Der Auftrag
Eintrag vom Travia 1005 BF[Bearbeiten]
| Das Fest war äußerst ausgelassen gestern. Wir sind jedoch nicht allzu lange geblieben. Wobei das „wir“ sich hier auf uns drei Frauen bezieht. Leomar und Kalrosch haben wir im Laufe des Abends aus den Augen verloren. Ich weiß nicht, wo die beiden sich herumgetrieben haben, aber vielleicht ist es besser, wenn ich es nicht weiß. Wir drei haben zumindest bei Tassio übernachtet. Zu Eisinger konnten wir ja schlecht.
Doch das Schicksal hat weitere Aufgaben für uns vorbereitet. Herr Othmar Seiler, einer der Stadtwachen, wollte uns sprechen. Er bot uns einen Auftrag an. Eine Bande von Straßenräubern macht die Gegend um das Dorf Trackenborn unsicher. Der Anführer sei ein gewisser Harro von Erlingen, auch „Der braune Harro“ genannt. Wir sollen diese Bande nur ausfindig machen, das würde reichen, als Lohn winken uns 15 Dukaten. Das Dorf ist drei Tagesreisen von hier entfernt, es sollte aber kein Problem sein, es zu finden. Im Dorf auf der Burg lebt ein gewisser Ugolf von Trackenborn, er ist der Baron der Gegend. Er wird uns Weiteres sagen können. Natürlich haben wir den Auftrag angenommen. Ich denke mal, wir werden diese Straßenräuber bald haben. Ist sicher nicht so eine große Sache. |
Eintrag vom Travia 1005 BF[Bearbeiten]
| Wir sind im Gasthof „Zum roten Fass“ eingekehrt. Die Reise hierher verlief ohne wichtige Vorfälle. Das einzige Problem war eher, dass wir Leomar und Kalrosch vom Fest noch holen mussten und sie noch dazu in einem sehr eigenartigen Zustand waren. Wer weiß, was die beiden in der Nacht so alles getrieben haben… man kann die beiden einfach nicht aus den Augen lassen! Wie kleine Kinder. |
Eintrag vom Travia 1005 BF[Bearbeiten]
| Auch heute passierte nicht allzu viel auf unserer Reise. Leomar ist gerade unterwegs und sucht einen passenden Schlafplatz. Wir können kein Quartier beziehen und so sind wir gezwungen, in der Natur zu übernachten. Das ist mir überhaupt nicht Recht, aber was soll ich machen. Leomar ist außerdem der Meinung, dass es bald regnen könnte. Mich fröstelt jetzt schon, wenn ich daran denke, dass wir vom Regen überrascht werden könnten. |
Eintrag vom Travia 1005 BF[Bearbeiten]
| Wir haben eine Diebesbande gefunden, aber es ist wohl nicht die richtige. Ein Haufen unzivilisierter Goblins wagten es doch glatt von uns Wegzoll zu erpressen! Sie waren zu viele, so konnten wir nichts ausrichten. Aber zu unserem Glück waren sie nicht gerade die Klügsten. Was kann man von so einem Gesindel auch schon anderes erwarten! Zuerst wollten sie einen Silberling pro Bein, doch wir konnten sie auf einen Silberling pro Ohr herabhandeln. Der Anführer hatte es nicht so mit dem Rechnen. Was für eine primitive Rasse!
Doch das weitaus merkwürdigere Ereignis war, dass uns auf dem Weg ein Mädchen begegnete. Sie war auf der Flucht vor einem Inquisitor. Ihr Name war Madalea. Ayla und Kalrosch versteckten sich mit ihr. Gleich darauf erschien auch ein imposanter Praios-Priester, er gehörte offensichtlich der Inquisition an. Er fragte uns nach dem Mädchen. Ich weiß nicht warum, aber wir hatten das Gefühl, Madalea beschützen zu müssen. Und so haben wir - ich traue mich kaum es auch nur niederzuschreiben – den Priester belogen. Einen Anhänger Praios’! In der Hektik der Ereignisse hat nicht einmal Leudalia uns verraten. So zogen der Priester und seine Gefolgschaft von dannen. Doch was sie erzählten, war beunruhigend. Madalea sei eine Hexe und sie habe gefrevelt. Wie dem auch sei, Ayla und Kalrosch brachten das Mädchen zu Thika, einem Kräuterweib, dort sollte sie sich verstecken. Wie diese uns erzählte, hieß es damals, dass Harro der Braune ein böser Zauberer gewesen sei! Er wurde ausgeliefert, verhaftet und geköpft! Wie kann das sein? Wieso weiß in Albenhus niemand etwas darüber? Wir müssen unbedingt mit Herrn von Trackenborn sprechen. Er kann uns sicher weiterhelfen. Leudalia, Leomar und ich sind inzwischen weiter ins Dorf gewandert. Oh die unglückselige Leudalia hat mir die ganze restliche Reise vorgejammert, was sie nicht für ein schlechtes Gewissen hat, weil sie einen Praios-Priester belogen hat. War ich froh, als wir das Gasthaus „Zur fröhlichen Schenke“ fanden, wo wir übernachten wollten. Dort waren wir auch gleich die Attraktion des ganzen Dorfes. Wie peinlich! Vor der Schenke sammelten sich Schaulustige. Die Dorfbewohner sind wohl Leute aus der Stadt nicht gewöhnt. Der Wirt Ogo hat uns einiges erzählen können. Auch über den Zwischenfall, wegen dem Madalea nun angeklagt ist. Der Burgherr holt öfters Mädchen zum Rahjadienst (ob dies nun gerecht ist oder nicht, sei hier nicht weiter diskutiert). So wollte er auch Madalea holen. Doch sie weigerte sich und plötzlich zogen dunkle Wolken auf, Schwefelgestank verpestete die Luft, Madalea wurde immer größer, ein Pferd bäumte sich auf und schüttelte seinen Reiter ab. Und so wurde Madalea der Hexerei angeklagt. Wir fragen uns alle, ob die Beschreibungen des Wirtes nicht ein wenig übertrieben sind. Doch irgendwas ging dort offensichtlich nicht mit rechten Dingen zu. Ob Magie im Spiel war, wage ich nicht zu beurteilen. Wir haben außerdem erfahren, dass Madaleas Bruder Frederik erzählte, dass solche eigenartige Vorfälle öfters in Madaleas Gegenwart passieren würden. Morgen wollen wir der Dorfschulzin Padola Langbart einen Besuch abstatten, sie kann uns zu einer Audienz bei Herrn von Trackenborn verhelfen. Auch mit Frederik möchte ich gern sprechen, vielleicht kann uns er Genaueres sagen. |