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Das Märchen von Dschadir dem Kühnen und dem Schwarzen Kurungur

Aus Avesfeuer
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In der Zeit, in der Sultan Sheranbil in Khunchom den Thron bestieg, begab es sich, dass Dschadir der

Kühne in die Stadt We’Selia kam. Die Menschen in We’Selia aber lebten in Angst und Schrecken, denn Assarbad, der Größte der Magiermoguln aus dem fernen Yol‘Fesar, herrschte über das Land. Und der Wesir der Stadt war Kurungur der Schwarze, der stärkste und fürchterlichste aller Drachen. Er lebte in einem Palast hoch in den Bergen, und forderte jeden Mond die schönste Tochter der Stadt.

Eines Abends trat ein alter Mann voller Verzweiflung vor Dschadir hin, denn seine jüngste Tochter Fatima ward auserkoren, um das Opfer für den Drachen zu sein. In seiner Not versprach er Dschadir die Hand seiner Tochter, wenn er sie nur retten sollte. Und als Fatima ihren Schleier löste und ihn Dschadir gab, dass er ihn beschützen möge, da sah er ihr Gesicht und die Liebe kam in sein Herz. So gürtete Dschadir seinen Säbel und nahm Schild und Speer und ging hin in das Gebirge, um den Drachen zu fordern.

Drei Täler musste er durchqueren, und drei Berge übersteigen, um zum Palast des Drachen zu kommen.

Das erste Tal war angefüllt mit Sümpfen, deren Miasma den Tod brachte. Doch Dschadir wand den Schleier Fatimas um sein Gesicht, und das Miasma der Sümpfe konnte ihm nichts anhaben.

Das zweite Tal war ein wilder Dschungel, angefüllt von den Zauberkreaturen Assarbads, und als sich alle auf ihn stürzen wollten, da forderte er mit lauter Stimme den Mantikor zum Duell. Und als er den Mantikor erschlagen hatte, da wichen die anderen Kreaturen vor ihm zurück und gaben den Weg frei.

So kam Dschadir ins dritte Tal, und dort herrschte große Hitze und alles war zu Asche verbrannt. Und als Dschadir das Tal durchqueren wollte, da erschien eine Flammenwolke, und daraus ertönte die Stimme: „Ich bin Salfalya, Dschinn des Feuers. Kurungur der Schwarze hat mich geknechtet, um seinen Palast zu bewachen. Kehre um, sonst verbrenne ich dich zu Asche!“ Doch schnell schwang Dschadir seinen Säbel und zerschlug die Zauberzeichen, die den Dschinn banden. Da ward er befreit, und sprach: „Dank sei dir, Dschadir. Du hast mich aus der Knechtschaft des Drachen befreit, darum werde ich dir helfen, ihn zu erschlagen.“ So zogen sie gemeinsam weiter, und bald kamen sie vor den Palast des Drachen. Doch während Dschadir vor den Palast hintrat, verbarg sich Salfalya. Und schon bald erschien Kurungur der Schwarze, und er brüllte und schrie gar fürchterlich, als er Dschadir erblickte. Dschadir aber zeigte keine Angst.

Da spie der Drache schwarzes Feuer auf Dschadir, um ihn zu verbrennen, doch die Macht des Dschinns schützte ihn. Als der Drache ein weiteres Mal anhub, Flammen auf Dschadir zu speien, fasste dieser seinen Speer und schleuderte ihn dem Untier in den Rachen. Da stürzte der Drache hin und starb.

Dschadir aber ging in die Stadt und nahm die schöne Fatima zur Frau, und Salfalya ward ihr Diener.

Anmerkung

Dies ist nur eine Version dieses Märchens. In verschiedenen Abarten ist es eine sehr beliebte Geschichte bei den Haimamudin.