Formatvorlagen      Chronik      Charaktere      Tagebücher      Gespielte Abenteuer     

Unterwegs im Auftrag des Weidener Herzogs

Aus Avesfeuer
Wechseln zu: Navigation, Suche
Tagebuch Übersicht
Chronik Kapitel
2498 Horas Von Neersand auf nach Vallusa
ING 2498 Horas Die Amazonengöttin
ING - PRA 2498 Horas Von Vallusa auf nach Greifenfurt
2498 Horas Von Neersand auf nach Vallusa
PRA 2498 Horas Die Abtei der Borbaradianer
HES - FIR 2499 Horas Zusammentreffen mit Asleif Phileasson
FIR - TSA 2499 Horas Der Wettstreit beginnt
ING 2507 Horas Wiedersehen in Baliho
ING 2507 Horas Der Aufbruch in die Sichelwacht
ING 2507 Horas Die Drachenpforte
RAH 2507 Horas Kampf auf Turm Drachentodt
RAH 2507 Horas - PRA 2508 Horas Aufenthalt in Weiden
RON - EFF 2508 Horas Nachforschungen über Borbarad
TRA 2508 Horas Einladung von Herzog Waldemar von Weiden
TRA 2508 Horas Unterwegs im Auftrag des Weidener Herzogs
TRA 2508 Horas Begegnung mit einem Vampir
TRA - BOR 2508 Horas Die Jagd beginnt
BOR 2508 Horas Das Mal des Vampirs
BOR 2508 Horas Versöhnung mit Aridhel
BOR 2508 Horas Die Reise zum Blautann
BOR 2508 Horas Die bunte Elfenkatze

21. Travia, 2508 Horas

Heute treten wir also unseren Dienst im Namen des Herzogs an. Hoffentlich können wir bald herausfinden, wer für das Verschwinden der vielen Leute verantwortlich ist. Nach dem Frühstück wird uns Oberst Geldor von Eberstamm-Mersingen instruieren. Danach brechen wir Richtung Süden nach Braunsfurt auf.

Ich sitze gerade mit Grim und Ginaya in einer sehr komfortablen Kaleschka, die uns der Herzog samt Kutscher zur Verfügung gestellt hat.
Oberst Eberstamm-Mersingen hat uns im Namen seiner Hochwohlgeboren mehr als fürstlich ausgestattet. Wir erhielten eine äußerst detaillierte Karte von Weiden, ein Büchlein mit Gebeten an die Tagesheiligen, ein Säckchen mit Weidener Hexenrunen, jeweils einen versilberten Borndorn, Schneeschuhe, eine dicke Bärenfellmütze, Fäustlinge, Schal und Ohrwärmer, Hirschtalg, Schabracken mit dem Nordweidener Reiterregiment-Abzeichen, grüne Gamaschen und einen Anhänger aus Achat mit Hesinde- und Boronzeichen, der laut Ginaya gegen Beherrschungszauberei schützen soll. Zum Schluss überreichte mir der Oberst noch einen Weidener Siegelring (!), der mich als Stellvertreterin des Landes, und damit als so etwas wie eine Gräfin bzw. Gaugräfin ausweist.
Ich war unglaublich stolz, als er, nach dem er uns alle lange gemustert hatte, mich als Trägerin des Ringes auserkor. Könnte mich doch nur meine Mutter jetzt sehen! Sie wäre bestimmt stolz auf mich.

Bevor wir Braunsfurt erreichten, passierten wir ein kleines Kaff namens Eichenau. Es ist sehr bekannt, weil sich hier ganz in der Nähe das berühmte Gestüt Mersingen-Weberath befindet. Wir hielten uns aber nicht lange auf, wollten wir doch noch bis am Abend die Stadt an der Mündung des Braunswassers und des Pandlarils erreichen.
Obwohl es schon dunkel war, als wir dort endlich ankamen, ersuchten wir noch um ein Gespräch mit Norholt von Mauterndorf. Hier, in Braunsfurt, ist – den Göttern sei Dank – bislang noch niemand verschwunden. Allerdings, meinte er, gäbe es Gerüchte von derartigen Vorfällen rund um Baliho und im Bärenwald. Des weiteren gab es vor ein paar Wochen einen Orkenüberfall in Anderath. Verdammte Schwarzpelze! Wann werden die Lande wohl endlich wieder sicher sein vor dieser Plage?

Im Gasthaus „Zur steilen Brücke“ nahmen wir unser Abendmahl ein und beratschlagten, was weiter zu tun wäre. Wir werden nach Süden reisen, in Richtung Baliho. Mal sehen, was wir auf dem Weg dorthin herausfinden können.

Die Nacht blieb nicht ganz ereignislos. Als das Madamal gerade am höchsten stand, weckte mich Ginaya aus meinen süßen Träumen. Sie und Grim standen zankend an meinem Bett. Anscheinend beschuldigte sie ihn, sie in den Schnee hinaus getragen zu haben, was er vehement bestritt. Sie sei geschlafwandelt, behauptete er. Was ist denn nur bloß mit Ginaya los? Wie kommt sie auf so eine verrückte Idee, dass ihr Ehemann sie mitten in der Nacht in diese eiskalte Winterlandschaft hinausgetragen haben soll? Und ihr Auge hat auch schon wieder so komisch gefunkelt...
Jedenfalls musste ich mit den beiden vor die Schenke gehen und bestätigen, dass das im Schnee Ginayas Fußspuren waren. Seltsam, sie war offensichtlich in Richtung Baliho gewandelt.

22. Travia, 2508 Horas

Als ich heute Morgen aufstand und beim Fenster hinaussah, wusste ich schon, das dieser Tag nichts Gutes bringen würde. Draußen schneite es in dicken Flocken. Man konnte es als regelrechtes Schneegestöber bezeichnen. Aridhel und Torben ritten trotz des scheußlichen Wetters, während wir anderen die Kaleschka nutzten. War ich vielleicht froh, dass der Herzog uns diese Kutsche zur Verfügung gestellt hat!

Gegen Mittag erreichten wir ein kleines Dorf namens Ifirnskappeln. Wir kehrten für eine kleine Stärkung im „Roten Stier“ ein. Die Wirtin erzählte uns, dass im Norden, bei den Blaufüchsen, zwei Leute verschwunden seien. Die Frau wurde erschlagen aufgefunden. Von Mann und Sohn fehlt jede Spur. Blaufüchsen. Blaufüchsen? Woher kannte ich bloß diesen Namen?
Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Blaufüchsen war der Name der netten Bauersleute gewesen, bei denen wir, gemeinsam mit Ayla von Schattengrund, vor wenigen Monden, übernachtet hatten. Das hieß, dass der nette Knabe, der uns damals so keck den Weg versperrt hatte und der wie chababische Paradeiser angelaufen war, als ich ihm einen Kuss auf die Wange als „Wegzoll“ gab, verschwunden war.
Ich war schon halb aus der Tür draußen, als ich die Wirtin sagen hörte, dass in Isenhöh ein Toter aus seinem Grab verschwunden sein soll. Darum würden wir uns später kümmern, zuerst einmal hieß es: Auf zum Hof dieser netten Familie!

Das Gehöft lag verlassen dar. Man hatte anscheinend alles so gelassen, wie man es vorgefunden hatte, denn im Wohnbereich konnten wir noch Kampf- und Blutspuren ausmachen. Torben entdeckte mit seinen scharfen Augen eine Schleifspur, die in Richtung Wald führte. Die Spur war schon alt und kaum noch zu erkennen – vor allem wegen des Schneegestöbers, das heute eingesetzt hatte – aber Torben folgte ihr unbeirrt.
Schließlich fanden wir den Leichnam des Bauern Blaufüchsen. Die Leiche war ein gar grauslicher Anblick. Schon halb verwest und schwer entstellt, war es uns unmöglich festzustellen, wer oder was ihn getötet hatte.
Ob er den Entführern seines Sohnes gefolgt und hier seinen Wunden erlegen war? Oder ob er sich schwer verletzt davon geschleppt hatte und schließlich vom Mörder seiner Frau umgebracht wurde? Was auch immer hier geschehen sein mag, ich bete, das der Schuldige seine gerechte Strafe bald erhalten möge! Was für eine Bestie muss das sein, die wehrlose unschuldige Bauersleute tötet?

Nachdem wir den Leichnam notdürftig bestattet hatten, folgten wir einem kleinen Pfad nach Isenhöh, um der zweiten Geschichte der Wirtin des „Roten Stiers“ auf den Grund zu gehen.
Isenhöh kann man wohl nicht einmal guten Gewissens als Dorf bezeichnen. Es handelt sich dabei nur um ein paar Blockhütten, die nebeneinander stehen. Es gibt einen kleinen Ingerimmschrein – ich vermute mal wegen des örtlichen Schmiedes Arbolf. Arbolf war es auch, an den wir uns zuerst wandten. Er beteuerte nichts von einem geschändeten Grab zu wissen, aber man musste nicht von Hesinde erfüllt sein, um zu merken, dass er uns etwas verschwieg.

Diese Weidener sind ein schwieriges Völkchen. Misstrauisch Fremden gegenüber und voller Aberglaube, sind sie schwer dazu zu bewegen einem über die Dinge, die sich hier ereignen, Auskunft zu geben. Wären wir nicht so eindeutig, als Gesandte des Herzogs erkennbar, würden wir gar nichts erfahren. Am Ende würde man uns sogar noch verjagen, weil wir mit einem Elfen reisen. Manche dieser Tölpel scheinen davon überzeugt zu sein, das Aridhels Volk am Verschwinden der Menschen hier schuld seien. Sie und die Orks, und die Trolle, und die Hexen, und die Harpyien, und wer weiß wer sonst noch alles...

Inzwischen war es spät geworden. Wir hatten im Haus des Händlers Alberan nach dem Rechten gesehen, weil Arbolf meinte, dass er ihn schon einige Tage nicht mehr gesehen hatte. So wie es in seinem Haus aussah, dürfte er aber einfach nur abgereist sein.
Wir aßen in der Schmiede zu Abend und beschlossen diese Nacht hier zu verbringen. Einige Dorfbewohner schauten zum Essen vorbei – offensichtlich von der Neugier angetrieben. Als wir die Sprache auf das geschändete Grab brachten, reagierten sie äußerst ungehalten und verabschiedeten sich auffallend schnell. Wenigstens wissen wir jetzt, das es sich, bei besagtem Grab, um Bauer Ludgers letzte Ruhestätte handelt. Morgen in der Früh werden wir mal zum Boronanger schauen.

23. Travia, 2508 Horas

Eine kurze Nacht liegt hinter uns. Es dürfte wohl gerade die Tsastunde angebrochen gewesen sein, als ich plötzlich aus dem Schlaf hoch schreckte. Ich spürte ein Kribbeln im Nacken. Irgendetwas stimmte nicht. Ich sprang hoch, griff nach meiner Waffe – die wie immer neben dem Bett lag – und sah mich im Raum um. Jemand, oder etwas, hatte mich beobachtet. Es war kalt im Zimmer. Ich sah, das die Fensterläden sperrangelweit offen standen. Am Fensterbrett waren eigenartige Spuren im Schnee, wie menschliche Füße, nur anstatt der Zehen sah man hier Krallen.

Ich weckte Aridhel und lief ins andere Zimmer zu meinen Gefährten, um nach dem Rechten zu sehen und sie auch zu wecken. Wir konnten aber weder draußen noch drinnen etwas Ungewöhnliches entdecken und fanden auch keine weiteren Spuren. Bei dem Schneegestöber aber auch kein Wunder. Das Seltsamste an den Abdrücken auf dem Fensterbrett war, dass Aridhel und mein Zimmer im 1. Stock lag. Wer oder was hatte also die Spuren verursacht, und wie war er hier heraufgekommen?

Nach einem kleinen Frühstück haben wir uns das Grab von Bauer Ludger angesehen. Es war aufgewühlt und eigenartig war, in der Nähe lag Staub oder so was wie Asche. Ansonsten konnten wir keine weiteren Anhaltspunkte finden.
Wir machten uns also wieder auf den Weg. Wir müssen mehr Informationen sammeln, um herauszufinden, was in Weiden vorgeht. Bisher tappen wir im Dunkeln. Hoffentlich haben wir bald ein paar Rohals Einsichten.

Nach wie vor kamen wir nur langsam voran, denn das Schneegestöber mochte einfach nicht aufhören. Ich beneide Aridhel und Torben, die nach wie vor neben der Kaleschka herreiten.
Gegen Mittag erreichten wir das kleine Reitersried. Nachdem man uns wieder einmal erzählt hatte, dass die Orks und Goblins und Oger und was weiß ich noch alles, die Gegend unsicher machen, erfuhren wir, das seit Praios drei Leute verschwunden sind. Darunter auch eine Efferd-Geweihte. Als wir uns später im Tempel umsahen, entdeckten wir im Altarraum wieder diese Art Asche, die wir auch am Grab von Bauer Ludger gefunden haben. Ob das in irgendeinem Zusammenhang mit den Ereignissen steht?
Bei einem Gespräch mit dem Dorfschulzen fand ich heraus, dass seine Frau am 17.Praios verschwunden ist. Ob sie ihn verlassen hat oder wurde sie entführt?

Wir sind heute noch bis Anderath weitergereist. Übernachten werden wir in der Schenke „Zum alten Sünder“, die uns schon mehr als einmal Herberge war. Die Wirtin hat uns gleich freundlich begrüßt und uns die besten Zimmer gegeben, die sie hat. Zwei Zimmer die nebeneinander liegen und eine Verbindungstür haben. Aridhel und ich nehmen den einen Raum; Grim, Torben und Ginaya teilen sich den anderen.