Freude und Schmerz
Tagebuch Übersicht | |
---|---|
Chronik | Kapitel |
ING 2499 Horas | Auf Wanderschaft im Norden Aventuriens |
RAH 2499 Horas | Nissingen und Ern Senns Grab |
viele Jahre übersprungen | Ohne Titel |
EFF 2511 Horas | Neuer Auftrag in Khunchom |
EFF 2511 Horas | Im Norden der Tulamidenlande |
EFF 2511 Horas - TRA 2511 Horas | Die Suche im Yalaiad |
TRA 2511 Horas | Von Anchopal über Birchaluk nach Rashdul |
TRA 2511 Horas | In Rashdul |
TRA 2511 Horas | Das Novadiloch Mherwed |
MOND ZEITRAUM | TITEL |
TSA 2511 Horas -ING 2511 Horas | Freude und Schmerz |
ING 2511 Horas | Auf der Löwenburg |
ING 2511 Horas - RAH 2511 Horas | Über den Arvepass nach Beilunk |
RAH 2511 Horas | Die Oger kämpfen mit uns |
MOND ZEITRAUM | TITEL |
PRA 2513 Horas | Vor der Schlacht |
PRA 2513 Horas | Für die Zwölfgöttlichen Lande |
PRA 2513 Horas | Über die verseuchten Meere |
PRA 2513 Horas | Schrecken auf der Insel Ilderasch |
1019 BF = 2511 Horas
Inhaltsverzeichnis
Abschied aus Mirham
Wir haben unsere erste große Schlacht verloren. Und unsere Verluste sind schwer. Die Wunden sitzen tief und wenn wir uns gegenseitig anschauen, schießen gleich wieder Tränen in unserer Augen. BORBARAD WIRD DAFÜR BÜßEN, ICH WERDE NICHT RUHEN BEVOR ER DERE VERLASSEN HAT UND IN DEN NIEDERHÖLLEN BEI SEINESGLEICHEN SCHMORT!!! Hass und Trauer lösen einander in einem Durcheinander der Gefühle ab. Das Mindeste das wir für die gefallenen Schatten tun können, ist einen Gedenkstein ihnen zu Ehren zu errichten und eine Andacht in ihrem Gedenken abzuhalten.
|
Khunchom und Punin
Sobald wir in Khunchom einlaufen, gehen wir schnellen Schrittes zur Drachenei-Akademie , wo wir natürlich auch gleich zu Khadil Okharim und Dschelef ibn Jassafer vorgelassen werden. Die beiden Spektabilitäten berichten uns von ihren mageren Fortschritten bei der Errichtung des Bannes. Die Komplexität ist weit höher als sie erwartet haben, und es wird weitere Monde wenn nicht gar Götterläufe dauern bis sie alle Komponenten heraus gearbeitet haben. Nachdem wir ausführlich über das vor kurzem Gesehene berichtet haben, laden die beiden Herren uns ein, so lange wie wir wollen in der Akademie zu bleiben. Da ich aber bereits am folgenden Morgen mit Aridhel und seinem Zauberpferd nach Punin reiten werde, bedanke ich mich recht herzlich für die Gastfreundschaft, die ich aber nur für eine Nacht in Anspruch nehmen kann. Aber natürlich lasse ich es mir nicht nehmen, meine Seele in der Therme baumeln zu lassen, und mich nach dieser Woche auf See von den Salzkrusten auf meiner Haut zu befreien. Das erste Mal seit Mirham habe ich das Gefühl, dass meine Seele wieder etwas zur Ruhe kommt.
|
Ragath und Vinsalt
Nun begann eine lange und mühsame Reise. Der Weg nach Ragath ist gut ausgebaut, eine Reichsstraße, aber die Feindseligkeit die einem entgegenschwappt sucht wohl ihresgleichen. UNMÖGLICH!! FRECHHEIT!! IGNORANTEN!! Einzig und allein der Fakt, dass ich Geweihte der Heiligen Leuin bin, scheint mich vor Schlimmerem zu bewahren. Aber eine finster drein schauende Gotteskriegerin greifen die Mittelländischen Bauern dann doch nicht an. In Ragath werde ich im Praiostempel vorstellig. Ohne große Umschweifen, wenn auch mit kühler Distanziertheit werde ich von der Hochgeweihten empfangen. Besorgt hört sie sich meine Berichterstattung an, verweist jedoch auf die Löwenburg in Perricum . Die Vorbereitungen zu treffen wäre die Aufgabe meiner Kirche. Zudem hätten die Diener des Praios noch immer die Wunden des Sturms auf Tuzak zu lecken und mit den dortigen Verlusten zu kämpfen. Das Fazit der zweistündigen Unterhaltungen war die Zusicherung dass man mir glaubt aber sich außer Stande sieht, jetzt zu helfen. Aber die anderen Kirchen würden informiert werden. Die Aufklärung unter den Gottesdienerinnen ist auch im Moment das Wichtigste. WIR MÜSSEN VORBEREITET IN DEN KRIEG ZIEHEN!
|
Grangor und Kuslik
Nun heißt es nach Grangor aufbrechen. Dort gibt es sowohl ein wichtiger Efferdtempel als auch ein wichtiger Rahjatempel. Auch dort werde ich vorgelassen und angehört. Aber die Reaktion ist wieder die gleiche: "Danke für die Informationen. Das ist sehr beunruhigend. Wir werden unsere Geweihten über die drohende Gefahr unterrichten. Aber wir können da nicht eingreifen, solange wir nicht wissen wo genau Borbarad zuschlagen wird. Euer Gnaden soll sich an Ihre Kirche, an die Kriegsgöttin wenden." NATÜRLICH WERDE ICH DAS TUN!!! ABER JEDE KIRCHE GEHÖRT INFORMIERT!
|
Arivor
Wiedersehen mit der Familie
Ahhh, Arivor, meine Stadt und meine Liebe. Schon bei Einreiten fühle ich mich, als hätte ich Arivor nie verlassen. Die vertrauten Straßen und Häuser, bekannte Gesichter und viele Erinnerungen an eine Kindheit und Jugend, die schon längst vergangen sind. Doch schon bald, als das Bild der Stadt mehr in die Tiefe sank, vielen mir auch die vielen Unterschiede auf. Die Augen der Menschen wirkten müder, die Gesichter schienen blass und eingefallen. Überall erzählte man sich von den Aufständischen, um die sich Tag um Tag ein Trupp der Ardariten kümmern muss. Und, als ich mich an meinen Weg hierher zurück erinnere, fällt mir auf, dass links und rechts des Weges, etwas abseits der Straße, Flüchtlingslager aufgerichtet wurden. Diese dürfen auch nicht in die Stadt, aus Angst vor Ansteckung. Ein paar wenige Peraineanhänger bringen den Flüchtlingen Speis und Trank. Auch das eiserne Herz des Horasreiches ist nicht verschont geblieben. Die Auswirkungen der Roten Keuche, der Intrigen gegen die Kaiserin und der Aufständischen sind auch bis hierhin vorgedrungen. Ich reite schnellen Schrittes zum Anwesen meines Mannes. Auf dem Weg dorthin werde ich ständig begrüßt und man möchte erfahren, welche Taten ich denn im Namen Rondras in der Zwischenzeit errungen hätte. So dauerte es ganze zwei Stunden, bis ich schlussendlich vor der Tür vom Algloriansichen Anwesen stand. Es hatte sich natürlich schon herumgesprochen, dass eine Tochter der Stadt wieder zurück gekehrt sei, und mein kleiner Raul ( Der ist ja noch immer so schmächtig... Ich hoffe Damiano gibt ihm genug zu essen...) begrüsste mich freundlich, wenn auch etwas distanziert. Allzu viele Erinnerungen hat er ja nicht an seine abenteuerlustige Mutter. Außer in der Zeit der Karmalqueste werde ich mich auf jeden Fall darum kümmern, dass seine Erinnerungen neu belebt werden und neue hinzu kommen. Auch meinen Ehemann Damiano wieder zu sehen bereitet mir Freude. Ich kann sofort erkennen dass er mit voller Liebe auf unseren kleine Sohn herunter schaut und sich auch sorgsam um ihn kümmert. Damiano erzählt mir, er habe schon Nachricht an meine Eltern und meinen Bruder geschickt, und das sie sich gemeinsam zur 6. Stunde zum Abendmahl hier eintreffen würden.
|
Im Tempel der Ardariten
Am nächsten Morgen ging ich dann zu meinem Tempel, der Sitz der Ardariten. Dort nehme ich zuallererst meinen Sold entgegen, schließlich bin ich ja auch in ihrem Auftrage unterwegs. Dann folgt eine lange Unterhaltung über alles Überstandene und noch Bevorstehende. Der Hochgeweihte hört interessiert zu, verweist mich aber ebenfalls auf die Löwenburg. Die Ardariten seien zwar bereit zu marschieren, sie müssten aber wissen wohin. Ich erzähle ihm natürlich dass meine erste Handlung eine göttliche Verständigung an unser Oberhaupt, Ihre Eminenz die Patriarchin Ayla von Schattengrund, Schwert und Schild Deres war, nachdem wir von der Schlacht bei Andalkan zurück gekehrt waren. Wie erwartet sind die Ardariten, eher honorisch oder traditionalistisch eingestellt, nicht sonderlich über meine Flucht, wie sie es nennen, erfreut. Ich bitte darum dass mir in dieser Angelegenheit und noch vielen anderen verziehen werden möchte, dass ich immer nach Bestem Wissen und Gewissen handele und niemals Schande über unsere Herrin Rondra bringen möchte.
|
Abschied aus Arivor
Die Zeit verfliegt schneller als mir lieb ist, und Ingerimm kündigt sich alsbald an. Neben den gemeinsamen Stunden mit meiner Familie und meinen Freunden, muss auch noch Zeit fürs Studium aufgewendet werden, und so vergehen die Tage, und mit jedem Tag wird mir schmerzlicher bewusst, dass meine Zeit hier in Arivor in der Geborgenheit meiner Familie bald zu einem Ende kommen wird. Ich habe in diesen zwei Monden zu Hause einiges erlebt und erledigt: meine Verpflichtungen gegenüber den Ardariten erfüllt, mit meinem Vater gute Zweikämpfe ausgefochten, die Bindung zu meinem Sohn Raul aufgefrischt und meine Freundschaft und Zuneigung zu Damiano wieder neu belebt. Und obwohl es nach wie vor keine Liebe ist, die uns verbindet, weiß ich dennoch wo ich den Abend meines Lebens verbringen will: hier in Arivor, bei meiner Familie.
Und genau das ist der Grund (und das Versprechen das ich gegeben habe), warum ich Anfang Ingerimm meine Sachen zusammen packe und mein Pferd besteige um nach Perricum zu reiten. Wenn ich will dass es einen gemeinsamen Lebensabend in Arivor gibt, muss ich mit allen Mitteln und mit allem Können helfen, Dere zu erhalten und nicht der dämonischen Herrschaft Borbarads zu unterwerfen. Mein Kampf ist kein anderer als der für die Zukunft Deres, die Zukunft meines geliebten Landes und die Zukunft meiner Familie. Habe ich vorher gegen Borbarad aus wohl noblen Gründen gekämpft, für Rondra und ihre heiligen Geschwister, für die Menschen Deres und mit meinen Freunden die sich schon länger in diesem Kampf befinden, so sind zu diesen Gründen noch die persönliche Motivation hinzu gekommen: ich kämpfe für meine Heimat und meine Familie.
|