Formatvorlagen      Chronik      Charaktere      Tagebücher      Gespielte Abenteuer     

Versöhnung mit Aridhel: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Avesfeuer
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Seite erstellt)
 
(Korrektur)
 
Zeile 78: Zeile 78:
 
Dieses Gespräch hatte mich wirklich überwältigt. Ich weiß, egal was nun auch kommen mag, Aridhel und ich werden es gemeinsam überstehen, oder zusammen vergehen. Es ist uns bestimmt unser Glück mit einem vom „anderen Volk“ zu finden. }}
 
Dieses Gespräch hatte mich wirklich überwältigt. Ich weiß, egal was nun auch kommen mag, Aridhel und ich werden es gemeinsam überstehen, oder zusammen vergehen. Es ist uns bestimmt unser Glück mit einem vom „anderen Volk“ zu finden. }}
  
Kategorie:Joela]][[Katego[[Kategorie:Tagebuch Joela]][[rie:G7]][[Kategorie:Doris]]
+
[[Kategorie:Joela]][[Kategorie:G7]][[Kategorie:Tagebuch Joela]][[Kategorie:Doris]]

Aktuelle Version vom 15. November 2007, 09:58 Uhr

Tagebuch Übersicht
Chronik Kapitel
2498 Horas Von Neersand auf nach Vallusa
ING 2498 Horas Die Amazonengöttin
ING - PRA 2498 Horas Von Vallusa auf nach Greifenfurt
2498 Horas Von Neersand auf nach Vallusa
PRA 2498 Horas Die Abtei der Borbaradianer
HES - FIR 2499 Horas Zusammentreffen mit Asleif Phileasson
FIR - TSA 2499 Horas Der Wettstreit beginnt
ING 2507 Horas Wiedersehen in Baliho
ING 2507 Horas Der Aufbruch in die Sichelwacht
ING 2507 Horas Die Drachenpforte
RAH 2507 Horas Kampf auf Turm Drachentodt
RAH 2507 Horas - PRA 2508 Horas Aufenthalt in Weiden
RON - EFF 2508 Horas Nachforschungen über Borbarad
TRA 2508 Horas Einladung von Herzog Waldemar von Weiden
TRA 2508 Horas Unterwegs im Auftrag des Weidener Herzogs
TRA 2508 Horas Begegnung mit einem Vampir
TRA - BOR 2508 Horas Die Jagd beginnt
BOR 2508 Horas Das Mal des Vampirs
BOR 2508 Horas Versöhnung mit Aridhel
BOR 2508 Horas Die Reise zum Blautann
BOR 2508 Horas Die bunte Elfenkatze

6.Boron, 2508 Horas

Immer wenn man denkt, es kann nicht mehr viel schlimmer kommen, dann kommt es schlimmer.

Wir waren gerade auf dem Weg nach Menzheim, als ich plötzlich ein ganz ungutes Gefühl hatte. Ich wies also Boril an zu halten und meine Gefährten ihre Waffen zu ziehen. Irgendetwas Gefährliches war in unserer Nähe.
Dann war plötzlich ein Rauschen über uns und der Himmel schien sich zu verdunkeln. Ein weißer Drache! Er flog über uns hinweg. Seine Flügel hatten gut und gerne 15 Schritt Spannweite, wenn nicht noch mehr. Er flog Richtung Süden und landete ein paar hundert Meter entfernt in einem Wäldchen.
Ich hatte so ein Wesen schon einmal gesehen. Damals in der Eiswüste, als wir von Pardonas Turm geflohen waren, war so ein Gletscherwurm über uns hinweg geflogen, hatte uns aber zum Glück nicht bemerkt.

Kurz darauf hörten wir einen leisen Hilferuf aus dem Wald. Eine leuchtende Gestalt erschien und kam auf uns zu. Es war eine Elfe. Ich kann ohne Zweifel behaupten, sie war das schönste Wesen, das ich jemals gesehen habe und es fiel uns nicht schwer das zu beurteilen, denn sie trug nicht einmal ein Stück Stoff an ihrem makellosen Leib. Wie gebannt starrten wir in ihre Richtung. Sie drehte sich immer wieder zum Wald um und wirkte sehr verängstigt.
Aridhel war der erste, der sich aus seiner Erstarrung löste und ihr entgegenlief. Ich folgte ihm. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte ein ganz schlechtes Gefühl. Auch die anderen kamen hinterher gerannt. Beim Näherkommen war ihr Anblick noch atemberaubender. Das Einzige was sie an ihrem Körper trug, waren zwei silberne Armreifen.
Sicher und vertraut schritt sie zwischen uns hindurch und betrachtete uns alle neugierig. Dann bewegte sie sich anmutig auf Ginaya zu. Sie stellte sich als die Firnelfe Lysira vor. Sie sagte, sie hätte lange geschlafen und als sie geweckt wurde, waren alle ihre Freunde weg. Vertrauensvoll kuschelte sie sich an Ginaya.

Das missfiel mir zutiefst, irgendetwas stimmte hier nicht. Als sie schließlich unsere Magierin küssen wollte, stieß ich sie fort und sagte ihr, sie solle das lassen. Irgendwie erinnerte mich das an die Eisfee, die Ginaya mit ihrem Kuss fast getötet hätte. Meine Freundin fand das aber überhaupt nicht nett von mir und schlug meine Warnungen in den Wind. Sie nahm die Elfe – die inzwischen Aridhels Mantel übergeworfen bekommen hatte – neuerlich in den Arm. Und irgendwie fand ich Lysira auf einmal auch sehr nett.
Die Elfe begann Ginaya zu küssen. Zuerst ganz zaghaft, doch dann wurde ihr Kuss immer inniger. Mit großen Augen sah die Fey unsere Gefährtin an und bat sie mit Alveranszungen ihr doch eine Strähne ihres wunderbaren Haares zu überlassen. Ginaya wollte dieser Aufforderung schon nach kommen, doch da schritt Aridhel ein. (Das Haar der Magierin ist mächtig und man könnte es benutzen, um Einfluss auf sie auszuüben) Lysira wollte nun ihn küssen, doch wies er sie zurück mit den Worten: „Nein, ich habe es versprochen.“

Grim hatte inzwischen seine Geliebte an sich gezogen, die sich aber sträubte und lieber wieder zu der wunderschönen Elfe wollte. Da platzte dem Thorwaler der Kragen, und er zog drohend seine Waffe und starrte Lysira böse an.
Ihr Lächeln gefror. So unglaublich liebenswert, wie sie eben noch ausgesehen hatte, so furchtbar war nun ihre Miene verzerrt. Sie schnappte sich einen ihrer Reifen und warf ihn in unsere Mitte.

Plötzlich war ein Ungeheuer zwischen uns. Panik brach in mir aus. Ich hörte fremdartige Worte, die irgendwie wie Asdaria klangen und vor uns verwandelte sich die schöne Fey in einen furchterregenden Gletscherwurm. Sie breitete die Schwingen aus, flatterte hoch, zog einen Kreis hoch über uns und stieß dann hinab. Borils Kopf flog in hohem Bogen durch die Lüfte und mit ängstlichem Wiehern wurden ein Kutschpferd und Grims geliebter Sturmwind in die Lüfte gehoben. Beide Tiere landeten kurz darauf mit zerquetschten Leibern auf dem Boden. Dann drehte der Gletscherwurm ab und verschwand in der Ferne.

Wir machten uns daran die Kutsche notdürftig zu reparieren, d.h. eigentlich übernahm Grim diese Arbeit. Er schien ziemlich wütend und traurig über den Verlust von Sturmwind. Ich glaube, er hat sein Pferd wirklich sehr gerne gehabt.
Die Leiche von Boril verstauten wir auf der Kutsche. Wir wollten ihn in das nahegelegene Menzheim mitnehmen, damit er eine ordentliche Bestattung erhielte.
Aridhel glaubt, die Firnelfe, die sich in den Gletscherwurm verhandelt hat, könnte Pardona sein. Sie ist angeblich die Herrscherin über diese Kreaturen und kann sich selbst in einen verwandeln. Auch soll sie die schönste Elfe sein, die jemals Dere bewohnte. Auch das könnte durchaus auf die Fey die wir gesehen haben zutreffen. Auf Grund der Prophezeiungen vermuten wir ohnehin, das Pardona bei der Rückkehr des Bethaners mitmischen wird. Aber wenn sie es wirklich war, warum hat sie uns dann nicht getötet? Warum hat sie nicht einmal versucht Ginaya, der ersten Gezeichneten, etwas anzutun?

Als wir noch so am Überlegen und Diskutieren waren, vernahmen wir auf einmal ein Rauschen in der Luft. Erschrocken griffen wir zu den Waffen. Vor uns stand eine Frau, die einen Wanderstab in der Hand hielt.
Sie stellte sich als Matissa vor. Sie solle uns schöne Grüße von Luzelin vom Blautann ausrichten. (Die oberste Hexe Weidens!) Matissa sagte, sie käme gerade aus Menzheim und hätte die Gegend von Vampiren gereinigt. Erstaunt starrten wir sie an. Baronesse Ulgrein und ihr Vater Baron Jarl Staubhold von Mersingen-Eberstamm seien tot. Die Tochter gepflockt und der Vater enthauptet. Angeblich handelte sie auf Befehl von der Hexe Luzelin. Die Weidener Hexen jagen also die Vampire? Und woher wussten sie, dass Baron und Baronesse in solch unheilige Kreaturen verwandelt wurden? Können die Hexen uns vielleicht mehr über diese Wesen sagen?
Bevor wir noch weiter in Matissa dringen konnten, hatte sie sich schon auf ihren Stab geschwungen und rauschte davon, mit dem Hinweis, dass wir uns doch an Luzelin vom Blautann wenden sollten, wenn wir Genaueres erfahren wollen.

Dank Grim erreichten wir kurz darauf, mit der ziemlich desolaten Kaleschka, Menzheim. Es ist ein kleiner Ort, der von einer Wehrmauer umgeben ist. Die Gegend war lange Zeit umkämpft und man spürt hier einen starken darpatischen Einfluss. Was nicht bedeutet, dass Menzheim nicht typisch für Weiden ist. Auch hier spielen die Leute gerne Deutschnackeln und überall stehen Spucknäpfe, für die widerlichen Überreste des Tabakkauens herum.
In der Ortschaft angekommen, brachten wir Borils Leiche zum Firun-Tempel, der uns in seinem Fall für eine Bestattung am angemessensten erschien. Die Stimmung dort drinnen war eisig und der Geweihte war distanziert und kühl. So wie man es eben von der Gottheit erwarten würde.
Der Geweihte erzählte uns, der Gletscherwurm ginge schon seit ein paar Monden hier um. Immer wieder verschleppe er Menschen. Wenn es wirklich Pardona ist, dann mangelt es ihr also bestimmt nicht an „Körpern“ für Borbarads Geist...

Nach kurzem Überlegen, machten wir uns auf dem Weg zum ungefähr eine Meile entfernten Gehöft des Barons. Wir wollten uns vergewissern, das Matissa die Wahrheit gesprochen hatte. Dort angekommen öffnete uns eine Magd, die ziemlich verängstigt aussah. Sie sagte, die Herrschaften seien seit gestern Nacht verschwunden. Eine Hexe sei hier gewesen und hätte sie wohl verflucht, oder ihnen noch Schlimmeres angetan.
Wir sagten, wir wären im Auftrag des Herzogs hier und erbaten uns Einlass, um uns umzusehen. Sowohl im Schlafgemach der Baronesse, als auch in dem des Baron, fanden wir, die uns bereits wohl vertrauten, Aschehäufchen. Der Baron schien schwer gerüstet gewesen zu sein, als Matissa ihm den Kopf abschlug. Eine beeindruckende kämpferische Leistung von der Hexe, da die hohen Herrschaften sehr rondragefällig gelebt haben dürften.
Ansonsten konnten wir in der Burg nicht viel herausfinden. Keine Särge, Kisten oder sonstigen Schlafstätten. Nur ein gruseliges Bild von dem Baron und seiner Tochter, das vor kurzem gemalt worden war. Natürlich stellte es die beiden im Madaschein dar.
Unter den gut ein Dutzend Angestellten waren keine weiteren Vampire. Sie schienen auch keine Ahnung zu haben, was mit ihren Herren geschehen war. Ob das nun ehrliche Unwissenheit war, oder die Weidener Art vor Dingen die Augen zu verschließen, vermag ich nicht zu sagen.
Im Zimmer der Baronesse nahm ich eine kleine Schmuckschatulle mit. Es wäre meinem Gott nicht würdig gewesen hier gar nichts einzustecken.

7. Boron, 2508 Horas

Grim hatte den ganzen Vormittag beide Hände voll zu tun unsere nur notdürftig reparierte Kaleschka wieder richtig auf Vordermann zu bringen. Währenddessen ritt ich ins Dorf, um vielleicht noch das eine oder andere über Baron und Baronesse von Mersingen-Eberstamm herauszufinden.

Die Leute reagierten recht verhalten auf meine Fragen. Nur mit Müh und Not gelang es mir einen Burschen ein wenig den Kopf zu verdrehen, so das er mir folgendes erzählte: Die Herrschaften hatten in letzter Zeit viele Leute eingeladen. Davon waren einige verschwunden. Und er hätte schwören können, dass einer in die Sonne trat und einfach verschwand.
Das klang verdächtig nach einem Vampir. Hatten der Baron und die Baronesse auf ihrer Burg ihresgleichen geschaffen?
Über die Quelle bei den Auen erfuhr ich, dass es sich um einen Turm handelt aus dessen Dach unablässlich Wasser spudelt. Deshalb ist alles rundherum auch Sumpfgebiet. Man sagt, es wären schon viele Leute dort ertrunken und dort sei der Sitz der Fee Pandlaril.

Am späten Vormittag machte ich mich auf den Rückweg zur Burg. Grim war inzwischen so gut wie fertig mit den Reparaturarbeiten an der Kutsche. Ginaya hatte sich in der Zwischenzeit die Bücher des Barons angesehen. Leider konnte sie nichts auffälliges darin entdecken.
Bevor wir die Burg wieder verließen, „borgten“ wir uns zwei der Pferde aus dem Stall aus. Mit dem Hinweis, das wir sie den Herrschaften wieder zurück bringen werden...

Meine Freunde und ich sind uns einig, dass es das Vernünftigste sein wird nach Rhodenstein, dann zur Hexe Luzelin und schließlich in die Archeburg zu reisen. Nun führt uns unser Weg vorerst zurück nach Altnorden. Vielleicht machen wir auch einen kurzen Abstecher nach Espen. Ginaya möchte dort unbedingt hin, weil uns einmal ein Mann von dem „Graf von Espen – diesem Blutsauger“ berichtet hat. Sie glaubt, es könnte sich bei ihm um einen Vampir handeln. Aber ich denke, dass er einfach nur hohe Steuern und Zölle eintreiben dürfte und er deswegen vom Volk als „Blutsauger“ bezeichnet wurde. Kein Weidener würde es wagen so über einen wahren Vampir zu sprechen.

Wir sind heute erst gegen Abend in Altnorden angekommen. Grim fällt es ziemlich schwer die Kutsche zu lenken. Wir werden also hier übernachten. Nicht unbedingt zur Freude der Altnordener, die uns so gut es geht aus dem Weg gehen.

8. Boron, 2508 Horas

Heute ging es weiter nach Espen. Es war sehr mühevoll, denn die Kutsche konnten wir aufgrund des schlechten Weges nicht benutzen und so mussten wir reiten. Ginaya hatte aber ziemliche Probleme mit ihrem Pferd und so musste ich sie zu mir auf Nordstern nehmen. Um mein treues Pferd nicht zu überanstrengen, wechselten wir immer wieder die Tiere. Es kostete uns zwar ein bisschen Zeit, war aber nicht weiter der Rede wert, weil die anderen nicht schneller vorankamen, als wir beide.

In Espen begab ich mich zum Rahja-Schrein, um Shanhazadra Conchobair zu besuchen. Sie schien sich ehrlich zu freuen, mich so schnell wieder zu sehen. Ich redete ein wenig mit ihr und sie erzählte, es gäbe hier in der Gegend keine Vorkommnisse mit Vampiren. Auch im Norden würden die Meldungen schon weniger werden, aber aus der Grafschaft Bärwalde, im Westen, hört man so einiges. Nun dieses Gebiet war ohnehin unser nächstes Ziel.
Ich betete ein wenig am Schrein. Später kam auch Torben nach, um es mir gleich zu tun. Nach dem Erlebnis in Grangor fühlt er sich der schönen Göttin sehr verbunden.

Aridhel und Ginaya waren in der Zwischenzeit beim Noioniten-Kloster, das sich hier ganz in der Nähe befindet. Übrigens das Einzige, das es in Weiden gibt. Ginaya hatte die Hoffnung noch immer nicht aufgegeben etwas von Mutter Linai zu hören. Leider wurde diese Hoffnung zerstört.
Allerdings trafen die beiden dort einen Greis, der im Norden aufgegriffen worden war. Er stammelte hauptsächlich unverständliches Zeug, doch sprach er immer wieder vom „Schrecken“ und das er auf der Burg von einer Magd gebissen worden war. Dabei könnte es sich durchaus um die Acheburg handeln.

Als wir Espen verließen war es schon so spät, das wir nur mehr bis Altnorden zurückreisen konnten.
Nach dem Abendessen zog mich Aridhel auf die Seite: "Du hast ein wenig erstaunt ausgesehen, als ich diese... Elfe nicht küssen wollte." Er lächelte mich an und strich sanft über mein Gesicht. "Hast du wirklich gedacht, dass ich mein Wort dir gegenüber vergessen habe?" Ich sah ihn ziemlich erstaunt an. Es war solange her, das er mir versprochen hatte mit niemanden Zärtlichkeiten auszutauschen, wenn wir gemeinsam unterwegs waren, und es war inzwischen soviel passiert.
Ich sagte ihm, ich hätte unser „Lebe wohl“ damals in Vinsalt ernst gemeint und es hatte mich in der Tat verwundert, das er sie meinetwegen zurück gewiesen hat. „Wir haben für uns und unsere Liebe keinen Platz gefunden, weder in deiner Heimat noch in meiner. Auch sonst wäre uns kein Platz auf Dere eingefallen, an dem wir auf Dauer gemeinsam leben hätten können. Ich bin nicht nur wegen Ginayas Schreiben nach Baliho gekommen, sondern vor allem, weil ich die Hoffnung hatte, dich hier wieder zu treffen. Aber ich kam eigentlich mit dem festen Vorsatz diese Gefühle für dich nicht noch einmal zuzulassen.“
Er sah mir in die Augen und sagte: „Ich hoffe, dass du nicht mehr gegen dich selbst kämpfst. Unsere Zeit zusammen war wieder, als wären wir niemals getrennt gewesen. Ich bin glücklich, dass wir noch einmal einen Platz in den Wolken finden und uns vom Wind treiben lassen können. Ich habe dir nie wirklich "Lebe wohl" sagen können. Du hast einen Platz in meinem Herzen, in meinen Melodien gefunden.“ Traurig fuhr er fort: „Aber ich habe dir einmal gesagt, dass ich versuchen werde, immer für dich da zu sein. Und normalerweise überdauern gegebene Worte eines Feys Zeiten, gegen die jene unserer Trennung wirklich kurz ist. Wie könnte ich da gerade bei dir meine brechen. Wenn ich dir also helfen soll, dich von mir zu entfernen, werde ich dir auch helfen, obwohl es mein Herz verwunden würde. Als würde einem Lied eine Melodie fehlen. Aber ich würde es für dich tun.“
„Hättest du mich das vor ein paar Wochen gefragt, wäre meine Antwort gewesen, dass ich nun erwachsen geworden bin und keinen Sinn mehr für kindliche Schwärmereien hab. Und ein Kind war ich, als wir uns damals kennen lernten. Auch fing alles mit kindlicher Neugier an. Du warst anders, als alle Männer, die ich bisher gesehen hatte und bestimmt auch der Hübscheste. Dein Herz und dein Antlitz zogen mich in ihren Bann und ich wollte dich kennen lernen und dir nah sein.“ Ich lachte kurz. „Was sich aber als gar nicht so einfach erpuppt hat, da du meine Avancen nicht wahr genommen hast. Ich dachte schon, du würdest mich bis in alle Ewigkeit schmoren lassen... Trotz all der Widrigkeiten und unserer Unterschiede haben wir dann doch zueinander gefunden. Nicht zuletzt wegen meiner Hartnäckigkeit. Cronar meinte immer, ich würde zuviel Zeit mit Dara Tochter der Dorinja verbringen und ihre Sturheit würde auf mich abfärben. Vielleicht hatte er nicht ganz unrecht... Dann waren wir so glücklich miteinander und ich dachte ich wäre unsterblich in dich verliebt und das nichts und niemand uns jemals wieder trennen könnte. Doch, wie du weißt, kam es ganz anders. Als wir die Schrecken unserer Reise endlich hinter uns gelassen hatten, war nichts mehr so wie davor. Unsere Liebe fand keinen Platz in unserem Leben und ich begann an ihr zu zweifeln. Anscheinend war sie nicht stark genug, vielleicht war es nie wirklich Liebe gewesen. Vielleicht hatten wir uns nur in unserer Einsamkeit aneinander festzuhalten versucht. Nach unserer Trennung, versuchte ich dich zu vergessen. Natürlich war mir das Herz schwer, aber ich musste das alles hinter mir lassen. Denn ich glaubte nicht mehr daran, dass sich für uns alles zum Guten wenden würde. Ich dachte, ich wäre einfach einer Schwärmerei für einen "exotischen Elfen" erlegen und ich müsste mich davon befreien. Also verdrängte ich dich und meine Gefühle für dich so weit ich konnte. Ja, manchmal gingen sogar Tage ins Land, an denen ich gar nicht mehr an dich dachte. Aber immer, wenn ich spürte, dass du "im Geiste" bei mir warst und nach mir fragtest, schlug mein Herz schneller. Wie gesagt, ich freute mich darauf, dich hier wieder zu sehen, in Baliho. Aber ich war davon überzeugt, nicht noch einmal meiner "Schwärmerei" für dich nachzugeben. Und dann wurde mein Wille von Tag zu Tag schwächer. Eigentlich sehnte ich mich nur mehr in deine Arme und mich in unserer Liebe füreinander fallen zu lassen. Und eines ist mir mittlerweile klar geworden. Nicht kindliche Zuneigung hält mich bei dir, sondern meine aus tiefstem Herzen empfundene Liebe. So frag mich nicht, ob du dich von mir fern halten solltest. Droht mir mein Herz schon bei dem Gedanken daran, dass unsere Wege sich wieder trennen könnten, zu zerspringen. Lass uns nicht daran denken, was später einmal sein könnte. Jetzt und hier sind wir glücklich miteinander. Unsere Liebe ist stärker, als jemals zuvor. Wir haben schon so viele Hürden gemeinsam genommen, wir werden auch irgendwo auf Dere einen Platz für uns finden. Und wenn nicht, dann ziehen wir halt bis zum Ende unsere Tage, durch Aventurien und reisen mit den Wolken.“
Liebevoll fuhr Aridhel mir durchs Haar. „Ich hätte nie gedacht, dass ich einem Menschen so verbunden sein würde. Als ich eure Welt das erste Mal betreten habe, fühlte ich deinem Volk gegenüber nur Vorsicht. Der Mensch, der Ariannas fey verletzt hatte, und all die Geschichten, die mir Ancoron erzählt hatte, ängstigten mich. Ich hatte nicht einmal daran gedacht, einem Menschen näher zu kommen oder gar, mich mit einer Menschenfrau zu verbinden. Dann kamst du und etwas änderte sich. Wenn du in meiner Nähe warst, konnte ich nur Zuneigung ohne Falsch spüren. Zwischen uns hatte etwas Wurzeln geschlagen. Was mich vielleicht am meisten erstaunte, war, dass du es gehegt hast, ohne aufzugeben oder zu versuchen, mich zu verändern. Und auf einmal war das zwischen uns so stark, dass auch ich ihm nicht widerstehen konnte. Ein Narr wäre ich gewesen, dich fortzustoßen. Verstehst du jetzt, warum ich fragte, ob wir jemals getrennt waren? Etwas, dem genügend Zeit zum Wachsen gegeben wurde, so dass es stark genug ist, selbst gegen den Willen zu verbinden, kann wohl kaum oder nie getrennt werden. Selbst als wir nicht zusammen waren, konnte einer deiner Träume zu mir wandern und mir Kraft zum Leben geben. Warum sollte ich also an Morgen oder dem Tag danach denken, wenn ich genau in diesem Augenblick, in dem ich dich halten kann, glücklich bin.“

Dieses Gespräch hatte mich wirklich überwältigt. Ich weiß, egal was nun auch kommen mag, Aridhel und ich werden es gemeinsam überstehen, oder zusammen vergehen. Es ist uns bestimmt unser Glück mit einem vom „anderen Volk“ zu finden.