Auf in den Krieg
Inhaltsverzeichnis
- 1 Eintrag vom 1. Rondra 1020 BF
- 2 Eintrag vom 2. Rondra 1020 BF
- 3 Eintrag vom 3. Rondra 1020 BF
- 4 Eintrag vom 5. Rondra 1020 BF
- 5 Eintrag vom 6. Rondra 1020 BF
- 6 Eintrag vom 10. Rondra 1020 BF
- 7 Eintrag vom 12. Rondra 1020 BF
- 8 Eintrag vom 16. Rondra 1020 BF
- 9 Eintrag vom 16. Rondra 1020 BF
- 10 Eintrag vom 20. Rondra 1020 BF
- 11 Eintrag vom 22. Rondra 1020 BF
- 12 Eintrag vom 27. Rondra 1020 BF
- 13 Eintrag vom 29. Rondra 1020 BF
- 14 Eintrag vom 30. Rondra 1020 BF
- 15 Eintrag vom 30. Rondra 1020 BF
- 16 Eintrag vom 1. Efferd 1020 BF
Eintrag vom 1. Rondra 1020 BF
Aridhel brachte heute Vormittag die erlösende Nachricht, wir dürfen die Stadt verlassen! Jedoch gilt die Aufhebung der Ausgangssperre noch nicht für die Rondra-Kirche, Markgräfin Gwidûhenna wird darüber noch sinnieren, ob sie dies gestatten soll.
Sofort begab ich mich in die Akademie Schwert und Stab zu Beilunk, um die Nachricht an seine Spektabilität weiter zu leiten. Collega Foslarin intendiert sogar, ein Halbbanner inklusive Ausrüstung mit uns mitzuschicken. Doch auch hier muss für dieses Vorhaben noch der Markgräfin das Einverständnis dafür abgerungen werden. Spektabilität Foslarin hat mir übrigens drei Orakelsprüche von Fasar überreicht. Er hatte schon gehört, dass wir nach ihnen suchen und überlässt uns freundlicherweise seine. Sie lauten folgendermaßen: Leudalia möchte auf jeden Fall noch bis zum 5. Rondra hier in der Stadt bleiben und Aridhel wird mit seinen Überredungskünsten noch die Markgräfin überzeugen müssen. Denn wir benötigen ein Heer für den Kampf in Eslamsbrück, sonst ist die Stadt verloren! Torben, Grim und ich werden auf jeden Fall bereits morgen Richtung Warunk aufbrechen, Leudalia und Aridhel werden uns so bald wie möglich mit dem Heer folgen. Zu bedenken gilt auch, dass dieses etwa zehn Tage bis nach Eslamsbrück benötigt, ich vergesse einfach immer, wie träge eine Armee ist. Aridhel hat am Abend noch mit seinem iama den Sternenhimmel mit dem Sorgenlied der Elfen erfüllt. Es galt seiner Joela, die aber derzeit nicht in Gefahr zu schweben scheint. Vielmehr ist sie rastlos, hatte Erfolge, aber auch Rückschläge. Ich hoffe, wir hören von unserer Freundin bald. Aber wer weiß, was der Graue unter den Zwölfen mit ihr für Pläne hat. |
Eintrag vom 2. Rondra 1020 BF
Unsere Reise verlief den Umständen entsprechend ruhig. Auf den Straßen sind vor allem Flüchtlingstrupps unterwegs, kaum Händerinnen oder Krämer, aber auch keine Spähtrupps. Die Angst der Menschen ist spürbar, fast greifbar. Auch uns erfasste sie, und so wurde während dem Ritt kaum zwischen uns ein Wort gewechselt. Torben trieb sein Pferd in zügigem Tempo gen Norden, kaum wittert er den Kampf, hält ihn nichts mehr zurück. In Beilunk war er kaum auszuhalten, er war kurz davor, aus der Stadt aufzubrechen, aus Angst, er könne den Krieg verpassen. Mein Freund, du wirst ihn in all seiner Grausamkeit noch früh genug erleben! |
Eintrag vom 3. Rondra 1020 BF
Der Tag verlief mehr oder minder ereignislos. Warunk wird kein Heer nach Eslamsbrück entsenden, es wird hier benötigt, so heißt es. Ja, aber wenn der Feind an Eslamsbrück vorbei ist, ist ein großer Teil Tobriens verloren! Wie kurzsichtig die Leute doch sind! Doch in der Not ist sich selbst der Mensch am nächsten.
Ich habe mittels eines Oculus Astralis die Kraftlinien hier überprüft, sie scheinen mir nicht verändert zu sein, was mich beruhigt. Wir haben aus Eslamsbrück kommende Flüchtlinge befragt, man munkelt, der Feind rückt Stunde um Stunde näher und bewegt sich auf die Stadt zu. Dann soll er, wir werden ihn gebührend dort empfangen! |
Eintrag vom 5. Rondra 1020 BF
Die Sterne standen für heute sehr günstig, ich habe die Gelegenheit genutzt, um für Grim und Torben ein temporäres Artefakt mit einem Axxeleratus herstellen. Möge dies meine Gefährten in der bevorstehenden Schlacht beschützen! |
Eintrag vom 6. Rondra 1020 BF
Endlich in Eslamsbrück, noch ist vom Feind nichts zu sehen. Die Stadt macht sich für den bevorstehenden Angriff bereit, fest entschlossen, Borbarads verderbte Horden zurück zu schlagen. Wir haben uns sofort nach unserer Ankunft bei Ludeger von Eslamsbrück, dem Baron und Truchess der Stadt gemeldet. Ebenfalls anwesend war Stadtvogt Eberhelm von Darbonia Schnattermoor. Die beiden Männer schienen etwas enttäuscht, sie hatten sich verständlicherweise mehr Unterstützung vor allem von Beilunk gewünscht. Des Feindes Armee ist unterwegs, ihr Eintreffen wird in etwa drei Wochen erwartet, der Tag der Schlacht wird noch vor Ablauf des Rondramondes erwartet.
Bis jetzt können wir Borbarads Heer nicht mehr als eine Landwehr entgegensetzen, doch hat Walpurga von Weiden in Wehrheim eine Armee gesammelt, die in zehn Tagen eintreffen wird. Wallmir von Styringen, der Meister des Bundes, entsandte einen Boten, der gestern eingetroffen ist und dies berichtete. Er wird weiter nach Beilunk ziehen, um dem Schwert der Schwerter Bericht zu erstatten. Der Gemahl von Walpurga, der Edle Dietrad von Ehrenstein, wird das Heer persönlich nach Eslamsbrück führen. Sein Bruder Bernfried, Herzog von Tobrien, ist nicht in der Lage, Unterstützung zu entsenden, er benötigt jeden Mann und jede Frau in der Hauptstadt. |
Eintrag vom 10. Rondra 1020 BF
Aridhel war erfolgreich bei Markgräfin Gwidûhenna! Er und Leudalia haben uns die freudige Nachricht geschickt, in der er uns eröffnete, dass etwa dreißig Geweihte und noch einmal so viele Arkane mit ihnen nach Eslamsbrück kommen werden! Ayla von Schattengrund wird gerüchteweise jedoch in Beilunk bleiben, hingegen Saldor Foslarin wird dem Zug beiwohnen. Wie man hört, soll Dietrad ein Heer, welches etwa zwei Drittel einer Legion entspricht, anführen.
Ein Herold traf heute auch ein, er berichtete, dass der Löwenrat sich in Beilunk traf. Nur zwei der sieben Meister des Bundes - Brin von Rhodenstein und Arabel von Arivor -, sowie drei der sieben Roten Räte - Hauka Wölfintochter, Ucurian von Quellensprung und Rondred von Salzsteige - konnten dem Rat beiwohnen. Dem Rest war es unmöglich zu kommen, denn wichtige Aufgaben verlangten oberste Priorität. Ayla betraute die Anwesenden mit Aufträgen, so wurde Rondred von Salzsteige geheißen, die Schätze in den Tempeln von Tobrien zu bergen und in Sicherheit zu bringen. Arabel von Arivor hingegen soll in Gareth die Praios-Geweihten unterstützen und Hauka Wölfintochter wurde mit Brin von Rhodenstein nach Bjaldorn zum Weißen Mann gesandt. Endlich, denn dort im Norden weicht der Winter nicht und mir scheint, dass dies nicht zufällig genau jetzt geschieht. |
Eintrag vom 12. Rondra 1020 BF
Das Warten hier ist unerträglich, auch ich verspüre den Wunsch, endlich die Horden des Dämonenmeisters in ihre Schranken zu weisen und bin auch schon begierig auf die Schlacht. Torben trainiert mit eiserner Hand die Landwehr, ich hingegen habe begonnen, erste Heiltränke anzusetzen. Grim und ich sind dafür zu einer Quelle gewandert, um dort reinstes Wasser zu sammeln, ich war nicht in der Lage, genug Morgentau einzufangen. Mein Geliebter hat mir dazu auch Alraunen, Wirselkraut und Eidechsen besorgt. Ich habe elf Tränke, die nun ruhen, um die Kraft zu sammeln, die uns im Kampf helfen soll. |
Eintrag vom 16. Rondra 1020 BF
Endlich – wir sind vollständig! Die heiß erwarteten Heere sind eingetroffen! Heerführerin Walpurga von Weiden und ihr Gemahl, sowie Saldor Foslarin mit Aridhel und Leudalia. Fast ein Banner Geweihte, knapp ein Banner Arkane, dazu noch insgesamt fast zwanzig Banner und Schwadrone! Alles in allem mögen es etwa 800 Leute sein, die Seite an Seite sich des Bethaniers Horden stellen werden! Welch Jubel unter den Menschen hier ausbrach, als die hohen Herrschaften in die Stadt einzogen! Auch wir, die Gezeichneten, wurden als Helden und Heldinnen noch einmal gefeiert.
Draußen östlich vor den Toren der Stadt, die bereits heillos überfüllt ist, wird das Lager des Heeres errichtet. Der Regen, der ungewöhnlich lang bereits anhält, erschwert es etwas, doch der derzeitigen Freude tut dies keinen Abbruch. Leudalia erzählte, dass Markgräfin Gwidûhenna sich nur unter größten Mühen bereit erklärt hat, die je dreißig Arkanen und Geweihte gehen zu lassen. Weiters hat meine Gefährtin uns noch einmal vom Löwenrat berichtet, viele waren nicht dabei. Allerdings wissen wir jetzt Genaueres, was es mit der Reise von Hauka Wölfintochter und Brin von Rhodenstein nach Bjaldorn auf sich hat. Das Schwert der Schwerter hatte eine Vision, in der sie zum Weißen Mann flog, doch wurde sie beim Rückflug von einer schwarzen Harpyie verfolgt – ein Zeichen für Borbarad? Als Ayla von Schattengrund erwachte, hielt sie eine weiße Schwanenfeder in den Händen. Sie wertete dies als Zeichen, dass sie mit dem höchsten Geweihte des Firun in Kontakt treten sollte. Wir haben nun in Kürze eine Lagebesprechung mit Heerführerin Walpurga und dem restlichen Stab. Ich bin gespannt, wer noch alles anwesend sein wird! |
Eintrag vom 16. Rondra 1020 BF
Eine anstrengende Diskussion liegt hinter uns, viele Personen haben unterschiedliche Meinungen, immerhin konnten wir nach einigen Stunden einen Konsens finden.
In der Festung des Truchsess Ludeger von Eslamsbrück trafen schon bald Walpurga von Weiden mit ihrem Gemahl Dietrad, Wallmir von Styringen, Saldor Foslarin, Adomar von Ruthor, Vogt Eberhelm von Darbonia-Schnattermoor und unser Freund Arve vom Arvepass ein, um nur die Wichtigsten zu nennen. Nach einer Begrüßung durch die Heerführerin, erläuterte der Truchsess die Lage. Spähtrupps berichten von etwa 500 feindlichen Personen, die sich auf die Stadt zubewegen. Doch viele von den von uns Ausgesandten kehren gar nicht von ihren Missionen zurück, so haben wir nicht allzu viel Informationen. Nach etwa eineinhalb Stunden Informationsaustausch ging die Diskussion über die Vorbereitungen für die Schlacht los. Hauptthema war natürlich die strategisch so wichtige Brücke über die Tobimora. Wenn der Regen so weiter geht, droht eine Überschwemmung, Truchsess Ludeger will sich daher in die Stadt zurück ziehen. Auch eine Zerstörung der Brücke stand zur Debatte, doch Heerführerin Walpurga stellte klar, dass dies nicht der Wille des Kaiserhauses sei, die Brücke muss gehalten werden. Immerhin konnten wir uns auf eine offene Feldschlacht einigen, mit unserer starken Reiterei, dem Schwadron Donnerorden und den zwei Schwadronen Mendener leichte Reiterei ist dies für uns vorteilhaft. Würden wir uns außerdem in die Stadt zurück ziehen, wäre die Brücke in Gefahr und das will kaum wer riskieren. Im Bergland der Umgebung können wir uns allerdings auch nicht verschanzen, da es uns passieren könnte, dass der Feind uns umgeht. Gut möglich aber, dass Borbarads Truppen dort Kriegsmaschinerie aufstellt, wir müssen diese Gebiete auf jeden Fall im Auge behalten. Als Kampfplatz wurde der Ort oberhalb der Brücke gewählt, da wir dort am sichersten sein sollten. Gegen Schluss schwor uns Walpurga darauf ein, die Truppen auf einen harten Kampf vorzubereiten, wir Gezeichneten sollen die Moral des Heeres stärken. Bei Rondra und Hesinde, den Herrinnen des Kampfes und der Taktik, das werden wir! |
Eintrag vom 20. Rondra 1020 BF
Die Vorbereitungen für die Schlacht sind intensiv im Gange, die Leute werden trainiert, Torben und Leudalia üben die Schlacht am Pferd. Ich hingegen versuche, die Menschen auf die möglichen Begegnungen mit Dämonen vorzubereiten. Ein schwieriges Unterfangen, kann sich ein einfaches Bäuerchen doch keinen Zant in Aktion vorstellen. Ich jage ihnen mit meinen vielleicht manchmal etwas zu anschaulichen Schilderungen mehr Angst ein, als sie zu lehren. Aber was soll ich tun, diese niederhöllischen Kreaturen werden auf dem Schlachtfeld einschreiten, dessen bin ich mir sicher. Und besser, sie wissen vorher welch Schrecken sie erwartet, als dass sie beim ersten Anblick einer heptasphärischen Kreatur die Flucht ergreifen.
Meine nun fertig gestellten Heiltränke habe ich heute auf ihre Qualität geprüft – eine weise Entscheidung, wie sich heraus stellte! Tatsächlich sind mir zwei der elf Tränke sind völlig unbrauchbar und ähneln in ihren Eigenschaften mehr einem Gift. Wie konnte mir nur so etwas passieren? Die Tobimora quillt bereits, wie befürchtet, über, der viele Dauerregen zermürbt die Menschen. Doch nicht nur der Regen, auch der Fluss trägt sein Schäufelchen dazu bei. Die Tobimora ist blutrot gefärbt vom Lehm, den sie aus dem Gebirge schwemmt. Man munkelt schon hinter vorgehaltener Hand, dass dies das vergossene Blut der bisher Gefallenen sei, dass es nicht mehr lange dauert, bis ihre geschundenen Leichen angeschwemmt werden. Die Moral hier sinkt und Aridhel hat alle Hände voll zu tun, die Menschen zu ermutigen. |
Eintrag vom 22. Rondra 1020 BF
Ein Spähtrupp hat Interessantes zu wissen berichtet, es ist der erste, der dem Feind so nah gekommen und auch wieder zurück gekehrt ist. Sofort wurde eine Besprechung einberufen, bei der die Details bekannt gegeben worden sind.
So ist wieder Lutisana von Perricum, die Vogelfreie, die Befehlshaberin über die feindlichen Truppen. Ihr zur Seite stehen Ingolf Notmarker, der Magier Murak di Zeforika, der Answinist Gero von Hartheide, Stian Zornbrecht aus Al'Anfa und Perdido Dorkstein (drei Mal verflucht, dass wir ihn damals nicht aufgehalten haben). Die Truppen bestehen zumindest aus einem Schwadron schwerer Reiterei, der doppelten Zahl an leichter Reiterei, zwei bis drei Bannern maraskanischer SöldnerInnen, einem Banner Mendener Landwehr, sowie mehreren Geschütze und dazu zwei Banner Leute. Arkane wurden natürlich auch gesichtet, Dämonen jedoch nicht. Die Zahl der Untoten schwankt je nach Erzählung zwischen einem Dutzend und zweihundert. Alles in allem konnten wir herausfiltern, dass unserem Heer etwa fünfhundert Lebende und vermutlich fünfzig Tote gegenüber stehen. Ein Trupp gestern berichtete bereits von schwebende Rotzen, die von der Späherin heute als „Geschütze, die von grauen Klumpen getragen werden“ beschrieben wurden. Wir vermuten, dass Borbarad Dharai als Lastdämonen einsetzt. So wie es aussieht, findet die Schlacht wirklich Ende Rondra statt. Wir rüsten uns, wie es der Feind wohl auch tut. In den letzten Tagen habe ich auch meinen Ring, welchen ich von Dschelef ibn Jassafer erhalten habe, aufgeladen. Ein temporäres Artefakt für Grim konnte ich auch erfolgreich herstellen, ein Gürtel, der ihm in der Not mit einem Armatrutz schützt. Seine und Torbens Rüstung habe ich noch zusätzlich mit der Glyphe des Erzes versehen, damit sie noch robuster werden. Mehr fällt mir nicht mehr ein, das ich noch tun könnte. Wir haben Heiltränke und Artefakte, die uns im Kampf beschützen sollen, ich hoffe, es ist genug. |
Eintrag vom 27. Rondra 1020 BF
Aridhel und Grim sind von einer Kundschaftermission zurückgekehrt, zu der sie gestern aufgebrochen waren. Wie besorgt war ich, als ich meinen Gemahl mit einer schweren Wunde im Rücken sich in die Stadt schleppen sah. Meine beiden Gefährten wurden von einer Horde Karungai überfallen, diese Diener Lolgramoths umschwirren und verwirren einen körperlich, sind natürlich schnell, jedoch sonst schwach. Gleichzeitig erfolgte ein profaner Angriff mit Pfeilen, einer davon hat Grim bös erwischt. Aridhel und er konnten sich Phex sei Dank aber losreißen und sich zurück hierher durchschlagen. Das Heer wird in zwei Tagen da sein, die Schlacht ist nah. Morgen Abend wird es eine Messe zu Ehren Rondras geben, auf dass sie uns im Kampfe beisteht! |
Eintrag vom 29. Rondra 1020 BF
Es ist so weit, der Tag der Schlacht ist gekommen, der Feind wartet hinter den Hügeln und bringt langsam seine Truppen in Position. Aber auch wir beziehen Stellung, in der Mitte der Donnerorden mit den Rondra-Geweihten, rechts hinten das Sturmbanner am Flussufer, links zur Verteidigung die leichte Reiterei, dahinter bildet die Landwehr mit den Söldnertrupps einen Block. Durchmischt wird dieser Bereich von Geweihten, die die Moral stärken sollen und die Menschen anleiten und durch den Kampf führen. Wir Arkane werden uns in Fünfergruppen hinter die Reiterei stellen, und von dort im Unitatio gezielte Angriffe durchführen.
Walpurga rief uns zu Mittag, kurz bevor die feindlichen Heere in Sichtweite waren. Alles ist sumpfig und matschig, der Regen hat uns zugesetzt und wird den Kampf erschweren. Einige Zeit später schritt unsere Heerführerin mit uns und dem Stab nach vorn zu den Truppen und hielt eine flammende Rede, die den Mut in den Herzen unseres Mitstreiter und Mitstreiterinnen entfachte. „Der Feind bestimmt den Kampfbeginn, aber wir werden es sein, die das Ende der Schlacht bestimmen!“ rief sie mit ihrer rauen Stimme, in der man ihren Vater zu hören glaubte, und hunderte Klingen schlugen unter lauten Jubelrufen aufeinander. Wallmir von Styringen sprach ein rituelles Gebet, er preiste die Waffen, seine Göttin Rondra, auf dass sie unsere Waffen segne. Ein Donnergrollen ließ uns erschaudern und wir spürten, Alverans Leuin war mit uns und erfüllte uns mit Zuversicht. Doch der Feind versucht nun mit aller Gewalt unsere Entschlossenheit zu brechen. Denn vor etwa einer Stunde ließen diese schändlichen Frevler und Frevlerinnen Leichenteile auf unser Heer herabprasseln. Nur mit Mühe ist keine Panik ausgebrochen, aber die Moral ist wieder gesunken. Aridhel richtete sich auf und hielt eine Rede mit allen Künsten seines Zeichens, um so die Menschen wieder zu ermutigen. So warten wir jetzt, hin und her gerissen zwischen Kampfgeist und Grauen. Der Regen lässt nach, er wäscht noch das letzte Blut weg und schwemmt es in die Tobimora, die blutige Tobimora. Und wie die Menschen schon gemutmaßt haben, bald wird sie auch die Leichen der bevorstehenden Schlacht weg spülen. |
Eintrag vom 30. Rondra 1020 BF
Ich kann es nicht glauben, die Schlacht ist verloren. Dabei wähnten wir uns so im Vorteil… aber wir dürfen niemals mehr den Bethanier und seine Schergen unterschätzen! Mit Mühe konnten wir uns über die Brücke retten und uns mit einigen restlichen Überlebenden sammeln.
Viele sind gefallen, so viele. Walpurga von Weiden ist tot, durchbohrt von den Speeren zweier Skelette, die die feige Dämonenbuhle Lutisana von Perricum vor ihrer Neiderlage im Zweikampf gegen die wackere Thronfolgerin von Weiden hetzte. Aber auch Walpurgas Gatte Dietrad kehrte ein in Borons Hallen, niedergestreckt im ehrenhaften Kampf gegen den verfluchten Notmarker. Immerhin wurde er von Torben gerächt, der den Paktierer töten konnte. Der tapfere Dietrad, der mit der Laute und seiner Stimme besser umzugehen vermochte, als mit dem Schwert, ließ es sich dennoch nicht nehmen, für sein Tobrien zu kämpfen und zu sterben. Kurz nach dem Beschuss mit den Leichenteilen lösten sich vier Reiter und Reiterinnen, bald folgten ihnen weitere drei. Heerführerin Walpurga, ihr Mann und Wallmir von Styringen näherten sich wie auch der Feind unter dem regenbogenen Zeichen der Tsaflagge. Später wurde uns von Leudalia und Torben, die die unsrigen begleiteten, dass Lutisana - flankiert von Dorkstein und Notmarker - unsere sofortige Unterwerfung forderte. Natürlich weigerte sich Walpurga und so war dieses Treffen auch schon wieder vorüber. Dann plötzlich – es brach Panik aus! Im vorderen Bereich unseres Heeres tauchten drei Grakvalothim auf! Torben und Leudalia, die sich bei der leichten Reiterei eingeordnet hatten, stürmten hin, Torben streckte einen mit dem Schwert nieder, Leudalia schickte ihn mit Hilfe Rondras in die Niederhöllen zurück. Noch nicht hatten wir uns von dem Schrecken erholt, als eine Horde von sechs Karakilim über uns herein brach. Sechs Reiter und Reiterinnen befehligten die niederhöllischen Kreaturen, die begannen, über uns Angriffe mit Sordulsäpfeln niederprasseln zu lassen. Ich und Grim befanden uns mit Aridhel bei den Soldtrupps, in deren Nähe auch die Arkanen unter Saldor Foslarin Stellung bezogen hatten. Unser Elf und Grim begannen, die Menschen auf den Dämonen mit Pfeilen zu beschießen – mit Erfolg. Einer stürzte ab, doch diese Aktion zog eine blutige Konsequenz nach sich. Ohne einen Reiter oder eine Reiterin werden die niederhöllischen Schlangen unberechenbar und so begann der führungslose Dämon in unseren Reihen zu wüten. Immer wieder schnappte er sich Leute, um sie aus schwindelerregender Höhe wieder fallen zu lassen. Das Dunkel umfing uns schon, als Saldor Foslarin seinen Leuten befahl, mit einem unglaublich starken Flim Flam das Schlachtfeld zu erhellen. Ich sah mich um, in der Ferne erkannte ich, dass die Reiterei mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Wie ich später erfuhr, prallten sie mit der feindlichen Reiterei aufeinander, doch wurden sie zusätzlich noch von Karungai umschwirrt und auch von Difarim bedrängt. Doch hatte ich nicht lange Zeit, darüber nachzudenken, denn die Schwere Reiterei des Feindes wich zurück und bewegte sich nun auf unser Fußvolk zu. Dämonen lösten sich, Difarim und Karungai, aber sie waren nicht die einzigen. Denn plötzlich sah ich mehrere Schatten, die ich als Bha'Levek im erkannte. Sie fuhren in die Menschen ein, beherrschten sie und brachten sie dazu, ihre eigenen Leute anzugreifen! Ich sah sie auch in eine Kampfmagierin einfahren, die dann mit einem Ignifaxius ihrer Collega das Gesicht verbrannte. Doch jene konnte mit letzter Kraft noch ihre ehemalige Mitstreiterin mit einem Ignifaxius ihrerseits töten, woraufhin beide zusammen brachen. Ich musste schnell handeln, der Schatten löste sich aus der Toten und drohte, sich sein nächstes Opfer zu suchen. Ein schneller mächtiger Fulminictus, den ich – geschützt durch einen Gardianum, den ich aus meinem Stab löste - im Unitatio mit einigen Collegae sprach, ließ den Bha'Levek zerspringen. Nach kurzer Zeit verloren wir durch diese Dämonen etwa die Hälfte unserer arkanen Mitstreiter und Mitstreiterinnen. Ich schließe für heute, die Müdigkeit überkommt mich. Doch weiß ich nie, ob mir der Schlaf die so dringend benötigte Ruhe zukommen lässt, oder mir doch nur wieder grausame Albträume schickt. |
Eintrag vom 30. Rondra 1020 BF
Albträume plagen mich wie befürchtet, da ich nicht schlafen kann, kann ich genauso gut meinen Bericht fortsetzen.
Als ob der Angriff der Bha'Levekim nicht genug gewesen wäre, kamen die drei nicht reiterlosen Karakil zurück und trieben ihr grausames Spiel mit unseren Leuten. Ich hörte Foslarin die verbliebenen Magi und Magae sammeln und lief zu ihm. Im Unitatio konnten wir einen der geflügelten Dämonenschlangen mit einer Feuerlanze vom Himmel holen. Ein anderer Karakil schnappte sich einen unsere Unteroffiziere und zog ihn mit sich in den Limbus, ein anderer wütete weiter ohne seine Reiterin. Letzterer ließ über mir einen seiner Haut verätzenden Sordulsäpfel fallen, Schmerz breitete sich aus, dank meiner Rüstung war ich aber nicht allzu schwer verletzt. Doch das änderte sich, als der Feind begann, Steinsplitter mit einem Katapult in unsere Mitte zu werfen. Eine der Ladungen explodierte in meiner unmittelbaren Nähe und meine Brust war übersät von mehreren Splittern, die sich tief in meinen Körper bohrten. Intuitiv begann ich einen schnellen Balsam auf mich zu sprechen, doch die Schmerzen durchzuckten mich so stark, dass mir dieses schwierige Unterfangen misslang. In einem zweiten Anlauf, in dem ich mir mehr Zeit nahm, konnte ich zumindest einen Teil meiner Wunden schließen. Zusammen mit meinen Collegae schlug ich mich in dem Kampfgewühl Richtung Reiterei durch, während Grim noch bei dem Soldtrupp kämpfte. Ich konnte sehen, wie die erste Reiterei des Feindes bei einem Sturmangriff von einem anderen arkanen Einsatztrupp mit Plumbumbari zu Fall gebracht wurde und die zweite Reihe der Reiterei auf die erste krachte. Danach konnten unsere Berittenen, unter denen sich Leudalia und Torben befanden, ihrerseits einen Angriff erfolgreich durchführen und den Feind etwas zurückschlagen. Ich sah Aridhel hinter mir auftauchen, als ich plötzlich etwas spürte, eine unbändige Macht, die hinter einem der Hügel lauerte. Spektabilität Foslarin und seine Leute machten sich mit mir bereit, dem Schrecken entgegen zu treten. Langsam kroch hinter einem Hügel ein Heer auf uns zu, zweihundert Untote mochten es wohl sein. Doch waren dies nur die Vorboten dessen, was noch kommen sollte. Meine astrale Macht war fast erschöpft, als mir Saldor Foslarin einen Astraltrank reichte, den ich später noch gut brauchen konnte. Da brach auch schon die nächste Angriffswelle über uns herein. Wieder hagelte es Splittergeschosse, eines davon wieder direkt neben mir. Mein Arm war durchbohrt und blutete stark. Mit der anderen Hand zog ich die Splitter heraus und aktivierte mein Balsam-Amulett, damit ich wieder etwas zu Kräften kam. Dank meiner Rüstung taten mir die restlichen Geschoße kein Leid mehr an. Das Heer der Untoten schlug unsere Landwehr endgültig in die Flucht, die Furcht breitete sich in unseren Reihen aus, selbst Aridhel konnte mit seinen Mutzusprüchen, die wir im Geist vernahmen, nicht viel daran ändern. Ich spürte das Böse kommen, es war schon nah. Mit zitternden Händen trank ich den Astraltrank, nicht wissend, was uns noch drohte, nur dass es sich mittlerweile auf den Weg gemacht hatte. Ein Schatten fiel über das Schlachtfeld, für einen kurzen Moment hielten Freund und Feind den Atem an, die Zeit verlangsamte sich, das Dunkel kroch bis in unsere Adern. Zerfetzte Flügel, vermodertes triefendes Fleisch, blanke Knochen, leere Augenhöhlen – dies war Rhazzazor, treuer Diener Borbarads durch die Jahrtausende. Ein markerschütternder Schrei jagte uns einen Schauer über den Rücken, als der untote Drache über dem Schlachtfeld seinen fatalen Kreis zog. Ich erwartete einen Feuerschwall, doch Rhazzazor flog nur über uns hinweg, eine Wolke der Verwesung hinterlassend. Da verschwand er auch schon wieder, die kurze Verwunderung darüber, warum er keinen Angriff durchführte, währte nur kurz. Denn ein paar Herzschläge später erhoben sich die Toten, die Gefallenen der Schlacht, während die noch kämpfenden Untoten von einer neuen Kraft erfüllt wurden. Die bloße Anwesenheit des Dieners Thargunitoths hatte dieses Werk vollbracht, so schien es. Um uns herum brach das schiere Chaos aus, ich hörte unsere Heerführerin Walpurga zum Rückzug rufen. Die Schlacht war verloren. Aridhel wiederholte ihre Worte, damit es auch alle im Geiste hören konnten. Die geplante Flucht hinter die schützenden Mauern der Stadt gelang uns nicht mehr, die Landwehr floh in heilloser Panik zur Brücke und musste sich gegen Untote zur Wehr setzen, die sie vorher noch an ihrer Seite kämpfen sahen. Am Brückenkopf stand schon Walpurga und sicherte mit ihren Leuten den Rückzug. Verzweifelt suchten Aridhel und ich im Gewühl der Leute nach Grim, doch wir wurden von der Meute mitgerissen. Kurz vor der Brücke mussten wir mitansehen, wie ein riesiger vier Schritt großer Krakenmolch mit seinen acht Tentakeln die Flüchtenden in die blutigen Wasser der Tobimora fegte. Aridhel sprach in der Eile einen Wasserlauf auf sich und Torben, der gerade herbeigeeilt war. Ich stärkte die Kraft des dritten Gezeichneten mit einem Attributo, der in meinem Stab eingespeichert war. Er und der Elf konnten mit einigen gezielten Schlägen das Wesen zur Flucht zwingen, sodass der Weg zum rettenden Ufer frei war. Der Morgen graut, ich muss unsere Abreise vorbereiten. Adomar von Ruthor bricht auch auf. |
Eintrag vom 1. Efferd 1020 BF
Meine Mitreisenden sind alle schweigsam und auch ich verspüre keinen großen Drang mich den anderen mitzuteilen. Zu tief sitzt der Schrecken der verlorenen Schlacht
Ich hatte Saldor Foslarin aus den Augen verloren und irgendwie geschah es, dass die tapferen verbliebenen elf Kampfmagier und –magierinnen aus Beilunk nun plötzlich auf mich sahen und mich fragten, was wir tun sollten. Sie sahen in mir eine Anführerin und so handelte ich. Im Unitatio sprachen wir einen gewaltigen Ignisphaero und jagten ihn in die Mitte der herannahenden feindlichen Truppen. Inzwischen wurde Walpurga von der schweren Reiterei abgedrängt, mit einem letzten Ignisphaero versuchten wir ihr noch zu helfen, doch ohne Erfolg. Es folgte der fatale Kampf gegen Lutisana von Perricum, aus dem unsere Heerführerin nicht mehr zurückkehrte. Doch sahen wir dies nicht mehr, denn der Himmel ober uns riss auf, heraus trat ein Karakil mit dem Reiter Xarfaidon Giovarez und ließ eine weitere Salve Feuerkugeln auf uns abwerfen. Als diese das Geländer der Brücke, die sprengten, verschwand der verfluchte Magier mit seinem Dämon im Limbus. Wir liefen um unser nacktes Leben, am anderen Ufer der Tobimora angekommen, atmeten wir erst einmal durch. Der Feind setzte uns nicht nach und so rannte ich das Ufer entlang, immer verzweifelt nach Grim suchend. Endlich sah ich seinen leblosen Körper halb im blutigen Wasser liegen. Torben half mir, ihn hoch zu ziehen und zu den anderen zu bringen. Er war im Tumult ins Wasser gestoßen worden und wäre um ein Haar ertrunken. Wir zogen uns mit Adomar von Ruthor und den Überlebenden in ein nahegelegenes Wäldchen zurück, um uns fürs erste auszuruhen. Grim wurde von Aridhel versorgt, er war außer Gefahr. Bei den folgenden Besprechungen erzählten Leudalia und Torben, wie Dietrad von Ehrenstein, Walpurga von Weiden und Arve vom Arvepass in den Kämpfen ihr Ende fanden. Sie waren Zeugen von deren tragischen Toden. Den restlichen Tag versuchten wir den Überlebenden so gut es ging zu helfen. So viele kamen zu mir und baten um magische Heilung, doch war meine astrale Kraft war völlig erschöpft, kein Funke mehr, mit dem ich ihnen hätte helfen können. So versorgten wir die Verletzten profan, soweit es in unserer Macht stand. Heiltränke hatten wir kaum noch, gerade eine eiserne Reserve für unsere nicht ungefährliche Reise nach Ysilia. Doch dann trat ein Collega aus Beilunk an mich heran, in seinen Armen trug er eine schwer verletzte Magierin. „Bitte helft ihr, sie bleibt sonst ihr Leben lang ein Krüppel oder stirbt vielleicht an einer Infektion!“ Ich beugte mich über die Frau und erblickte in ihr diejenige, die von ihrer von einem Bha'Levek besessenen Mitstreiterin mit einem Ignifaxius schwer verletzt worden war. Ihr Gesicht war völlig verbrannt, das Fleisch offen und blutig, kein Haar war mehr zu sehen, Augen und Nase nur schwer auszumachen, erkannt hatte ich die Magierin nur an ihrer Robe. Eine Träne ronn Collega Tribanus über die Wange, als er Wacht bei seiner Freundin hielt. Einige Zeit später kam die Verletzte wieder zu Bewusstsein. Mein Collega versuchte ihr Mut zu machen: „Thornia! Du musst durchhalten, hörst du! Du wirst wieder gesund!“ Ich drehte mich zu den beiden um und lauschte ihrem Gespräch. „Ich habe sie getötet… so lass auch mich zu Boron gehen. Meine Rache bekomme ich nicht mehr. Sehen tu ich nichts mehr, höre kaum etwas. Caleya war meine Geliebte und ich habe sie getötet. Ich habe kein Recht mehr zu leben und so will ich auch nicht leben. Ach, hätte ich nur Caleya mich töten lassen.“ Kaum verstand ich, was sie sagte, denn Lippen hatte sie keine mehr. Doch als ich dies hörte, kroch der Hass auf Borbarad in mir hoch und durchflutete mich mit Wärme. Wer auch immer diese Dämonen gerufen hatte, er oder sie hatte diese Frau, die verstümmelt vor mir lag, dazu gezwungen, ihre Geliebte zu töten. Hätte das nicht auch mir passieren können? Was, wenn der Dämon in Grim gefahren wäre und ich ihn hätte töten müssen, um mein Leben zu bewahren? Grauen befiel mich bei diesen Gedanken, als ich versuchte nachzuvollziehen, wie es dieser schwer verletzten Collega in diesem Moment gehen musste. Rachegefühle stiegen in mir hoch und getrieben von dem Hass auf den Bethanier beschloss ich, meinen letzten Heiltrank zu opfern, den ich eigentlich für Notfälle zurückhalten wollte. Für die Verletzte würde er nicht reichen, ihr Gesicht wieder herzustellen, aber ich würde es magisch können, wenn ich nur wieder bei Kräften wäre und so trank ich den heilenden Sud. Gestärkt vertiefte ich mich in die Meditation und benutzte meine Lebenskraft dazu, die astralen Ströme um mich herum aufzusaugen. Nach einer halben Stunde stand ich auf und trat an Collega Thornias Lager. Ich legte meine Hände über ihr Gesicht und sprach: „Sehen sollst du können, damit du den Feind aufspüren kannst. Riechen wirst du, wenn seine dämonischen Schergen aus dem Schatten kriechen. Und sprechen sollst du können, damit du ihm deinen Hass entgegen schleudern kannst, wenn du deine Rache bekommst!“ Mit all der Kraft, die ich noch sammeln konnte, ließ ich die astralen Ströme fließen, ließ ihre Augen wieder sehend werden, die Verletzungen an Mund und Nase zusammen wachsen. Mehr war mir nicht möglich, die Ohren waren zu arg verbrannt und zum Großteil abgefallen, hier war ich machtlos. Collega Thornia fiel nach dieser für ihren Körper anstrengenden Prozedur sofort in einen heilsamen Schlaf. Am nächsten Morgen ließ sie nach mir rufen. „Ihr hättet mich besser sterben lassen, mein Leben ist nicht mehr lebenswert. Ich habe meine Freundin ermordet.“ „Ihr kämpftet um Eure Überleben! Ihr hattet keine Wahl!“ fiel ich ihr ins Wort. „Doch, die hatte ich.“, erwiderte sie. „Aber ich war zu feig zu sterben. Wie auch immer, es ehrt mich, dass ihr für mich Eure Kraft eingesetzt habt. Habt Dank.“ Thornia wollt sich zum Gehen wenden, als ich sie aufhielt und ihr eindringlich sagte: „Vertraut auf die Zwölfe! Nehmt dies als zweite Chance und kämpft für das Gute! Wir werden gestärkt zurück schlagen! Noch ist nicht alles verloren.“ Ehe sie sich endgültig verabschiedete, blickte sie mich mit traurigen Augen an und sprach mit leiser Stimme: „Wir werden sehen.“ Ja, wir werden sehen. |