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Es war einmal, oder es war nicht, wer kann das jetzt schon noch genau sagen?
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Es war einmal, oder es war nicht, wer kann das jetzt schon noch genau sagen?<br />
Es war einmal ein junges Mädchen, das nur von Schönheit träumen konnte, gefangen im Staub der mhanadischen Wüsten. Doch, der Götter Wege sind wundersam und undurchschaubar, seine Träume wurden wahr, und so kam das Mädchen in ein Land voller Schönheit und Reichtum. Es durfte lesen, so viel es wollte, lachen und tanzen, ja, es wurde sogar dazu ermutigt. Mit der Zeit wurde dieses Mädchen eine gute Tänzerin, und selbst sehr schön.
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Es war einmal ein junges Mädchen, das nur von Schönheit träumen konnte, gefangen im Staub der mhanadischen Wüsten. Doch - der Götter Wege sind wundersam und undurchschaubar - seine Träume wurden wahr, und so kam das Mädchen in ein Land voller Schönheit und Reichtum. Es durfte lesen, so viel es wollte, lachen und tanzen, ja, es wurde sogar dazu ermutigt. Mit der Zeit wurde dieses Mädchen eine gute Tänzerin, und selbst sehr schön.<br />
Wie es nun aber kommen musste, verliebte sich das Mädchen, und unerfahren wie es war, verlor es diese Liebe auch wieder. Erfüllt von Schmerz zog es aus, die Welt zu bereisen und mehr über das Wesen des Menschen und das Wesen der Liebe zu erfahren. So reiste sie, und lernte, und lernte auf ihren Reisen auch viele gute Menschen kennen, und viele Gefahren.
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Wie es nun aber kommen musste, verliebte sich das Mädchen, und unerfahren wie es war, verlor es diese Liebe auch wieder. Erfüllt von Schmerz zog es aus, die Welt zu bereisen und mehr über das Wesen des Menschen und das Wesen der Liebe zu erfahren. So reiste sie, und lernte, und lernte auf ihren Reisen auch viele gute Menschen kennen, und viele Gefahren.<br />
Dann, als sie dachte, sie hätte genug gesehen, kehrte sie zurück in ihre Heimat, erschöpft, und beschloss, sich wieder ihrer Kunst zu widmen. Sie - denn sie war inzwischen zu einer jungen, wissenden Frau herangereift - beschloss, ihrer Kunst zu vervollkommnen, ebenso ihre Bildung. Wenn es noch Aufruhr in ihrem Leben geben sollte, dann nur den, welchen sie selbst verursachte.
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Dann, als sie dachte, sie hätte genug gesehen, kehrte sie zurück in ihre Heimat, erschöpft, und beschloss, sich wieder ihrer Kunst zu widmen. Sie - denn sie war inzwischen zu einer jungen, wissenden Frau herangereift - beschloss, ihrer Kunst zu vervollkommnen, ebenso ihre Bildung. Wenn es noch Aufruhr in ihrem Leben geben sollte, dann nur den, welchen sie selbst verursachte.<br />
  
Doch in den Sternen stand es anders geschrieben, und sie wusste sie zum Teil zu lesen. Eine letzte Reise sollte sie machen, zum großen Fest der Rondragläubigen, und dort würde sich alles weisen. Nicht einmal die Ka'Abu Byloth vermochte ihr mehr zu verraten. Eine Reise noch, dann würde sie endlich Ruhe finden.
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Doch in den Sternen stand es anders geschrieben, und sie wusste sie zum Teil zu lesen. Eine letzte Reise sollte sie machen, zum großen Fest der Krieger Rondras, und dort würde sich alles weisen. Nicht einmal die ''Ka'Abu Byloth'' vermochte ihr mehr zu verraten. Eine Reise noch, dann würde sie endlich Ruhe finden.<br />
  
So zog sie los, und beobachtete, und wartete.
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So zog sie los, und beobachtete, und wartete.<br />
  
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Was nutzt es schon, so zu tun, als ginge es hierbei um irgendein Mädchen?
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Was nutzt es schon, so zu tun, als ginge es hierbei um irgendein Mädchen?<br />
 
Dies ist meine Geschichte. Hört sie euch an. Vielleicht ist es die letzte Chance, sie zu erzählen.  
 
Dies ist meine Geschichte. Hört sie euch an. Vielleicht ist es die letzte Chance, sie zu erzählen.  
  
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Nicht lange ist es her, da war ich noch eine einfache Tänzerin - ach, was sage ich da, wie weit ist es mit mir schon gekommen?  
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Nicht lange ist es her, da war ich noch eine einfache Tänzerin - ach, was sage ich da, wie weit ist es mit mir schon gekommen?<br />
Nicht lange ist es her, da war ich noch eines der aufregendsten Dinge, das einem Tulamiden widerfahren konnte.  
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Nicht lange ist es her, da war ich noch eines der aufregendsten Dinge, das einem Tulamiden widerfahren konnte.<br />
Aber das Schicksal - nein, Feqs selbst muss es gewesen sein - hat mich ausgewählt. Zumindest haben sie es mir so erklärt. Ausgewählt, erwählt. Sich für mich entschieden. Ich weiß nicht. Ich verstehe es noch nicht ganz. Aber sie sagen, das ist normal. In kurzer Zeit würde ich es begreifen. Würde damit zurechtkommen, mich damit arrangieren.  
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Aber das Schicksal - nein, ''Feqs'' selbst muss es gewesen sein - hat mich ausgewählt. Zumindest haben sie es mir so erklärt. Ausgewählt, erwählt. Sich für mich entschieden. Ich weiß nicht. Ich verstehe es noch nicht ganz. Aber sie sagen, das ist normal. In kurzer Zeit würde ich es begreifen. Würde damit zurechtkommen, mich damit arrangieren.<br />
Sie sagen, ich soll mich bereitmachen, mich, wenn notwendig, verabschieden.
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Sie sagen, ich soll mich bereitmachen, mich, wenn notwendig, verabschieden.<br />
  
Meine Lehrmeistern sagte immer, ich solle, egal was ich auch tue, besondere Vorkommnisse schriftlich festhalten. Jeder gute Haimamud, jede wirklich gute Sharisad, bräuchten immer wieder neue Ideen, um ihr Publikum bei Laune zu halten und immer wieder aufs Neue zu faszinieren. Sie gab mir mein erstes Schreibzeug und lehrte mich, es zu benutzen.
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Meine Lehrmeistern sagte immer, ich solle, egal was ich auch tue, besondere Vorkommnisse schriftlich festhalten. Jeder gute Haimamud, jede wirklich gute Sharisad, bräuchten immer wieder neue Ideen, um ihr Publikum bei Laune zu halten und immer wieder aufs Neue zu faszinieren. Sie gab mir mein erstes Schreibzeug und lehrte mich, es zu benutzen.<br />
Während meiner Lehrzeit hatte ich es mir wohl angewohnt, immer zu notieren, wenn etwas geschah, und so habe ich auch von meinen Reisen einige Eindrücke mitgebracht.
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Während meiner Lehrzeit hatte ich es mir wohl angewohnt, immer zu notieren, wenn etwas Besonderes geschah, und so habe ich auch von meinen Reisen einige Eindrücke mitgebracht.<br />
Nie hätte ich gedacht, zu so einer Zeit, noch vor Vollendung von 30 Götterläufen, diese Notizen in etwas zu verwandeln, das einem Vermächtnis nahekommt. Und doch ist es das Einzige, was ich hier und heute tun kann. Ich habe keine Kinder, deren Tränen ich trocknen muss, keinen Geliebten, aus dessen verzweifelter Umarmung ich mich losreissen muss. Ich habe keinen Palast, keinen Hof. Ich habe nie Schätze angehäuft, ich bin immer gereist, und mein wertvollstes Gut sind nun mein Körper und mein Wissen.  
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Nie hätte ich jedoch gedacht, zu so einer Zeit, noch vor Vollendung von 30 Götterläufen, diese Notizen in etwas zu verwandeln, das einem Vermächtnis nahekommt. Und doch ist es das Einzige, was ich hier und heute tun kann. Ich habe keine Kinder, deren Tränen ich trocknen muss, keinen Geliebten, aus dessen verzweifelter Umarmung ich mich losreissen muss. Ich habe keinen Palast, keinen Hof. Ich habe nie Schätze angehäuft, ich bin immer gereist, und mein wertvollstes Gut sind nun mein Körper und mein Wissen. <br />
  
Sollte ich nun, auf dieser letzten Reise, vergehen, so vergeht mein Körper mit mir, und damit all die Gaben, die mir die Götter schon bei meiner Geburt gewährten. Doch das, was ich selbst hinzugefügt habe, mein Wissen, meine Erfahrungen, dies soll nicht verloren sein.
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Sollte ich nun, auf dieser letzten Reise, vergehen, so vergeht mein Körper mit mir, und damit all die Gaben, die mir die Götter schon bei meiner Geburt gewährten. Doch das, was ich selbst hinzugefügt habe, mein Wissen, meine Erfahrungen, soll nicht verloren sein.<br />
  
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Dies ist meine Geschichte, mein Testament, mein Geschenk an die Welt, die nach mir kommt.  
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Dies ist meine Geschichte, mein Testament, mein Geschenk an die Welt, die nach mir kommt.<br />
 
Wer dies liest, wer dies hört, soll wissen - wir haben es für euch getan.
 
Wer dies liest, wer dies hört, soll wissen - wir haben es für euch getan.

Version vom 27. Jänner 2010, 21:20 Uhr

Es war einmal, oder es war nicht, wer kann das jetzt schon noch genau sagen?
Es war einmal ein junges Mädchen, das nur von Schönheit träumen konnte, gefangen im Staub der mhanadischen Wüsten. Doch - der Götter Wege sind wundersam und undurchschaubar - seine Träume wurden wahr, und so kam das Mädchen in ein Land voller Schönheit und Reichtum. Es durfte lesen, so viel es wollte, lachen und tanzen, ja, es wurde sogar dazu ermutigt. Mit der Zeit wurde dieses Mädchen eine gute Tänzerin, und selbst sehr schön.
Wie es nun aber kommen musste, verliebte sich das Mädchen, und unerfahren wie es war, verlor es diese Liebe auch wieder. Erfüllt von Schmerz zog es aus, die Welt zu bereisen und mehr über das Wesen des Menschen und das Wesen der Liebe zu erfahren. So reiste sie, und lernte, und lernte auf ihren Reisen auch viele gute Menschen kennen, und viele Gefahren.
Dann, als sie dachte, sie hätte genug gesehen, kehrte sie zurück in ihre Heimat, erschöpft, und beschloss, sich wieder ihrer Kunst zu widmen. Sie - denn sie war inzwischen zu einer jungen, wissenden Frau herangereift - beschloss, ihrer Kunst zu vervollkommnen, ebenso ihre Bildung. Wenn es noch Aufruhr in ihrem Leben geben sollte, dann nur den, welchen sie selbst verursachte.

Doch in den Sternen stand es anders geschrieben, und sie wusste sie zum Teil zu lesen. Eine letzte Reise sollte sie machen, zum großen Fest der Krieger Rondras, und dort würde sich alles weisen. Nicht einmal die Ka'Abu Byloth vermochte ihr mehr zu verraten. Eine Reise noch, dann würde sie endlich Ruhe finden.

So zog sie los, und beobachtete, und wartete.

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Was nutzt es schon, so zu tun, als ginge es hierbei um irgendein Mädchen?
Dies ist meine Geschichte. Hört sie euch an. Vielleicht ist es die letzte Chance, sie zu erzählen.

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Nicht lange ist es her, da war ich noch eine einfache Tänzerin - ach, was sage ich da, wie weit ist es mit mir schon gekommen?
Nicht lange ist es her, da war ich noch eines der aufregendsten Dinge, das einem Tulamiden widerfahren konnte.
Aber das Schicksal - nein, Feqs selbst muss es gewesen sein - hat mich ausgewählt. Zumindest haben sie es mir so erklärt. Ausgewählt, erwählt. Sich für mich entschieden. Ich weiß nicht. Ich verstehe es noch nicht ganz. Aber sie sagen, das ist normal. In kurzer Zeit würde ich es begreifen. Würde damit zurechtkommen, mich damit arrangieren.
Sie sagen, ich soll mich bereitmachen, mich, wenn notwendig, verabschieden.

Meine Lehrmeistern sagte immer, ich solle, egal was ich auch tue, besondere Vorkommnisse schriftlich festhalten. Jeder gute Haimamud, jede wirklich gute Sharisad, bräuchten immer wieder neue Ideen, um ihr Publikum bei Laune zu halten und immer wieder aufs Neue zu faszinieren. Sie gab mir mein erstes Schreibzeug und lehrte mich, es zu benutzen.
Während meiner Lehrzeit hatte ich es mir wohl angewohnt, immer zu notieren, wenn etwas Besonderes geschah, und so habe ich auch von meinen Reisen einige Eindrücke mitgebracht.
Nie hätte ich jedoch gedacht, zu so einer Zeit, noch vor Vollendung von 30 Götterläufen, diese Notizen in etwas zu verwandeln, das einem Vermächtnis nahekommt. Und doch ist es das Einzige, was ich hier und heute tun kann. Ich habe keine Kinder, deren Tränen ich trocknen muss, keinen Geliebten, aus dessen verzweifelter Umarmung ich mich losreissen muss. Ich habe keinen Palast, keinen Hof. Ich habe nie Schätze angehäuft, ich bin immer gereist, und mein wertvollstes Gut sind nun mein Körper und mein Wissen.

Sollte ich nun, auf dieser letzten Reise, vergehen, so vergeht mein Körper mit mir, und damit all die Gaben, die mir die Götter schon bei meiner Geburt gewährten. Doch das, was ich selbst hinzugefügt habe, mein Wissen, meine Erfahrungen, soll nicht verloren sein.

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Dies ist meine Geschichte, mein Testament, mein Geschenk an die Welt, die nach mir kommt.
Wer dies liest, wer dies hört, soll wissen - wir haben es für euch getan.