Von Greifenfurt zum Turm Rohezals
Eintrag vom Rondra 1007 BF[Bearbeiten]
| Aridhel ist wieder bei uns! Joela hat ihn gleich zu uns in die Herberge gebracht. Wir werden nun gleich miteinander zu Abend essen.
Als ich aber gerade in mein Zimmer kam, lag ein Brief mit einer weißen Rose auf meinem Bett. Ich hab keine Ahnung, wie er dorthin gelangte! Jemand muss sich in mein Zimmer geschlichen haben. Aber die Nachricht darauf ist noch mysteriöser. „Trefft mich in zwei Tagen im Bären morgens um zehn. Bringt die Rose als Erkennungszeichen mit. Rohezal“ Was für ein dämlicher Name. Er sagt mir gar nichts. Außerdem, was will der von mir? Und was ist das auch für eine Uhrzeit, morgens um zehn. Naja, ich werde mal den anderen davon berichten. Die Nachricht scheint ja an mehrere Personen gerichtet zu sein. |
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| Auch der Wirt hat nichts von einem Rohezal jemals gehört, die anderen auch nicht. Nun, wir werden ja sehen. Dafür wissen wir, dass in dem Brief vom Gasthaus „Zum lustigen Tanzbären“ die Rede sein dürfte. Die Zeit bis dorthin nutze ich um einige Heilsalben herzustellen. Grim und ich versuchten Einbeeren zu finden, aber leider war die Ausbeute nur sehr mager. Es reicht nicht für einen Trank oder ähnliches. Dafür fand er genug Wirselkraut für zwei Heilsalben.
Auch Aridhel wollte sich nützlich machen und mir helfen. Als er daraufhin mit einem Hollbeerenstrauch bei mir auftauchte, konnte ich mir ein Schmunzeln kaum verkneifen. Er meinte es ja nur gut. Immerhin, die Blätter reichten für ein paar Portionen Tee und ein paar der etwa neunzig Beeren verarbeitete ich zu einem Brechmittel. Man weiß ja nie, wofür man das vielleicht einmal brauchen könnte. |
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| Als wir uns heute früh auf den Weg zum „fröhlichen Tanzbären“ machten, bekamen Jaloscha und Grim einen Lachanfall, als sie mich sahen! Ich weiß nicht warum, ich hatte mich doch nur etwas geschminkt! Was sollte das denn? Ich herrschte sie an sich zusammenzureißen. Etwas verunsichert blickte ich zu Joela, die mich anlächelte. Also konnte es wohl nicht an mir und meiner Schminke liegen. Ich wusste ja nicht, mit wem wir es zu tun hatten und ich wollte auf jeden Fall einen guten Eindruck machen.
Wie sich später herausstellte, war das völlig umsonst. Denn zu meinem Leidwesen entpuppte sich der Fremde, den wir treffen sollten, als alter Krüppel. Unsicher ging ich zu dem Mann und fragte ihn, ob er Rohezal sei. Da fing er laut zu lachen an. Schon wieder ausgelacht, das zweite Mal heute schon. Mir reichte es, ich war kurz davor das Lokal zu verlassen. Aber ich beherrschte mich. Der Krüppel stellte sich als Tinker vor, sein Meister, Rohezal, wünsche uns zu sehen, er hätte einen Auftrag für uns. Wenn uns die „Zukunft aller Völker wichtiger ist, als unser persönlicher Nutzen“, dann sollen wir den Auftrag annehmen. Eine Kutsche würde uns morgen in der Früh erwarten. Sie wird uns irgendwo in der Nähe des Ambossbebirges absetzen. Von dort müssten wir mit einem Plan und einem Vers den Turm Rohezals selber finden. Eigenartig. Wir beschlossen, den Auftrag anzunehmen. |
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| Wir treffen die letzten Reisevorbereitungen. Ich fragte Tinker, warum Rohezal ausgerechnet uns ausgesucht hatte für diesen so wichtigen Auftrag. Er meinte nur, dass Rohezal von unseren Verdiensten in Neersand erfahren hatte. So weit ist uns unser Ruf nun schon geeilt! Wie schmeichelhaft!
Während die anderen noch für Proviant sorgen, studiere ich die erste Zeile des Verses. Es scheint mir eine Art Anleitung zu sein um zu Rohezals Turm zu kommen. „Weise sei ich, so sagt man. Huhuhuu in der Nacht, ruf ich gar lieblich im Tann, wenn das Madamal erwacht“. Ich glaube, dabei geht es um Eulen. Die Kutscherin weiß auch nichts über den Turm, sie hat nur den Auftrag uns in ein Wäldchen zu bringen. Eine unfreundliche Frau übrigens. |
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| Wir sind nun bei dem Wäldchen angelangt, die Kutsche ist wieder weg. Grim hat uns einen Hirsch gefangen. Ich wollte schon anfangen ihn zuzubereiten, als Joela plötzlich fragte, ob ich sie nicht schminken könnte. Mitten in der Wildnis? Ich frage mich, wie sie darauf kam! Scheinbar hat es ihr gefallen, wie ich mich an jenem Tag hergerichtet hatte. Nun, ich wunderte mich doch etwas, aber tat Joela dann den Gefallen.
Wir entdeckten dann auch ein Uhu-Pärchen in einem Nest. Als Joela raufkletterte wäre sie wegen der angreifenden Uhus fast abgestürzt. Aber sie hielt sich fantastisch und zog sich so gut wie keine Verletzungen zu! Bewundernswert! Sie überrascht mich immer wieder. Als Eule fand ich heraus, dass im Nest ein eigenartiger Gegenstand befand. Ein in Silber gefasster Stein. Gemeinsam mit Jaloscha schaffte Joela es an den Stein zu gelangen. Darauf stand nur „Sucht Weiter“. Er hatte eine magische Aura, konnte aber nichts Genaueres erkennen. Da wir nicht wissen, was wir mit diesem Hinweis anfangen sollten, werden wir jetzt eine Nacht drüber schlafen. |
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| Oh was für ein Tag! Ich bin wirklich wütend. Es fing schon schlecht an. Er begann mit der Streiterei, was wir machen sollten. Jaloscha war einfach dafür ins Ambossgebirge zu gehen und nach dem Turm zu suchen. Was denkt sie sich dabei? Da laufen wir ewig herum. Außerdem, falls Rohezal ein Magier ist, was ich mittlerweile annehme, dann werden wir seinen Turm nicht so einfach finden! Diese einfältige Zwergin!
Aridhel versuchte, auf einen Baum zu klettern um die Gegend zu erkunden. Doch schaffte er es nicht, weshalb Jaloscha ihn lautstark auslachte. Irgendwann stopfe ich dieser Zwergin ihr großes Mundwerk! Immerhin schoss es mir irgendwann, dass mit Sucht Weiter die Himmelsrichtung SW gemeint sein könnte. Also schlugen wir die Richtung ein. Da stritten sich aber Grim und Jaloscha um die Führung. Mit dem Effekt, dass wir im Kreis rannten! Mir kam das ja schon zwischendurch komisch vor, aber dachte mir, die beiden werden schon wissen, was sie tun. Weit gefehlt. Wir verloren sicher drei Stunden wegen ihrer dummen Zankereien! Jetzt machen wir eine Pause. Es ist zermürbend. Der nächste Reim lautet: „Ein Duft in Eure Nasen dringt, das euch die Augen triefen. Doch wenn ihr tot zu Boden sinkt, Braucht ihr nicht mehr zu schniefen.“ Na, Aridhel wird sich freuen. |
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| Die Idee mit der Himmelsrichtung war richtig, wir halten bereits die nächsten zwei Steine in den Händen. Der Duft, der uns in die Nasen drang, war uns bekannt: es handelte sich um einen Tatzelwurm! Jaloscha wollte schon einen Angriff starten, aber als das Tier seine Höhle verließ, verpasste ich ihm einen saftigen Paralys, sodass wir ohne weitere Probleme den Stein aus seinem Hort holen konnten. Naja, fast ohne Probleme. Joela suchte nach dem Stein und seither, nun, sie stinkt eben nach Tatzelwurm. Aridhel geht seither nicht mehr ständig neben ihr. Arme Joela!
Diesmal ist eingraviert „Wohin?“. Da wir schon einmal Erfolg hatten, gehen wir nun Richtung Westen. Aridhel sollte uns diesmal führen, bei dem Desaster mit Grim und Jaloscha, aber auch er verlief sich hoffnungslos. Wenn das so weiter geht, führen das nächste Mal ich und Joela! Nach langem Suchen sitzen wir jetzt unter einer Trauerweide an einem Fluss. Der dritte Reim lautet: „Meine Schwestern stehen lustig da, auf grünen Uferhängen; ich trage Trauer das ganze Jahr und lass die Arme hängen“. Nun haben wir auch den dritten Stein, auf dem steht „Sucht Stetig Weiter“. Beide Steine, die wir heute fanden, sind magisch. Sie weisen dieselben magischen Muster auf, wie der erste. Die letzte Strophe des Verses lautet: „Es ist ein Ding, ragt hoch hinaus Wohl über alle Wipfel. Es ist aus Stein und doch kein Haus, steht düster auf dem Gipfel“. Dabei handelt es sich wohl um den Turm. Bleiben noch zwei Verse. Der nächste klingt etwas unheimlich: „Kein Fenster lässt die Sonne ein, türlos und freudlos das Zimmer. Kälte kriecht in Arm und Bein, Freund, hier schläfst du für immer.“ |
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| Grim hat nun die alleinige Führung übernommen und uns auch bald zu einer Waldlichtung geführt, auf der wir eine moosbewachsene Steinplatte mit einem Boronsrad drauf fanden. Wir versuchten sie wegzuheben. Plötzlich fiel uns auf, dass Grim am Rand der Lichtung zusammengekauert saß. Er stieß irgendwelche Warnungen hervor, von wegen „Tote“ und „gefährlich“. So ein Feigling! Auf einmal ist unser mutiger Thorwaler ganz klein. Ich verstärkte Joela und Aridhel mit einem Attributo, Aridhel verzauberte mich. Doch es half alles nichts. Wir redeten auf Grim ein, er möge uns doch bitte helfen. Aber je länger wir redeten, desto unsicherer wurde nun auch noch Joela. Bis sie auch die Hilfe verweigerte. Na toll. Jaloscha hatte die gute Idee es mit einem sogenannten Hebel zu versuchen. Dabei nimmt man einen langen Stab, wodurch das Anheben der Platte leichter würde. Ich glaubte das ja nicht so ganz, aber wir hatten tatsächlich Erfolg. Wenigstens hatten wir die Zwergin nicht umsonst mitgenommen.
Eine Stiege führte in einen Raum, wo nur ein Bernstein lag mit der Gravur „Optimal Nach Osten“ Ich dachte schon, wir hätten das Schlimmste überstanden. Aber nein. Grim wollte uns wegführen mit dem Effekt, dass wir kurze Zeit später wieder an derselben Lichtung landeten. Dann führte Aridhel – und wieder waren wir einige Zeit später an der Lichtung. Langsam wurde mir das auch unheimlich! Wieder rettete uns Jaloscha, die uns sicher zu einem Fluss führte. Hier übernachten wir jetzt. In den Fluss können wir leider nicht baden gehen, denn er ist voller Flussfetzer. Schreckliche Tiere. |
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| Wir vermuteten richtig, dass der letzte Stein auf dem wackligen Steg befestigt war. Der Vers dazu lautete nämlich: „Ich stehe wartend Jahr für Jahr Im Wasser auf nassen Beinen. Ein ödes Dasein, ja fürwahr, nutzlos will es mir scheinen.“ Aridhel flog bei dem Versuch den Stein zu holen ins Wasser. Es passierte ihm aber zum Glück nichts. Immerhin sah er, dass der Stein auf der Unterseite befestigt war. Joela wollte ihn holen, hatte denn Stein auch schon in den Händen, als der morsche Steg zusammenbrach. Leider waren diese Biester von Fischen schnell bei ihr, sie zog sich ordentliche Verletzungen zu. Wir verabreichten ihr gleich die paar Einbeeren, die wir noch hatten. Leider mussten wir noch über den Fluss. Denn der Bergkristall wies mit der Gravur „OffenSichtlich Oder“ nach OSO. Dank Aridhels Zauberkünste - ich glaub, der Spruch nennt sich Krötensprung – kam ich sicher ans andere Ufer. Nun werden wir wohl bald ins Gebirge kommen. Hoffentlich finden wir bald den Turm. |
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| Was für ein Tag. Wir sind alle noch etwas durcheinander und teilweise auch verärgert. Immerhin hat diese dumme Sucherei ein Ende. Wir sind bei Rohezal.
Jaloscha riss zum Ärger von Aridhel und Grim die Führung an sich. Von jetzt an ging es ins Gebirge. Bis auf einen kleinen Steinschlag kamen wir sicher zum Turm Rohezals. Er hatte unscharfe Konturen, er flimmerte auch. War offensichtlich verzaubert. Als Grim einfach anklopfen wollte, verschwand der Turm und es erschien ein Stein, auf dem ein Hexagramm abgebildet war. In jeder Zacke war eine Vertiefung. In einer lag ein Rubin. Irgendwann legten wir die sechs Edelsteine in der richtigen Konstellation in die Vertiefungen. Denn plötzlich erschien der Turm und aus dem Stein fiel ein Schlüssel. Wir betraten den Turm und fanden uns in einem leeren Raum wieder. Jaloscha fand sofort eine geheime Treppe nach oben. Wir landeten in einem Studierzimmer, dort saß gefesselt Rohezal auf einem Stuhl und ein schwarzes grausiges Wesen war dabei ihn nun zu fressen. Sofort stürzten wir uns auf diesen Dämon. Leider waren wir bald fast alle außer Gefecht. Grim zog mich aus dem Kampfgeschehen, weil ich nicht mehr kämpfen konnte, Aridhel ging zu Boden. Joela stürzte sich trotz ihrer schlechten Verfassung in den Kampf, denn auch Jaloscha sah nicht mehr gut aus. Doch wir schienen nichts ausrichten zu können. Und dann erhob sich Rohezal und der Dämon verschwand, als ob nichts gewesen wäre. Fassungslos starrten wir ihn an. Er erklärte uns, dass er uns mit dieser ganzen Jagd nach den Steinen und dem Kampf nur testen wollte. Der Dämon war von ihm beschworen. Es sei nur zu unserem Besten gewesen, um festzustellen, ob wir für den Auftrag geeignet wären. Daraufhin bekam Joela einen Wutanfall, auf den die Zwergin neidisch gewesen wäre. Was ihm einfiele uns so etwas anzutun, schließlich wären wir fast gestorben. Ich dachte schon, Rohezal würde sie verzaubern, doch er stand über den Dingen und blieb ruhig. Er heilte uns, das stimmte Joela etwas versöhnlich. Dann erzählte er uns von dem Auftrag. Hier in der Nähe gibt es eine geheime Borbaradianerabtei!!! Ich dachte, das wären nur dumme Gerüchte, dass es immer noch Anhänger des Bethaners gibt. Offensichtlich war da doch etwas Wahres dran. In der Abtei gibt es ein Artefakt, wo sich die Kraft Borbarads manifestiert. Wir sollen uns einschleichen und es vernichten. Eine verbündete Elfe, Azaril, ist dort, sie kann uns helfen. Aber er hat schon länger nichts mehr von ihr gehört. Wenn wir es nicht schaffen, das Artefakt zu zerstören, sollen wir wieder zu ihm zurück und ihm das berichten, was wir herausgefunden haben. |
Eintrag vom Rondra 1007 BF[Bearbeiten]
| Ich wurde vom Abendessen unterbrochen. Es hat sehr gemundet und wir fühlen uns schon etwas besser. Auch Joelas Laune bessert sich langsam.
Ich kann es nicht glauben. Es gibt noch Borbaradianerzirkel im Mittelreich. Wie schrecklich. Alles was ich im Geschichtsunterricht über diesen Mann gelernt habe, ist so furchtbar! Ob es wirklich stimmt, dass auch Nichtmagiebegabte zaubern können? Ganz wohl ist mir bei dem Auftrag nicht. Wie sollen wir uns dort einschleichen. Behaupten, dass wir ihnen beitreten wollen? Was, wenn wir auffliegen? Wir wollen uns alle andere Namen zulegen. Aber ich habe Angst, dass ich mich irgendwie verrate. Die anderen schlafen schon. Ich werde mich auch ausruhen. Morgen sollen wir schon los. |