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Die Reise zum Blautann

Aus Avesfeuer
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Tagebuch Übersicht
Chronik Kapitel
2498 Horas Von Neersand auf nach Vallusa
ING 2498 Horas Die Amazonengöttin
ING - PRA 2498 Horas Von Vallusa auf nach Greifenfurt
2498 Horas Von Neersand auf nach Vallusa
PRA 2498 Horas Die Abtei der Borbaradianer
HES - FIR 2499 Horas Zusammentreffen mit Asleif Phileasson
FIR - TSA 2499 Horas Der Wettstreit beginnt
ING 2507 Horas Wiedersehen in Baliho
ING 2507 Horas Der Aufbruch in die Sichelwacht
ING 2507 Horas Die Drachenpforte
RAH 2507 Horas Kampf auf Turm Drachentodt
RAH 2507 Horas - PRA 2508 Horas Aufenthalt in Weiden
RON - EFF 2508 Horas Nachforschungen über Borbarad
TRA 2508 Horas Einladung von Herzog Waldemar von Weiden
TRA 2508 Horas Unterwegs im Auftrag des Weidener Herzogs
TRA 2508 Horas Begegnung mit einem Vampir
TRA - BOR 2508 Horas Die Jagd beginnt
BOR 2508 Horas Das Mal des Vampirs
BOR 2508 Horas Versöhnung mit Aridhel
BOR 2508 Horas Die Reise zum Blautann
BOR 2508 Horas Die bunte Elfenkatze

9. Boron, 2508 Horas

Gegen Mittag erreichten wir heute Baliho. Unsere Speisen bestanden wieder einmal aus Knoblauch, Knoblauch, Knoblauch und Rind, Rind und noch mal Rind. Was anderes kann man hier einfach nicht bekommen. Wie sehne ich mich nach den schmackhaften Speisen im Lieblichen Feld!

Im Travia-Tempel wartete schon ein Schreiben von Herzog Waldemar. Viel Neues erfuhren wir nicht daraus, nur dass sich die Vorfälle im NW mehren.
Die Geweihten ließen uns auch zu Dschelef ibn Jassafer vor, von dem wir uns ein paar Antworten auf einige Fragen erhofften. Nach Ginayas Erzählungen beschäftigt er sich seit Jahren mit den Orakelsprüchen von Fasar und vielleicht wusste er ja auch mehr über die Vampire.
Er erzählte diese Wesen wären Kreaturen vom Namenlosen. Sie saugen Sikaryan. Wenn das Sikaryan vor dem Leben erlischt, dann wird man zu einem von ihnen.
Danach untersuchte er Ginayas Auge. Es hat etwas mit Einfluss zu tun. Vielleicht ist es eine große Hilfe, oder auch eine große Gefahr. Vielleicht beeinflusst es sie, oder sie kann damit beeinflussen. Genau konnte er das nicht sagen.
Wir fragten ihn auch noch, ob er vielleicht weitere Orakelsprüche für uns hätte, da uns noch einige fehlen. Ibn Jassafer war aber sehr müde und wollte ausruhen. Ich drang weiter in ihn. Schließlich würden wir noch heute aus Baliho aufbrechen und dann würden wir ihn Tage, Wochen, Monde oder vielleicht auch nie mehr wiedersehen.
Als ich schon dachte unsere Bemühungen wären aussichtslos, begann er aus dem Gedächtnis zu rezitieren: „Wenn der geblendete Blender die verblendete Blenderin trifft, dann wird ihr Blick fallen auf die Gier der Menschen und die Gier der Menschen auf ihn. Was für ihn zutraf, wird auch auf sie zutreffen. Wenn die Schlange die Schwerter und die geflügelte Zunge...(das konnte ich mir nicht merken) werden Drachen erscheinen und Greifen fliegen. Alte Partner in Zwietracht... Wenn die Ruhe des Behüters gestört wird und seine Ruhestatt in Dunkelheit gerät, wird ein alter Pakt wieder holt, eine alte Schuld aufgebraucht, ein altes Vorhaben durchgeführt. Wenn der Heuchler von der Heuchlerin untertan wird und die weiße Pracht rot von Blut, wird es das Blut von vielen sein und das formlose Grauen wird annehmen die grauenvolle Form. Dann wird erscheinen der zweite Gezeichnete und sein Zeichen wird das Wesen sein und das Wissen um SEIN Aussehen.„

Manche der Sprüche waren uns bekannt, aber haben wir teilweise leicht unterschiedliche Übersetzungen dazu. Vielleicht liegt es daran, dass ibn Jassafer aus dem Gedächtnis rezitierte, oder auch, weil es Übersetzungen in eine andere Sprache sind. So oder so fällt es uns schwer uns wirklich einen Reim auf diese Sprüche zu machen.
Welcher Behüter ist gemeint? Und welche Ruhestätte wird in Dunkelheit geraten? Wer ist der Heuchler, der sich der Heuchlerin (vermutlich Pardona) anschließen wird? Was wird auf Blender und Blenderin zutreffen?

Noch am gleichen Tag brachen wir wieder auf. Wir kamen bis nach Anderath und übernachteten dort im „Alten Sünder“.

10. Boron, 2508 Horas

Heute Nacht hatte ich einen Traum. „Mein Gesicht schmerzt. Ich gehe zu einem Teich. Eilig wische ich den Schnee vom Eis, bis eine spiegelglatte Fläche entsteht. In meinem Gesicht sind überall rote Warzen. Ich reiße sie mir runter. Rote Fleischbrocken klatschen in den Schnee. Darunter kommt ein anderes Gesicht zum Vorschein. Ich kenne dieses Gesicht." Doch bevor ich es erkenne, wache ich auf.“

Beim Frühstück erzählte ich meinen Gefährten von diesem Traum, aus dem ich fröstelnd aufgewacht bin. Ginaya und Aridhel waren sehr nett und fürsorglich. Auch sie denken, dass dieser Traum etwas mit dem 2. Gezeichneten zu tun haben könnte. Vielleicht ist es dem 2. Gezeichneten ja möglich Borborad zu erkennen? Vielleicht bereiten sie mich darauf war, das bald ich diese Bürde tragen werde. Auch Ginaya hatte Träume bevor sie zur Gezeichneten wurde. Sie gestand uns auch, sie träume häufig von Folterungen und Liscom. Hoffen wir mal, das es sich dabei nur um „normale“ Alpträume handelt. Er kann doch unmöglich noch leben, oder?
Torben und Grim waren übrigens sehr seltsam, als ich meinen Traum geschildert hatte. Besonders Torben musterte mich sehr komisch. Was glaubt denn dieser „Thorwaler“ schon wieder? Das ich Borborad höchstpersönlich bin?

Aridhel sprach sich wieder dafür aus zum Nachtschattenturm zu gehen. Die anderen waren aber alles andere als begeistert von dieser Idee. Ich sagte nur, wenn er geht, dann gehe ich mit ihm.
Ginaya versuchte das Problem wieder einmal mit den Inrah-Karten zu lösen. Sie holte sie hervor und fragte: „Ist es für unsere Suche hilfreich zum Turm zu gehen?“ Danach zog sie eine Karte. Die Luft Drei – die zweitniedrigste Karte aus dem ganzen Spiel. Es war für sie also nun klar, dass sie nicht dorthin gehen will. Aridhel tat es ihr gleich. Stellte diese Frage und zog danach eine Karte aus dem Stapel. Es war die Luft Zwei – die niedrigste Karte. Also doch nicht zum Turm, sondern weiter nach Rhodenstein.

Ginaya fuhr mit mir in der Kutsche mit und kümmerte sich liebevoll um mich. Sogar Aridhel „zog es vor“ heute in der Kaleschka zu reisen. Ich war ihm sehr dankbar für seine Fürsorge und Umsicht. Ich weiß, wie unwohl er sich in der beengten Kutsche fühlt, doch überwand er sich, um heute in meiner Nähe sein zu können.
Beide Freunde hatten wohl bemerkt, wie sehr mich der Traum mitgenommen hatte. Ich bin wirklich froh, sie zu haben.

Irgendwann kamen wir durch Keilersried, ein winziges Kaff. Torben erkundigte sich nach Verschwundenen.
Am 14. Travia ist ein Knecht vom Hof verschwunden. Eine Blutspur führte weg. Außerdem wurde der Gletscherwurm öfters gesichtet. Ob er dahinter steckt?

Jedenfalls setzten wir unsere Reise fort. Kurz darauf schien es mir, als hörte ich Torben rufen. Auch Aridhel glaubte es zu hören. Wir riefen Grim zu, er solle anhalten, stiegen aus der Kaleschka und sahen zurück. Torben kletterte gerade von einem Baum herunter. Was trieb er denn dort und warum hatte Grim ihn nicht rufen gehört?
Ginaya und Aridhel beeilten sich zu Torben zu kommen, der ein gutes Stück weit entfernt war. Ich hatte es nicht ganz so eilig.
Ich war noch nicht sehr weit gekommen, als ich hinter mir einen Aufschrei hörte. Ich drehte mich um. Irgendein Wesen hatte Grim angegriffen und versuchte ihn in die Kehle zu beißen! Ich rief den anderen zu und lief so schnell ich konnte, durch den hohen Schnee zurück.

Die Kreatur sah einem Tier sehr ähnlich. Es hatte rotes Fell und sah irgendwie wie ein Affe aus. Es hielt Grim im Würgegriff fest, doch der starke Thorwaler konnte sich befreien. Nun sah ich auch, was ihn da angefallen hatte. Es sah aus, wie ein Goblin mit Reißzähnen! Es war ganz nackt und mit einem Speer bewaffnet.
Abermals schnappte es sich Grim, doch nun war ich endlich heran und stach sofort mit Deimos zu. Tief drang die Schneide des Rapiers in sein Fleisch, doch als ich es herauszog, heilte die Wunde sofort wieder zu. Bei den Zwölfen, ein Vampir am helllichten Tag!!! Entsetzt prallte ich zurück und lief zum nächsten Baum, um einen Ast abzureißen. Niemand von uns hatte nämlich noch Pflöcke. Wir glaubten uns doch in völliger Sicherheit solange Praios Strahlen leuchteten!
Als ich zurückkehrte bot sich mir ein übler Anblick. Torben kauerte schwer verwundet am Boden. Sein Arm hing schlaff herunter und dunkles Blut quoll aus einer riesigen Wunde hervor. Der „Goblin“ stand steif wie Stein da – anscheinend paralysiert von Ginaya. Das verschaffte uns zumindest Zeit. Ich warf Grim den Ast zu, den ich gerade geholt hatte. Wenn jemand in kürzester Zeit einen halbwegs sinnvollen Pflock daraus machen konnte, dann er. Ich lief weiter zur Kutsche und holte Fesselseile aus meinem Beutel und verschnürte die Kreatur so gut es ging.
Wir stießen den „Goblin“ um und Torben – der inzwischen geheilt worden war – und ich hielten das Wesen, während Grim schon einmal den Pflock ansetzte. Ginaya löste daraufhin die Erstarrung und Grim rammte den Ast tief in die Brust dieses Dings.

Geschockt starrten wir uns alle an. Es gibt also auch Vampire die tagsüber umgehen?! Die Zwölfe mögen uns beistehen! Nun sind wir also nirgends mehr und zu keiner Zeit in Sicherheit!
Noch immer wollten wir nicht glauben, was wir eben gerade erlebt hatten. Angsterfüllt machten wir uns daran weitere Pflöcke herzustellen.
Die Praiosscheibe war noch nicht allzu weit weiter gezogen, als wir unseren Weg fortsetzten. Die Leiche der alten Greißin – sie war der Grund warum Torben auf den Baum geklettert war – nahmen wir mit, damit sie eine ordentliche Bestattung erhielte. Ihr Körper war übel zerschmettert und sie dürfte schon einige Zeit in dem Baum gehangen haben. Ein Werk des Gletscherwurms?

Wir waren erst wieder kurz unterwegs, als wir abseits des Weges Lärm vernahmen. Es kam von einem einsamen Gehöft. Beim Näherkommen sahen wir, dass es in Flammen stand. Eine Horde marodierender Orks war dafür verantwortlich. Mit lautem Kampfgeschrei stürmten wir dorthin. Selbst Ginaya griff zu ihrer Waffe und stürzte sich auf einen Schwarzpelz.
Es dauerte nur wenige Sekunden da lagen auch schon die ersten von ihnen tot im Schnee und dann hatten wir den Kampf auch schon für uns entschieden. Für die Bewohner des Gehöftes kam unsere Hilfe allerdings zu spät. Ihre Leichname brannten in den Flammen des Gebäudes. Mögen ihre Seelen Eingang in eines der zwölfgöttlichen Paradiese finden!
Die tote Greißin und auch die Orks überantworteten wir ebenfalls dem Feuer. Zuvor nahmen wir aber noch die Dinge, die diese Kreaturen hier gestohlen hatten an uns. Wir werden sie am besten einem Tempel, Orden oder einem Bund der Kriegsveteranen zukommen lassen.

Diese Nacht verbringen wir in Schnackenteich. Einem winzigen Dorf. Auch hier die üblichen Berichte, die wir schon kennen. Ein paar Menschen sind seit Praios verschwunden, darunter ein paar Jäger.
Die Stimmung ist jedenfalls ziemlich geknickt. Der „tagwandelnde Vampir“ war für uns alle ein Schock. Wie sollen wir dieser Plage bloß Herr werden?

11. Boron, 2508 Horas

Ginaya hatte wieder schlechte Träume. Von Opferungen und Blut und Folterungen. Kinder die sterben. Finstere Mächte werden angerufen und immer wieder sieht sie Liscom.

Wir machten gerade Mittagspause als eine verletzte Frau auf uns zukam und um Verbandszeug bat. Ihr Name war Irma und sie sagte, sie sei Jägerin. Grim kümmerte sich um ihre Wunden, die schwerer zu sein schienen, als wir anfangs gedacht hatten. Er gab uns auch zu verstehen, dass sie Bissmale am Hals hätte.
Sie erzählte uns, etwas hätte sie in der Arögrotte, wohin sie einmal im Mond zum Opfern geht, angefallen, doch hätte sie fliehen können. Sie hatte noch ein Heulen hinter sich vernommen, das Wesen war ihr aber nicht gefolgt.
Alarmiert sahen wir uns an. Dann meinte Ginaya plötzlich Irma hätte kein Sikaryan. Grim hielt die Jägerin fest und wir stürzten uns auf sie. Wir stießen ihr einen Pflock ins Herz und Torben hackte ihr den Kopf ab.

Ich denke wir haben das Richtige getan. Trotzdem bin ich entsetzt darüber, wie schnell meine Freunde und ich bereit waren diese junge Frau zu töten. Sie war ja anscheinend noch kein richtiger Vampir. Vielleicht hätten wir ihr noch helfen können, wenn wir es nur versucht hätten. Wir hätten wohl nicht so überstürzt gehandelt, wenn wir nicht am Tag zuvor diesen seltsamen Vampir getroffen hätten, der sich auch bei Tageslicht frei bewegen konnte.
Immer wieder muss ich an den angsterfüllten Blick von Irma denken, als wir uns auf sie stürzten, sie zu Boden zwangen und sie töteten. Mögen die Zwölfe mit ihr sein und mögen die Götter geben, dass wir wirklich die richtige Entscheidung getroffen haben.

Wir machten uns zur Arögrotte auf, um nach dem Wesen zu suchen, das Irma angefallen hatte. Ihren Leichnam nahmen wir mit, um ihn zu bestatten. Die Kutsche versteckten wir ein wenig abseits vom Weg und die Pferde führten wir mit uns.
Mit gemischten Gefühlen betraten wir das Firun-Heiligtum. Viel Blut war vor der Höhle zu sehen. Dunkel war es dort drinnen und eng und nach hinten hin schien sie noch schmäler zu werden.
Ich ging vor hinein und bald kamen wir an eine T-Kreuzung. Natürlich wandte ich mich nach links. Immer enger wurde der Weg und führte uns auf glitschigem Boden bergan. Dann vernahmen wir Geräusche vor und hinter uns. Ich ging weiter und kurz darauf standen wir in einem großen Raum. Wunderschöne Eisgebilde hingen von der Decke oder schlängelten sich vom Boden nach oben. Es war ein atemberaubender Anblick.
Drei Wege führten weg und viele Spuren kreuzten den Raum. Dann vernahmen wir wieder ein Geräusch. Wir folgten den Spuren in einen Gang hinein und ich konnte ein dumpfes Knurren vernehmen. Ein kalter Schauer rann mir über den Rücken. Sofort öffnete ich das Päckchen mit den Kräutern das mir Aridhel mit gebracht hatte und das Hunde fernhielt.
Wieder standen wir an einer Kreuzung und nun schien das Geräusch hinter uns zu sein. Dieses Wesen spielte hier Katz und Maus mit uns. Wir wandten uns wieder zur „Halle“.

Das Geräusch von trippelnden Füßchen kam auf uns zu. Und plötzlich waren überall Ratten. Ich versuchte nach ihnen zu treten. Doch nachdem ich ein paar erwischt hatte, rutschte ich plötzlich auf dem eisigen Boden aus und schlug lang hin. Sofort waren die kleinen Biester heran und bissen mich. Auch die anderen hatten einige Probleme sich dieser Plagegeister zu entledigen. Ginaya stürzte ebenfalls und Aridhel rutschte so unglücklich aus, das er sich selbst mit seinem Schwert verletzte.

Torben wollte mir gerade helfen, als er plötzlich von hinten angesprungen und umgerissen wurde. Grim eilte ihm zu Hilfe und schlug eine tiefe Wunde in das Tier. Das ließ von seinem Opfer ab und flüchtete in die Gänge. Wie erwartet, konnten wir noch bei seiner Flucht dabei zusehen, wie sich die eben geschlagene Wunde schloss.
Schnell entledigten wir uns der restlichen Ratten und nahmen die Verfolgung auf. Torben, diesmal voran, wurde abermals angegriffen. Der Gang war hier aber so eng, dass er mit seinem langen Anderthalbhänder gar nicht zu kämpfen vermochte. Er ließ seine Waffe fallen und versuchte die Kreatur zu umklammern. Ich trat mit einem Pflock an seine Seite und suchte nach dem Herz dieser Wesenheit. Sie erinnerte ein wenig an einen Menschen. Hatte aber Klauen und Reißzähne und ein Gesicht, wie eine Wolfsschnauze.
Der Vampir bewegte sich äußerst geschickt und Torben und mir gelang es einfach nicht ihn zu fassen zu bekommen. Schließlich musste ich mich schwer angeschlagen zurück ziehen und auch Torben folgte mir, nicht minder schwer verletzt. Ginaya und Aridhel stellten sich gegen die Kreatur, während wir anderen uns zurück zogen. Wir mussten dringend aus dieser Höhle heraus!

An der T-Kreuzung holte uns Ginaya ein. Ebenfalls aus etlichen Wunden blutend. Sie war geflohen, während Aridhel noch das Wesen aufhielt. Wir lauschten angestrengt, doch konnten wir keine Schritte vernehmen. Angsterfüllt rannte ich los, dicht gefolgt von meinen Gefährten. Hoffentlich war Aridhel noch am Leben!
Wir bogen um die nächste Ecke und da war mein Geliebter, im Griff des Wesens! Torben rammte sein Schwert in das Vieh, woraufhin es abermals losließ und sich wieder in einen der Gänge zurück zog.
Wir schnappten uns Aridhel und flüchteten aus der Höhle. Wie war ich dankbar, als wir ins Freie traten!

Wir machten uns auf die Suche nach einem Weiler oder einem kleinen Dorf, wo wir ausrasten und Grim unsere Wunden versorgen konnte. Dieses Mal waren wir nur knapp mit dem Leben davon gekommen. Wenn auf der Acheburg wirklich ein Erzvampir lebt, wie sollen wir den nur bekämpfen, wenn wir schon hier scheitern?

12. Boron, 2508 Horas

Wir waren nicht lange unterwegs, da erreichten wir Burg Rhodenstein. Hier befindet sich der Sitz des „Heiligen Ordens zur Wahrung“. Das Schwert der Schwerter – Dragosch Corrhenstein von Sichelhofen – weilt zur Zeit aber leider nicht hier. Auch hier weiß man nur, dass er mit einigen Männern und Frauen in den Finsterkamm zog, um gegen die Orks zu kämpfen.

Der Burgsess Norre von Bjaldorn nahm uns freundlich auf. Zur Zeit weilen rund 300 Frauen und Männer in und vor der Burg. Hier befindet sich nämlich das Winterlager der Heeres. Ich gab ihm die 22 Dukaten, die ich bei den toten Orks gefunden hatte, „für die Kriegsveteranen des Orkkrieges“. Er bedankte sich sehr freundlich.
Auf unsere Fragen hin bestätigte er, auch hier wären mehrere Menschen verschwunden. Wir warnten ihn vor den Vampiren und sagten ihm, was wir mittlerweile über sie herausgefunden hatten.

Aridhel war heute schon den ganzen Tag sehr gut gelaunt. Er umarmte und küsste mich immer wieder und schenkte mir jedes Mal, wenn ich zu ihm hinsah, ein strahlendes Lächeln. Am Abend sprach ich ihn darauf an und er erzählte mir, Simia wäre ihm im Traum erschienen. In hellem Licht fügte sie sechs Schwerter zusammen und schließlich kam noch ein letzter – siebenter – Teil dazu und etwas war wieder vereint.
Er meinte dieser Traum hätte ihm viel Hoffnung gegeben und deswegen sei er so glücklich. Kann es sein, dass er von der Wiedervereinigung von Siebenstreich geträumt hat? Es wurde ja in sieben Teile zerschmolzen und versteckt und wartet darauf, das sich ein würdiger Träger findet. Das Schwert des Hl. Geron auf der Seite der Menschen zu wissen, die sich gegen die drohende Finsternis stemmen, wäre wirklich ein gutes Gefühl. Vielleicht spielt sein Traum ja aber auch auf die sieben Gezeichneten an. Die vollkommen sein werden, sobald der Siebente erschienen ist.

Ich muss nun die Feder endlich ruhen lassen. Morgen wird ein mühsamer Tag. Grim und ich werden die hiesige Bibliothek – die größte Weidens – durchforsten, während sich die anderen zum Blautann und der Hexe Luzelin begeben werden.