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Die Legende von Burg Dragenstein

Aus Avesfeuer
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„So höret denn die schauerliche Geschichte der Ritter vom Weißen Berg:

Einstmals, so künden die Ahnen, gab es ein ruhmreiches Rittergeschlecht, genannt die Ritter vom Weißen Berg. Dieser Name kam daher, dass sie auf einer prächtigen weißen Burg wohnten, gelegen auf einem gleißend weißen Berg. So steil waren die Flanken dieses Berges, dass er nur auf einem schmalen Weg erklommen werden konnte, der sich an seiner Flanke hinaufwand. Die Ritter vom Weißen Berg wurden für ihren Edelmut und ihre Kampfkraft weithin gerühmt, und manch ein nostrischer Geselle hatte schon ihre Schwerter und Lanzen zu schmecken bekommen. Auch auf Turnieren und Festen waren sie gerne gesehen, denn diese Ritter waren mutig und edel und allen anderen Rittern ein stetes Vorbild. Doch das nostrische Gelump war voll des Neides auf diese edlen Ritter, konnten sie sich doch weder mit Waffenarm noch mit Edelmut dieser Andergaster Recken messen. Daher geschah es, dass sie einem finsteren Zauberer aus dem Tulamidenland bestachen, auf dass er Unglück über die Ritter vom Weißen Berg bringe. Hoch war der Preis, den der Zauberer verlangte: Ein Dutzend nostrischer Jungfern wollte er zu seinem Vergnügen, und darüber hinaus auch noch Schild, Schwert und Rüstung aus schierem Gold. Doch die Not und der Neid waren größer als ihre Goldgier und Familientreue, und so gaben sie ihm, was er begehrte. Da nahm der Zauberer seinen fliegenden Teppich und flog direkt hin zum Weißen Berg, und er rief ein Wesen von jenseits des Sternenwalles und befahl ihm, die ganze Burg mit all ihren Bewohnern vom Antlitz der Welt zu fegen. Das fürchterliche Wesen tat, wie ihm geheißen. Und so verschwand eine ganze Burg samt des Berges, auf dem sie gestanden hatte, von einem Tag auf den anderen, ohne auch nur eine Spur zu hinterlassen. Doch immer wieder erzählen Jäger, die durch die weiten Wälder ziehen, sie hätten aus der Ferne eine weiße Burg gesehen, die jedoch verschwand, bevor man sich erreichen kann. Und es heißt auch, dass manchmal in den Schluchten des Steineichenwalds der Widerhall von Schwert auf Schwert zu hören ist, ohne dass man der Kämpfenden jemals ansichtig wird. Dann spricht man davon, dass die Ritter vom weißen Berg wieder unterwegs gewesen seien, auf der Suche nach dem Magus aus Tulamidien, der schuld ist an ihrem grausamen Schicksal.

- Andergaster Volksmärchen