Versöhnung mit Aridhel: Unterschied zwischen den Versionen
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Dieses Gespräch hatte mich wirklich überwältigt. Ich weiß, egal was nun auch kommen mag, Aridhel und ich werden es gemeinsam überstehen, oder zusammen vergehen. Es ist uns bestimmt unser Glück mit einem vom „anderen Volk“ zu finden. }} | Dieses Gespräch hatte mich wirklich überwältigt. Ich weiß, egal was nun auch kommen mag, Aridhel und ich werden es gemeinsam überstehen, oder zusammen vergehen. Es ist uns bestimmt unser Glück mit einem vom „anderen Volk“ zu finden. }} | ||
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Aktuelle Version vom 15. November 2007, 09:58 Uhr
6.Boron, 2508 Horas
Immer wenn man denkt, es kann nicht mehr viel schlimmer kommen, dann kommt es schlimmer. Wir waren gerade auf dem Weg nach Menzheim, als ich plötzlich ein ganz ungutes Gefühl hatte. Ich wies also Boril an zu halten und meine Gefährten ihre Waffen zu ziehen. Irgendetwas Gefährliches war in unserer Nähe. Kurz darauf hörten wir einen leisen Hilferuf aus dem Wald. Eine leuchtende Gestalt erschien und kam auf uns zu. Es war eine Elfe. Ich kann ohne Zweifel behaupten, sie war das schönste Wesen, das ich jemals gesehen habe und es fiel uns nicht schwer das zu beurteilen, denn sie trug nicht einmal ein Stück Stoff an ihrem makellosen Leib. Wie gebannt starrten wir in ihre Richtung. Sie drehte sich immer wieder zum Wald um und wirkte sehr verängstigt. Das missfiel mir zutiefst, irgendetwas stimmte hier nicht. Als sie schließlich unsere Magierin küssen wollte, stieß ich sie fort und sagte ihr, sie solle das lassen. Irgendwie erinnerte mich das an die Eisfee, die Ginaya mit ihrem Kuss fast getötet hätte. Meine Freundin fand das aber überhaupt nicht nett von mir und schlug meine Warnungen in den Wind. Sie nahm die Elfe – die inzwischen Aridhels Mantel übergeworfen bekommen hatte – neuerlich in den Arm. Und irgendwie fand ich Lysira auf einmal auch sehr nett. Grim hatte inzwischen seine Geliebte an sich gezogen, die sich aber sträubte und lieber wieder zu der wunderschönen Elfe wollte. Da platzte dem Thorwaler der Kragen, und er zog drohend seine Waffe und starrte Lysira böse an. Plötzlich war ein Ungeheuer zwischen uns. Panik brach in mir aus. Ich hörte fremdartige Worte, die irgendwie wie Asdaria klangen und vor uns verwandelte sich die schöne Fey in einen furchterregenden Gletscherwurm. Sie breitete die Schwingen aus, flatterte hoch, zog einen Kreis hoch über uns und stieß dann hinab. Borils Kopf flog in hohem Bogen durch die Lüfte und mit ängstlichem Wiehern wurden ein Kutschpferd und Grims geliebter Sturmwind in die Lüfte gehoben. Beide Tiere landeten kurz darauf mit zerquetschten Leibern auf dem Boden. Dann drehte der Gletscherwurm ab und verschwand in der Ferne. Wir machten uns daran die Kutsche notdürftig zu reparieren, d.h. eigentlich übernahm Grim diese Arbeit. Er schien ziemlich wütend und traurig über den Verlust von Sturmwind. Ich glaube, er hat sein Pferd wirklich sehr gerne gehabt. Als wir noch so am Überlegen und Diskutieren waren, vernahmen wir auf einmal ein Rauschen in der Luft. Erschrocken griffen wir zu den Waffen. Vor uns stand eine Frau, die einen Wanderstab in der Hand hielt. Dank Grim erreichten wir kurz darauf, mit der ziemlich desolaten Kaleschka, Menzheim. Es ist ein kleiner Ort, der von einer Wehrmauer umgeben ist. Die Gegend war lange Zeit umkämpft und man spürt hier einen starken darpatischen Einfluss. Was nicht bedeutet, dass Menzheim nicht typisch für Weiden ist. Auch hier spielen die Leute gerne Deutschnackeln und überall stehen Spucknäpfe, für die widerlichen Überreste des Tabakkauens herum. Nach kurzem Überlegen, machten wir uns auf dem Weg zum ungefähr eine Meile entfernten Gehöft des Barons. Wir wollten uns vergewissern, das Matissa die Wahrheit gesprochen hatte. Dort angekommen öffnete uns eine Magd, die ziemlich verängstigt aussah. Sie sagte, die Herrschaften seien seit gestern Nacht verschwunden. Eine Hexe sei hier gewesen und hätte sie wohl verflucht, oder ihnen noch Schlimmeres angetan. |
7. Boron, 2508 Horas
Grim hatte den ganzen Vormittag beide Hände voll zu tun unsere nur notdürftig reparierte Kaleschka wieder richtig auf Vordermann zu bringen. Währenddessen ritt ich ins Dorf, um vielleicht noch das eine oder andere über Baron und Baronesse von Mersingen-Eberstamm herauszufinden.
Die Leute reagierten recht verhalten auf meine Fragen. Nur mit Müh und Not gelang es mir einen Burschen ein wenig den Kopf zu verdrehen, so das er mir folgendes erzählte: Die Herrschaften hatten in letzter Zeit viele Leute eingeladen. Davon waren einige verschwunden. Und er hätte schwören können, dass einer in die Sonne trat und einfach verschwand. Am späten Vormittag machte ich mich auf den Rückweg zur Burg. Grim war inzwischen so gut wie fertig mit den Reparaturarbeiten an der Kutsche. Ginaya hatte sich in der Zwischenzeit die Bücher des Barons angesehen. Leider konnte sie nichts auffälliges darin entdecken. Meine Freunde und ich sind uns einig, dass es das Vernünftigste sein wird nach Rhodenstein, dann zur Hexe Luzelin und schließlich in die Archeburg zu reisen. Nun führt uns unser Weg vorerst zurück nach Altnorden. Vielleicht machen wir auch einen kurzen Abstecher nach Espen. Ginaya möchte dort unbedingt hin, weil uns einmal ein Mann von dem „Graf von Espen – diesem Blutsauger“ berichtet hat. Sie glaubt, es könnte sich bei ihm um einen Vampir handeln. Aber ich denke, dass er einfach nur hohe Steuern und Zölle eintreiben dürfte und er deswegen vom Volk als „Blutsauger“ bezeichnet wurde. Kein Weidener würde es wagen so über einen wahren Vampir zu sprechen. Wir sind heute erst gegen Abend in Altnorden angekommen. Grim fällt es ziemlich schwer die Kutsche zu lenken. Wir werden also hier übernachten. Nicht unbedingt zur Freude der Altnordener, die uns so gut es geht aus dem Weg gehen. |
8. Boron, 2508 Horas
Heute ging es weiter nach Espen. Es war sehr mühevoll, denn die Kutsche konnten wir aufgrund des schlechten Weges nicht benutzen und so mussten wir reiten. Ginaya hatte aber ziemliche Probleme mit ihrem Pferd und so musste ich sie zu mir auf Nordstern nehmen. Um mein treues Pferd nicht zu überanstrengen, wechselten wir immer wieder die Tiere. Es kostete uns zwar ein bisschen Zeit, war aber nicht weiter der Rede wert, weil die anderen nicht schneller vorankamen, als wir beide.
In Espen begab ich mich zum Rahja-Schrein, um Shanhazadra Conchobair zu besuchen. Sie schien sich ehrlich zu freuen, mich so schnell wieder zu sehen. Ich redete ein wenig mit ihr und sie erzählte, es gäbe hier in der Gegend keine Vorkommnisse mit Vampiren. Auch im Norden würden die Meldungen schon weniger werden, aber aus der Grafschaft Bärwalde, im Westen, hört man so einiges. Nun dieses Gebiet war ohnehin unser nächstes Ziel. Aridhel und Ginaya waren in der Zwischenzeit beim Noioniten-Kloster, das sich hier ganz in der Nähe befindet. Übrigens das Einzige, das es in Weiden gibt. Ginaya hatte die Hoffnung noch immer nicht aufgegeben etwas von Mutter Linai zu hören. Leider wurde diese Hoffnung zerstört. Als wir Espen verließen war es schon so spät, das wir nur mehr bis Altnorden zurückreisen konnten. Dieses Gespräch hatte mich wirklich überwältigt. Ich weiß, egal was nun auch kommen mag, Aridhel und ich werden es gemeinsam überstehen, oder zusammen vergehen. Es ist uns bestimmt unser Glück mit einem vom „anderen Volk“ zu finden. |