganpocken

Aus avesfeuer.at
Tagebuch Übersicht
Chronik Kapitel
PRA - RON 1005 Wieder daheim
RON - EFF 1005 Die Verwandtschaft in Havena
EFF 1005 In Honingen
EFF - TRA 1005 Von Honingen weiter
TRA 1005 Auf dem Schiff nach Albenhus
TRA 1005 Durch den Eisenwald
TRA 1005 In Albenhus
TRA 1005 Der Auftrag
TRA 1005 In Trackenborn
TRA - BOR 1005 Zurück nach Hause
BOR - PHE 1005 Weiterbilden auf der Akademie
PHE 1005 - PRA 1006 Die Arbeit bei Herrn Prem
PRA 1006 Arbeiten in Lowangen
RON 1006 Auf dem Weg von Lowangen über Teshkal nach Andergast
RON - EFF 1006 Die Prüfungen im Kampfseminar Andergast
EFF 1006 Auf der Akademie in Andergast
TRA 1006 Unterwegs nach Gratenfels
TRA 1006 Die Festtage in Gratenfels
TRA 1006 Die Verfolgungsjagd
BOR - TSA 1006 Aufenthalt in Gratenfels
TSA - PER 1006 Weitermarsch nach Neersand
PER 1006 Die ersten Tage in Neersand
PER 1006 Auf dem Walsach
PER 1006 Unterwegs im Überwals
ING 1006 Von Neersand nach Vallusa
ING 1006 Auf dem Weg nach Kurkum
PRA - RON 1006 Von Vallusa nach Greifenfurt
RON 1007 Von Greifenfurt zum Turm Rohezals
RON 1007 In der Borbaradianerabtei
HES - FIR 1007 Das Fest in Thorwal
FIR 1007 Die Wettfahrt beginnt
FIR - TSA 1007 Unterwegs in Eis und Schnee
TSA 1007 Auf dem Weg zum Himmelsturm
TSA - PHE 1007 Im Himmelsturm und auf der Flucht
PHE 1007 Kampf gegen die Zorganpocken
PHE - ING 1007 Der große Viehtrieb


ING 1015 Wiedersehen in Weiden
ING 1015 Auf dem Weg nach Dragenfeld
RAH 1015 In Dragenfeld und wieder retour
RAH 1015 - PRA 1016 Zurück in Baliho
PRA 1016 Über Trallop nach Punin
RON - EFF 1016 Nachforschungen in Punin
TRA 1016 Herzog Waldemars Auftrag
TRA 1016 Erste Nachforschungen
TRA - BOR 1016 Nachforschungen in Baliho
BOR 1016 Von Baliho nach Rhodenstein
BOR 1016 Auf der Suche nach dem Erzvampir
BOR - TSA 1016 Der Winter in Weiden
TSA 1016 - PRA 1017 Die Reisen im Frühling 1016 BF
PRA - RON 1017 Unterwegs nach Arras de Mott
RON 1017 Im Kloster Arras de Mott
RON 1017 Das Tal der Elemente
RON 1017 Kampf um Arras de Mott
RON - EFF 1017 Der Auftrag des Heliodans
EFF - TSA 1017 Der Winter in Lowangen
TSA - RAH 1017 Auf dem Weg nach Greyfensteyn und Balträa
RAH 1017 - EFF 1018 Das Orakel der Elenviner Auen
EFF - HES 1018 Unterwegs im Auftrag Aromboloschs
HES - FIR 1018 Auf Liscoms Spuren
TSA - ING 1018 Firunwärts nach Ferdok
ING - RAH 1018 Der Auftrag der Boron-Kirche
RAH 1018 - PRA 1019 Auf nach Maraskan
PRA 1019 In der grünen Hölle Maraskans
PRA 1019 Die Endurium-Mine
PRA - RON 1019 Das Zepter der Echsen
RON - EFF 1019 Der Sturm auf den Fürstenpalast
EFF 1019 Auf der Suche nach den Bannkomponenten
EFF - TRA 1019 Die Erben der Gräber
TRA 1019 Neue Feinde
TRA 1019 Die vielen Hände Bastrabuns
TRA - BOR 1019 Den Chimären auf der Spur
BOR 1019 Der Chimärenmeister und die Hexe
BOR 1019 Kurzes Durchatmen
BOR 1019 Vom Licht in den Schatten
BOR - HES 1019 Aufträge im Schatten
HES 1019 Schatten über Tobrien
HES - FIR 1019 Schatten im Dschungel
FIR 1019 Schatten in Altaïa
FIR - TSA 1019 Verloren im Zwielicht
TSA - ING 1019 Warten auf die Apokatastase
ING 1019 Vorboten des Sturms
ING - RAH 1019 Das Artefakt der Oger
RAH 1019 Unter dem Banner von Kurkum
RAH 1019 Belagerungszustand
NL 1019 - PRA 1020 Warten in Beilunk
RON 1020 Auf in den Krieg
EFF 1020 Im Land des Feindes
EFF - TRA 1020 Eine hinterhältige List
TRA - TSA 1020 Das Ende Ysilias
TSA - PHE 1020 Ein kalter Frühling
PHE - ING 1020 Zeit der ersten Bündnisse
ING 1020 Morde am Konvent

Eintrag vom 4. Phex 1007 BF[Bearbeiten]

Wir sind in Riva angekommen. Von Beorn wie erwartet keine Spur! Mittlerweile haben wir uns im Gasthof „Zum fröhlichen Spitzohr“ eingemietet. Und der Besitzer macht dem Namen seiner Schenke alle Ehre! Er heißt Eraion Schattenlauf und ist der fröhlichste Elf, den ich je gesehen habe! Seinen Aussagen zufolge kann er nicht mehr zaubern. Trotzdem ist er ein lustiger lebensfroher Kerl, der auch über Witze seinesgleichen herzhaft lacht. Aridhel ist mittlerweile völlig verwirrt und meint, bis jetzt würden wir auf der Reise nur verrückte Elfen treffen. Zuerst die Elfe bei den Yetis, dann diese finsteren Elfen von Pardona und jetzt einer, der glücklich unter Menschen lebt. Armer Aridhel! Er schlittert uns noch in eine Identitätskrise.

Wir haben mittlerweile etwas Erlös für die Mammutzähne bekommen. Im Firun-Tempel opferten wir heute noch einige Dinge und dankten, dass wir wieder heil aus der Eiswüste herausgekommen sind.

Ach ja, als wir heute im Hafen einfuhren kam uns ein Boot entgegen. Einer der Männer an Bord stellte sich als Medicus Barraculus vor. Er erzählte uns von der Gefahr der Seuchenansteckung und untersuchte uns alle auf Narben. Doch um welche Krankheit es sich handelt, sagte er uns nicht. Angeblich seien die Nivesen besonders gefährdet.

Eintrag vom 6. Phex 1007 BF[Bearbeiten]

Heute wurde ich Zeugin eines seltsamen Ereignisses! Wir saßen gerade zusammen am Kamin, Shaya war etwas abseits. Plötzlich verdrehte sie die Augen und sprach mit einer merkwürdig tiefen Stimme:

„Sucht die Insel, bei der die Knochen der Erde das Klagelied vergangener Zeiten singen. Rettet das verlöschende Licht des alten Stammes, auf dass der Weg der Rauhwölfe dort nicht sein Ende nehme, wo der Tod aus dem Süden ihre Fähre kreuzte. Helft ein Wort halten, das seit Generationen besteht, und ihr werdet vor meinem Angesicht Gefallen finden.“

Danach wusste Shaya nicht mehr, was sie gesprochen hatte. Es schien, als spräche sie mit einer fremden Stimme. Wir alle waren im ersten Moment ziemlich verwundert. Das war wohl unsere neue Aufgabe! Crottet konnte uns sagen, dass es die Tenjos gibt, seltsame Felsen, durch die der Wind pfeift. Es scheint, als würde dieser ein Lied singen. Die Rauhwölfe sind ein Stamm der Nivesen im Osten dieser Felsformation.

Kapitän Phileasson hat beschlossen, dass wir mit Hundeschlitten weiterreisen werden. Das ist das beste Transportmittel für diese Gegend. Wie musste ich schmunzeln, als meine ansonsten so tapfere Gefährtin Joela plötzlich ganz bleich im Gesicht wurde und mir beichtete, dass sie eine große Angst vor Hunden hat! Das wird für sie sicher keine angenehme Reise!

Vater Corvus und ich werden den armen Magus Abdul el Mazar in die örtliche Akademie bringen. Wir können ihn schwer auf unsere weitere Reise mitnehmen. Ich denke, die hier werden sich schon um ihn kümmern und ihn gegebenenfalls zu den Noioniten bringen.

Eintrag vom 6. Phex 1007 BF[Bearbeiten]

Wir sind einfach genial. Heute waren wir eher dem Herren Phex zugetan, als dem guten Herrn Praios. Crottet und Ohm Follker waren zuständig für den Kauf der Schlitten. Leider sind die relativ teuer. Über tausend Dukaten mussten wir aufbringen! So hatten wir die Idee ein fingiertes Wettschießen zu veranstalten. Aridhel und Eigor taten so, als würden sie sich darüber streiten, ob der Elf eine Münze trifft, wenn die am anderen Ende des Hafenbeckens aufgestellt wird. Was die Leute hier nicht wussten, Aridhel kennt einen Zauber, der ihm hilft, so eine Meisterleistung zu vollbringen. Der Rest unserer Gruppe fing also an auf Aridhel oder dagegen zu setzen, meist aber eher letzteres. Die Menschen hier sahen dieses Ereignis als angenehme Abwechslung und setzten auch fleißig mit, meist gegen Aridhel. Und so hatten wir das fehlende Geld am Ende des Abends schon zusammen.

Jetzt kann die Reise losgehen. Was uns aber alle etwas beunruhigt, ist die Krankheit der Nivesen, die grassieren soll. Raskild hat diesen Medicus gefragt. Es handelt sich um die höchst ansteckenden Zorganpocken. Zwölf Tage erkrankt man an hohem Fieber und bekommt Pocken. Der dreizehnte Tag ist der schlimmste, da erreicht das Fieber seinen Höhepunkt. Überlebt man diesen Tag, hat man es überstanden. Allerdings hinterlassen die Pocken schlimme Narben am ganzen Körper. Man munkelt, die Krankheit sei eine Seuche des Namenlosen! Grauenvoll! Medicus Barraculus wird uns übrigens begleiten. Sein Freund Frantiko auch. Das beruhigt mich etwas.

Eintrag vom 7. Phex 1007 BF[Bearbeiten]

Reisen mit Hundeschlitten ist gar nicht so einfach. Heute Vormittag haben wir Übungsstunden eingelegt. Ich und Aridhel werden einen Schlitten zusammen lenken. Hoffen wir, dass das gut geht! In drei bis fünf Tagen sollten wir in Leikinnen sein. Heute Nachmittag werden wir schon aufbrechen.

Eintrag vom 8. Phex 1007 BF[Bearbeiten]

Wir reisen flott den Kvill entlang. Aridhel und ich wechselten uns mit dem Lenken des Schlittens ab. Leider muss ich zugeben, dass der Elf mit den Hunden etwas besser klar kommt als ich. Aber ich finde, für das, dass ich auf dem Gebiet völliger Neuling bin, schlage ich mich ganz gut. Heute sind wir fast 50 Meilen weit gekommen. Joela ist auf dem Schlitten von Asleif Phileasson. Leudalia hat ihr schon einige neidvolle Blicke zugeworfen. Ich glaube es kaum, aber unsere Geweihte scheint tatsächlich Gefallen an einem Thorwaler gefunden zu haben!

Barraculus und sein Freund Frantiko Osaias sind ein eigenartiges Gespann! Letzter ist ein Geweihter der Peraine und hat einen Orden gegründet, dessen Mitglieder in Armut und Demut leben. Beide haben sich also der Heilung verschrieben, doch könnten ihre Methoden unterschiedlicher nicht sein! Und so streiten sie sich ständig darum, wer der bessere Heiler ist. Doktor Barraculus achtet penibelst auf Sauberkeit, er ist ein Forscher durch und durch. In den Pausen widmet er sich immer seinen Studien. Sein großes Ziel ist es, das sagenumwobene Lebenselexier zu finden. Bruder Frantiko hingegen meint, dass Dreck und Schlamm Kranken durchaus zuträglich sein kann. Na, ich weiß nicht…!

Eintrag vom 11. Phex 1007 BF[Bearbeiten]

Langsam kriege ich den Dreh raus, wie man mit diesen Hunden zurecht kommt! Die letzten Tage sind wir etwa je 35 Meilen weit gekommen. Wir haben das Dorf Leikinnen passiert. Sie wissen hier nichts über die Zorganpocken. Die Rauhwölfe kannte man jedoch, sie leben noch weiter im Osten.

Eintrag vom 12. Phex 1007 BF[Bearbeiten]

Der Vormittag heute war zermürbend. Wir sind überhaupt nicht gut vorangekommen. Gestern waren es sicher fünfzig Meilen, heute war es wieder ein Stück weniger. Wir sind bei den Tenjos vorbeigekommen. Sphärische Musik, verursacht durch den Wind, begleitete uns ein Stück. Es war schon ein bisschen unheimlich. Wir rasten in der Nähe eines Zeltlagers der Nivesen. Als wir sie begrüßen wollten, schickten sie uns gleich unfreundlich fort. Zu groß ist die Angst, dass wir die Zorganpocken einschleppen könnten.

Ich habe heute noch den Medicus nach dieser Krankheit befragt. Zuerst bilden sich am ganzen Körper eklige erbsengroße Pusteln, die zuerst wässrig, später dann eitrig sind. Außerdem leidet man unter Übelkeit. Am dreizehnten Tag kommt noch mal der letzte große Fieberschub und die Pocken platzen auf. Dann setzt die Narbenbildung ein. Ist das nicht grauenvoll? Hat man die Krankheit einmal überlebt, ist man wenigstens das restliche Leben immun dagegen. Behandeln kann man die Krankheit mit Gulmond-Tee. Weiters hilft es, die Pocken mit Xordai-Sud zu bestreichen.

Eintrag vom 13. Phex 1007 BF[Bearbeiten]

Heute hat Joela Geburtstag. Doch die Feier wurde von einem dunklen Ereignis überschattet. Am Abend fanden wir eine Karen-Herde, die neben zwei Dutzend Zelten graste. Aridhel ging hin und fand überall Leichen! Sie waren wohl Opfer der tückischen Krankheit geworden. Als der Elf zurückkam, wollten ihn die Heiler gleich untersuchen, doch da bekam Aridhel Panik und rannte mit einem Axxeleratus davon. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, wir hätten über diese Szene gelacht.

Wir warfen Holz auf die Zelte, zündeten sie an und bestatteten so die Toten. Die Geweihten sprachen noch einen Segen. Dann war es aber Zeit, wieder an fröhlichere Dinge zu denken. Wir feierten Joelas Geburtstag, Ohm Follker trällerte sogar ein Lied für sie. Aridhel spielte für uns auf seinem iama das „Lied der Lieder“, wie die Elfen es nennen. Es ist noch ein richtig schöner Ausklang gewesen für so einen traurigen Tag. Ich werde mich auch bald schlafen legen, morgen geht es ja weiter.

Eintrag vom 15. Phex 1007 BF[Bearbeiten]

Diese Zorganpocken sind wirklich grauenvoll! Gestern Nacht fingen auf einmal Wölfe an zu heulen, unsere Hunde knurrten, denn es näherten sich Gestalten unserem Lager. Es waren Goblins, völlig am Ende mit ihren Kräften. Auch sie waren alle erkrankt. Osais kümmerte sich sofort um sie. Aridhel überraschte uns mit seinem Verhalten, als er die Goblins mit Pfeil und Bogen auf der Stelle erschießen wollte. Elfen und Goblins hegen scheinbar eine tiefe Feindschaft. Raskild konnte Aridhel sein Vorhaben aber zum Glück ausreden.

Doch als wir heute erwachten, sahen wir einen schluchzenden Peraine-Geweihten mitten in dem Lager sitzen, das den Goblins in der Nacht noch gerichtet wurde. Bruder Osais weinte, denn alle Goblins waren tot. Raskild schlichtete die Toten auf und wieder verbrannten wir sie.

Die Stimmung ist etwas gedrückt angesichts der Ereignisse. Wenigstens quält uns heute nicht mehr der Orkan, der gestern über uns hinwegfegte.

Eintrag vom 16. Phex 1007 BF[Bearbeiten]

Wir haben die Rauhwölfe gefunden, aber es ist wahrhaft nicht gut um sie bestellt! Es sind alle, bis auf eine einzige, erkrankt. Der Schamane des Stammes ist bereits vor einer Woche gestorben. Die einzig gesunde Nivesin, ist die, die uns abgefangen hat, bevor wir zum Dorf kamen. Sie stellte sich uns als Nirka vor. Mit ihren glänzend weißblonden Haaren und den leuchtenden bernsteinfarbenen Augen umgibt sie eine Aura des Geheimnisvollen. Nirka wollte uns schützen und rief uns zu, wir sollen verschwinden. Als wir ihr von unserer Prophezeiung erzählten, war sie sichtlich erstaunt und auch etwas misstrauisch. Sie erzählte uns aber, dass es durchaus eine uralte Vereinbarung zwischen Wölfen und Nivesen gäbe, doch welche das ist, kann sie uns nicht sagen, denn es ist ein Geheimnis des Stammes. Nur so weit gab sie aus, dass die Wölfe versprechen, den Stamm zu beschützen, wenn sie im Gegensatz dazu Karene erhalten. Von Zeit zu Zeit melden sich die Wölfe, dann werden einige Tiere geopfert.

Für mich klingt das doch alles sehr merkwürdig. Ein Abkommen mit Wölfen? Wie ist das möglich? Die Tiere können ja nicht sprechen. Vielleicht läuft das über Magie, vielleicht sind die Schamanen dazu fähig, einen Tiergedanken zu sprechen. Das wäre die einzige Möglichkeit, die mir einfällt, die die Geschichte halbwegs plausibel erscheinen lassen würde.

Nirka berichtete, dass schon seit mehreren Monden die Krankheit wütet. Bevor alle erkrankten, war sie selbst unterwegs. Am Rande des Dorfes ist bereits ein Scheiterhaufen zu sehen, auf dem die Toten verbrannt werden. 137 Nivesen sind nur noch am Leben, Nirka ausgeschlossen. Wir werden uns also daran machen, so vielen wie möglich zu helfen. Auch wenn alles so aussichtslos erscheint, werden wir es versuchen. Ich habe schreckliche Angst. Die Krankheit gilt als sehr ansteckend. Was ist, wenn wir alle sterben werden? Ich traue mich nicht, den anderen von meinen Gefühlen zu berichten, aus Angst, sie würden mich für feige halten. Auch wenn ich aus ihren Gesichtern lese, dass es ihnen nicht viel anders geht als mir.

Eintrag vom 17. Phex 1007 BF[Bearbeiten]

Ich bin völlig erledigt. Doch kann ich mir keine Pause gönnen, denn die Kranken brauchen unsere Hilfe. In der Akademie in Lowangen hatten wir immer nur ein paar wenige Kranke, die wirklich einer Rundumpflege bedurften. Aber hier sind es 137!

Ich habe mich dem Medicus Barraculus angeschlossen. Auch wenn Bruder Frantiko ein Geweihter ist, so halte ich die Methoden des Medicus für zielführender. Raskild hilft auch mit. Grim und Vater Corvus haben sich hingegen dem Geweihten angeschlossen. Alle anderen in der Gruppe haben nicht das nötige Wissen um direkt die Kranken zu pflegen. Kapitän Phileasson hat angefangen ein Lager für uns zu errichten. Andere, wie Ynu, suchen im Wald nach Gulmond. Außerdem muss Holz für den Scheiterhaufen gesammelt werden. Die, die sich wenigstens ein bisschen mit Krankheiten auskennen, kochen die Decken aus. Ein anderer Trupp sorgt für Essen. So haben alle viel zu tun.

Medicus Barraculus versucht alles so sauber wie möglich zu halten. Ich bin auch der Meinung, dass das am sinnvollsten ist, so habe ich es auch auf der Akademie gelernt. Wir haben also alles Stroh entfernt und ausgekochte Decken verteilt. Außerdem tragen Raskild und ich jetzt auch wie der Medicus in Essig getauchte Schnabelmasken. Das reduziert die Ansteckungsgefahr. Außerdem hat er Zwölftee mit, damit sollten wir hoffentlich der Krankheit standhalten. Ich bin etwas beruhigter, auch wenn mir trotzdem nicht wohl dabei ist. Doch es ist meine Pflicht zu helfen, dazu wurde ich auch ausgebildet.

Bruder Osais hingegen betet jeden Tag mit den Helfenden. Er steckt die Kranken in Decken, die vor Dreck nur so strotzen. Seiner Ansicht nach wird die Krankheit von Plagegeistern im Körper verursacht. Gestaltet man denen den Aufenthalt so schlecht wie möglich, werden sie wieder verschwinden. Nun, wenn er meint. Als Geweihter wird er wohl hoffentlich wissen, was er tut.

Eintrag vom 20. Phex 1007 BF[Bearbeiten]

Wir halten uns gut und trotzen der Krankheit so weit es geht. Die Kinder und Alten sind besonders schwach. Die Umgebung wurde bereits nach allen Kräutern abgesucht. Nun versuche ich mit einem Haselbusch immer wieder neue Pflanzen wachsen zu lassen. Das kostet mich schon einen großen Teil meiner Kraft. Wenn es jemandem besonders schlecht geht, meist Kindern, helfe ich mit einem Balsam aus. Doch allein kann ich das auch nicht bestreiten. Es ist nur ein kleiner Tropfen auf einem heißen Stein. Dank des Zwölftees und den Gebeten ist noch niemand von uns erkrankt.

Leudalia ist die einzige, die sich wirklich gesträubt hat zu helfen! Und das als Geweihte! Ist es nicht ihre Pflicht?! Sie war sich sogar zu schade um Holz zu hacken! Unsere sonst so mutige Rondra-Geweihte hat auf einmal große Angst, dass ihr Gesicht von Narben übersäht ist. Pah! Und das von einer Kriegerin. Immerhin konnten wir sie überreden, Holz zu sammeln. Wenn sie sich schon sonst weigert zu helfen!

Meister Barraculus ist unermüdlich bei der Arbeit. Die wenige Zeit, die er sich nicht den Kranken widmet, verbringt er damit, alchimistische Experimente durchzuführen. Von ihm kann ich wirklich viel lernen.

Eintrag vom 23. Phex 1007 BF[Bearbeiten]

Den Kindern geht es teilweise immer schlechter. Sie sind einfach nicht so robust. Einige der ganz alten Nivesen sind in den letzten Tagen bereits verstorben. Alle anderen halten sich halbwegs. Bald ist es soweit, der große letzte Fieberschub naht. Ynu hat noch etwas Gulmond gefunden. Aber es ist nicht mehr viel. Ich bete jeden Tag zu Peraine, dass diese Menschen wieder gesund werden. Es ist schrecklich, dieses ganze Leid mitanzusehen.

Verwundert beobachte ich Grim bei seiner Arbeit. Ich wusste gar nicht, dass er so ein begabter Heiler ist. Eigentlich gibt er sich immer sehr grobschlächtig. Aber jetzt muss ich sehen, wie fürsorglich er sich um die Menschen hier kümmert. Ich hätte das nicht von ihm erwartet, ich bin wirklich positiv überrascht von ihm.

Eintrag vom 27. Phex 1007 BF[Bearbeiten]

Es ist überstanden! Und ich muss sagen, Peraine war uns gnädig. Vorgestern hat Vater Corvus einen Segen gesprochen, der die Kinder vor dem großen Fieberschub noch einmal stärken sollte. Und es zeigte Wirkung. Die meisten Alten konnten wir nicht retten, aber dafür die jüngeren. 23 Tote sind zu beklagen, darunter vier Kinder. Ich hätte mir nicht gedacht, dass wir so viele durchbringen werden. Gerade den Kindern ging es in den letzten Tagen nicht sonderlich. Eine schlechte Nachricht gibt es aber, Vater Corvus ist an den Zorganpocken erkrankt! Aber er ist stark, wir beten alle, dass er überlebt.

Nirka kam heute zu uns und dankte uns für unsere Hilfe. Eine Bitte hatte sie aber an uns. Zwei oder drei von uns sollen ihr helfen, die kranken Karene herauszusuchen, sie zu schmücken und zum „Fels der singenden Ahnen“ zu bringen. Wir wissen nicht genau, wozu das gut ist, aber ich vermute, es hat etwas mit den Wölfen zu tun.

Eintrag vom 28. Phex 1007 BF[Bearbeiten]

Eine unheimliche Nacht liegt hinter uns. Joela machte wohl kein Auge zu. Dauernd war Wolfsgeheul zu hören, das durch Mark und Bein ging. Der Wind, der wieder sein schauriges Lied sang, tat sein übriges. Und heute in der Früh kam Nirka blutüberströmt ins Lager zurück! Aber ich glaube, es war nicht ihr Blut. Sie ist mir unheimlich! Ihren Worten zufolge, hat sie den Bund mit den Wölfen erneuert.

Sie und die stärksten der Überlebenden ihres Stammes ziehen jetzt mit dem Vieh nach Festum um die Karene zu verkaufen. Der Tross wird sofort aufbrechen, denn sie müssen rechtzeitig in dort sein. Wir werden mit ihnen gehen, das Überleben des Stammes hängt nun davon ab, wie gut sie die Tiere verkaufen können. Ein Viehtrieb steckt voller Gefahren, die Herde muss gut geschützt werden. Unseren Schutz haben sie. Die beiden Heiler werden nicht mit uns ziehen, sie möchten andere Dörfern aufsuchen um dort den Menschen zu helfen. Raskild wird mit Vater Corvus im Dorf bleiben und ihn pflegen. Sie ist eine hervorragende Heilerin, ich bin sicher, mein Gefährte ist in guten Händen. Beide wollen dann nachkommen, wenn Vater Corvus die Krankheit überstanden hat.