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Nachforschungen über Borbarad

Aus Avesfeuer
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Tagebuch Übersicht
Chronik Kapitel
2498 Horas Von Neersand auf nach Vallusa
ING 2498 Horas Die Amazonengöttin
ING - PRA 2498 Horas Von Vallusa auf nach Greifenfurt
2498 Horas Von Neersand auf nach Vallusa
PRA 2498 Horas Die Abtei der Borbaradianer
HES - FIR 2499 Horas Zusammentreffen mit Asleif Phileasson
FIR - TSA 2499 Horas Der Wettstreit beginnt
ING 2507 Horas Wiedersehen in Baliho
ING 2507 Horas Der Aufbruch in die Sichelwacht
ING 2507 Horas Die Drachenpforte
RAH 2507 Horas Kampf auf Turm Drachentodt
RAH 2507 Horas - PRA 2508 Horas Aufenthalt in Weiden
RON - EFF 2508 Horas Nachforschungen über Borbarad
TRA 2508 Horas Einladung von Herzog Waldemar von Weiden
TRA 2508 Horas Unterwegs im Auftrag des Weidener Herzogs
TRA 2508 Horas Begegnung mit einem Vampir
TRA - BOR 2508 Horas Die Jagd beginnt
BOR 2508 Horas Das Mal des Vampirs
BOR 2508 Horas Versöhnung mit Aridhel
BOR 2508 Horas Die Reise zum Blautann
BOR 2508 Horas Die bunte Elfenkatze

1.Rondra, 2508 Horas

Wir sind in Punin angekommen. Die Reise verlief ruhig. Meine Gefährten sind nach wie vor sehr schweigsam und ich bin eigentlich ganz froh darüber. Ich verspüre kaum Lust mich ihnen mitzuteilen. Irgendwie bin ich seit den Erlebnissen in der Sichelwacht anders. Ich fühle mich als ob etwas an mir nagen würde. Ich komme einfach nicht zur Ruhe. Ich werde noch heute den Tempel aufsuchen. Vielleicht kann mir die Nähe meines Gottes helfen.

3. Rondra, 2508 Horas

Ich war mit Aridhel im Elfenviertel Punins. Es ist wirklich schön dort und beinahe sauberer, als in unseren Städten. Auch frisches Wasser gibt es dort.

Danach haben wir ein wenig unsere Gewandtheit im Kampf geübt. Aridhel ist geschickt im Ausweichen von Schlägen, aber er macht es völlig anders als ich. Wir können bestimmt einiges voneinander lernen. Wir wollen jetzt jeden Tag ein wenig üben.
Am Abend werde ich noch in den Tempel gehen.

5. Rondra, 2508 Horas

Ich war heute die ganze Nacht auf den Beinen. Die letzten Wochen waren so furchtbar bedrückend und mir war das Herz so schwer. Nichts was ich tat konnte mir meinen inneren Frieden zurückgeben, auch nicht die Gebete im Tempel. Manchmal hatte ich das Gefühl, nicht mehr richtig atmen zu können, als ob mich diese schwere Last einfach erdrücken würde. Also tat ich das, was mich am meisten befreit: Ich verbrachte die Nacht auf den Dächern Punins. Was für ein herrliches Gefühl das doch ist! Unbemerkt von anderen die Welt um sich herum zu beobachten, unsichtbar die Schatten zu durchstreifen, unantastbar zu sein.

Es war das erste Mal seit langem, das ich wieder richtig durchatmen konnte. Ich fühlte mich frei von Zwängen und Verpflichtungen. Es war als ob jemand diese schwere Last von meinen Schultern nehmen würde. Und zumindest für ein paar Stunden konnte ich all die schrecklichen Dinge, die dort oben im Norden geschehen sind, vergessen.
Ich konzentrierte mich ganz und gar darauf von Dach zu Dach und von Schatten zu Schatten zu springen. Lautlos bewegte ich mich durch die Nacht, so wie es mir Cronar einst beigebracht hat.
Ich wartete und lauschte. Vielleicht würde sich eine gute Gelegenheit ergeben, um Phex einen Dienst zu erweisen. Tatsächlich, sollten meine Erwartungen nicht enttäuscht werden.

8. Rondra, 2508 Horas

Die Übungsstunden mit Aridhel zeigen schon erste Wirkung. Wir weichen unseren gegenseitigen Angriffen schon weit behänder aus, als noch vor Tagen. Das konzentrierte Training hilft uns auch beiden, unsere Gedanken zu sortieren. Die Übungen ermüden uns ziemlich schnell und in den häufigen Pausen, finden wir Zeit und Ruhe über die Erlebnisse in der Sichelwacht zu reden. Nach jedem Gespräch mit ihm fühle ich mich ein wenig leichter. Ich bin wirklich froh, dass er weiter mit uns zieht.

Ginaya habe ich die letzten Tage überhaupt nicht zu Gesicht bekommen. Sie ist ständig in der Bibliothek und wälzt Unmengen von Büchern. Ich habe ihr mal meine Hilfe angeboten, aber die hat sie ausgeschlagen. Zu den Aufzeichnungen der Akademie, die uns ja am meisten interessieren, hätte ich ohnehin keinen Zugang und ich denke sie genießt die Einsamkeit der Bücher. Sie hat ja auch viel worüber sie nachdenken und was sie verarbeiten muss.

Grim treffe ich immer wieder abends in der Schenke, wo er das eine oder andere Bierchen trinkt. Tagsüber sortiert er die ganze Zeit Holz. Ja, ernsthaft, er sortiert Holz. Was weiß ich, was das für eine Arbeit sein soll!? Er meinte nur, es dauere eine Weile bis man den Dreh heraußen habe und das es sehr wichtig wäre sie auf die „richtige“ Weise zu sortieren. ???

12. Rondra, 2508 Horas

Mittlerweile haben wir schon einiges über den Dämonenmeister herausgefunden. Ginaya konnte – mit Hilfe der Bücher – unser Wissen über ihn teilweise bestätigen und einiges vervollständigen.

Tharsonius von Bethana – wie er in jungen Jahren hieß – wurde ~510 BF in Bethana als Sohn einer Hafendirne geboren. Bald erkannte man seine überdurchschnittliche Begabung für die Magie und er wurde Schüler an der Akademie zur Gegenmagie in Kuslik. Nach dem er dort hinausgeworfen wurde, vollendete er seine Studien in Punin. In manchen Werken wird behauptet, dass er danach eine zeitlang ein Schüler Rohals war. Andere Quellen sagen, das beide Brüder und Söhne von Nandus waren.
Jedenfalls bereiste er später nahezu ganz Aventurien. In der Nähe der Gor hat er dann anscheinend sein „Schicksal“ erkannt. Fortan nannte er sich Borbarad. (Stammt aus dem Ur-Tulamidya und bedeutet soviel wie „Bringer des Todes“.) Er erbaute seine Feste in der Gor – es gibt sehr viele unterschiedliche Angaben, wo sie nun wirklich steht, aber nach dem, was wir selbst erlebt haben, erscheint es uns am wahrscheinlichsten, dass sie sich dort befindet. Außerdem ist es in der Nähe von dem Ort Borbra, wo er „geboren“ wurde. Der Ort liegt zwischen Samra und Mherwed.
Borborads Zeichen Fortan beschwor er unzählige Dämonen, erschuf viele Chimären und arbeitete an bis dato unbekannten Zaubersprüchen. Sein Stab fraß angeblich Seelen (die Borboradianer im Ambossgebirge gaben auch alle ihre Seele her) und sein Beschwörerschwert soll von Dämonen geschmiedet worden sein. Die 7-zackige Krone, mit der er oft dargestellt wird, verleiht Macht über die Ungeschaffenen und wurde früher vom Namenlosen selber getragen. Er eignete sich alle fünf magischen Metalle an: Mindorium, Arkanium, Endurium, Titanium (Siebenstreich ist aus diesem Material) und Eternium – das Metall der Götter.
Er schrieb „Borborads Testament“ (hinterließ darin die sieben Sprüche der Borbaradianer und bei seiner Rückkehr sollen weitere 77 folgen) und das Werk „Metaspekulative Dämonologie“. Er selbst war mit 7-12 Dämonenmächten im Bunde. Er erschuf viele Kreaturen, wie z.B. die Borbaradmosquitos und Gargylen. Der Bethaner versuchte die zwergische Magieresistenz zu entschlüsseln und folterte und quälte dabei unzählige von ihnen zu Tode. Auch Gilborn – ein Praiosgeweihter – wurde ein Opfer seiner schwarzen Machenschaften. Der „Dämonenmeister“ ließ ihn eines qualvollen Todes sterben, um zu zeigen, dass er nicht einmal die Götter fürchtete.
Unzählige Elfen, Zwerge und Menschen zogen mit Rohal in den Krieg gegen Borbarad, um den „Öffner der Tore“ zu stoppen. In der Schlacht in der Gor schleuderte Rohal den schwarzen Magier in den Limbus und blieb danach selbst verschwunden.

15. Rondra, 2508 Horas

Gestern – bei einem guten Glas Bier – hat mir Grim erzählt, dass er auf Maraskan ein Stückchen Endurium in Händen hielt. Aufmerksam hörte ich ihm zu. Er schilderte die Schönheit dieses Metalls und seinen nachtschwarzen Glanz. Als ich ihn fragte, ob er das Stück noch besäße, antwortete er: „Nein.“ „Dann hast du es also teuer verkauft!“ „Nein,“ sagte er, „ich habe es verschenkt.“ „Du hast was???“ schrie ich und meine Stimme überschlug sich. Ich wollte ihn fragen, wie man so phexvergessen handeln kann und ob er schon bei den Noioniten gewesen sei, doch versagte meine Stimme. Mir war angesichts seiner Eröffnung, schier die Luft weggeblieben. Ich versuchte ruhig zu atmen, aber Grims freundliches Lächeln, brachte mich einfach aus der Fassung. Wie? Warum? Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen und schließlich kippte ich einfach hinten über.

Als ich wieder erwachte, stand ein Humpen Premer Feuer vor mir, den ich auch dringend benötigte, um meine Nerven zu beruhigen. Auf einen Wink von Grim hin, füllte der Wirt mein Glas umgehend auf, sobald ich es geleert hatte. Ich dachte, es wäre besser so lange zu trinken, bis ich mich dem Gespräch mit unserem Freund gewachsen fühlte. Zumindest so weit gewappnet, dass ich nicht wieder gleich ohnmächtig würde, wenn er zu erzählen begann. Nach dem fünften Glas, bat ich ihn mit zittriger Stimme: “Erklär mier dasch.“ Als er zu Reden anhob, kippte ich das sechste und auch gleich das siebente Glas hinunter.
Aufgewacht bin ich dann heute Mittag in meinem Zimmer, das wirklich erbärmlich nach Schnaps stank.

17. Rondra, 2508 Horas

Eolan ay Daninos Brief hat uns heute erreicht. Er schreibt, das im Thuransee am 2. Rahja ungewöhnliche Sturmböen beobachtete wurden. Sie wüteten nur in der Mitte und nicht am Rand des Sees.

Auch zwischen Firunen und Festum kam es zu eigenartigen Ereignissen in diesen Tagen. Reisende berichteten von unzähligen toten Sumpfranzen auf einem Streifen Land. Die, die noch am Leben waren, bissen sich gegenseitig tot.
In Salza und Salzerhaven kam es am 2. Rahja zu Tumulten, als die Geister längst Verstorbener durch die Straßen wandelten.
Dies alles geschah also zu jener Zeit, als die Beschwörung auf Turm Drachentodt statt fand.

20. Rondra, 2508 Horas

Gestern und heute war ich mit Aridhel wieder bei den Elfen Punins. Es ist wirklich schön dort. Alles ist kunstvoll gearbeitet und ständig klingt Musik in der Luft. Die Elfen sind recht freundlich zu mir, was aber vermutlich daran liegt, das Aridhel bei mir ist. Ich habe gesehen, wie schnell sie manch anderen, ach zu neugierigen Menschen, aus ihrem Gebiet vertrieben haben.

Er hat mir erzählt, dass auf den Inseln im Nebel wieder offener Krieg zwischen Vislanis und Wilden herrscht. Das Zauberschiff, mit dem wir einst dorthin reisten, wurde zerstört.
Außerdem berichtete er mir, dass Niamh einen äußerst unangenehmen Besuch von Pardona hatte. Sie wollte anscheinend Niamhs Hilfe, aber sie hat sich geweigert und dann kam es zum Kampf zwischen den beiden.

25. Rondra, 2508 Horas

Ich breche heute mit Aridhel auf um Rohezal über die Ereignisse in Weiden in Kenntnis zu setzen. Bei dieser Gelegenheit werden wir auch versuchen den Ereignissen im Thuransee und in Salza und Salzerhaven auf den Grund zu gehen. Aridhel bittet Dhawyn uns zu tragen, damit wir nicht so lange weg sind. Bis Mitte Efferd wollen wir wieder in Punin sein.

27. Rondra, 2508 Horas

Nach ein wenig Suchen haben wir Rohezals unsichtbaren Turm im Ambossgebirge wieder gefunden. Er war sehr erfreut uns zu sehen – ich hatte schon befürchtet, er würde mir wegen meines Wutausbruchs das letzte Mal vielleicht grollen.

Wir berichteten ihm in allen Einzelheiten, was sich in der Sichelwacht ereignet hatte. Auch, das wir glauben, dass Liscom abermals versucht hat Borbarad zurück zu rufen, und von Ginayas beängstigendem Erlebnis. Er war sehr besorgt ob unseren Schilderungen. Auch er befürchtet, dass sich da etwas zutiefst Böses zusammenbraut.
Von vermehrter Aktivität borboradianischer Jünger konnte er allerdings nicht berichten. Den Zwölfen sei Dank!

29. Rondra, 2508 Horas

Wir sind heute früh aufgebrochen und machen uns nun auf den Weg zum Thuransee. Rohezal hat uns noch drei weitere Orakelsprüche (O.v.F.) mitgegeben, nach dem wir ihm erzählt haben, dass wir im Besitz mehrerer sind.

Wir waren den halben Tag unterwegs, als wir an einem schönen See vorbei kamen. Dies schien uns ein geeigneter Platz zum Rasten zu sein.
Nach einer ausgiebigen Stärkung, beschlossen wir wieder ein wenig unsere Ausweichtechnik zu üben. Diesmal aber im Handgemenge, wenn man seinem Gegenüber waffenlos oder mit Dolch begegnet.
Eine zeitlang trainierten wir konzentriert und Aridhel stellte sich dabei ungleich geschickter an als ich. Ich tat mir einfach sehr schwer seinen schnellen Angriffen auszuweichen, wenn wir so nah beieinander standen. Ich versuchte es immer verbissener und machte zusehends mehr Fehler.
Als Aridhel mich wieder angriff, wich ich auf die Seite aus, kam aber dabei so unglücklich aus dem Gleichgewicht, dass ich geradewegs in seine Arme stolperte. Schnell schlang er sie um mich, damit ich nicht hinfiele. Er grinste mich an, gab mir blitzschnell einen Kuss auf die Wange und sagte: „Du kannst von Glück sagen, dass ich nicht dein Feind bin.“ Überrascht und empört und schließlich wütend funkelte ich ihn an. Dann stieß ich ihn mit aller Kraft zurück und taumelte dabei selbst ein paar Schritte nach hinten. Um genau zu sein, einen Schritt zuviel, denn wir hatten am Rande des Sees geübt. Mit einem Aufschrei und wild rudernden Armen stürzte ich rücklings ins kühle Nass.
Als ich prustend wieder auftauchte sah ich Aridhel, der sich vor Lachen kaum noch auf den Beinen halten konnte. Zuerst wollte ich ihn wütend anschreien, aber als ich sah, wie herzhaft und befreit er lachte, so wie er es schon seit unzähligen Monden nicht mehr getan hatte, da wurde mir ganz warm ums Herz und ich stimmte fröhlich mit ein.
Aridhel streifte seine Tuchrüstung und seine Stiefel ab und folgte mir – zugegebenermaßen ungleich eleganter – in den schönen See.

Wir hatten eine zeitlang im Wasser herum gealbert, doch schließlich wurde uns kalt. Draußen stand ich bibbernd in meiner durchnässten Kleidung. Inzwischen war es schon Abend geworden und ein kühler Wind streifte durchs Land. „Wir sollten dir besser die nassen Kleider ausziehen,“ sagte Aridhel und streifte mir sanft die Bluse über den Kopf, um mich danach zärtlich in seine wärmenden Arme zu ziehen.
Ach Rahja, wie hätte ich da noch an mich halten sollen??? Also warf ich meine Grundsätze und alles was ich mir vorgenommen hatte über Board. Vielleicht waren sie ohnehin nicht allzu gut gewesen...

1. Efferd, 2508 Horas

Die Leute am Thuransee haben Eolans Bericht bestätigen können. Am 2. Rahja ist ein Sturm über die Mitte des Sees gezogen und hat einige Schiffe zerstört. Das Ufer war von diesem Phänomen jedoch nicht betroffen. Die Efferdgeweihten meinten, das könne nur ein schlechtes Vorzeichen sein. Sie hatten aber keine Ahnung, was die Ursache des Sturms gewesen ist.

Wir werden uns aber noch in anderen Dörfern umhören.

4. Efferd, 2508 Horas

Keine neuen Erkenntnisse. Aridhel und ich sind auf dem Weg nach Salza. Wir müssen quer durch dichte, menschenleere Wälder. Wir genießen aber die Zeit zusammen. Wir lachen und albern rum. Endlich ist dieses drückende Gefühl von mir genommen und auch Aridhel scheint es besser zu gehen.

8.Efferd, 2508 Horas

Weder in Salza, noch in Salzerhaven konnten wir mehr herausfinden, als wir von Eolan ohnehin schon wussten. In der Nacht zum 2. Rahja wanderten auf einmal die Seelen Verstorbener umher. Die Leute sind alle in heller Panik geflohen und haben sich in ihren Häusern verschanzt. Die Geister haben sich niemandem mitgeteilt, aber wenigstens wurde auch niemand verletzt.

Es ist sicher kein Zufall, das sich all das in jener besagten Nacht ereignet hat. Hoffentlich können wir bald die genauen Zusammenhänge erkennen.

9. Efferd, 2508 Horas

Da unsere Nachforschungen uns schon so nah nach Kendrar gebracht haben, haben wir einen kleinen Abstecher zu Torben und seiner Familie gemacht. Wir haben ihm genau geschildert, was wir bisher herausfinden konnten.

Seine Familie ist wirklich hinreißend, seine hübsche Frau und die zehn Kinder. In dem Haus herrscht ständig Trubel. Mir wäre es ja, glaube ich, zuviel auf Dauer, aber Torben scheint sehr glücklich zu sein. Er wirkt richtig entspannt und zufrieden, wenn er mit seiner Frau zusammen ist. Außerdem kümmert er sich wirklich liebevoll um die Kinder.

11. Efferd, 2508 Horas

Wir brechen wieder in Richtung Punin auf. Wir haben Torbens Gastfreundschaft lange genug genossen. Außerdem haben wir Ginaya und Grim gesagt, dass wir Mitte Efferd wieder zurück sein werden.

Aridhel und ich müssen uns, dank Dhawyns Schnelligkeit und Ausdauer, nicht hetzen. Wir werden auf der Heimreise viel Zeit füreinander haben.

15. Efferd, 2508 Horas

Gegen Mittag haben wir Punin erreicht. Unsere beiden Gefährten haben sich sehr gefreut uns Wiederzusehen. Ginaya hat sofort die Orakelsprüche an sich genommen und begonnen sie zu untersuchen.

Nach ein paar Minuten rief sie ganz aufgeregt nach uns. Mit Rohezals Stücken konnte sie das Sechseck mit dem Mittelstück komplementieren. Als sie laut vorlas, drehte sich ein Teil nach dem anderen um und schließlich auch das Mittelstück. Auf der Rückseite erschien der Schriftzug: „Dann wird Erscheinen der Erste der sieben Gezeichneten.“
Ob es für jeden der sieben Gezeichneten sieben Orakelsprüche gibt?

20. Efferd, 2508 Horas

Ginaya hat einiges über Liscom von Fasar in Erfahrung bringen können. Nach seinem Tod in der Gor, soll er als Nachtalp (wie die Elfe in Ysilia) in Selem wieder auferstanden sein. 2504 Horas tauchte er in Baliho unter dem Namen Hamid ben Seyshaban auf. Einer seiner Schüler war Sulman al Venish. Weiters wurde ein Urdo von Krischolm erwähnt, der sein Vertrauter war. Das war doch der Orkenhund, der die da Merinals führte und in eine Falle lockte!

22. Efferd, 2508 Horas

Ginaya hat uns berichtet, was sie bisher über Rubine herausfinden konnte.

Sie sind ein Symbol für Mut und Feuer. Sie werden mit dem Sternbild des Helden assoziiert. Manchmal wird das Sternbild des Rubins auch als 8-beinige Spinne gedeutet. (Hat das vielleicht etwas mit Ginayas Träumen zu tun?) Der größte Rubin Aventuriens ist der taubeneigroße „Stern von Selem“. Angeblich verhilft er einem zu großen Scharfsinn und erleichtert einem die Gedanken anderer zu lesen. Zur Zeit befindet er sich in der Krone des Adelsmarschalls.
Angeblich kann man mittels eines Rubins und Phexens und Ingerimms Hilfe verborgene Schätze auffinden. Des weiteren soll er das Blut von Giften reinigen können.
Balthusius Balthasar opferte sein linkes (!) Auge um zur vollendeten Erkenntnis zu gelangen. Orima wurde blind, um dann in die Zukunft sehen zu können.

25. Efferd, 2508 Horas

Als ich heute durch die Gassen zog, sah ich etwas Ungeheuerliches! Ein gut gekleideter mittelreichischer crétin bedachte einen alten Bettler mit herben Fußtritten, als dieser ihn um ein paar Heller bat. Danach hetzte er auch noch seine Diener auf ihn, die den armen Kerl sehr unsanft von der Kutsche fortgeleiteten. Arrogant salopard! Dieser Mann hatte wahrlich eine Lektion verdient.

Ich steckte dem Bettler ein paar Taler zu, als die Kutsche fortfuhr und folgte ihr dann. In den engen Gassen konnte sie nicht schnell fahren, und so war es kein Problem für mich, ihr bis zu seinem Anwesen zu folgen.
Ich prägte mir die Stelle genau ein und beschloss in der Nacht wieder zu kommen. Mit Phexens Hilfe würde ich es diesem Mann heimzahlen.

27. Efferd, 2508 Horas

Heute Nacht träumte mir zum ersten Mal seit langem wieder. Ich war mit Aridhel wieder an dem herrlichen kleinen See, wo wir Rahja einen Dienst erwiesen haben. Es war ein schöner Traum. Vielleicht wird nun wieder alles besser. Auch meine Gefährten schlafen wieder tief und fest, nur unterbrochen, von „ganz normalen“ Träumen.

29. Efferd, 2508 Horas

Gegen Mittag traf ein Weidener Lanzenreiter in unserer Schenke ein und hielt schnurstracks auf uns zu. Er meinte, er wäre auf der Suche nach uns und überreichte jedem von uns einen versiegelten Brief.

Ich konnte meinen Augen kaum glauben. Das Schreiben war von Waldemar dem Bären höchstpersönlich!

Sehr geehrte Dame Joela de Dolcevitani von Vinsalt!

Wir, Herzog Waldemar von Weiden, bitten Euch auf Grund Eures über die Maßen guten Namens im Weidener Land und manch früherer Heldentat, insbesondere Eurer Reisen mit Herrn Asleif Phileasson, genannt Foggwulf, Euch im Namen Rondras und Hesindes umgehend nach Trallop zu begeben. Eine Angelegenheit der Sicherheit des ganzen Herzogtums erfordert Euren Witz und Eure Geschicklichkeit, die Ihr wiederholt unter Beweis gestellt habt.[...]

So erwarten wir Euch Mitte Travia auf der Bärenburg zu Trallop.

Seine Hoheit
Herzog Waldemar von Weiden

Die Briefe meiner Gefährten lauteten ähnlich. Wir waren also alle auf die Burg seiner Hoheit eingeladen worden. Der Bote versicherte uns, dass auch Torben einen Brief erhalten hatte.
Was der Herzog wohl von uns will? Nun, wir werden es schon herausfinden.