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Das Tal der Elemente

Aus Avesfeuer
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Tagebuch Übersicht
Chronik Kapitel
PRA - RON 1005 Wieder daheim
RON - EFF 1005 Die Verwandtschaft in Havena
EFF 1005 In Honingen
EFF - TRA 1005 Von Honingen weiter
TRA 1005 Auf dem Schiff nach Albenhus
TRA 1005 Durch den Eisenwald
TRA 1005 In Albenhus
TRA 1005 Der Auftrag
TRA 1005 In Trackenborn
TRA - BOR 1005 Zurück nach Hause
BOR - PHE 1005 Weiterbilden auf der Akademie
PHE 1005 - PRA 1006 Die Arbeit bei Herrn Prem
PRA 1006 Arbeiten in Lowangen
RON 1006 Auf dem Weg von Lowangen über Teshkal nach Andergast
RON - EFF 1006 Die Prüfungen im Kampfseminar Andergast
EFF 1006 Auf der Akademie in Andergast
TRA 1006 Unterwegs nach Gratenfels
TRA 1006 Die Festtage in Gratenfels
TRA 1006 Die Verfolgungsjagd
BOR - TSA 1006 Aufenthalt in Gratenfels
TSA - PER 1006 Weitermarsch nach Neersand
PER 1006 Die ersten Tage in Neersand
PER 1006 Auf dem Walsach
PER 1006 Unterwegs im Überwals
ING 1006 Von Neersand nach Vallusa
ING 1006 Auf dem Weg nach Kurkum
PRA - RON 1006 Von Vallusa nach Greifenfurt
RON 1007 Von Greifenfurt zum Turm Rohezals
RON 1007 In der Borbaradianerabtei
HES - FIR 1007 Das Fest in Thorwal
FIR 1007 Die Wettfahrt beginnt
FIR - TSA 1007 Unterwegs in Eis und Schnee
TSA 1007 Auf dem Weg zum Himmelsturm
TSA - PHE 1007 Im Himmelsturm und auf der Flucht
PHE 1007 Kampf gegen die Zorganpocken
PHE - ING 1007 Der große Viehtrieb


ING 1015 Wiedersehen in Weiden
ING 1015 Auf dem Weg nach Dragenfeld
RAH 1015 In Dragenfeld und wieder retour
RAH 1015 - PRA 1016 Zurück in Baliho
PRA 1016 Über Trallop nach Punin
RON - EFF 1016 Nachforschungen in Punin
TRA 1016 Herzog Waldemars Auftrag
TRA 1016 Erste Nachforschungen
TRA - BOR 1016 Nachforschungen in Baliho
BOR 1016 Von Baliho nach Rhodenstein
BOR 1016 Auf der Suche nach dem Erzvampir
BOR - TSA 1016 Der Winter in Weiden
TSA 1016 - PRA 1017 Die Reisen im Frühling 1016 BF
PRA - RON 1017 Unterwegs nach Arras de Mott
RON 1017 Im Kloster Arras de Mott
RON 1017 Das Tal der Elemente
RON 1017 Kampf um Arras de Mott
RON - EFF 1017 Der Auftrag des Heliodans
EFF - TSA 1017 Der Winter in Lowangen
TSA - RAH 1017 Auf dem Weg nach Greyfensteyn und Balträa
RAH 1017 - EFF 1018 Das Orakel der Elenviner Auen
EFF - HES 1018 Unterwegs im Auftrag Aromboloschs
HES - FIR 1018 Auf Liscoms Spuren
TSA - ING 1018 Firunwärts nach Ferdok
ING - RAH 1018 Der Auftrag der Boron-Kirche
RAH 1018 - PRA 1019 Auf nach Maraskan
PRA 1019 In der grünen Hölle Maraskans
PRA 1019 Die Endurium-Mine
PRA - RON 1019 Das Zepter der Echsen
RON - EFF 1019 Der Sturm auf den Fürstenpalast
EFF 1019 Auf der Suche nach den Bannkomponenten
EFF - TRA 1019 Die Erben der Gräber
TRA 1019 Neue Feinde
TRA 1019 Die vielen Hände Bastrabuns
TRA - BOR 1019 Den Chimären auf der Spur
BOR 1019 Der Chimärenmeister und die Hexe
BOR 1019 Kurzes Durchatmen
BOR 1019 Vom Licht in den Schatten
BOR - HES 1019 Aufträge im Schatten
HES 1019 Schatten über Tobrien
HES - FIR 1019 Schatten im Dschungel
FIR 1019 Schatten in Altaïa
FIR - TSA 1019 Verloren im Zwielicht
TSA - ING 1019 Warten auf die Apokatastase
ING 1019 Vorboten des Sturms
ING - RAH 1019 Das Artefakt der Oger
RAH 1019 Unter dem Banner von Kurkum
RAH 1019 Belagerungszustand
NL 1019 - PRA 1020 Warten in Beilunk
RON 1020 Auf in den Krieg
EFF 1020 Im Land des Feindes
EFF - TRA 1020 Eine hinterhältige List
TRA - TSA 1020 Das Ende Ysilias
TSA - PHE 1020 Ein kalter Frühling
PHE - ING 1020 Zeit der ersten Bündnisse
ING 1020 Morde am Konvent

Eintrag vom 11. Rondra 1017 BF

Wir sind unterwegs ins Ungewisse. Das Zepter führen wir mit uns, die heiligen Schriften überließen wir dem Kloster. Weiters haben wir das Pferd des verschwundenen Magister Falkensteins mitgenommen, denn der Magier erschien mir und Aridhel, als wir auf dem Weg zu Grim in die Krankenstation waren. Mittels eines Projektimago, wie ich vermute, hat er ein Abbild von sich erstellt. Er teilte uns mit, dass er und ein Elf verschleppt wurden. Wir sind sicher, dass dies der verschwundene Elf aus der Gruppe der Jäger ist. Der Magier hat berichtet, dass er nun in der Nähe einer goldenen Bergkuppe gefangen ist. Diese kommt auch in der Legende um das Tal der Elemente vor. Ist er etwa dort?

Der Aufbruch aus dem Kloster erwies sich als recht einfach. Grim weckte Bruder Ucurius, denn dieser muss sich nun allein um die Kranken kümmern. Unser Aufbruch wurde von den anderen zum Glück nicht bemerkt, auch wenn ich schon dachte, es sei vorbei, als Torbens Pferd laut zu wiehern begann.

Nach etwa zwei Stunden fanden wir Goblinspuren. Wir folgen ihnen nun. Der Weg führt nun ins Gebirge, die Pferde können wir nicht mehr mitnehmen. Grim, Torben und Aridhel bauen gerade eine notdürftige Koppel. Wir werden einige Sachen hier zurücklassen.

Eintrag vom 11. Rondra 1017 BF

Wir haben nun einen Lagerplatz gefunden, der hoffentlich einigermaßen geschützt ist. Die Spur der Goblins konnten wir weiterverfolgen. Wir sind sicher, dass sie den Elfen bei sich hatten. Aridhel hat sein iama gefunden. Unseren Einschätzungen zufolge, ist der Trupp vor etwa zwei Tagen hier vorbeigekommen.

Mittlerweile müssen wir ziemlich klettern, ich bin zwei Mal schon ins Rutschen gekommen. Ich hasse diese Gebirgspfade.

Als wir unser Nachtlager aufschlugen, bedrängte uns plötzlich ein Rudel Wölfe. Torben stellte sich vor mich um mich zu verteidigen. Ich denke, er hat ein schlechtes Gewissen wegen der Statue. Um die Wölfe in die Flucht zu schlagen, zauberte ich zwei Blitze, zusammen mit den Pfeilschüssen von Grim und Aridhel war das Rudel schnell vertrieben. Ich hoffe, wir haben heute nach eine Ruhe vor ihnen.

Während der Reise hatte ich heute eine kurze Diskussion mit Aridhel. Er sprach darüber, dass er nicht gerade unglücklich sei, aus dem Kloster wegzugehen. Dann meinte er, ich müsse doch auch froh sein, weil ich immer so ungern zu den Heiligen Messen gegangen bin! Was ist das für eine dumme Unterstellung?! Praios mag zwar nicht mein favorisierter Gott sein, doch ich achte und respektiere ihn sehr wohl! Wie kann er mir nur so ungeschickte Worte direkt ins Gesicht sagen? Eigentlich sollte er mich mittlerweile besser kennen!

Eintrag vom 13. Rondra 1017 BF

Heute morgen als wir erwachten, erwartete uns ein herrliches Naturschauspiel. Eine der Bergkuppen glänzte in der güldenen Morgensonne wie der Schatzhort eines Kaiserdrachen! Wir wissen, wir sind auf dem richtigen Weg.

Kurze Zeit später stießen wir auf ein Goblinlager. Wir wollen es umgehen, aber das ist hier im Gebirge gar nicht so leicht. Aridhel und Joela waren am Vormittag auf Erkundungstour. Bei der Kletterei hat sich Aridhel den linken Arm gebrochen, aber ich konnte ihm mit einem Balsam helfen. Etwas astrale Macht ist schon wieder zu mir zurückgekehrt. Dass sie Aridhel und mir heimlich Bannstaub verabreicht haben, werde ich den Mönchen nicht so schnell verzeihen. Wäre ich eine Hexe, hätten sie wohl schon einen bösen Fluch von mir am Hals!

Torben und Joela sind nun unterwegs um einen Weg am Goblinlager vorbei auszukundschaften. Ich bin gespannt, ob wir es alle fünf schaffen unerkannt zu bleiben, wenn wir weiterziehen.

Eintrag vom 13. Rondra 1017 BF

Wir sind in einer merkwürdigen Höhle angelangt. Sie hat eindeutig etwas mit den Elementen zu tun. Viele Gefahren lauern hier und es ist ungewiss, was uns noch erwarten wird.

Wir fanden in der Nähe des Goblinlagers eine ihrer Provianthöhlen. Dort versteckten wir uns und passten zwei der Rotpelze ab. Nach einem kurzen Gerangel erzählte uns der eine in gebrochenen Garethi, was er wusste. Ein großer Schamane sei gekommen. Ihre Gruppe hätte den Elfen für ihn entführt. Die Beschreibung des „Schamanen“ passte, wie nicht anders erwartet, auf Archon Megalon. Dann erzählte uns Kwork, so heißt der Goblin, von einer großen Höhle. Nachdem er und seine Gefährtin uns das Versprechen abgenommen haben, sie danach freizulassen, führten sie uns zu besagter Höhle.

Und hier sind wir nun. Wir kamen in einen riesigen Saal, in dem einige Skelette von verschiedenen Wesen lagen – Menschen, Elfen, Zwerge. So weit wir das einschätzen können, wurden sie von einer Höhlenspinne umgebracht. Doch wir machten uns nur kurz Sorgen wegen diesem Tier, denn wir fanden kurz darauf seinen Kadaver. Es war vor ein paar Tagen getötet worden.
Am hinteren Ende der Höhle ist ein drei Schritt großes Portal, entstanden durch zwergisches Handwerk. Es ist sicher tausende Götterläufe alt. Rundherum sind arkane Glyphen eingraviert, die mit Zwergengold ausgelegt sind. Die Schrift ähnelt dem Rogolanschen, doch dürfte sie viel älter sein. Alle Elemente sind vertreten – bis auf Eis. Oben am Bogen funkelte ein großer Rubin. Viele Darstellungen von Zwergen und Drachen fanden wir auf den Felswänden. Wir brauchten recht lange um das Portal zu öffnen. Ein Odem verriet mir, dass dieses Objekt eine magische Aura besaß, und eine Wirkung wie ein „Leib des Erzes“. Aridhel schaffte es schließlich. Er sprach einfach „Lass mich durch“ auf Rogolan und legte seine Hände auf die Felswand. Der Stein „floss“ zur Seite und wir konnten passieren. Hinter uns schloss sich das geheimnisvolle Tor wieder.

Nun befanden wir uns in einem rötlich schimmernden Raum. Ein zwei Schritt großer Obelisk stand in der Mitte. Darauf war die Rune für Feuer angebracht, darunter ein Drache. Sobald wir einen Fuß in den Raum setzten, versperrte uns eine Feuerwand den Weg. Aridhel konzentrierte sich kurz und ging dann einfach hindurch. Zu unserer Verwunderung geschah ihm nichts. Nach einigem Überwinden folgten wir ihm.

Wieder gelangten wir in einen Raum mit einem ähnlichen Obelisken, diesmal mit dem Zeichen für Erz versehen. Daneben lag ein archaisch anmutender Zweihänder. Wir sollten auch bald erfahren, warum der dort lag. Denn als Joela sich anschickte den Raum zu betreten, wurde sie von einer ungeahnten Kraft in die Mitte des Raumes zum Obelisken gezogen. Auch Torben erfasste diese unsichtbare Kraft, doch er konnte ihr widerstehen. Joela warf uns indes ein Seil zu, damit wir sie zu uns ziehen konnten. Ihre Sachen rissen, alle metallischen Gegenstände blieben an dem Obelisken haften. Egal, was sie und Aridhel auch versuchten, ihre wertvollen Waffen waren verloren.
Wir beschlossen, dass Grim und Torben unsere metallische Ausrüstung zu zweit auf die andere Seite des Raumes bringen sollten. Sie starteten mit meinem Kurzschwert, doch sie unterschätzten wohl die Zugkraft des Obelisken, denn ein paar Wimpernschläge später klebte auch meine Waffe an dem Stein in der Mitte.

Joela und Aridhel probieren nun gerade alles Mögliche um die Waffen wiederzubekommen, aber ich zweifle, dass es funktioniert. Hier sind die Urkräfte der Elemente am Werk. Ich weiß, wie wertvoll Joelas Waffen sind, sie zerrt seit einer halben Stunde verzweifelt an ihnen, doch sie rühren sich keinen Finger weit.

Eintrag vom 13. Rondra 1017 BF

Wir sind mehr oder minder heil aus der Höhle heraußen, auch wenn ich schon nicht mehr dachte, dass wir alle hier ankommen. Der Raum des Erzes war ja noch harmlos. Doch dann betraten wir den Raum des Wassers. Wieder ein Obelisk mit dem Zeichen des Elements und einem Drachen. Der gesamte Boden war mit einem See bedeckt, rechts vom Eingang befand sich ein Wasserfall. Doch dann erblickten wir das Skelett eines fünf Schritt großen Wesens, es sah ähnlich aus wie ein Drache, und mit seiner Größe könnte ihm der merkwürdige Zweihänder aus dem vorhergehenden Raum gehört haben. Es lag zusammengekauert am Rand des Sees und mit seinen sichelartigen Reißzähnen verhieß es nichts Gutes.

Aridhel ging wie immer vor. Er ließ sich von uns an ein Seil binden, an dem wir ihn notfalls zurückziehen konnten. Ohne Probleme gelangte er auf die andere Seite. Torben wollte ihm folgen, doch nach kurzer Zeit rief er „Ein Drache!!!“, auch Joela, die ihm folgte, kehrte um, denn das Wesen versperrte den Weg. Von der Beschreibung her passte es zu dem Skelett. Wir dachten, es wäre sein Geist. Noch verblüffter waren wir aber, als Ardhel behauptete es nicht zu sehen. Er kam zurück und führte Joela an der Hand. Doch an dem Wesen kam sie nicht wirklich vorbei, es verletzte sie und sie mussten umkehren, weil Joela vor Schmerzen schrie. Aber das war noch nicht alles. Wir alle sahen Joela bluten, aber unser Elf behauptete steif und fest, sie sei ja gar nicht verletzt!

Bald wurde mir klar, dass uns hier irgendetwas einen Streich spielen musste. Ich versuchte mich auf das Element Wasser einzustimmen. Und da – nach kurzer Zeit war das komische Wesen für mich verschwunden, gleich wie Joelas Wunden. Ich ermutigte die anderen es mir gleichzutun, doch ihr Geist war wohl zu schwach. Nur Grim bewies Stärke – Thorwaler und das Wasser harmonieren wohl einfach – denn er legte sich einfach auf dem Rücken ins Wasser. Und auch er wurde von der Illusion nicht mehr an der Nase herumgeführt. Ich versuchte mit Torben zu meditieren, doch es half nichts. Schließlich versuchte er sogar das Wesen zu töten – wie lächerlich sah das für mich aus, denn für mich fuchtelte er mit seinem Schwert einfach in der Luft herum!

Nach geraumer Zeit wusste ich mir nicht mehr anders zu helfen als Torben und meine Freundin zu paralysieren. Ich trank einen Zaubertrank, denn meine astrale Macht war immer noch sehr schwach. Doch Aridhel war gegen meinen Plan, er wollte es mit Überreden probieren. Mit dem Effekt, dass Joela bald wimmernd unter ihrem Mantel zusammengekauert in einer Ecke saß. Keine Ahnung welche Dinge Aridhel ihr gesagt hatte, aber als Seelsorger ist er wohl nicht geeignet. Grim ergriff wieder eine für ihn typische Maßnahme: Er schlug Torben mit einem gezielten Schlag bewusstlos und schleppte ihn auf die andere Seite. Als dieser jedoch wieder erwachte, wollte er sich nun seinerseits an Grim rächen. Die beiden waren schon dabei sich gegenseitig die Dickköpfe einzuschlagen, als ich Torben endlich überzeugen konnte, dass er sich das alles nur einbildete.

Leider war Joela inzwischen wieder zurück zu dem Portal gelaufen. Aridhel schaffte es nicht sie zum Weitergehen zu bewegen. Schließlich blieb uns wirklich nichts mehr anderes übrig, als sie mit einem Paralys zu belegen. Ich tat es nur sehr ungern, doch sah ich keine andere Möglichkeit mehr. Beim Ausgang des Raumes des Wassers erlöste ich sie wieder. Aridhel redete noch einmal beschwichtigend auf sie ein, und diesmal überkam uns ein Gefühl des Friedens und der Harmonie. So zogen wir endlich weiter.

Der nächste Raum bot einen schrecklichen Anblick. Das Gebilde in der Mitte musste einmal der Obelisk des Humus gewesen sein, doch er war völlig geborsten. Überall lagen Trümmer wie versteinerte Pflanzen herum. Wir konnten unbeschadet passieren, doch was hier geschehen war, war eindeutig ein Frevel gewesen.
Der letzte Raum war der Raum der Luft. Ein starker Wind brauste uns um die Ohren. Aridhel konnte sich wieder ungehindert durch den Raum bewegen, aber wir anderen nicht. Es blieb uns bald schon der Atem weg und wir wurden bewusstlos. Egal, was wir probierten, wir konnten nicht passieren. Mit Aridhels Führung war es zwar leichter, doch gelangte niemand von uns anderen auf die gegenüberliegende Seite. Schließlich kam Aridhel die Idee, ein Opfer für Sumu zu bringen. Er schnitt sich in den Finger und siehe da – der Wind hörte auf. Aridhel ging noch einmal zurück zum Raum des Erzes, doch dort brachte er den Obelisken damit nicht dazu die Waffen wieder freizugeben.

Nun stehen wir am Rand eines großen Tales mit etwa drei Meilen Durchmesser. Es ist taghell, obwohl es nach unserem Gefühl eigentlich Nacht sein sollte. Dies muss das Tal der Elemente sein, von dem in der Legende gesprochen wird. Wir werden hier am Ausgang der Höhle übernachten und morgen das Tal auskundschaften.

Eintrag vom 14. Rondra 1017 BF

Wir brechen gleich auf, doch im muss dieses Tal kurz beschreiben. Es wäre wunderschön hier, wenn nicht, ja wenn nicht jeglicher Humus zu Stein erstarrt wäre. Bis auf dieses Element sind alle anderen vertreten. Im Süden wird das Tal von einem Berg begrenzt, von dem sich eine riesige Schneelawine herabwälzt. Im Osten dringt ein mächtiger Lawastrom aus den Felsspalten, im Westen weht ein heulender Wind, im Südosten, wo wir gerade stehen, ist alles von Geröll verschüttet und die Steine türmen sich zu einer gigantischen Wand auf. Und dann gibt es das Tal, wo eigentlich ein Wald sein sollte. Doch kein Grün ist mehr zu sehen. Ein riesiger Baum ragt im Nordwesten wie eine Skulptur hundert Schritt in den klarblauen Himmel. Wir alle können die Kraft der Elemente hier spüren. Doch Humus fehlt. Wer kann nur so etwas vollbringen? Ist etwa Megalon dafür verantwortlich? Ich bin sicher, er ist hier irgendwo. Rechts von uns führt einen steinerne Treppe ins Tal hinab. Wir werden es uns genauer ansehen. Hoffentlich finden wir Magister Falkenstein und den Elfen.

Eintrag vom 14. Rondra 1017 BF

Im Tal begaben wir uns in den versteinerten Wald. Es war unheimlich, denn aus den Baumstämmen blickten uns verzweifelte und gequälte Gesichter an, teilweise zu schrecklichen Fratzen verzerrt. Ich fühlte mich an meinen sich wiederholenden grausamen Traum erinnert. Auch Tiere und Echsenwesen, die ich noch nie gesehen habe, standen erstarrt mitten im Wald. Pilze, die merkwürdig aufgequollen und mit schwarzem Schleim überzogen waren, machten den Marsch durch den Wald gefährlich, denn sie explodierten, wenn man sie berührte. Mich hat es erwischt, ich hoffe, das hat keine schlimmeren Folgen als die Wunden…

Schließlich gelangten wir zu der riesigen Blutulme, die wir von unserem Lager schon gesehen hatten. Sie trug Blätter, als sie versteinert wurde, und in ihrem Stamm sahen wir ein Gesicht, anders als die, die wir bisher gesehen haben. Aridhel hörte plötzlich Stimmen, die ihm erzählten, dass viel Böses hier geschehen war, sie sangen vom Stillstand des Lebens und der Zeit. Wenn wir uns nicht beeilen würden, dann würde das Leben vollends hier verlöschen. So wie diese Stimmen. Eine leichte Präsenz von Tsas Gabe konnten wir noch spüren, doch sie droht zu verenden.

Bei den anderen Elementen trafen wir nur noch auf einige Mindergeister. In Torben und meinem Haar nistete sich ein Windling ein. Er störte mich ziemlich, doch hier in diesem Tal wollte ich ihn nicht vernichten. Wir gingen wieder die Stiege rauf (nicht ohne dass uns Felslinge das Leben schwer machten) und ich wirkte einen Oculus um das Tal zu erforschen. Und da sah ich es – eine Präsenz dämonischer Magie. Es war keine Überraschung, dass sie aus der Domäne des Elementenschänders kam. Alles hier ist mit Magie durchdrungen, der Fokus liegt in der Mitte. Wir begaben uns dorthin um zu sehen, was dort war. Unsere Verwunderung war groß, als wir einen zu schwarzem Basalt erstarrten zwanzig Schritt hohen Kaiserdrachen vorfanden. Um den Hals trug er einen Ring aus Zwergengold, in dem die fünf Elemente außer Eis eingraviert waren. Als ich zu seinen Augen sah, entdeckte ich einen roten Schimmer, ich sah noch Leben in ihm. Er hatte sich gewiss seinem Schicksal noch nicht ergeben.

Wir machen gerade eine kurze Rast, Torben klettert trotz meiner Warnungen auf den Drachen. Der Verrückte will sehen, ob man das Halsband lösen kann. Aber so wie es aussieht ist es hoffnungslos. Davon abgesehen bin ich mir nicht so sicher, ob es klug wäre, es zu öffnen.

Eintrag vom Rondra 1017 BF

Ich hätte es wissen müssen, der Bethaner hat den Humus zerstört. Und er war wieder da. Diesmal um sein grausames Werk zu vollenden. Ich hoffe, wir können ihn aufhalten, denn die Zeit ist knapp und wer weiß, ob wir noch rechtzeitig kommen.

Die Tage vergehen in diesem Tal anders (ich glaube schneller) als auf Dere. Ich habe keine Ahnung, welches Datum wir heute haben. So weit wir wissen, befinden wir uns hier in einer Mindersphäre. Wir haben auch Archon Megalon getroffen, der uns einiges erklärt hat, auch wenn ich das nicht gern zugebe. Zuerst jedoch fanden wir die beiden Gefangenen gleich in der Nähe des Drachen. Sie lagen in den Überresten versteinerter Holzhütten gefesselt und geknebelt, gezeichnet von den Strapazen der letzten Tage. Der Elf heißt Ancoron Katzenzorn und ist laut Aridhel ein Held der Ogerschlacht. Die beiden wurden von Megalon entführt, da er ihre astrale Kraft benötigte.

Zusammen gingen wir in die Mitte des Tals. Dort befinden sich drei konzentrische Steinkreise, die aus unterschiedlich großen Menhiren aufgebaut sind. In der Mitte ragt ein fünf Schritt großer Basaltstein auf. Der äußere Kreis misst etwa sieben Schritt an Höhe. Auf den fünf Säulen des innersten Kreises sind wieder die Zeichen der Elemente eingraviert, Eis fehlt jedoch und das Zeichen für Humus ist verwittert. Wir gingen vorsichtig näher heran, da wir die Inschriften auf dem großen Basaltstein in der Mitte lesen wollten. Es stand dort in Kusliker Zeichen und Rogolan folgender Text geschrieben:

„Auf fünf Hütern, die behütet sind
Erkennt fünf Zeichen, die bezeichnet sind
Doch nur im Bund vermags gegeben
Steinerne Bilder zu bewegen
Nimm die Schlüssel, die verschlüsselt sind
Erbrich die Siegel, die versiegelt sind
Und wenn dann Stufen in die Tiefe führen
Kann das Erbe die Weihe bald vollführen“

Als wir noch am Diskutieren waren, was das zu bedeuten habe, hörte ich hinter mir eine bekannte Stimme. Es war Megalon. Weder er noch wir setzten eine freundliche Miene auf, in seinen Augen konnte ich seine Verachtung für uns sehen. Arrogant fragte er uns, ob wir überhaupt wüssten, was im Kloster vorgeht und was wir hier wollten. Als wir ihm erklärten, dass wir gegen Borbarad antreten, war er das erste Mal überrascht und das Spotten in seinen Mundwinkeln verschwand für einen kurzen Augenblick. Zu unserer Verwunderung verfolgt er die gleichen Ziele wie wir. Er war es, der die Sabotageakte verübte, aber nur um das Schlimme zu verhindern, was im Kloster vorging.

Auch Megalon war klar, dass Arras de Mott von Verrätern infiltriert war. Er sprach von einem Transpropriatorium, das mit den Vorfällen im Kloster zu tun hätte. Doch mir ist entfallen, was das ist. Ich weiß, ich habe davon schon einmal gehört. Der verfluchte Druide lächelte nur abschätzig und meinte, ich würde das schon noch selbst herausfinden. Jetzt treibt er auch noch Spielchen mit uns, obwohl Megalon genau weiß, wie ernst die Lage ist.
Dann erzählte er uns, warum er hier ins Tal gekommen war. Als wir nicht wussten, wer Eschin vom Quell und Brendan waren, verdrehte Megalon mit einem Seufzer die Augen. In seiner grenzenlosen Güte klärte er uns auf. Eschin vom Quell war ein Geode, der um 550 BF gelebt hat. Er hat im Laufe seines Lebens viel mit der Gildenmagie zusammengearbeitet, weswegen er von den anderen seines Volkes als Verräter beschimpft wurde. Denn die Gildenmagier „pervertierten“ das Wissen, wie Megalon es freundlich ausdrückte, aber nicht ohne „Sie werden es vielleicht auch noch lernen“ hinzuzufügen. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, ich hätte diesem Druiden nur zu gern meine Macht spüren lassen.
Brendan gilt als der legendäre erste Geode. Vor tausenden von Jahren schloss er hier einen legendären Pakt mit den Elementen, mit dem er zum Geoden wurde. Eschin fand dieses Tal und hinterließ ein von ihm geschaffenes mächtiges Artefakt. Hinter dem ist Megalon nun her.
Nur fünf magisch Begabte können gemeinsam das geheime Tor öffnen, wie es in der Inschrift beschrieben ist. So stellten von Falkenstein, Ancoron, Megalon, Aridhel und ich uns zu je einem der fünf Menhire im innersten Kreis. Die Zeichen der Elemente waren nicht eingemeißelt, sondern eingelegt. Gleichzeitig zogen wir alle fünf heraus. Auf dem Basaltstein in der Mitte verschwand die Inschrift und fünf Vertiefungen erschienen. Wir legten die Teile, die wir herausgezogen hatten, hinein, worauf der große Fels mit einem singenden Geräusch in den Boden versank und eine Treppe in unergründliche Tiefe freigab.

Ich werde morgen, wenn wir Zeit haben, weiter schreiben. Jetzt muss ich mich zur Ruhe begeben, denn es wartet ein anstrengender Marsch auf uns. Wir kehren zum Kloster zurück.

Eintrag vom 17. Rondra 1017 BF

Heute Nacht ist Vollmond und wir sind sicher, dass etwas Schlimmes geschehen wird. Wir gönnen uns eine Stunde Pause, dann reiten wir weiter. Ich hoffe, wir kommen noch rechtzeitig um das Schlimmste zu verhindern.

Wir gelangten über die unheimliche Treppe in eine große Halle, die offensichtlich mit elementaren Mitteln erschaffen worden war. Wind brauste uns um die Ohren, über uns erhob sich eine etwa zehn Schritt hohe Kuppel aus massivem Fels, der mit feinsten goldglitzernden Silberäderchen durchzogen war. Die Decke wurde von mit grauen Schlieren bedeckten Ästen eines großen Baumes gestützt, der in einem spiegelglatten See wurzelte. In dessen Zentrum erhob sich eine zwei Schritt hohe Flamme über deren Spitze ein silberner Reif schwebte. Er bestand aus einer Schlange, die sich in den Schwanz beißt. Als wir uns ehrfürchtig umsahen (selbst Megalons arroganter Gesichtsausdruck war einem untertänigen Blick gewichen), spürten wir ein Beben. Etwas verunsichert entdeckten wir Risse im Gestein, die sich jedoch von selbst wieder schlossen.

Plötzlich sahen wir eine wirbelnde große Gestalt vor uns – ein wahrhaftiger Meister der Luft! Er sprach zu uns in unserer jeweiligen Sprache von einer Prophezeiung, die sich zu erfüllen beginnen würde. Ein Pakt sei einzulösen, den vor vielen Jahren Eschin vom Quell geschlossen hat. Auch der Meister der Luft wusste um die herannahende Finsternis. Wer sich berufen fühle, um das Erbe anzutreten, der möge vortreten, das Tier würde die Entscheidung treffen. Dem Träger wurde Erkenntnis als Belohnung versprochen. Während wir uns ratlos ansahen, spürten wir wieder das Beben. Doch diesmal schlossen sich die Risse nicht mehr.

Schließlich trat Megalon vor, während Emmerich und Ancoron ein paar Schritte zurück machten. Von einem weiteren Beben an Eile erinnert, traten wir alle vor. Eine Fontäne von Wasser trug uns zur Feuersäule – einige Momente der Verunsicherung folgten, niemand getraute sich zu dem Ring zu greifen. Schließlich machte Aridhel den Anfang, doch aus dem Reif schoss eine Stichflamme, die ihm zeigte, dass er nicht der Auserwählte sei. In Megalons Augen blitzte es gierig, doch nach einigem Zureden Aridhels griff Grim nach dem Artefakt. Der Ring ging in silbrigen Feuer auf, zerfiel zu Asche, die nach oben stieg, zu einer drei Schritt langen Flamme aus Rauch wurde, die sich zu einer Schlange formte. Dann zischelte es:

"Zu Asche bin ich geworden,
aus Asche werde ich auferstehen,
empfange nun die Weihe"

Das Tier zuckte und versenkte schließlich seine Zähne in Grims Hals. Noch starr vor Schreck beobachtete ich, wie die Schlange sich um den Hals meines Geliebten legte und zu einem festen silbrigen Reif wurde. Damit ist er wohl der dritte Gezeichnete!

Die Fontäne trug uns daraufhin wieder zurück. Megalon fluchte, dass Grim nicht würdig sei, diesen Reif zu tragen. Als wir zurück ins Tal kamen, spürten wir schon, dass etwas nicht stimmen konnte. Schwefelgestank brachte Aridhel und Ancoron zum Würgen und ungewöhnliche Kälte jagte uns einen Schauer über den Rücken. Und bald erfuhren wir auch, was geschehen war. Während wir in der Höhle waren, wurde die riesige Blutulme zerstört! Sie schien richtig gesprengt worden zu sein, überall lag niederhöllischer Schleim und Asche herum. Nur mehr der gewaltige glühende Stumpf zeugte noch davon, was hier einst für ein mächtiger Baum gestanden hatte. Doch dies war noch nicht alles – denn der Stumpf, den wir vorfanden, war aus echtem Holz! Plötzlich ließ uns ein Wimmern aufhorchen. Wir erkannten einen Felsdschinn, der langsam auf uns zutrottete, in seinen Armen lag ein zierliches Wesen. Grim nahm es ihm ab. Während wir uns um ihn scharten, erzählte das Wesen von einem wunderschönen Menschen, der gekommen war. Doch ihm folgten elementeschändende Dämonen. Sein Ziel war der Baum, mit einem Zauber hauchte er ihm das vor langer Zeit genommene Leben wieder ein. Doch dann befahl er den Stamm abzuschlagen und davonzutragen. Das Element Erz verteidigte vergeblich die Blutulme. Fast alle starben, doch das Wesen wurde von diesem Dschinn hier gerettet.

Megalon herrschte uns an, wir müssten nun gehen, um im Kloster das Ritual aufzuhalten. Denn wenn es zu Ende geführt würde, käme unfassbarer Schrecken über die Elemente. Er selbst gab sich beleidigt, da wir seine Hilfe abgelehnt hatten, sprich weil er den Halsreif nicht bekommen hatte. Megalon bestand darauf hier zu bleiben und das Tal zu verteidigen. Dann versuchte er noch ein letztes Mal Grim dazu zu überreden den Halsreif wieder herzugeben. Als dieser es - jedoch nicht ohne zu zögern - ablehnte, rief der Druide ihm noch warnend zu, dass Erkenntnis oft aus Schmerz geboren würde. Ich weiß nicht, was er damit sagen will, aber ich habe bei den Zwölfen nicht die Zeit um darüber nachzugrübeln. Es gilt Dere zu beschützen, wohl vor einem der größten Übel, das unsere Welt je heimgesucht hat.