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Das Mal

Aus Avesfeuer
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Eindrücke Übersicht
Chronik Kapitel
??? Die Welt der Menschen
??? Dem Fluss entlang
??? Durch den Wald
??? Ein Gespräch unter Freunden
??? Abschied
ING 1015 Ancoron
ING 1015 Wieder vereint
RAH 1015 Kampf im Albtraum
TRA 1016 Das Mal
Der Wächter ging aus dem Zimmer. Zufrieden, dass keine Gefahr herrschte. Diesmal jedoch war es nicht so, dass es eine Gefahr von außen geben würde, obwohl wir auch da auf der Hut waren. Diesmal bewachte er auch eine Gefahr aus dem Inneren unserer Gruppe. Mich. Traurig zerrte ich an meinen Fesseln, die mir Joela mit zornigen Gesicht angelegt hatte. Nicht auf mich, denn die Fesseln waren so sanft, wie möglich über meine Handgelenke gezogen worden, sondern auf unsere Freunde, auf das Wesen, das mich gebissen hatte und auf das Mal an meinem Hals. Immer noch verunsicherte es mich, dass es einen Teil meines Körpers gab, der nicht mehr mir selbst gehörte. Wieder einmal fuhr ich mit meinen Fingern über die Stelle, und wie immer fühlte sich die Berührung seltsam entfernt an. Gedämpft, wie die Geräusche, die ich hinter einer Wand hörte, Ginaya, die mit Grim sprach. Wahrscheinlich darüber, dass man mir nicht mehr trauen konnte. Das Schlimmste daran war, dass ich sie verstand. Ich konnte mir selbst nicht mehr vertrauen. Zwischen meiner Trauer und der Furcht vor der tauben Stelle an meinem Hals schlief ich ein.

Am nächsten Morgen stand ich auf. Erstaunt sah ich auf das Bett, in dem ich gelegen war. Während der Nacht waren meine Fesseln von alleine abgefallen. Ich betrachtete die Seile. Zumindest waren sie nicht zerrissen. Auch fühlte ich mich nicht anders. Es war ein Rätsel für mich, bis ich Joelas Gesicht sah. Ihr Grinsen sagte mir alles. Trotz der Erlebnisse der letzten Tage, trotz des Mals auf meinem Hals musste ich lächeln. Obwohl ich mir selbst nicht mehr vertrauen konnte, glaubte sie noch immer an mich. So sehr, dass sie ihr Leben eingesetzt hatte. Bevor ich meiner Freundin sagen konnte, was mir ihr Vertrauen bedeutete, kamen die anderen in unser Zimmer. Darum schwieg ich, als wir zum Tempel der Sonnenpriester aufbrachen. Dort begrüßte uns der Hüter des Tempels freundlich und gab uns weitere Hinweise über die „Vampire“. Ein solches Wesen war es wahrscheinlich gewesen, das mich angefallen hatte. Außerdem bot er an, zusammen mit meinen Gefährten zu beten. Geduldig schwieg ich, bis sie fertig waren. Der Geweihte bot uns danach seine Hilfe an, wenn wir eine Aufgabe für ihn erledigen würden. Doch keiner von uns wollte wieder in die Dienste der Praiosgeweihten treten.

Nachdem wir den Tempel verlassen hatten trennten wir uns. Grim und ich gingen zum Fluss. Er kniete am Schrein des Wassergottes, wobei er einen Beutel Wasser anbetete. Ich selbst nutzte die Ruhe, um zu meditieren. Es war zwar sehr kalt, doch das störte mich nicht. Viel wichtiger für mich war es, meine Gedanken und Gefühle wieder zu ordnen. Der Biss dieses Vampirs hatte mich mehr aufgewühlt, als ich gedacht hatte. Die Anderen wollten in der Zwischenzeit Erzählungen und Spuren von diesen Geschöpfen sammeln. So wie ich von den Menschen hier behandelt wurde, wäre ich ihnen dabei so oder so keine Hilfe gewesen.

Als wir uns wiedertrafen, erzählte uns Ginaya, dass sie einen Text über Vampire gefunden hatte. Darin stand, dass sie so gut wie unbesiegbar waren. Das waren keine guten Neuigkeiten. Allerdings hatten wir so etwas nach unseren Kampf gegen das Geschöpf befürchten müssen. Torben hingegen hörte Gerüchte über einen wahnsinnigen Menschen, der andere Menschen, vor allem jene, die sich zum Tanz und zur Liebe hingezogen fühlten, tötete. Dabei fehlten immer wieder Teile ihrer Körper. Ich war entsetzt. Allerdings wurde mein Entsetzen noch größer, als er berichtete, dass er bei der letzten Toten, die noch nicht vergraben worden war, Bisswunden gesehen hatte, die ganz ähnlich zu denen waren, die mir das Wesen an meinem Hals zugefügt hatte. Joela hatte auf ihren Erkundigungen auch von diesem „Metzenschnitter“ gehört. Wo sie gewesen war und was sie getan hatte, sagte sie nicht. Allerdings konnte ich sehen, wie sie den Ring des Herzogs liebevoll streichelte. Er musste ihr wohl gute Dienste geleistet haben.

Da wir dachten, dass wir anscheinend nun immer rechnen mussten, einem dieser schrecklichen Wesen zu begegnen, trugen wir unser Wissen zusammen. Ich selbst hatte auch von Wesen gehört, die sich an unserer Seelenkraft labten, doch waren es bei meinem Volk nur Gerüchte gewesen. Die Menschen hingegen schienen bereits Erfahrungen gesammelt zu haben. Immerhin wussten sie von Waffen gegen Vampire zu berichten. Allerdings hatte ich bei manchen Gegenmitteln meine Zweifel. Am Sinnvollsten erschienen mir Feuer und Zerstückeln des Vampirs zu sein. Auch silberne Waffen konnte ich mir als wirksam vorstellen. Immerhin war der Vampir bei den Treffern mit dem Silberdolch mehr zusammengezuckt, als bei unseren anderen Waffen. Was mich am meisten störte, war, dass manche Menschen keinen Unterschied zwischen meinem Volk und diesen Wesen machten. Wozu sollten wir Menschen die Seele stehlen? Ich bemerkte, wie ich immer stiller wurde. Schweigend berührte ich wieder meinen Hals.

Als es Abend wurde, gingen Torben und Grim in das Viertel, wo man tanzen, trinken und lieben konnte, um sich nach dem Metzenschnitter zu erkundigen. An den Gesichtern von Joela und Ginaya konnte ich erkennen, dass sie nicht viel davon hielten. Auch als die beiden Männer vorschlugen, dass Joela sich als eine „Dirne“, wie sie es nannten, verkleiden sollte, um als Köder für den Metzenschnitter zu dienen, war Joela nicht sehr erfreut. Nun ich konnte es verstehen. Wir wussten noch zu wenig. Es konnte viel zu gefährlich für sie sein. Joela sagte uns noch ein wenig zornig, dass sie noch etwas zu erledigen hätte. Deshalb begleitete ich Ginaya zu dem Baum, an dem sie schon einmal diese Kraftfäden gesehen hatte. Allerdings war sie nicht sehr froh darüber. Sie ließ es mich spüren, dass sie mir misstraute, so wie ich ihrem Auge nicht vertraute. Dennoch war ich froh, dass ich sie schlussendlich begleiten konnte. Wir konnten uns gegenseitig unsere Sorgen mitteilen. Und ich denke, dass Ginaya mir nun wieder ein wenig mehr vertraute als zuvor. Wenigstens etwas. Es hatte mir missfallen, dass mir meine erste Freundin unter den Menschen immer fremder geworden war.

Als Ginaya die Kräfte ihres roten Auges anrief, sagte sie mir, dass sie zwei der Fäden sehen würde, wie sie sich im Baum kreuzten. Ich selbst hörte sie kaum, denn ich hatte mich nocht nicht vom Schrecken erholt, den mir das Flackern in ihrem Auge bereitet hatte. Dennoch wurde ich neugierig. Mein Mandra war nie dem Sehen nahe gewesen. Allerdings konnte ich Dhamandra’mha wirken. Schon in den Festungen hatte mir die Zaubermelodie geholfen, die Melodie von sala shi’ouya tharmandra in den Wänden zu hören und zu verstehen. Vielleicht half es mir auch diesmal. Wie immer, wenn ich es spielte, fühlte ich mich mit der Welt und allem Sein um mich verbunden. Ich konnte das Mandra fließen fühlen, es beinahe sehen. Ich fühlte mich als Teil der Welt, winzig aber dennoch wichtig. Und wirklich konnte ich spüren, dass der Ort um diese Eiche ein magischer war.

Als wir zurückkehrten, sahen wir eine gutgelaunte Joela auf uns warten. Sie umarmte mich und versicherte mir, dass wir unsere Seelen nun doch nicht bei dem Kampf verloren hätten. Sie hatte anscheinend jemanden getroffen, der nach ihrer Seele gesucht und sie auch gefunden hatte. Ich selbst hatte mich bis auf die Stelle am Hals nicht anders gefühlt, doch das Einzige, was zählte, war, dass Joela nun wieder fröhlich war. Als uns unsere Gefährten erzählt hatten, dass der Glaube der Menschen beinhaltete, dass Elfen und Vampire Seelen mit ihrem Blick stehlen konnten, war sie sehr still geworden. Wenigstens hatte sie sofort alle Sagen über Elfen außer denen ihres eigenen Volkes für „Blödsinn“ abgetan. Ich war erleichtert, dass mir meine Gefährten noch immer in die Augen blickten.

Nach einer langen Nacht, in der ich wieder gefesselt und bewacht in meinem Bett lag, wollten meine Gefährten mit ihren Untersuchungen fortfahren. Ginaya und Joela wollten sich Kräuter gegen Vampire besorgen. Ich hoffte, diese rochen besser als Knoblauch. Seit unserem Kampf aßen meine Freunde nur noch diese Knolle und wurden schon langsam von einer Aura scharfen Geruchs umgeben. Sie wurden sogar fündig und waren gut gelaunt. Ich selbst bat sie, dass sie zusammen mit mir Fingerfarben besorgen sollten. Meine Freundinnen blickten mich seltsam an, doch schienen sie bei mir denselben Weg zu verfolgen wie ich bei ihnen. Sie fragten nicht. Ich lächelte die beiden an. Nicht nur die Menschen konnten rätselhaft sein. Vielleicht würden sie verstehen, wenn wir diese Farbe benötigten. In der Zwischenzeit hatte sich Torben weiter erkundigt, während Grim Holzspitzen geschnitzt hatte, die als Waffen gegen Vampire helfen sollten. Allerdings hatte er anscheinend nicht gut aufgepasst, den er hatte sich böse in den Finger geschnitten. Nun, Ginaya würde sich wohl um ihn kümmern.

In den folgenden Tagen war ich immer des nachts gefesselt worden. Ich bemerkte, wie mein Gemüt langsam schwer wurde. Es war nicht so schlimm, wie als Gefangener des Magiers. Dennoch fühlte ich mich immer antriebsloser, wie ein Tier in einem Käfig. Es waren nicht so sehr die Fesseln – Joela fesselte mich immer auf dieselbe Weise – es war das Misstrauen meiner restlichen Gefährten, das mir langsam aber sicher zu schaffen machte.

Es war nicht viel im Guten wie im Schlechten passiert. Wir hatten einige Gerüchte gehört, über Magiertürme, Häuser in denen es vielleicht spukte, auch dass ein Anführer der Menschen verschwunden war. Was uns vielleicht am meisten beschäftigte, war, dass wir die mögliche Beschreibung des Metzenschnitters hörten. Er sollte groß, blass und in schwarze Gewänder gehüllt sein.

Irgendwann begannen meine Gefährten immer unruhiger zu sein. Sie waren nicht sicher, ob dieser Mörder Teil dieses Übels war, das nun schon seit einigen Monden diese Länder heimsuchte. Darum brachen wir an einem Tag in der Früh auf, um die Städte im Umland zu besuchen. Dabei teilten wir uns auf, um mehr Städte an einem Tag zu erkunden. Nun, wenigstens ist Joela bei mir. Zum ersten Mal seit meinem Biss sind wir wieder wirklich allein.

Ein weiteres erstes Mal war es, als ich eines dieser Gefährte bestieg, die die Menschen verwendeten. Joela hatte mich dazu überredet. Wirklich war es nicht so unbequem mit den Decken. Es war eng und finster, doch als sich meine Freundin an mich kuschelte und ich die Wärme ihres Körper fühlte, fühlte ich mich auf einmal sehr behaglich. Es war fast so wie ein wie ein Nest, dass sich Schwalben bauten. Somit war diese Reise nicht so unangenehm und kalt wie ich erwartet hatte.

Bevor wir die Menschenstadt Altnorden erreichten, hielt unser Fahrer auf einmal. Als wir ihn fragten, was los sei, antwortete er, dass in dem Wald vor uns eine Leiche liege. Natürlich mussten wir uns das ansehen. In diesem Land begann der Tod zu regieren und wir mussten herausfinden, was wir konnten. Schnell hatten wir den Toten erreicht, den wir untersuchten. Seine Verletzungen, Kratzspuren am ganzen Körper, ließen uns an jene denken, die wir im Kampf gegen den verkrüppelten Vampir erhalten hatten. Die Bissspuren am Hals beseitigten alle Zweifel. Dieser Mensch war von einem Vampir getötet worden. Joela und ich blickten uns entsetzt an. Wir wussten nicht wie, aber irgendwie wurden die Opfer von Vampiren manchmal selbst zu welchen. Darum holte ich eine Axt, um der Leiche, wie es die Gerüchte der Menschen forderten, den Kopf abzuschlagen. Währenddessen hatte Joela einen jener Aschehaufen entdeckt, die wohl jeder tote Vampir hinterließ. Daneben lag ein Stück Holz, dass wir mitnehmen würden. Irgendetwas hatte diesen Vampir getötet und dieses Stück Holz war unsere einzige Spur dafür. Unsere Waffen aus Eisen waren nutzlos gewesen. Nachdem wir der Leiche den Kopf abgeschlagen hatten, hüllten wir sie in Decken. Durch die Kälte war sie ganz hart gefroren, wodurch uns beides zum Glück sehr leicht fiel. Danach setzten wir unsere Reise fort.

Nachdem wir in Altnorden angekommen waren, wurden wir schnell zu einem Vogt verwiesen, der an der Baustelle seine Former beaufsichtigte. Bevor wir jedoch zu ihm kommen konnten, hörten wir auf einmal die aufgeregten Rufe der Arbeiter. Alle deuteten dabei auf mich. Anscheinend war dies ein weiteres Dorf, dass meinem Volk nicht sehr gastfreundlich gegenüber stand. Ich war neugierig, ob sie mir wieder Zucker geben würden. Diesmal jedoch wollten mir diese Arbeiter vielleicht sogar etwas antun. Vorsichtig zog ich mich zurück, bereit zurückzuschlagen oder zu fliehen. Der Vogt jedoch beruhigte die Menschen mit seltsamen Gesicht. Dann führte er uns in sein Haus. Dort erzählte er uns, dass immer wieder Menschen von der Baustelle seiner Mauer verschwanden. Die Menschen waren so ängstlich, dass sie sogar in der Nacht bauten, um sie fertig zu bekommen. All das wegen der Fialgraa. Ich werde die Menschen wohl nie ganz verstehen. Ahnten diese nicht, dass sie nicht nur die Welt aus-, sondern vor allem sich selbst einsperren würden? Nun, vielleicht ist es gut, dass ich sie nicht verstehe. Nur war es diesmal auch so, dass in diesem Land Räuber umherschlichen, die in der Nacht Jagd auf Menschen machten. Diese Baustelle machte es ihnen zu leicht. Wir versuchten, den Vogt davon zu überzeugen, dass es in der Nacht Gefährlicheres gab als Orks. Doch ließ er sich nicht umstimmen. Entmutigt gingen wir in eine Taverne, wo wir etwas zu essen für uns suchten. Das war gar nicht so leicht, denn diese Menschen hier verpesteten ihr Essen immer mit Knoblauch. Währenddessen sprach Joela mit einer Kämpferin der Menschen. Sie waren etwas weiter entfernt und ich musste ihm Schatten bleiben, damit die Menschen mich nicht als das erkannten, was sie fürchteten, doch konnte ich einiges hören. Die Kämpferin beklagte, dass die Orks ihre Sippe getötet hatten und dass sie nun ganz alleine wäre. Ich verstand diese Kämpferin nur zu gut. Auch mein Sinn würde dahinschwinden, wäre dasselbe mit meiner Sippe geschehen. Diese Kämpferin tat mir leid, auch Joela versuchte, sie aufzumuntern, so gut es ging. Dennoch verließen wir am Ende die Stadt so schnell wie möglich. Einerseits um sie zu verlassen, andererseits um nicht in der Dunkelheit mit einer Leiche zu reisen, die womöglich noch einmal zu leben begann.

Es war bereits dunkel, als wir Baliho erreichten. Darum waren wir sehr erleichtert, als wir unsere Leiche in den Tempel des Sonnengottes bringen konnten. Brunbauken, der Hüter des Tempels versprach uns, auf diese Leiche aufzupassen und sie am nächsten Morgen zu verbrennen. Zufrieden wollte sich Joela abwenden, als ich den Hüter noch einmal ansprach und ihn fragte, ob ich mit dem Pass des Herzogs noch einmal zu der Gegend reisen konnte, die Korobar jenseits von zerza zerstört hatte, ohne dass ich als Feind angegriffen oder abgewiesen werden würde. Brunbauken schien erstaunt zu sein, dass ich noch einmal dorthin zurück wollte. Doch als ich ihm sagte, dass es vielleicht wichtig für mein Volk sein würde, war er sogar bereit mir ein Schreiben mitzugeben, dass ich vorweisen konnte. Am nächsten Morgen würde ich es abholen können. Dankbar verabschiedete ich mich von ihm und verließ zusammen mit Joela den Tempel. Draußen jedoch bestürmte mich Joela mit Fragen. Warum ich noch einmal dorthin wolle? Was ich dort machen wolle? Was ich mir erhoffte? Ich versuchte ihr zu erklären, dass ich dhamandra’mha, die alte Kraft meines Volkes, anrufen würde, die vielleicht in der Lage war, das zerstörte Land ein wenig zu heilen. Vielleicht genug, dass ich einen Funken Hoffnung nicht nur in dieses Land, sondern auch in das Herz meines Volkes pflanzen konnte. Damit es seine Müdigkeit und Trauer, seine Furcht und seine Hoffnungslosigkeit abstreifen konnte. Joela verstand mich nicht. Sie dachte wohl, dass ich die ganze Zerstörung alleine aufheben wollte, doch selbst ein Tharaka, ein Heer der vereinten Sippen, würde wohl nur schwer, wenn überhaupt, gegen diese gesamte Zerstörung antreten können. Doch manchmal genügte es, ein Bild zu zeichnen, um dem Anderen seine Stärke zu zeigen. Genauso wollte ich ein Bild von der Stärke meines Volkes malen, damit es erkannte, dass es der Welt noch etwas geben konnte.

Als Joela ein wenig besorgt und ein wenig zornig durch den Schnee vorausstapfte, schien ein schweres Gewicht meinen Kopf zu senken. Ich würde noch viel von den Weisen meines Volkes lernen müssen, damit ich diesen Kampf bestreiten konnte. Dieser würde nicht mit Waffen aus Stahl ausgetragen werden. Dennoch würde er nicht nur für meinen Leib gefährlich sein. Was sollte ich tun, wenn die alten Lieder versagten, wenn ich versagte? Konnte ich weiterkämpfen, wenn mir diese Hoffnung geraubt wurde?