Einladung von Herzog Waldemar von Weiden
Inhaltsverzeichnis
1. Travia, 2508 Horas
Wir sind heute in Richtung Trallop aufgebrochen. Auf Geheiß von Herzog Waldemar von Weiden, werden wir uns Mitte Travia in der Bärenburg in der Haupstadt Weidens einfinden. So fern es das Wetter zu lässt. In Weiden beginnen die Winter früh und enden spät. Hoffentlich erreichen wir Trallop noch vor dem Wintereinbruch. |
4. Travia, 2508 Horas
Wieder einmal reisen wir die Reichsstraße entlang von Almada, über Garetien, das Königreich Darpatien und schließlich nach Weiden. Mittlerweile ist mir der Weg schon vertraut. Nun das hat den Vorteil, dass wir schon wissen, welche Gaststätten schöne Unterkünfte bieten und welche man lieber meiden sollten. Bisher verläuft die Reise sehr ruhig. Keine besonderen Vorkommnisse. |
7. Travia, 2508 Horas
Umso weiter wir nach Norden kommen, umso kälter wird es. Wenn wir am Abend einkehren, genieße ich es mich besonders nah zum Feuer zu setzen. Was Waldemar von Löwenhaupt wohl für einen Auftrag für uns hat? Ob es irgendetwas mit den Geschehnissen in der Sichelwacht zu tun hat? |
11. Travia, 2508 Horas
Wir kommen nur mehr sehr mühsam voran. Es hat nämlich zu Schneien begonnen. Ich kann mich mit diesem Wetter einfach nicht anfreunden. Die Kälte, die steifgefrorenen Finger vom Zügel halten und die ständig rinnenden Nasen. Auf der Reichsstraße begegnen uns immer wieder Kriegsheimkehrer, Verwundete des Orkkrieges und sogar gelegentlich Flüchtlinge. Es ist kaum vorzustellen, was für Schrecken das Mittelreich durchlebt hat mit diesem Einfall der roten Armee. Viele tapfere Männer und Frauen haben ihr Leben gelassen. Man kann nur hoffen, dass zumindest diese Gefahr nun gebannt ist, wo schon die nächste Bedrohung auf unser geliebtes Aventurien zukommt. |
14. Travia, 2508 Horas
Morgen werden wir in Trallop erwartet. Durch das schlechte Wetter hat unsere Reise aber viel länger gedauert als erwartet. Wir werden noch gut und gerne eine Woche brauchen, bis wir die Hauptstadt am Neunaugensee erreichen. An den herzöglichen Pass, der unseren Briefen beigelegt war, könnte ich mich wirklich gewöhnen. Überall erhalten wir damit Kost und Logis. Wir werden zuvorkommend behandelt, bekommen die besten Zimmer, haben immer frisch gemachte Betten und erhalten stets leckere Speisen. |
20. Travia, 2508 Horas
Zu Mittag müssten wir endlich die Bärenburg erreichen. Wir machen gerade Rast und können in der Ferne den Neunaugensee erkennen. Zumindest den Nebel, der über ihm liegt. Die Landschaft rings um uns ist in ein gleichmäßiges Weiß getaucht. Wenn es nicht so kalt wäre, wäre es wirklich schön anzusehen. Nach unserer Ankunft in Trallop haben wir einen Boten zum Herzog gesandt, dass wir endlich eingetroffen sind. Er hat uns dann noch am gleichen Tag zu sich gebeten. Ginaya und ich haben uns schnell ein wenig hübsch gemacht – ich habe mir das feine Kleid, das ich mir in Gareth gekauft habe, angezogen – und dann war es auch schon an der Zeit die Burg aufzusuchen. Innen sah es ganz anders aus, als ich es mir erwartet hätte. Irgendwie sehr bäuerlich. Überall standen Trainingsgeräte für den Kampf herum. Ein Diener führte uns weiter durch ein großes Tor zum Palast. Auf der Treppe saß eine Amme mit einem kleinen Kind auf den Arm. Es war so niedlich anzusehen, dass ich sie fragte, wie es denn heißen würde. Ach Travia, hätte ich mir diese Frage bloß verkniffen! Die Amme antwortete: „Es heißt Grim. Nach Euch benannt,“ und deutet dabei auf unseren Thorwaler. Ginaya ist puterrot angelaufen und begann sofort mit ihrem Mann zu brüllen. Wie viele kleine „Grims“ sonst noch in Aventurien herumlaufen würden, und so was. Der Amme war die Situation sichtlich unangenehm und mir nicht minder. Irgendwie konnte Grim seine Frau dann aber doch noch beruhigen und wir traten in den großen Thronsaal. Der riesige Saal war voll rondrianischer Zier. Das verwundert nicht weiter, ist Waldemar doch ein berüchtigter Kämpe, und hat mehr als nur einen Ork übers Nirgendmeer befördert mit seiner Ochsenherde. Torben saß bereits am Tisch. Ich freute mich richtig ihn Wiederzusehen, auch wenn ich ihm das natürlich nie sagen würde. Wir plauderten mit dem Herzog und den Anwesenden. Es war schön mich mit Yolina ein wenig über die Heimat zu unterhalten. Sie kommt nämlich aus dem schönen Bethana. Beim Abendmahl stellte uns der Herzog seine Tochter Walpurga und ihren Ehemann Dietrad von Ehrenstein vor. Sie erzählten uns vom Wiederaufbau in Ysilia und von dem Kampf gegen die Orken. |