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Das Zepter der Echsen

Aus Avesfeuer
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Tagebuch Übersicht
Chronik Kapitel
PRA - RON 1005 Wieder daheim
RON - EFF 1005 Die Verwandtschaft in Havena
EFF 1005 In Honingen
EFF - TRA 1005 Von Honingen weiter
TRA 1005 Auf dem Schiff nach Albenhus
TRA 1005 Durch den Eisenwald
TRA 1005 In Albenhus
TRA 1005 Der Auftrag
TRA 1005 In Trackenborn
TRA - BOR 1005 Zurück nach Hause
BOR - PHE 1005 Weiterbilden auf der Akademie
PHE 1005 - PRA 1006 Die Arbeit bei Herrn Prem
PRA 1006 Arbeiten in Lowangen
RON 1006 Auf dem Weg von Lowangen über Teshkal nach Andergast
RON - EFF 1006 Die Prüfungen im Kampfseminar Andergast
EFF 1006 Auf der Akademie in Andergast
TRA 1006 Unterwegs nach Gratenfels
TRA 1006 Die Festtage in Gratenfels
TRA 1006 Die Verfolgungsjagd
BOR - TSA 1006 Aufenthalt in Gratenfels
TSA - PER 1006 Weitermarsch nach Neersand
PER 1006 Die ersten Tage in Neersand
PER 1006 Auf dem Walsach
PER 1006 Unterwegs im Überwals
ING 1006 Von Neersand nach Vallusa
ING 1006 Auf dem Weg nach Kurkum
PRA - RON 1006 Von Vallusa nach Greifenfurt
RON 1007 Von Greifenfurt zum Turm Rohezals
RON 1007 In der Borbaradianerabtei
HES - FIR 1007 Das Fest in Thorwal
FIR 1007 Die Wettfahrt beginnt
FIR - TSA 1007 Unterwegs in Eis und Schnee
TSA 1007 Auf dem Weg zum Himmelsturm
TSA - PHE 1007 Im Himmelsturm und auf der Flucht
PHE 1007 Kampf gegen die Zorganpocken
PHE - ING 1007 Der große Viehtrieb


ING 1015 Wiedersehen in Weiden
ING 1015 Auf dem Weg nach Dragenfeld
RAH 1015 In Dragenfeld und wieder retour
RAH 1015 - PRA 1016 Zurück in Baliho
PRA 1016 Über Trallop nach Punin
RON - EFF 1016 Nachforschungen in Punin
TRA 1016 Herzog Waldemars Auftrag
TRA 1016 Erste Nachforschungen
TRA - BOR 1016 Nachforschungen in Baliho
BOR 1016 Von Baliho nach Rhodenstein
BOR 1016 Auf der Suche nach dem Erzvampir
BOR - TSA 1016 Der Winter in Weiden
TSA 1016 - PRA 1017 Die Reisen im Frühling 1016 BF
PRA - RON 1017 Unterwegs nach Arras de Mott
RON 1017 Im Kloster Arras de Mott
RON 1017 Das Tal der Elemente
RON 1017 Kampf um Arras de Mott
RON - EFF 1017 Der Auftrag des Heliodans
EFF - TSA 1017 Der Winter in Lowangen
TSA - RAH 1017 Auf dem Weg nach Greyfensteyn und Balträa
RAH 1017 - EFF 1018 Das Orakel der Elenviner Auen
EFF - HES 1018 Unterwegs im Auftrag Aromboloschs
HES - FIR 1018 Auf Liscoms Spuren
TSA - ING 1018 Firunwärts nach Ferdok
ING - RAH 1018 Der Auftrag der Boron-Kirche
RAH 1018 - PRA 1019 Auf nach Maraskan
PRA 1019 In der grünen Hölle Maraskans
PRA 1019 Die Endurium-Mine
PRA - RON 1019 Das Zepter der Echsen
RON - EFF 1019 Der Sturm auf den Fürstenpalast
EFF 1019 Auf der Suche nach den Bannkomponenten
EFF - TRA 1019 Die Erben der Gräber
TRA 1019 Neue Feinde
TRA 1019 Die vielen Hände Bastrabuns
TRA - BOR 1019 Den Chimären auf der Spur
BOR 1019 Der Chimärenmeister und die Hexe
BOR 1019 Kurzes Durchatmen
BOR 1019 Vom Licht in den Schatten
BOR - HES 1019 Aufträge im Schatten
HES 1019 Schatten über Tobrien
HES - FIR 1019 Schatten im Dschungel
FIR 1019 Schatten in Altaïa
FIR - TSA 1019 Verloren im Zwielicht
TSA - ING 1019 Warten auf die Apokatastase
ING 1019 Vorboten des Sturms
ING - RAH 1019 Das Artefakt der Oger
RAH 1019 Unter dem Banner von Kurkum
RAH 1019 Belagerungszustand
NL 1019 - PRA 1020 Warten in Beilunk
RON 1020 Auf in den Krieg
EFF 1020 Im Land des Feindes
EFF - TRA 1020 Eine hinterhältige List
TRA - TSA 1020 Das Ende Ysilias
TSA - PHE 1020 Ein kalter Frühling
PHE - ING 1020 Zeit der ersten Bündnisse
ING 1020 Morde am Konvent

Eintrag vom 24. Praios 1019 BF

Heute Nacht hatten alle, bis auf Torben (ein Zeichen?) ein seltsames Erlebnis. Ein Geist erschien uns in unseren Träumen. Er winkte uns allen, bis auf Torben. Wir folgten ihm über die Brücke auf die Wiese am Dschungelrand. Dann sprach der Geist: „Folgt dem Tod, folgt den Spuren des Todes nach Süden und über den Amdeggyn-Pass und helft uns, unseren Tod zu rächen!“ Schließlich ließ er ein Stück Endurium auf den Boden fallen und mit den Worten „Dort, wo dies hier verweilt, wollen auch wir sein.“ verschwand er.

Am nächsten Morgen gingen wir zu jener Stelle und fanden tatsächlich einen Brocken Endurium. Aridhel hat ihn mitgenommen, wir denken, dass die Geister uns noch helfen könnten, sollten sie wirklich in diesem Stein sein.

Während Marijin, der seit den Erlebnissen hier ziemlich traumatisiert ist, zu den Uljaykim zurückgekehrt ist, folgen wir den Spuren des vierten Banners. Es ist nicht allzu schwer, denn so viele Menschen hinterlassen sogar im Dschungel gut lesbare Fährten. Das Endurium, das wir gefunden haben, haben wir mitgenommen. Heute Abend haben Aridhel und ich beschlossen unsere Waffen im Unitatio zu verzaubern. Aber nachdem wir eine von Torben und ein Rapier von Joela mit magischen Mustern durchdrungen hatten, brach der Zauber zusammen. Aridhel versuchte es ein zweites Mal, doch wieder ohne Erfolg. Ich bin dann gegangen. Meine Kraft ist zu wertvoll, als dass sie für seine Fehlversuche verschwendet wird.

Eintrag vom 25. Praios 1019 BF

Heute gelangten wir zu einer Schlucht über die normalerweise eine Hängebrücke führt. Doch jemand hat in weiser Voraussicht die Seile durchtrennt. Die Kluft vor uns war etwa sechzig Schritt tief, unter uns toste einer der Zuflüsse des Roab. Wir einigten uns darauf, dass ich hinüberfliege und Joela klettert, da sie die Geschickteste von uns allen ist. Meine Freundin entdeckte unten an den Ufern des Flusses aber zwei Leichen. Ich flog zu ihr, um diese zu untersuchen. Es stellte sich heraus, dass es zwei von der Drachengarde waren. Ihre zahlreichen Knochenbrüche zeugten davon, dass sie wohl von der Brücke gefallen sein mussten. Sie sind seit ein paar Monden tot, aber nur mehr ihre Skelette sind übrig. Wir sprachen ein kurzes Gebet und setzten dann unseren Weg fort.

Grim hat inzwischen ein Seil, das wir an die Hängebrücke angebunden hatten, mit einem Pfeil auf die andere Seite geschossen. Doch Joela und ich waren zu schwach um die Hängebrücke hochzuziehen. Aridhel flog zu uns und zu dritt gelang es uns. Die drei anderen konnten nun ohne Probleme die Schlucht überqueren.

Bevor ich mich heute schlafen lege, werde ich versuchen noch etwas astrale Kraft zu sammeln. Wir werden sie brauchen, da bin ich mir sicher.

Eintrag vom 26. Praios 1019 BF

Diese Nacht hatte ich schon wieder Albträume. Doch wen verwundert es, bei den Grausamkeiten, die wir gesehen haben?

Gegen Mittag erreichten wir eine Straße mit einem verwitterten Schild. Darauf konnten wir „Boron – T.z.k“ lesen. Das erste Wort hätte wohl Boran heißen sollen, doch das „a“ war nicht mehr leserlich. Wir erinnerten uns an die Worte des Geistes, dass wir der Spur des Todes folgen sollten. So gingen wir in Richtung Boran weiter. Auch die Spuren führten dorthin. Unseren Informationen nach sollten wir über einen Pass kommen. Direkt dort ist eine Festung, wo wir vielleicht übernachten können.

Im Unitatio haben Aridhel und ich heute wieder Zwölfblatt wachsen lassen. Alle zwei Tage sollten wir ihn trinken, das ist doch recht häufig. Ich hoffe, wir kommen bald von dieser verfluchten Insel weg, denn die Vorräte werden nicht mehr lang reichen.

Eintrag vom 27. Praios 1019 BF

Jetzt haben wir extra Zwölfblatt wachsen lassen und Aridhel trinkt es nicht. Er hat sich geweigert, es noch einmal zu probieren. Ich hoffe, er wird nicht krank…

Der Weg ist lang und beschwerlich. Immer noch Dschungel um uns herum, doch es geht jetzt auch noch bergauf. Eigentlich wollten Joela und ich ein Horoskop erstellen, doch der Himmel ist von Wolken verhangen. Jetzt spät am Abend ist es etwas klarer, doch wir entdecken keine Auffälligkeiten.

Wir rasten heute in einem Weiler. Die Menschen sind wieder sehr gastfreundlich. Sie konnten uns auch sagen, dass vor einigen Monden Gardisten mit Pferden vorbeigekommen sind. Wir vermuten, dass es sich um das Banner handelt, das wir verfolgen.
A propos gastfreundlich, Leudalia muss draußen übernachten. Sie hat versucht, die Einheimischen zu unserem Glauben zu bekehren. Da hat sie es zu weit getrieben und wurde des Hauses verwiesen. Über solche Torheit kann ich nur den Kopf schütteln.

Eintrag vom 28. Praios 1019 BF

Wir sind heute über den Pass gelangt. Hier blüht und gedeiht alles. Auf den ersten Blick ist wirklich alles wunderschön und man möchte meinen, man wäre in einem Paradies der Tsa. Doch wissen wir es leider besser. Je schöner und auffälliger die Pflanze, desto giftiger und gefährlicher ist sie. Kommt mir zumindest vor.

Am späten Nachmittag sind wir zu einer Festung gelangt. Uns war schnell klar, dass wir nicht so einfach an den Wachen vorbei gehen können. Immerhin werden wir gesucht! So haben wir beschlossen nacheinander dort einzutreffen, um nicht als Gruppe aufzufallen. Joela und Leudalia sind vorgegangen. Aridhel schlich ihnen nach und fand heraus, dass die Damen sich mit der Kommandantin hier ganz gut verstanden. Also beschlossen wir, uns auch vorstellig zu machen. Ich habe mich daraufhin als Echsenforscherin ausgegeben, die anderen als mein Gefolge. Wir haben einen Platz im Schlafsaal bekommen. Endlich wieder ein Bett und eine anständige Mahlzeit!

Etwas habe ich noch herausgefunden, und zwar gibt es entlang der Passstraße an der Festung vorbei eine Kraftlinie. Ich überlege nun, ob das eine besondere Bedeutung hat. Sind die Borbaradianer etwa wieder unterwegs zu einem starken magischen Ort? Wundern würde es mich nicht. Außerdem hieße das, dass die Kraftlinie uns führen könnte, wenn wir die Spur verlören. Das beruhigt mich etwas, auch wenn ich denke, dass wir die Spur eines ganzen Banners nicht verlieren können.

Eintrag vom 29. Praios 1019 BF

Joela und Leudalia haben gestern bei der Kommandantin etwas sehr Interessantes erfahren. Und zwar soll Delian von Wiedbrück seit 1017 BF sechs Finger haben! Angeblich hätte ihn ein Echsenfluch getroffen. Im Frühjahr sei er hier vorbei gekommen, davor auch schon ein Mal. Das vierte Banner unter der Führung von Praiotin von Rallerau passierte Ende Peraine. Das heißt sie haben drei Monate Vorsprung. Eine Woche später – und das ist wirklich beunruhigend – kam ein Geflohener vom vierten Banner zurück und faselte etwas von einer Verschwörung, die im Gange sei. Doch der Unglückselige wurde als Deserteur gehandhabt, gehängt und anschließend – Hesinde, was soll das nur – unehrenhaft entlassen.

Ich denke, dass dieser Mann den Borbaradianern auf die Schliche gekommen ist. Wie konnte man ihn nur umbringen!? Zum einen war er vermutlich unschuldig und die Informationen, die er hatte, hätten uns wahrlich weiterhelfen können!

Was mich auch beschäftigt, ist die Tatsache, dass von Wiedbrück nun sechs Finger haben soll. Das schrieb er selbst doch über diesen Almachios! Etwas ganz Seltsames geht hier vor, da besteht kein Zweifel!

Heute kamen wir an der Schlucht vorbei, wo Raidri Conchobair seine Schwerter Antworter und Vergelter und eine Prophezeiung erhielt. Es hieß, die Waffen wären für zwei Hände, in denen gleiches Blut fließt zum Schutze für Maraskan. Ob das auf diese düsteren Zeiten bezogen ist, in denen wir uns befinden?

Unsere Zwölfblattvorräte neigen sich weiter dem Ende zu. Aridhel ließ drei Pflanzen sprießen, doch wieder hat er selber den Tee nicht hinunter gebracht. Mittlerweile sind wir in der völligen Wildnis, zeitweise haben wir sogar die Spuren verloren. Ich hoffe, wir kommen bald zu den Borbaradianern, damit wir sie ihrer gerechten Strafe zuführen und die Unschuldigen rächen können!

Eintrag vom 30. Praios 1019 BF

Es wird immer beschwerlicher voranzukommen. Wenigstens sind wir durch die regelmäßige Einnahme von Zwölftee alle gesund geblieben. Aridhel und ich müssen uns astral völlig verausgaben um Zwölfblatt wachsen zu lassen um daraufhin die Samen zu sammeln. Heute war nicht gerade unser Glückstag, denn jede Pflanze, die wir wachsen ließen, gab nur einen Samen. Alles umsonst. Weiterhin folgen wir der Spur, Grims Augen sind bemerkenswert.

Eintrag vom 1. Rondra 1019 BF

Es tut sich nichts. Müde stapfen wir durch den Dschungel, ohne eigentlich genau zu wissen, was wir hier tun sollen. Wohin führt diese Spur nur? Wir laufen quer über die ganze Insel. Die Spuren sind heute wieder etwas besser lesbar gewesen, ich hoffe, wir verlieren sie nicht. Unser geringer Vorrat an Zwölfblatte veranlasste Aridhel und Grim dazu, auf die Einnahme zu verzichten. Sie werden ja nicht leicht krank. Doch was wir anderen machen sollen, wenn wir noch länger hier auf Maraskan bleiben müssen, weiß ich nicht. Wenigstens kann ich nicht noch einmal an Brabaker Schweiß erkranken, denn hat man das Fieber überlebt, ist man von da an dagegen immun.

Eintrag vom 2. Rondra 1019 BF

Endlich Hinweise, wenn wir dafür auch einen grausigen Fund machen mussten. Gegen Mittag erreichten wir eine kleine Anhöhe. Schnell fiel uns auf, dass nicht wenig Aasgeier am Himmel kreisten. Mit einem unguten Gefühl im Bauch sahen wir nach. Wir gelangten zu einer Feuerstelle, auf der ein großer Kessel stand. Rundherum lagen Skelette, nur noch wenige Fleischfetzen bedeckten die nackten Knochen. Manche waren in Decken gehüllt, andere lehnten an einem Baum. Auch vier tote Pferdegerippe lagen unweit der Stelle. Die Packsattel waren leer, kein Endurium war darin (was wir auch nicht vermutet hatten). Die Vorräte dürften aber nicht angetastet worden sein. Wir zählten etwa fünfzig Leichen – das vierte Banner lag hier vor uns.

Wir ahnten schon, was geschehen war und untersuchten den Kessel. Schimmel hatte sich gebildet, daneben lagen ein paar tote Krähen. Unsere Vermutung war richtig. Die tapferen Soldaten und Soldatinnen waren wie auch das dritte Banner vergiftet worden. Das Gift der Shurinknolle war es, an welchem sie starben, es wirkt langsam aber tödlich. So wurde das Banner vermutlich im Schlaf dahingerafft.

Als wir uns weiter umsahen, entdeckten wir zwei tote Ghule, die von blutroten Schmetterlingen gefressen wurden. Grausame Tiere gibt es hier. Ein Soldat, vermutlich der Hauptmann, war beim Schreiben des Dienstbuches gestorben, so machten wir uns auf die Suche nach diesem. Joelas scharfe Augen wurden schließlich fündig. Das vierte Banner war unterwegs im Auftrag von Praiotin von Rallerau, Felrik Albenhuser war der Hauptmann. Er schreibt nicht viel, was verwertbar ist. Nur Berichte über den Dienst auf Maraskan. Im Phex wurde die Leitung an Praiotin von Rallerau übertragen. Anfang Peraine brachen sie zur Amran-Anji-Mine auf. Die angeblichen Bergbauspezialisten sollten dort bleiben um nach dem Rechten zu sehen. Von Rallerau deutete gegenüber Hauptmann Albenhuser Verrat als Grund für diese Maßnahme an. Doch der glaubte die Geschichte schon nicht ganz. Als das vierte Banner aufbrach, sagte von Rallerau, es würde nach Dinoda gehen. Doch die Pläne wurden umgeworfen, es gäbe Geheimbefehle. Hauptmann Albenhuser, der wohl skeptisch war, fand eine Karte bei von Rallerau, die er abzeichnete. Dann stand nur noch darunter „Ich befürchte… Boron steh uns bei!“

Ich vermute, da bemerkte der Hauptmann, dass er vergiftet worden war. Die Zeichnung konnten wir nur mit Mühe entziffern, das Dienstbuch lag schließlich schon einige Monde hier im feuchten Dschungel. Sie stellt die Ostküste Maraskans dar. Ich konnte die Zhayad-Sigille von Charyptoroth CPT erkennen. Ein Adlerauge half mir noch das Wort „Rondra-Mond“ zu entdecken. Joela entzifferte den Rest. Es hieß „Öffnung im Rondra-Mond“! Was soll geöffnet werden? Die Stelle, wo ich die Zhayad-Runen gesehen haben, dürfte die sein, wo sich auch der Friedhof der Seeschlangen befindet. Hier wird ein finsteres Ritual geplant, das steht fest. Es ist bereits Rondra, ich bete zu den Zwölfen, dass wir nicht zu spät kommen!!!

Einige Geister der Toten umkreisten uns, wir haben die Leichen bestatten und Leudalia hat einen Grabsegen gesprochen. Mögen diese armen Seelen Ruhe finden!

Eintrag vom 3. Rondra 1019 BF

Gestern und heute konnten wir nur mit Mühe mehr die Spuren ausmachen. Es dürfte sich um vier Personen handeln. Mir ist jetzt auch klar, warum sie die Pferde nicht mitgenommen haben. Wir sind im tiefsten Dschungel, die Tiere hätten sie beim Weitergehen behindert.

Gestern Nacht hatte ich furchtbare Albträume. Immer wieder sah ich Borbarad, wie er die Soldaten und Soldatinnen des dritten und vierten Banners quälte. Er verhöhnte sie, lachte und zerquetschte sie danach mit seinem Daumen wie Würmer. Grausige Anblicke muss ich in meinen Träumen ertragen. Bishdariel, warum tust du mir das nur an?

Ich muss versuchen Zwölftee zu trinken. Heute in der Früh habe ich dieses elende Gebräu nicht zu schlucken vermocht.

Eintrag vom 4. Rondra 1019 BF

Bishdariel hat mein Flehen erhört und mir heute einen ruhigeren Schlaf geschenkt. Grim führt uns gut durch den Dschungel, wir sind schneller vorangekommen, als wir dachten. Ich habe heute kontrolliert, ob Torbens und Aridhels Waffen noch magisch sind. Sie sind es und das wird uns nicht zum Nachteil gereichen. Wir werden sicher noch Kämpfe gegen jenseitige Wesen ausfechten müssen. Unser Weg biegt nach Osten ab, wir gehen Richtung Küste. Die Sterne verraten uns nicht, was auf uns zukommt.

Heute hatte ich einen kleinen Streit mit Aridhel. Der sture Elf hat darauf bestanden, Waffen mit Astralkraft zu erfüllen. Doch ich war der Meinung, wir müssten Samen sprießen lassen, da unser Vorrat an Zwölftee erschöpft ist. Was nützen uns magischen Waffen, wenn wir alle krank sind?? Dann können wir wohl kaum kämpfen! Aridhel sah das nicht ein und sprach alleine einen Zauberklinge auf Grims Waffe. Als ich ihm sagte, dass ich alleine vermutlich nicht fähig bin, die Samen sprießen zu lassen, ließ er sich überreden. So haben wir wieder einige Samen und vier Portionen an Blättern.

Eintrag vom 5. Rondra 1019 BF

Jetzt, wo wir wissen, dass im Rondra-Mond etwas stattfinden soll, haben wir unseren Schritt beschleunigt. Wir riechen bereits die Meeresluft, laut Grim sollten wir morgen Mittag am Friedhof der Seeschlangen sein. Ich habe Aridhel einen Astraltrank gegeben, wir brauchen seine Kraft. Eine von Joelas Rapieren ist jetzt mit Astralkraft durchflutet.

Ich hoffe, wir kommen rechtzeitig, zu was immer die Borbaradianer auch planen mögen. Wir müssen sie aufhalten, koste es, was es wolle!

Eintrag vom 6. Rondra 1019 BF

Endlich sind wir aus dem Dschungel heraußen! Vor uns liegt eine Klippe, unter ihr befindet sich ein Mangrovenwald. Es ist sumpfig dort unten. Wir können schon die ersten Gerippe von Seeschlangen ausmachen. Auf einer Landzunge befindet sich ein stufenförmiges Gebäude, vermutlich ein Echsen-Tempel. Es ist ein paar hundert Schritt entfernt. Die Landzunge ist frei von Bäumen, sie ist nur von hohem Gras bewachsen. Am Meer etwas weiter draußen sehen wir ein bedrohliches schwarzes Schiff ankern, ein Viermaster, von dem öliger schwarzer Rauch emporsteigt. Wir haben schon die Vermutung, dass es sich dabei um Xeraans Schiff handelt. Es wurde damals so ein Schiff beschrieben, als die Kinder von Ruthor entführt wurden. Das Meer vor der Landzunge ist merkwürdig dunkelblau, nicht grün, so wie die restliche See.

Mein Auge hat sich aktiviert, es zeigt mir, dass sich zwei Kraftlinien unter dem Tempel kreuzen. Wir haben beschlossen, dass Joela und Torben nach unten klettern um Seeschlangenzähne zu holen. Es wurde beschrieben, dass Xeraans Schiff von einem spinnenförmigen Dämon begleitet wurde. Vielleicht ist dies ein Mactans gewesen und den kann man nur mit diesen Zähnen vernichten! Wir anderen werden hier warten und uns auf einen Kampf vorbereiten.

Eintrag vom 6. Rondra 1019 BF

Was für ein Kampf! Wieder einmal wurden wir Zeugen eines großen Rituals. Ja, es wurden hier die Pforten des Grauens aufgestoßen, die in den Orakelsprüchen von Fasar erwähnt sind.

Als Joela gerade die Felswand zum Friedhof hinabklettern wollte, wurden wir von zwei Wachposten angegriffen. Einer war der Anführer der Rebellengruppe Uljaykim! Wir erkannten ihn an seiner Narbe am Unterarm. Er trug eine rote Armbinde mit einem schwarzen siebenzackigen Stern darauf. Der andere war ein Novadi (vielleicht dieser Korim ben Hamid, von dem von Puspereiken erzählt hat), der in seinem Kampf Karmoth anrief. Leudalia musste irgendwann aufgeben, woraufhin Grim den Kampf übernahm. Der feige Novadi versuchte zu fliehen, doch Torben fing ihn ein und tötete ihn.

Nachdem ich Leudalia wieder magisch geheilt hatte und Joela einen Heiltrank eingenommen hatte, schlichen wir uns zum Tempel. Auf dem Weg wichen wir einigen Stolperseilen und Fallgruben aus. Der Tempel war aus dunkelgrünem Marmor und über und über mit echsischen Zeichen übersäht. Früher musste das Areal viel größer gewesen sein, Reste von Mauern lassen darauf schließen. Der Geruch von Fäulnis und Schwefel drang in unsere Nasen. Manche der Zerstörungen hier wirkten, wie als ob eine große Faust die Bauwerke zertrümmert hätte. Grim und Torben schlichen an die Spitze der Landzunge. Sie berichteten, dass sie direkt unter der Klippe ein gähnendes schwarzes Loch gesehen hatten. Dort befand sich auch eine Höhle, aus der unheimlicher Singsang kam. Uns war klar, dass das Ritual wohl schon im Gange war. So beeilten wir uns in den Tempel zu gelangen. Drei Achaz mit merkwürdigen Äxten kamen auf uns zu. Torben stellte sich ihnen erfolgreich entgegen. Auf dem weiteren Weg kamen wir an Schlafräumen für Menschen vorbei, dies musste wohl ein Unterschlupf der Borbaradianer sein. In einem Raum sahen wir einen bemitleidenswerten Mann, der sich in dem sechsten Stadium der Duglumspest befand. Aridhel erlöste ihn mit einem Pfeil.

Wir gelangten in einen großen Raum, dessen Wände mit trockenem Seetang verziert waren. Im Zentrum stand ein mit Schuppen bedeckter Quader aus Gwen-Petryl-Steinen. Auf der Rückseite sahen wir ein schmales Portal, das an ein Krakenmaul erinnerte und in die Dunkelheit führte. Aridhel konnte mit seinen guten Ohren den Singsang aus der Finsternis hören. Wir wollten schon weitergehen, als Grim die Angst übermannte und sich weigerte nur einen Schritt dort in das ungewisse Dunkel zu setzen. Erst als Leudalia eine Liturgie sprach, die ihm Mut schenkte, war er bereit weiterzugehen. Doch unsere Geweihte hat wohl zu viel ihres Mutes auf Grim übertragen, denn plötzlich war auch sie gelähmt vor Angst. Aridhels wohlklingende Stimme konnte sie aber wieder darauf besinnen, was für einen wichtigen Auftrag wir hatten.

Ein Gang führte uns weiter in die Tiefe, alles war mit Muscheln, Moosen und Flechten überwachsen. Schließlich versperrte uns eine massive Steintür den Weg. Doch Joela hatte das Schloss im Nu geknackt. Wieder ein Gang, Treppe für Treppe stiegen wir ihn hinab. An den Wänden sahen wir Malereien, die man als Frevel an den Zwölfen bezeichnen kann. Der Gesang wurde immer lauter, je weiter wir in die Tiefe kamen. Schließlich standen wir vor einem Torbogen mit dämonischen Symbolen darauf. Er führte in eine Grotte, die wohl einen Durchmesser von etwa fünfzig Schritt und eine Höhe von fünfzehn Schritt gehabt haben dürfte. Sie erstreckte sich unter uns, eine sehr schmale Stiege führte hinunter zum Boden, wo das Wasser kniehoch stand. Die Wände waren über und über mit echsischer Malereien geschmückt. An der gegenüberliegenden Wand sahen wir ein mit Tang und anderen Pflanzen verhangenes Portal aus dem ein blaugrünes Licht drang, das aber nicht natürlich wirkte. Von unserer Orientierung her sollte es auf das offene Meer hinaus führen, direkt zu dem schwarzen Loch, von dem Aridhel und Torben berichtet hatten.
An der rechten Wand war eine etwa acht Schritt hohe Öffnung. Dahinter befand sich eine irreale Landschaft, faulig schwarzer Wald erleuchtet von rotem Licht. Mittlerweile vermuten wir, dass dies eine Pforte in das Reich Agrimoths war. An der linken Wand war auch so ein Portal, doch führte es ins graue Nichts. Vielleicht ein Tor in den Limbus, vielleicht aber auch in Belshirashs Reich.

So, Essen wartet auf mich. Die Echsen sind inzwischen bei uns. Ich werde nachher fortsetzen.

Eintrag vom 6. Rondra 1019 BF

Wir kamen also in diese Grotte. Ein schreckliches Ritual wurde dort vollzogen. In der Mitte standen im Kreis aufgestellt sieben aufrechte Rippenbögen von Seeschlangen. An jedem einzelnen hatte sich eine Person in grauer Kutte positioniert. Alle sieben wankten und sangen Ritualgesänge. In der Mitte im Wasser jedoch lag das Zepter der Echsen und daneben stand der schwarzgeschuppte Achaz, von dem schon Hilbert von Puspereiken erzählt hatte und der vermutlich der Priester von Charyb'Yzz war. Da alle Anwesenden in die Beschwörung vertieft waren, bemerkten sie uns vorerst nicht. Drei weitere Personen, jeder an einem der drei Portale stehend, wachten über die Vorgänge. Am Rand des Portals, das zum Meer hinaus führte, sahen wir drei merkwürdige Wesen. Sie sahen aus wie liegende Baumstämme mit Beinen. Drei bis vier Schritt in der Höhe maßen sie, vier hässliche Hörner ragten aus ihrem Rücken, auf dem jeweils ein schwarzes Endurium-Schwert lag. Die dämonischen Wesen konnten sich über das Wasser bewegen wie Wasserläufer.

Wir zogen uns kurz zur Beratung zurück. Schließlich beschlossen wir zu stürmen. Ich schoss zuerst einen Ignisphaero auf den Beschwörerkreis, Aridhel zielte mit einem Pfeil, der in Kukris getaucht worden war, auf den schwarzen Achaz und Grim schoss einen weiteren Pfeil auf einen der Beschwörer. Als wir gerade alle die Treppe stürmen wollten, bemerkten wir, dass jemand eine Wasserwand um den Beschwörerkreis errichtet hat. Leider war die Treppe so rutschig, dass ich den Halt verlor und, da ich als letzte ging, alle anderen mit in die Tiefe riss. Wir rappelten uns schnell auf, dann löste ich einen Axxeleratus aus meinem Stab für Joela und zwei Armatrutze für Grim und Torben.

Der Achaz schleppte sich nun Richtung Ausgang. Inzwischen war die Wand aus Wasser wieder verschwunden. Die Beschwörer griffen uns dafür mit dämonisch pervertiertem Wasser an. Aridhel und ich blieben bei der Treppe um das Geschehen zu überwachen und kampfunterstützend einzugreifen. Einem der dämonischen Baumstämme wurde befohlen uns anzugreifen, die anderen marschierten Richtung Ausgang zum Meer. Grim, Torben und Joela stellten sich dem unbekannten Wesen entgegen. Mit Ranken schlug er um sich, um seinen Opfer einzuwickeln und zu töten. Zu ihm gesellten sich noch riesige Wasserspinnen. Joela schleppte sich bald mit letzter Kraft zu mir, sie war schwer verwundet. Ich gab ihr einen Heiltrank, der ihr wieder Kraft verlieh.

Leudalia stürzte sich inzwischen auf Praiotin von Rallerau, den sie unter den Beschwörern erblickte. Ein harter Kampf entbrannte, doch unsere Knappin der Leuin blieb siegreich und tötete ihn.

Ich konnte inzwischen sehen, dass sich unter den Borbaradianern auch Rayo Brabaker befand. Er koordinierte alles von hinten, schritt selbst aber nie in den Kampf ein. Plötzlich kam einer der Beschwörer, ein hühnenhafter Thorwaler, auf Aridhel und mich zu. Er schwang seinen Kriegshammer. Der Elf, der unter dem Einfluss seiner Katze sich weigerte zu kämpfen, bekam diesen gleich zu spüren. Joela, die wieder bei Kräften war, konnte den Thorwaler töten, er war nicht stark, denn er hatte schwere Verbrennungen von meinem Ignisphaero abbekommen. Schließlich schritten auch die drei ein, die bis jetzt die Pforten bewacht haben und griffen uns an. Der Baum-Dämon war unterdes besiegt, woraufhin das Endurium-Schwert auf den Boden fiel. Als Torben es aufheben wollte, verspürte er jedoch solche Schmerzen, dass er es liegen ließ.

Während all dies geschah, hörten wir eine Magierin mit donnernder Stimme nach Yo'Nahoh rufen. Und dann konnten wir es spüren, weit unten in den unendlichen Tiefen des Meeres erwachte der Sohn von Charyptoroth. Im Geist konnte ich verschwommen erkennen, wie sich sein einziges Auge öffnete, der vielarmige Leib den Schlamm abschüttelte und sich nach draußen wand. Der Meeresgrund erbebte schon, mir war klar, er würde kommen.

Ich sah auch eine Spinnenhexe, die vermutlich Laraanya Schwarzklinge war. Grim versuchte gegen sie anzukommen, aber sie wehrte sich mit ihrem giftigen Speichel. Schließlich verwandelte sich diese feige Frevlerin in eine Spinne und krabbelte über die Wand davon.

Die dunkle Bedrohung wurde größer und größer. Die gesamte Höhle erzitterte und bebte bedrohlich. Die Pforte, hinter der der surreale Wald zu sehen war, öffnete sich weiter. Ein Sog trat ein und ein Zwerg, der auch unter den Beschwörern gewesen war, sprang hinein. Torben versuchte sich der Magierin entgegenzustellen, die ihm zuerst – vermutlich pervertiertes – Wasser und dann mit einem Hartes Schmelze seine Waffe vernichtete. Aber es wäre nicht Torben gewesen, hätte er nicht noch eine in Reserve gehabt. Ich schleuderte noch einen Fulminictus aus meinem Stab auf sie. Schließlich schickte Torben sie zu Boron. In ihren letzten Atemzügen rief sie noch „Yo'Nahoh wird mich rächen!“

In diesem Moment schien die Zeit still zu stehen. Er war da. Torben schnappte sich mit einem Tuch das Endurium-Schwert, das man so ohne Schmerzen angreifen konnte, Joela nahm das Zepter an sich und wir stürmten die Treppe hinauf. Keinen Wimpernschlag zu früh, denn hinter uns brach das Inferno los. Ein gigantisches Wesen mit neun Tentakeln und nur einem Auge war erschienen. Es füllte fast die gesamte Grotte aus. Auf seinem Rücken ragten neun oder mehr Hörner empor. Jedes der etwa drei bis vier Schritt dicken Tentakeln peitschte nach uns, Phex sei Dank, dass niemand erwischt wurde. Die Grotte brach völlig zusammen, während wir schnell nach oben rannten. Endlich waren wir aus dem Tempel draußen. Hinter uns stürzte er zusammen, der Kraken hatte den gesamten Kultplatz vernichtet. Wir flüchteten weiter ins Landesinnere. Von dort konnten wir beobachten, wie Yo’Nahoh noch eine Zeit lang wütete und dann in den Tiefen des dämonisch verseuchten Meeres verschwand.

Ich werde nun aber für heute meinen Bericht schließen, wir haben einen anstrengenden Tag hinter uns. Morgen werde ich fortfahren.

Eintrag vom 7. Rondra 1019 BF

Wir sind mittlerweile mit den Echsen unterwegs nach Ssel'Althach. Bevor ich aber von unserer Reise erzähle, möchte ich berichten, was gestern in der Höhle noch geschehen ist.

Nachdem wir den Tempel verlassen hatten, ruhten wir uns kurz aus. Dann zerschlugen wir den Tonkrug der Echsen, aus dem eine Libelle herausflog. Sie schwirrte in den Dschungel davon, doch war sie zu schnell, als dass wir ihr hätten folgen können. Mein geliebter Mann war ziemlich zugerichtet, wenigstens hatte ich noch einen Balsam für ihn im Stab gespeichert. So begannen wir unsere Wunden zu versorgen.

Wir blieben also an der Stelle und warteten auf die Echsen. Was mich sehr interessierte, war das Zepter. Es ist etwa einen halben Schritt lang und besteht aus tiefschwarzem Holz, das mit fremdartigen Mustern überzogen ist. Feine Goldfäden durchziehen das Zepter, vorn befindet sich eine Kugel aus geädertem Lapislazuli.

Als ich den Odem auf das Artefakt sprach, war ich kurzzeitig geblendet – der Teclador-Effekt war eingetreten. Das Zepter ist also stark von astraler Kraft durchdrungen. Der meiste Teil der Kraft ist gebunden und wartet förmlich auf seine Entdeckung. Dünne Fäden führen rechtwinklig zu den Sphären. Es hat eine Verbindung also zu einem Ort jenseits von Dere. Ein Analys offenbarte mir eine Affinität zu transspärischen Entitäten. Es dient sowohl der Invocatio, als auch der Exvocatio. Außerdem konnte ich es eindeutig der Domäne von Charyptoroth zuordnen.

Am Abend kamen die drei Echsen. Sie bedankten sich und hörten sich an, was geschehen war. Als ich den Namen Charyptoroth aussprach, zuckten meine Gefährten und Gefährtinnen zusammen und schrien mich an, ich solle doch nicht so einen Namen in den Mund nehmen. Ich bin aber der Meinung, man soll die Dinge beim Namen nennen, sie zu umschreiben macht sie nicht weniger gefährlich!

Naja, wie auch immer, heute habe ich mir auch das Endurium-Schwert genauer angesehen. Der Griff stellt den Leib einer einäugigen Krake dar, die Tentakel dienen zum Parieren. Es schimmert perlmuttfarben und besteht aus irgendeiner Legierung, die ich aber nicht bestimmen kann. Die Zhayad-Zeichen CPT sind eingeritzt. Es ist wohl eindeutig ein Schwert, das Charyptoroth zuzuordnen ist. Die anderen beiden Schwerter auf den Dämonen sahen jedoch anders aus, doch konnten wir bei sie bei dem Trubel nicht gut sehen.

Bei der Analyse kam ich zu folgenden Erkenntnissen:
Es gibt einige Kraftfäden mit offenen Enden zum Griff. Sie dienen wohl dazu sich später mit ihrem Träger oder ihrer Trägerin zu verbinden. Ad primo konnte ich Zeichen der Magica Combativa erkennen. Das Schwert verbessert meiner Vermutung nach die Kampffertigkeiten des Trägers oder der Trägerin.
Ad secundo kann ich eine transsphärische Aura ausmachen, sie ist Charyptoroth zuzuordnen.
Ad tertio – und da sah ich Dinge, die nicht gleich offensichtlich waren – sind auch invokative Kräfte am Werk. Dieses Schwert ist für eine bestimmte Person gedacht, vermutlich einen Paktierer. Es nährt sich vom Sikaryan des Trägers, aber auch von den Schutzzaubern, die auf ihm liegen. Meiner Meinung nach, kann dieses Schwert auch von einer nichtvorhergesehenen Person geführt werden. Das Risiko ist jedoch groß, den Kräften zu erliegen. Die größte Entdeckung ist jedoch, dass ich den wahren Namen des Schwertes herausfinden konnte. Er lautet Yamesh-Aqam, auf Garethi „Das schwarze Schwert Charyptoroths“.

Das sind meine Erkenntnisse über die beiden Artefakte. Wir vermuten, dass die beiden anderen Schwerter vielleicht Agrimoth und Belshirash zuzuordnen sind, da wir glauben, dass die anderen beiden Pforten in ihre Reiche führten.

Heute Nacht hatte ich einen Traum. Er handelte davon, dass wir alle außer Torben auf einer achteckigen Tribüne saßen. Torben war in einer Arena und wartete auf seinen Gegner. Merkwürdig.

So, jetzt feiern wir Leudalias Geburtstag! Den hätten wir in dem ganzen Trubel der Ereignisse fast vergessen!

Eintrag vom 8. Rondra 1019 BF

Der dritte Gezeichnete ist unter uns! Es ist Torben! Ich dachte es mir schon fast. Alle bis auf ihn hatten diesen Traum mit der Arena. Da war ich mir schon fast sicher, dass dies ein Hinweis auf den dritten Gezeichneten sei.

Die Echsen führten uns heute zu einer Lichtung. Ein Echsentempel stand dort, wieder pyramidenförmig. Die Lichtung war verwüstet, es waren Reste eines Expeditionslagers zu sehen. Uns war klar, wir waren in Ssel'Althach. Das etwa sieben Schritt hohe Portal des Tempels war zerschmettert, dies hatten von Rallerau und sein Trupp zu verantworten. Die Achaz hielten uns an zu warten. Sie zogen sich in den Wald zurück. Als sie zurückkamen folgten ihnen zwei gerüstete Echsenkrieger und ein Leviatan – der Wächter von Ssel'Althach. Dieser war etwa drei Schritt groß und hatte etwas von einer Kröte. Die Rüstung, die er trug, wirkte fast lebendig und in den Klauen hielt er eine altechsische Axt. Sein Leib wies mehrere Wunden auf, aus denen noch immer Blut rann.

Als ich ihm das Zepter entgegenstreckte, begann der Leviatan zu sprechen, während einer der Achaz übersetzen begann, denn die Sprache vermochte niemand von uns zu erkennen, geschweige denn zu verstehen. Der Achaz sagte, dass nun N'Chriss'Zhay sprach, der Wächter Akrabaals und der Wächter des Tna'Kim Charyb'Yzz. Lange musste er siechen, während das Band des Tna'Kim immer schwächer wurde. Jetzt könne er durch die Hilfe der Menschen, also unsere, endlich zurückkehren. So forderte er uns schließlich auf, ihm den kleinen Talisman zu geben und ihm das N'Churr zu gewähren. Dabei hob der Leviatan die linke Klaue und über ihr erschien ein Bild des Zepters. Die Worte des Wächters klangen in unseren Köpfen nach, während wir im Geiste Bilder zu dem sahen, über das er sprach. N'Churr ist die rituelle Wahrung der Kriegsehre. Doch wussten wir nicht, was er von uns verlangte. Ich ging also zu ihm und überreichte ihm das Zepter. Als er so vor mir hockte, wirkte der Leviatan wahrlich imposant, eine starke Kraft ging von ihm aus.

Ich trat wieder zurück, als der Leviatan abermals zu sprechen begann. Er sagte, dem Recht wurde genüge getan, doch jetzt müsse ihm N'Churr gewährt werden, damit er wieder seinen Posten als Wächter antreten kann. Wir sollen einen Kämpfer oder eine Kämpferin wählen, damit seine und unsere Ehre wiederhergestellt wird. Es gäbe einen Kampf für Dha'Churrisch, das heißt, auf das zweieinhalbte Blut.

Wir wählten Torben, denn unsere Träume sagten uns, dass er der Richtige dafür ist. Der Leviatan trat auf ihn zu und hockte sich neben ihn. Plötzlich wurden beide von grauem Wabern umgeben. Ich dachte schon, sie würden verschwinden, aber sie waren immer noch hier. Allerdings wirkten ihre Körper wie versteinert. Die Wächter der Achaz sahen teilnahmslos zu. Wir fragten, was los sei, da antworteten sie nur „Dha'Churrisch“. Ein oder zwei Minuten später erschien das Wabern wieder und die Körper wurden von ihrer Starre erlöst. Beide brachen stöhnend zusammen, beide bluteten. Torben hatte einige böse Verletzungen und übergab sich, als er wieder bei sich war. Aridhel stürzte gleich auf ihn zu und versorgte ihn. Der Leviatan sah allerdings auch nicht besser aus. So verging mehr oder minder schweigend eine Viertelstunde. Dann erhob sich der Wächter wieder und sprach zu uns. Er sagte, dem Recht wie auch der Ehre sei nun genüge getan worden. Unserem Kämpfer wurde N'Churr zuteil. So ist der Wille des Nqisizz Levia’turak, auf dass es ihm gegen Jihi'uchch H'szintoi nutzen mag. Und wir seien nun frei zu gehen.

Sofort bestürzten wir Torben mit Fragen über das, was geschehen war. Er sagte, seine Haut und seine Waffe haben sich geändert, er hat sich plötzlich in einer achteckigen Arena wiedergefunden. Dort hat er gegen den Leviatan gekämpft. Ganz knapp nur hat er ihn besiegt. Das war alles. Nqisizz Levia'turak – das bedeutet „Das kühne Tier mit dem Krötensinn“. Wir sind uns sicher, dass Torben jetzt der dritte Gezeichnete ist, schließlich steht in den Alanfanischen Prophezeiungen dazu: „Wenn das kühne Tier mit dem Krötensinn seinen Kürschmeister gekürt“. So ist wohl doch nicht Dschelef der dritte Gezeichnete.

Ich habe auf Torben einen Odem gesprochen, es liegt noch Magie auf oder in ihm. Aber das könnte auch eine gewisse Reststrahlung sein. Zumindest ist diese Magie echsisch, aber das war auch nicht weiter verwunderlich.

Die Achaz bringen uns nun zur nächsten Straße, wir wollen nach Tuzak weiterziehen. Ich habe sie gefragt, ob Akrabaal überhaupt auf Dere liegt. Meine Vermutung ist, dass es sich um eine Art Globule oder andere Sphäre handelt. Doch ich bekam leider keine Antwort.

Jetzt gilt es Delian von Wiedbrück aufzuhalten. Vermutlich ist Fürst Herdin auch schon zu den Borbaradianern übergelaufen. Oder er ist bereits tot, denn man hat schon lange nichts mehr von ihm gehört oder gesehen. Die Borbaradianer haben in Tuzak die Kontrolle an sich gerissen. Nun gut, dann werden wir sie ihnen eben wieder entreißen!