Am Vormittag überrennt mich ein starkes Gefühl, dass ein Freund von mir in Gefahr schwebt. Sofort denke ich an Aridhel, dem es möglich ist, solche Gefühle irgendwie zu übermitteln. Nur bisher noch nie bei mir. Also renne ich sofort an Deck, um mich näher über die Situation zu erkundigen. Dort entdecke ich Aridhel, der sehr sonderbar schaut, und in die Knie gehen muss. Auch das Schwert der Schwerter muss meine Vorahnung (oder um was es sich auch immer gehandelt hat) gespürt haben. Nur dass es sich nicht um Aridhel dreht, sondern um einen gemeinsamen Freund. Dieser Freund ist auf der Zwergeninsel Ilderasch in unmittelbarer Nähe gestrandet. Der Freund ist der Magier Rohezal und sein Wegbegleiter, der Drache Faldegorn. Nach einer kurzen Besprechung in der Gruppe, stärkt auch Ihre Erhabenheit Ayla unser Vorhaben, auf der Insel nach dem Rechten zu schauen, und gibt die nötigen Befehle an die Mannschaft. Dann erläutert sie uns nochmal kurz, warum es aus ihrer Sicht wichtig ist, dass die Gezeichneten auf Ilderasch absteigen: Rohezal hat dort ein Gegenstand entdeckt, der unter allen Umständen nach Perricum gebracht werden muss und auf gar keinen Fall in die Hände von den Borbaradianer gelangen darf. Da es noch Vormittag ist, und wir erst am Abend von Bord gehen können, werde ich noch um karmale Kraft bei meiner Göttin bitten. Die "Seeadler von Beilunk" wird weiter nach Perricum reisen, und dann zur Insel zurück kehren, um uns abzuholen.
Ilderasch ist eine fast quadratische Insel, und viele Mysterien ranken sich um diese. So heißt es, dass im Golf von Perricum eine Zauberinsel versunken sein soll, und die Gipfel dieser Insel bilden die heutigen, im Golf von Perricum verstreuten Inseln. Eine andere Legende besagt, dass die größte aller Seherinnen unter den Riesen von Pyrdacor auf den Meeresgrund gestoßen wurde, dort wo heute Maraskan liegt. Ilderasch wurde dann im Laufe der Äonen von Maraskan getrennt und bis in den Golf von Perricum geschwemmt. Egal wie diese Insel tatsächlich entstanden ist, so ist sie heute die Insel, welche am nähesten zur Küste des Festlandes liegt. Die Hälfte der Insel ist bewaldet und das Klima erinnert an das der aranischen Küstenregionen. Dass es sich um eine Zwergeninsel der Zwergen aus Lorgolosch handelt, ist dennoch etwas verwunderlich, wissen wir doch alle, dass Zwerge das Meer hassen und niemals Fuss auf ein Schiff setzen würden. Wie also wurde diese Insel von den Zwergen besiedelt. Wir vermuten irgend einen unterirdischen Gang, aber 10 Meilen (von Küste zu Insel) ist dann doch für Zwergen fast unmöglich zu graben. Oder? Vielleicht kommen wir diesem Geheimnis im Laufe unserer Mission noch auf die Schliche...
Endlich sind wir nahe genug an der Insel, um mit einem Beiboot an die Küste gerudert zu werden. Um besser auf die Gegebenheiten vor Ort vorbereitet zu sein, lassen wir uns von der Besatzung der "Seeadler" Lederrüstungen geben. Um Mitternacht verabschiedet sich Ihre Erhabenheit Ayla von Schattengrund von uns, und gibt mir noch einen Geleitbrief mit, der uns eine problemlose Durchreise durch Perricum gewährt. Wir sitzen noch keine Viertelstunde in der kleinen Nussschale, als ein Gewitter aufzieht, ohne uns aber an einer problemlosen Überfahrt zu hindern. Das kann nur bedeuten, dass Rondra mit uns ist! Nach einer sicheren Landung am Strand beginnt Grim gleich nach einem geschützten Übernachtungsplatz zu suchen.
Mitten in der Nacht weckt Ginaya uns. In ihrer Wache bemerkte sie, wie sich uns Krakonier nähern. Obwohl nicht dem Wesen der Himmlichen Leuin entsprechend, versuche ich mich zu verstecken, denn die Mission darf nicht in Gefahr gebracht werden. Wir wollen den Krakonier aber auf keinen Fall einen Hinterhalt stellen, sondern sie nur vorbei ziehen lassen. Wie erwartet, entdecken uns diese Meereswesen dennoch, und greifen alle mich an. Das ist die gerechte Strafe Rondras für mein schlechtes Benehmen!!! Jetzt heißt es die Klingen kreuzen zu lassen. Da meine Gegner in einer 3:1 Überzahl sind, muss ich schnell und heftig angreifen. Nach einigem Paraden und Angriffen gelingt es mir, den rechten Flügel dermaßen zu treffen, dass dieser fliehen möchte. Nun habe ich nur mehr 2 Gegner vor mir stehen. Aus den Augenwinkeln kann ich beobachten, wie Ginaya sich auf den Flüchtling stürzt, vermutlich um ihn einer peinlichen Befragung zu unterziehen. Als ich mich wieder meinem Kampfe zuwende, sehe ich den linken Krakonier zu Boden gehen, einen Pfeil in seinem Rücken. ARIDHEL!!!! GRRRRR!!!!! Nun steht noch einer. Mit meinen Kräften am Ende hoffe ich auf Kraft von meiner Göttin. Mit letzter Mühe hebe ich Leaenadoria und versetzte dem Wesen einen kräftigen Hieb. Geschockt was noch in einer blutüberströmten Priesterin steckt, dreht er sich zur Flucht um. Doch der Elf schießt auch diesen ins nasse Grab. Zu schwach um mich noch aufregen zu können, sinke ich auf meine Knie. Ginaya heilt meine Beinwunden, und Aridhel möchte sich um meine Armwunde kümmern, die allerdings nicht verschwindet. Womöglich möchte er doch seine astrale Kraft sparen, so wie ich es ihm geraten habe, wir wissen ja nicht, was uns hier noch bevor steht. Da ich mich nun wieder fast wie neugeboren fühle, schaue ich mir diese Krakonier-Wesen genauer an. Sie sind sehr schwer zu bekämpfen, da sie eine natürliche Rüstung tragen. Aber bei intensivem Inspizieren fällt mir ein Wulst am Hals auf, das Atemzentrum. Will frau eine Überzahl verringern, kann sie ihn mit einem gezielten Hieb auf diesen Wulst für kurze Zeit paralysieren.
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