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Der Kuss des Ogers

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Chronik Kapitel
Der Kuss des Ogers
ING 1006 Und sie haben doch zwei Brüste!
He Wirt, bring mir noch ein Bier!

Ihr wollt wissen, wieso meine Augen so schön rötlich funkeln? Nun für ein Bier werd ich euch gerne davon erzählen! Also vor einigen Monaten war ich mit einer Zwergin und einer Hellseherin in Nostria unterwegs. Wir wanderten durch einen großen, dichten Wald, die Gegend dort besteht praktisch ausschließlich aus Wald. Als wir zu einem kleinen Dorf kamen, sahen wir schon aus der Ferne einen großen Scheiterhaufen um den viele Dorfbewohner standen. Ich dachte mir sofort: „Prima, wir sind scheinbar rechtzeitig zu einem Grillfest gekommen.“ Und in der Tat war auf dem Scheiterhaufen ein Hahn zu erkennen. Wobei mir natürlich sofort auffiel, dass der eine Hahn wohl zuwenig für das ganze Dorf sein würde, der hätte gerade mal für mich gereicht.

Ich führte meine Gefährten näher an den Scheiterhaufen heran und fragte eine Frau dort, was das für ein Grillfest sei. Sie erklärte mir, dass hier kein Grillfest wäre, sondern dass der Hahn ein Dämon sei, der hier nun verbrannt wurde. Ich lachte sie natürlich aus, ein dämonischer Hahn - so was hatte ich mein Leben lang noch nicht gehört.

In diesem Moment fing der Dorfvogt an eine Rede zu halten. Er erklärte, dass dieser Hahn mitsamt einer Hexe auf einer Lichtung gefunden wurde, und offenbar hatte der Hahn dort ein Ei gelegt. Ich muss sagen, in diesem Moment kam ich mir echt dämlich vor, gerade hatte ich noch über die Frau gelacht und jetzt stellte sich raus, dass der Hahn doch ein Dämon war. Wie hätte er sonst ein Ei legen können?

Natürlich stimmte ich sofort lauthals diesem begnadeten Redner zu und auch viele Dorfbewohner taten es mir gleich. Einzig meine beiden Gefährtinnen waren auffällig ruhig und sahen mich etwas böse an.

Als das Feuer abgebrannt war, und ich zu meiner Enttäuschung keinen Bissen Hühnchen bekommen hatte, suchten meine Gefährtinnen und ich das Wirtshaus auf, wo ich mich mit einer kaum essbaren Brühe zufrieden geben müsste. Meine Gedanken waren immer noch beim Hühnchen, als meine beiden Gefährtinnen anfingen über die Hexe zu reden. Offenbar waren sie der festen Überzeugung, dass sie unschuldig sei. Ich versuchte sie vom Gegenteil zu überzeugen, ich meine ein eilegender Hahn, das kann doch nur mit Zauberei zu tun haben.

Meine beiden Gefährtinnen verließen das Gasthaus um weitere Untersuchungen anzustellen, offensichtlich wurde das Dorf schon länger von Hühnerdieben heimgesucht. Ich blieb noch im Wirtshaus um das eine oder andere Bier zu trinken und mich mit den Einheimischen anzufreunden, die schienen keinen Zweifel daran zu haben, dass die Hexe schuldig war.

Als meine Gefährtinnen wieder zurückkamen, versuchten sie mich wieder davon zu überzeugen, dass die Hexe unschuldig sei. Ich erklärte ihnen, dass es morgen ein Götterurteil geben würde. Dass also falls sie unschuldig wäre, die Götter sie retten würden. Daraufhin meinte die Zwergin, dass die Götter vielleicht keine Zeit dafür haben würden. Natürlich konnte ich mich vor Lachen nicht mehr halten. Zwerge haben wirklich keine Ahnung von den Göttern. Ich erklärte ihr natürlich sofort, dass es für die Götter überhaupt kein Problem wäre, ganz Aventurien im Auge zu behalten. Die Zwergin fragte danach, was wäre, wenn alle beschäftigt wären. Woraufhin ich sie aufklärte, dass es deswegen 12 Götter gibt, mehr als ich Finger habe, es sei also unmöglich, dass keiner von ihnen Zeit habe. Daraufhin meinte die Zwergin, dass sie nur einen Gott hätten. Ich erklärte ihr, dass Zwerge ja auch klein sind und nicht mehr brauchen.

Schlussendlich schafften es die beiden noch mich dazu zu überreden, diese Hexe zu befreien. Ich muss wohl schon ein paar Bier zuviel getrunken gehabt haben. Wenn wir schon beim Thema sind, He Wirt, noch ein Bier für mich! Naja, was soll’s, auf alle Fälle legten wir uns ein paar Stündchen aufs Ohr um irgendwann nach Mitternacht uns um die Wachen zu kümmern. Die Bauern waren für mich natürlich kein Problem. Als wir dann die Abdeckung vom Brunnen, in dem die Hexe eingesperrt war, entfernten, fing die sofort an Krawall zu schlagen, und uns blieb nichts anderes übrig, als mit ihr zu fliehen. Auf der Flucht vor ein paar Bauerntölpeln! Was für eine Schande.

Als wir schon ein paar Stunden unterwegs waren, schien der Hexe endlich die Puste auszugehen und ich hatte Zeit, sie mir mal genauer anzusehen. Sie war eigentlich wirklich hübsch, da kann man nichts sagen. Ich überlegte schon, wie sie mir wohl für ihre Rettung danken würde, als mich meine Gefährtinnen auf die Jagd schickten. Ich hatte natürlich kein Problem, ein Kaninchen zu fangen, die anderen beiden kamen allerdings mit leeren Händen zurück. Die Hexe kam mit einem Reh zurück und das obwohl sie nicht einmal eine Waffe hatte! Ich war echt beeindruckt, endlich eine Frau die meiner würdig war. Und dann… …dann fing sie an, das Ding roh zu verspeisen!

Während dem Essen, wir haben unseren Hasen selbstverständlich gebraten, erklärte sie dass sie Umblabla oder so ähnlich hieß. Sie hatte eine anstrengende Stimme und war unserer Sprache nicht ganz mächtig. Wenn ich mir’s recht überlege, war sie sogar ziemlich dumm, zu dumm zum Braten und zu dumm zum Reden. Aber vielleicht hatte sie ja andere Qualitäten, wenn ihr wisst was ich meine. HOHOHOHO Schließlich meinte sie sie müsste dringend auf eine Lichtung zu einer Eiche, keine Ahnung warum, ich weiß nicht einmal, wieso ich ihr folgte. Oh doch, jetzt fällt’s mir wieder ein! (breites zweideutiges Grinsen erscheint auf Woltans Gesicht)

Als wir später auf einer Lichtung vorbeikamen, wurden wir plötzlich von einem Rudel Vielfraße angegriffen, ich erschlug einen nach dem anderen mit meinem Zweihänder, ihre Zähne schafften es kaum, meine Rüstung zu durchdringen. Aus dem Augenwinkel musste ich hingegen mit ansehen, dass es meinen beiden Gefährtinnen nicht so gut erging. Einzig Umrara schleuderte einen Vielfraß nach dem anderen über die Lichtung. Schließlich wurde auch sie überwältigt und in diesem Moment zogen sich die Vielfraße zurück. Meine Gefährtinnen waren stark angeschlagen und als wir uns zu Unlarlar umdrehten, war sie verschwunden, statt ihr stand da plötzlich eine hässliche Ogerin! Ich erhob natürlich sofort meinen Zweihänder um uns verteidigen zu können.

Als sie mit uns zu sprechen anfing, mit Ublabla’s Stimme! Sie schien ihr Gedächtnis verloren zu haben. Meine beiden Gefährtinnen versuchten ihr klarzumachen, dass wir ihre Freunde sein, ich gab mit meiner Waffe weiterhin Deckung, eine ausgewachsene Ogerin ist selbst für mich eine würdigere Gegnerin. Schließlich stellte sich die Zwergin der Ogerin vor. „Ich Jaloscha“, sagte sie, worauf Usasa sie nur noch Ichjalosch rief. Wie ich schon sagte, sie war nicht unbedingt die Klügste. Als sie mich fragte was ich sei, sagte ich nur: „Wütend!“, worauf mich dieses dämliche Ungeheuer nur noch “Wütend“ nannte!

Schließlich schafften wir es am nächsten Tag die Lichtung zu erreichen, auch wenn ich jetzt nicht mehr wusste, warum ich dieser Oger-Hexe eigentlich half. Wirklich nicht. Dort auf der Lichtung fanden wir eine große Eiche, einen Altar und Umtata ihre Keule. Unbewaffnet war sie mir sympathischer!

Als wir die Lichtung genauer untersuchen wollten, fing plötzlich die Eiche an, mit uns zu reden! Aber gut, zu dem Zeitpunkt hätte es mich wohl auch nicht mehr überrascht, wenn sie zu tanzen angefangen hätte. Sie erklärte uns wir müssten zu einem Wasserfall fliehen, und dort dann weiter zu dem Gipfel eines Berges wandern. Plötzlich waren die Vielfraße wieder da, und wie es in dieser Situation nicht anders zu erwarten war, fing die Eiche an auf die Viecher einzuschlagen, auch Umbaba deckte unseren Rückzug, mir war sofort klar, dass es wohl tödlich ist, ihrer Keule zu nahe zu kommen.

Nach kurzer Zeit erreichten wir einen Fluß, Utsatsa schnappte sich sofort meine beiden Gefährtinnen um sie ans andere Ufer zu tragen. Ich selbst blieb zurück um Rückendeckung zu geben. So dämlich mit der schweren Rüstung schwimmen zu gehen, bin nicht einmal ich. Schließlich kam die Ogerin zurück und trug auch mich ans andere Ufer. Es blieb mir wirklich keine Peinlichkeit erspart, aber zumindest folgten uns die Bestien nicht.

Hinter dem Wasserfall fanden wir dann eine Höhle, die uns ins Innere des Berges führte. Dort mussten wir dann ein kleines Stück hoch klettern, was nicht unbedingt einfach war. Die Ogerin war fast zu fett um im Spalt hochklettern zu können. Irgendwie schafften wir es trotzdem die Wand hinauf, an deren Ende wir dann unser Nachtlager aufschlugen.

Am nächsten Tag erreichten wir dann noch den Gipfel, vorher versuchte uns aber noch ein Kobold an der Nase herumzuführen. Er wollte unbedingt, dass ich ihn rauftrug. Allerdings war er so lästig, dass ich ihn an die Ogerin übergab. Das gefiel ihm anscheinend gar nicht, und er löste sich einfach nur in Luft auf.

Als wir uns am Gipfel oben umsahen, erschien plötzlich ein Blitz aus heiterem Himmel und schlug so unglücklich ein, dass Umbrabra stürzte und den Hang hinunter in einen Teich fiel. Dort wurde sie sofort von einem Riesenfrosch gepackt und in eine Höhle verschleppt. Wie gesagt, zu diesem Zeitpunkt überraschte mich schon lange nichts mehr. Ein Riesenfrosch und eine Ogerin, warum nicht, ein hübsches Paar.

Am Gipfel durchsuchten wir dann noch die Überreste eines Turmes dessen Keller noch intakt war. Darin fanden wir die Überreste eines toten Magiers, dessen Geist anfing mit uns zu sprechen. Er erklärte uns, dass Ugaga ein Wesen aus der Feenwelt sei und wir sie retten müssten. Außerdem wollte er, dass einer von uns ihm erlaubt, seinen Körper zu benutzen.

Von jugendlicher Neugier getrieben machte ich sofort den Fehler, mich freiwillig zu melden. Woraufhin der Magier nicht lang zögerte und meinen Körper in Besitz nahm. Es war ein unglaubliches Gefühl, ich fühlte die Macht seiner Magie und wandte sie sofort an, um meine Gefährtinnen zu heilen. Als ich dann jedoch versuchte mich selbst zu heilen, oh Gott was waren das für Schmerzen! In diesem Moment ging das letzte bisschen Neugier an Magie in mir verloren.

Wir machten uns also auf die Ogerin zu retten. –Das ist wohl der dämlichste Satz den ich je in meinem Leben gesagt habe-. Als wir im Tal angekommen waren, mussten wir feststellen, dass der Höhleneingang von Vielfraßen bewacht wurde. Der Magier erklärte uns, sie seien Verbündete des Frosches, alle anderen Tiere des Waldes aber Verbündete der Ogerin. Ich war gerade dabei in einen Lachkrampf auszubrechen, als ein Rabe in die Mitte der Vielfraße flog und dort offensichtlich eine Art Waffenstillstand aushandelte. Auf alle Fälle ließen uns die Tiere einen freien Weg in die Höhle. Mir blieb das Lachen im Halse stecken, als ich plötzlich aufsprang und zwischen den Vielfraßen zum Höhleneingang spazierte – der Magier hatte die Kontrolle übernommen. Mir war natürlich klar, dass das eine Falle war. Und als ich sah, wie einer der Vielfraße versuchte mich anzuspringen, hab ich natürlich zugeschlagen. Sofort vielen die Vielfraße über mich und die Hellseherin her, die Zwergin hatte es schon zum Höhleneingang geschafft. Ich wehrte mich verbissen, aber die Übermacht war einfach zu groß, meine Gefährtin, die noch angeschlagen war, ging relativ rasch zu Boden. Und auch ich hatte Schwierigkeiten mir die Biester von der Kehle zu halten. Als plötzlich wieder dieser verdammte Magier das Kommando über meinen Körper übernahm. Er senkte die Waffe und ließ mich schutzlos niederknien. Dieser Narr hätte mich beinahe umgebracht! Glücklicherweise ließen die Tiere in diesem Moment von mir ab, und ich floh mit der Hellseherin in die Höhle.

In der Höhle gab es unheimlich viele Frösche, und nach kurzer Suche fanden wir auch Umbrabra die angekettet war. Aus einem ihrer Arme sprangen immer neue Frösche heraus. An der anderen Seite der Höhle war dieser riesige Frosch - sicher 5 Schritt hoch - der die kleineren Frösche auffraß. Todesmutig stürzte ich mich sofort auf dieses 10 Schritt große Ungetüm. Aber es war kein Gegner für mich. Nach kurzem Kampf schlug ich den 15 Schritt großen Frosch mit einem gewaltigen Hieb in zwei Teile. Als der 20 Schritt große Kadaver in sich zusammensackte übernahm wieder der Zauberer meinen Körper und stürmte auf Unana zu und küsste die Ogerin mit meinen Lippen! Anscheinend hatten die beiden mal ein Verhältnis in einem früheren Leben, als er noch kein Geist und sie noch keine Ogerin war.

Ihr könnt euch nicht vorstellen was das für ein Gefühl war, ich muss gestehen, als ich sie das erste mal sah, wollte ich sie küssen, aber damals war sie noch ein hübsches, zierliches Mädchen! Keine Ogerin! Auf diese Belohnung hätte ich liebend gerne verzichtet! Nun mir blieb nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn nach dem Kuss verließ dieser verdammte Magier für immer meinen Körper. Ich sackte bewusstlos zusammen. Als ich wieder zu mir kam, machten mich meine Gefährtinnen auf meine neue Augenfarbe aufmerksam. Wenn mir dieser Magier noch einmal in die Finger kommt werde ich ihn kurz und klein schlagen!

He noch ein Bier für mich – auf seine Rechnung!