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Unter dem Banner von Kurkum

Aus Avesfeuer
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Tagebuch Übersicht
Chronik Kapitel
PRA - RON 1005 Wieder daheim
RON - EFF 1005 Die Verwandtschaft in Havena
EFF 1005 In Honingen
EFF - TRA 1005 Von Honingen weiter
TRA 1005 Auf dem Schiff nach Albenhus
TRA 1005 Durch den Eisenwald
TRA 1005 In Albenhus
TRA 1005 Der Auftrag
TRA 1005 In Trackenborn
TRA - BOR 1005 Zurück nach Hause
BOR - PHE 1005 Weiterbilden auf der Akademie
PHE 1005 - PRA 1006 Die Arbeit bei Herrn Prem
PRA 1006 Arbeiten in Lowangen
RON 1006 Auf dem Weg von Lowangen über Teshkal nach Andergast
RON - EFF 1006 Die Prüfungen im Kampfseminar Andergast
EFF 1006 Auf der Akademie in Andergast
TRA 1006 Unterwegs nach Gratenfels
TRA 1006 Die Festtage in Gratenfels
TRA 1006 Die Verfolgungsjagd
BOR - TSA 1006 Aufenthalt in Gratenfels
TSA - PER 1006 Weitermarsch nach Neersand
PER 1006 Die ersten Tage in Neersand
PER 1006 Auf dem Walsach
PER 1006 Unterwegs im Überwals
ING 1006 Von Neersand nach Vallusa
ING 1006 Auf dem Weg nach Kurkum
PRA - RON 1006 Von Vallusa nach Greifenfurt
RON 1007 Von Greifenfurt zum Turm Rohezals
RON 1007 In der Borbaradianerabtei
HES - FIR 1007 Das Fest in Thorwal
FIR 1007 Die Wettfahrt beginnt
FIR - TSA 1007 Unterwegs in Eis und Schnee
TSA 1007 Auf dem Weg zum Himmelsturm
TSA - PHE 1007 Im Himmelsturm und auf der Flucht
PHE 1007 Kampf gegen die Zorganpocken
PHE - ING 1007 Der große Viehtrieb


ING 1015 Wiedersehen in Weiden
ING 1015 Auf dem Weg nach Dragenfeld
RAH 1015 In Dragenfeld und wieder retour
RAH 1015 - PRA 1016 Zurück in Baliho
PRA 1016 Über Trallop nach Punin
RON - EFF 1016 Nachforschungen in Punin
TRA 1016 Herzog Waldemars Auftrag
TRA 1016 Erste Nachforschungen
TRA - BOR 1016 Nachforschungen in Baliho
BOR 1016 Von Baliho nach Rhodenstein
BOR 1016 Auf der Suche nach dem Erzvampir
BOR - TSA 1016 Der Winter in Weiden
TSA 1016 - PRA 1017 Die Reisen im Frühling 1016 BF
PRA - RON 1017 Unterwegs nach Arras de Mott
RON 1017 Im Kloster Arras de Mott
RON 1017 Das Tal der Elemente
RON 1017 Kampf um Arras de Mott
RON - EFF 1017 Der Auftrag des Heliodans
EFF - TSA 1017 Der Winter in Lowangen
TSA - RAH 1017 Auf dem Weg nach Greyfensteyn und Balträa
RAH 1017 - EFF 1018 Das Orakel der Elenviner Auen
EFF - HES 1018 Unterwegs im Auftrag Aromboloschs
HES - FIR 1018 Auf Liscoms Spuren
TSA - ING 1018 Firunwärts nach Ferdok
ING - RAH 1018 Der Auftrag der Boron-Kirche
RAH 1018 - PRA 1019 Auf nach Maraskan
PRA 1019 In der grünen Hölle Maraskans
PRA 1019 Die Endurium-Mine
PRA - RON 1019 Das Zepter der Echsen
RON - EFF 1019 Der Sturm auf den Fürstenpalast
EFF 1019 Auf der Suche nach den Bannkomponenten
EFF - TRA 1019 Die Erben der Gräber
TRA 1019 Neue Feinde
TRA 1019 Die vielen Hände Bastrabuns
TRA - BOR 1019 Den Chimären auf der Spur
BOR 1019 Der Chimärenmeister und die Hexe
BOR 1019 Kurzes Durchatmen
BOR 1019 Vom Licht in den Schatten
BOR - HES 1019 Aufträge im Schatten
HES 1019 Schatten über Tobrien
HES - FIR 1019 Schatten im Dschungel
FIR 1019 Schatten in Altaïa
FIR - TSA 1019 Verloren im Zwielicht
TSA - ING 1019 Warten auf die Apokatastase
ING 1019 Vorboten des Sturms
ING - RAH 1019 Das Artefakt der Oger
RAH 1019 Unter dem Banner von Kurkum
RAH 1019 Belagerungszustand
NL 1019 - PRA 1020 Warten in Beilunk
RON 1020 Auf in den Krieg
EFF 1020 Im Land des Feindes
EFF - TRA 1020 Eine hinterhältige List
TRA - TSA 1020 Das Ende Ysilias
TSA - PHE 1020 Ein kalter Frühling
PHE - ING 1020 Zeit der ersten Bündnisse
ING 1020 Morde am Konvent

Eintrag vom 11. Rahja 1019 BF

Kurkum ist in großer Gefahr! Die Königin ist nicht vor den bevorstehenden Angriffen der Borbaradianer gewarnt worden! Denn die Amazone Thornia hat ihr Ziel nie erreicht. Wir fanden ihren Leichnam heute im Gebirge, Ghule hatten sie getötet. Auch wir mussten gegen diese Unwesen kämpfen, Aridhel wurde sogar gebissen. Da keine Mistelbeeren hier im Gebirge wachsen, die gegen die fatalen Folgen eines Bisses helfen könnten, spendete ich meinem Gefährten Kraft in Form eines Klarum Purum, denn zwei unserer Antidot waren wirkungslos geblieben. Wir rasten hier in der Nähe, es ist zu spät um weiter zu ziehen. Morgen wird Leudalia eine kleine Andacht zu Ehren der verstorbenen Amazone halten. Rondra möge diese geschundene Seele an ihrer Tafel aufnehmen!

Garrg und seine drei verbliebenen Gefährten haben sich heute von uns verabschiedet. Inständig hoffen wir, dass sie eines Tages an unserer Seite und nicht an der Borbarads kämpfen werden.
Am Nachmittag trafen wir Kena Sehnenriss, sie wird die Shamahamer nach Beilunk führen. Collega Thimorn geht mit ihnen, ich übergab ihm die drei aus Shamaham geborgenen Bücher „Brevier der zwölfgöttlichen Unterweisung“, „Die Nichtwelt“ und „Das große Buch der Abschwörungen“, auf dass er sie der Spektabilität Olorand von Gareth-Rothenfels überbringt.

Unser Reisegefährtin Ayla führte heute unterwegs schon heftige Dispute mit Leudalia über den Einsatz des Bogens im Kampf. Die Amazonen setzen diesen nämlich durchaus sehr geschickt ein und sehen keinen Widerspruch zum ehrenhaften Kampf. Unsere Geweihte ist da natürlich ganz anderer Meinung. Wir anderen haben uns aus der Diskussion heraus gehalten. Denn Leudalia und Joela sind eigentlich sowieso die einzigen, die scheinbar würdig genug sind, um mit der Amazone sprechen zu dürfen. Grim, Torben und Aridhel scheiden aus, weil sie Männer sind und als Magierin bin ich Ayla wohl auch suspekt. Morgen sollten wir Kurkum erreichen, ich hoffe, die Amazonen jagen uns vier nicht gleich wieder davon…

Eintrag vom 12. Rahja 1019 BF

Gerade machen wir Rast irgendwo in den Beilunker Bergen. Bis nach Kurkum ist es nicht mehr weit, direkt hinter dem Löwenpass, den wir schon fast erreicht haben, liegt das Vildromtal.

Der Tag hat nicht allzu gut begonnen, denn als heute Morgen Leudalia das Grab für die tote Amazone Thornia von Löwenstein einsegnen wollte, erstand die Unglückliche wieder als Untote! Bei den Zwölfen, Leudalia musste sie erneut niederstrecken, bevor die Hochgeweihte der Amazonen selbst einen Segen über das Grab sprach. Hoffen wir, dass ihre Seele nun endlich den Weg in Borons Hallen findet!

Eintrag vom 12. Rahja 1019 BF

Wir haben Kurkum erreicht, ich komme gerade von einer Sitzung des Kurkumer Kriegsrates, welch Ehre, dass wir daran teilnehmen durften! Heute Nachmittag erreichten wir das Vildromtal, in dem die Amazonenburg Kurkum versteckt liegt. Zehn kleine Dörfer wechseln sich mit Getreide- und Krokusfeldern ab, eine richtige Idylle. Auch wenn ich schon zwei Mal hier gewesen bin, so staune ich immer wieder, wie trutzig in der Mitte die Wasserburg der Amazonen aufragt. Hoffen wir, dass sie den Schwarzen Horden standhalten wird!

Misstrauisch wurden wir beäugt, als wir am Weiler Zehnthof, der gleich vor der Burg liegt, um Einlass baten. Erst durch die Erklärungen Ayla Ylarsîls von Donnerbach konnten wir unseren Ritt fortsetzen. Boronsstill wurde es, als unserer merkwürdiger Trupp den großen Hof betrat. Reitmeisterin Dedlana, ein starkes Weib von etwa 60 Götterläufen, empfing uns und führte uns nach kurzer Rücksprache mit der Königin in den Empfangsraum, aber nicht bevor sie uns sämtliche Verhaltensregeln gegenüber Yppolita eingebläut hatte. Alle Waffen wurden uns abgenommen, selbst mein Stab.

Die Königin trug wie auch beim letzten Besuch auf dem Kopf ihren Goldreif, den drei schlichte Krokusblüten zieren. Nachdem Ayla ihr erklären musste, warum sie ihre Queste – die Suche nach Thronfolgerin Thesia Gilia – abgebrochen hatte, rief Yppolita sofort den Kriegsrat ein. Während die Hochgeweihte die restlichen Mitglieder holte, hieß Yppolita uns willkommen. Sie wollte alles genau über den heraneilenden Feind erfahren, aber zu unserer Schande konnten wir ihr keine befriedigenden Antworten liefern. Wissen wir doch selbst nicht, wie stark das Heer ist und über welche Möglichkeiten es verfügt.

Bald darauf kam Ayla mit der Reitmeisterin Dedlana, der Kastellmeisterin Xaviera, der Stallmeisterin Lane und der Schatzmeisterin Shiala zurück. Der Rat wurde eröffnet. Yppolita sagte die ganze Diskussion über kein Wort, sie hörte sich nur alles still an. So ist es Brauch, die Königin trifft dann erst am Schluss ihre Entscheidungen, die von allen akzeptiert wird, egal was vorher im Rat disputiert wurde.

Zuerst waren wir uns uneinig, ob die Burg in Belagerungszustand versetzt oder lieber eine offensive Schlacht im Tal geführt werden sollte. Dedlana, Xaviera und Ayla waren für letzteres, sie sind die geborenen Kämpferinnen. Shiala und Lane sind von milderem Gemüt, sie machen sich auch um die Bewohnenden des Tals Sorgen. Schlussendlich wurde sich auf das Ausrufen des Belagerungszustandes geeinigt, auch Xaviera war dafür. Sie war es auch, die sich gegen den Vorschlag der Hochgeweihten äußerte, die Vorhut anzugreifen. Denn das würde nur zu herben Verlusten auf unserer Seite führen und für die drohende Schlacht würden wir alle Kräfte brauchen, sind wir doch sicher in der Unterzahl. Auch Shiala meinte, wir sollten nur in schnellen Aktionen die Späher abfangen.
Wenigstens konnten wir uns halbwegs darauf einigen, die Bewohner und Bewohnerinnen der Umgebung auf die Burg zu holen und alles Brauchbare hier her zu schaffen. Der nächste Streit entstand dann um die Pferde, die Stallmeisterin Lane verbissen verteidigte, stand es doch zur Debatte sie zu schlachten. Schließlich müssten bei Evakuierung der Leute diese auch versorgt werden. Shiala gab weiters zu bedenken, dass nicht alle begeistert sein werden, ihr Dorf verlassen zu müssen. Überzeugungsarbeit wird nötig sein. Mein Vorschlag, auf der Burg vor möglichen Verrätern und Verräterinnen zu warnen, wurde nicht angenommen. Denn gegenseitige Beschuldigungen würde uns nur nach innen hin schwächen. Das sehe ich ein, aber wachsam sollten wir auf jeden Fall sein.

Wie auch immer, nachdem die Diskussionen nicht zu enden schienen, erhob sich endlich Königin Yppolita und sofort trat Stille im Raum ein. Sie verkündigte ihre Entscheidungen, die mir alle sehr vernünftig erscheinen. Die Burg wird in den Belagerungszustand versetzt, keine offene Schlacht soll geführt werden. Wachen und Patrouillen werden verstärkt, Späher sollen abgefangen, aber die Truppen nicht in Scharmützel verwickelt werden. Sämtliche Vorräte sind auf die Burg zu schaffen, nach Möglichkeit auch alle Bewohner und Bewohnerinnen der Umgebung. Die Zuchtpferde werden in die Stallungen geführt, die restlichen Pferde zur Schlachtung freigegeben. Das Tor und die Brücke zur Burg müssen dringend repariert werden. Weiters müssen so viele Waffen wie möglich geweiht werden. Außerdem soll die Bevölkerung vorsichtig auf zum Feind Übergelaufene befragt werden.

So, ich lege mich schlafen, morgen gilt es einen Auftrag von Yppolita zu erfüllen und da sollten wir ausgeruht sein!

Eintrag vom 13. Rahja 1019 BF

In Kürze brechen wir auf, denn wir sollen das feindliche Heer auskundschaften. Yppolita hat uns darum gebeten und um unseren Beistand im Kampf um Kurkum. Selbstverständlich haben wir zugesagt, vielleicht können wir mit Hilfe der Amazonen endlich Borbarads Truppen zurück schlagen!

Für das Kundschaften hat Yppolita uns ausgewählt, da wir uns im Ogerbusch besser auskennen als die Amazonen, außerdem müssen sich diese erst an unsere Anwesenheit gewöhnen. Die Königin ist uns wenigstens sehr gewogen, sie meint, unsere Namen sind mit Kurkum verwoben, sie sind sogar bereits in der Kurkuma, der Chronik, niedergeschrieben. So werden wir uns aufmachen, um den Feind auszuspionieren und so viele hilfreiche Informationen zu sammeln wie möglich!

Eintrag vom 14. Rahja 1019 BF

Verfluchtes Dämonenpack! Bereits jetzt konnten wir einen Vorgeschmack dessen erhaschen, was uns noch erwarten wird! Unheilvolle begann der Tag bereits, denn wieder einmal trafen wir die uns nur leider schon zu gut bekannten Harpyien. Mit ihren Spottliedern versuchten sie uns wieder zu reizen. Vielleicht sollten wir uns geehrt fühlen, denn dieses Mal scheinen sie extra etwas für uns gedichtet zu haben. Elendigliche Biester! Grim konnte eine von ihnen mit einem Pfeil treffen, doch entkamen sie uns erneut.

Am Nachmittag zog auch noch ein heftiges Gewitter auf, das unsere Pferde dazu brachte panisch durchzugehen. Bis auf Grims Pferd konnten wir alle wieder einfangen. Immerhin hatten wir Hoffnung, dass dieser Starkregen das Heer vielleicht ein oder zwei Tage aufhalten könnte.

In der Nacht schließlich kam der Angriff der Dämonen, diese grauenvollen Karmanthi, denen wir schon zwei Mal gegenüber gestanden haben, definitiv zwei Mal zu oft. Ich war erstarrt vor Schreck, als drei dieser Biester Joela anfielen und in Stücke zerreißen wollten. Als Torben jedoch heran eilte, suchten die Dämonen ihr Heil in der Flucht. Grim legte Joela sein Amulett um und nach bangen Sekunden schlug sie zum Glück wieder die Augen auf, ich dachte schon, wir hätten sie verloren!

Ich versuchte den leicht angeschlagenen Grim zu heilen, doch das zermürbende Geheul dieser Biester ließ mir die Hände zittern. Plötzlich stießen sie wieder aus dem Gebüsch hervor und zerfleischten Grims Pferd, das wir kurz davor endlich wieder gefunden hatten.

Wir mussten diese Dämonen in die Niederhöllen zurückschicken, das war klar. So zogen Leudalia und Joela einen Schutzkreis um unser Lager. Grim und Torben, der so tat, als wäre er verletzt, spielten den Lockvogel. Und tatsächlich, Torben wurde von vier Karmanthi angegriffen. Zwei der Biester waren bald vergangen, auch wenn Torben schon am Boden lag, aber die letzten beiden flohen. Grim zog ihn zurück in den Schutzkreis und Aridhel verabreichte ihm unseren letzten Heiltrank.

Immerhin konnten wir noch kurz schlafen, auch wenn wir unruhig waren. So sind wir noch mal davon gekommen, doch ein weiterer Angriff könnte uns das Leben kosten. Heute haben wir bis jetzt noch nichts von den Dämonen bemerkt, doch ich bin mir sicher, sie werden sich weiter auf unsere Fährte heften.

Eintrag vom 15. Rahja 1019 BF

Endlich, die dämonischen Jäger sind ausgeschalten! Gestern Abend erreichten wir das Heer. Grim, Joela, Aridhel und ich schlichen uns am Spähtrupp vorbei in Sichtweite des Lagers. Etwa eine Legion Söldner und Söldnerinnen in rot-schwarzer Gewandung mit der Dämonenkrone darauf konnten wir ausmachen, magische Unterstützung, der Tross und Belagerungsgerät waren aber noch nicht angekommen. Soweit wir es beurteilen konnten, führte ein fähiger Feldherr oder eine fähige Feldfrau das Heer an, denn es schien gut strukturiert und durchdacht zu sein. Etwa eine Woche würden sie noch in das Vildromtal brauchen, vermuten wir.

Mit einem Adlerauge und einem anschließenden Oculus konnte ich einige rote Kraftfäden im Heer ausmachen, die sich im Zentrum des Lagers bündelten. Es waren vermutlich Karmanthi, die ich entdeckt hatte.

Zurück bei Torben und Leudalia, die unsere Pferde bewacht hatten, diskutierten wir die weitere Vorgehensweise. Joela wollte das Lager genauer ausspionieren, ihre Hand war unruhig und drängte. Als Aridhel unbedingt mit den Menschen dort sprechen wollte, um sie vom Kämpfen abzubringen, musste ich ihn paralysieren, um ihn von dieser Dummheit abzuhalten. Joela warf mir daraufhin vor, bloß eifersüchtig zu sein, weil ich mal nicht im Mittelpunkt stehe! Was sollte denn das heißen?? Eine Frechheit mir so etwas zu unterstellen! Sie muss doch zugeben, dass Aridhel nicht so einfach ins feindliche Lager marschieren kann! Sind jetzt alle übergeschnappt?!

Wie auch immer, Joela schlich sich mit Grim und Torben wieder zum Heer, während Leudalia und ich mit Aridhel warteten. Ich entschuldigte mich bei meinem Gefährten für den Zauber, er war etwas verärgert, doch musste er einsehen, dass er wohl nicht allzu viel Erfolg gehabt hätte. Nach etwa einer Stunde kam Torben zurück, da er sich nicht zutraute, unbemerkt näher ans Lager zu gelangen, Grim und Joela waren auf sich allein gestellt. Er berichtete, dass das Heer aus den verschiedensten Kulturen zusammen gewürfelt war. Das Kriegsvolk stammte teilweise aus dem Südosten Deres, aber auch aus Aranien, Tobrien und dem tulamidischen Raum. Auch Piraten mischten sich darunter. Hauptsächlich war leichte Infanterie anwesend.

Wir verbrachten eine ruhigen Abend und erwarteten Grim und Joela. Am nächsten Morgen jedoch kamen die beiden atemlos zu uns gerannt, sie waren entdeckt worden und nun waren ihnen sieben dieser dämonischen Hunde auf der Spur. Wir hasteten zu den Pferden und damit begann eine wilde Hetzjagd durch den Ogerbusch. Torbens Pferd Han-Hepi musste daran glauben, unseren dritten Gezeichneten konnten wir nur mit Mühe retten. Ein starker Balsam von mir machte ihn wieder einsatzfähig.

Immer wieder umschlichen von den Karmanthi fassten wir verzweifelt einen letzten Plan. Entweder würden wir sie jetzt ein für allemal vernichten, oder wir würden nicht mehr in Kurkum ankommen. Wir schnitten eine Baum auf, rieben unsere Pfeile mit Harz ein und entzündeten an ihnen ein göttliches Feuer. Zwei der Dämonen konnten mit einem Fernangriff so vernichtet werden, der Rest blieb auf Hörweite und stieß sein schrilles Geheul aus. Weitere drei konnten wir in einem offensiven Angriff ausschalten, wodurch jedoch fast Leudalia gestorben wäre, hätte Grim sie nicht wieder ins Reich der Lebenden zurück geholt. Aridhels Pferd aber überlebte den Angriff nicht. Erst am Abend, vor etwa einer Stunde, konnten wir die letzten beiden Dämonen in die Niederhöllen zurückschicken. Torben hatte sich allein etwas vom Lager entfernt hingesetzt und ihren Angriff erwartet. Endlich Frieden, wenn auch nicht lang. Aber derzeit reicht es mir, wenn ich nicht mehr dieses zermürbende Geheul hören muss! Morgen werden wir in Kurkum Bericht erstatten, es gibt einiges zu erzählen.

Eintrag vom 16. Rahja 1019 BF

Endlich wieder hinter den schützenden Mauern Kurkums. Sofort wurde der Kriegsrat einberufen, bei dem wir unsere neuesten Erkenntnisse mit den Amazonen teilten.

Grim konnte im Feindeslager vier wichtige größere Zelte ausmachen, eines davon war mit Firunsbärenfell bespannt und davor lagen die sieben Karmanthi. Darin befand sich ein muskelbepackter Mann namens Blotgrim, der eines der drei Schwerter für die Heerführer Borbarads besaß. Er dürfte nach unserer Einschätzung nach ein Belshirash-Paktierer sein.

Angeführt wird das Heer von der Answinistin Lutisana von Perricum, die früher auf Rulad eingesperrt war und von dort offensichtlich damals bei dem Überfall auf die Gefängnisinsel geflohen war. Laut Dedlana soll sie nicht sonderlich erfahren in Belagerungen sein. Auch die Reiterei unter der Führung von Ingolf Notmarker hat sich dem Heer angeschlossen, obwohl es scheint, er ist etwas beleidigt, weil nicht er der oberste Anführer ist. Es gibt außerdem ein Heer von Untoten, das immer etwas später ankommt, als das Hauptheer, da es nur in der Nacht reisen kann. Angeführt wird es von Sulman al'Venish, einen Gegner, den wir bis jetzt immer nur aus der Ferne gesehen haben.

Soweit Joela es belauschen konnte (unglaublich, wie nah sie mit ihren Fähigkeiten an das Heer herangekommen sein muss!), wurden Ilsur und Mendena vom Meer aus angegriffen. Drei Heere zogen gegen Löwenstein, danach wurden alle gesammelt. Ein Teil zog weiter Richtung Muschelstrand, Lutisana spaltete sich erst später ab, während der Rest Richtung Eslamsbrück geschickt wurde. Verflucht, hier werden wirklich Angriffe in verschiedensten Gebieten parallel geführt! Borbarads Heer muss mittlerweile schon eine beachtliche Größe angenommen haben.

Nun war es an den Amazonen zu erzählen. Die Vorräte sind zum Teil schon in der Burg, es braucht noch etwa drei bis vier Tage, bis die Transporte abgeschlossen sind. Für etwa einen Monat sollten wir Nahrung haben. Die Stallungen wurden hergerichtet, die Pferde befinden sich aber noch auf den Koppeln, auch das Tor und die Brücke konnten noch nicht repariert werden, da es an Handwerkskunst fehlt. Die Waffen und die Rüstkammer wurden kontrolliert und es wurde auch schon begonnen, Munition einzulagern.

Yppolita erteilte Instruktionen für die weiteren Vorgehensweisen, an uns gewandt bat sie, wir mögen doch die Evakuierung des Vildromtals vornehmen. Die Amazonen haben genug damit zu tun, die Burg auf den bevorstehenden Kampf vorzubereiten. Die Zeit drängt, denn es wird dauern, alle nach Kurkum zu holen. Es wird Streitereien und Angst geben, Leute, die sich weigern werden, ihr Heim zu verlassen. Nur das Allernötigste dürfen die Menschen mitnehmen, der Rest muss verbrannt werden, damit es nicht dem Feinde nützt. Vor allem mit den Dörfern Mühlbeuren und Kiesfurten, wo der Schulze wohnt, werden Probleme befürchtet, da beide verfeindet sind.

Wir werden jetzt zum Essen schreiten und danach beratschlagen, wie wir die Evakuierung so effizient wie möglich gestalten könnten. Ich hoffe, uns gelingt dieses ganze Unterfangen, ich bin mir nicht sicher, ob die Leute hier allzu freundlich auf unsere Anwesenheit reagieren werden.

Eintrag vom 16. Rahja 1019 BF

Nach einiger Diskussion haben wir uns ein detailliertes Vorgehen für die Evakuierung zurecht gelegt. Aridhel und Torben werden zuerst Meilerhof aufsuchen, da es dort einen Eselskarren gibt, der für die Evakuierung nützlich sein wird, dann begeben sie sich nach Auengrund, wo sich ein Ochsenkarren befinden soll.

Joela und Leudalia werden zuerst nach Waldheim gehen und dort mit der Boron-Geweihten Mutter Marbona sprechen. Danach werden sie den Ort Schwarzenstein aufsuchen.
Grim wird unterdessen beginnen, die Zugbrücke zu reparieren, da dies von außerordentlicher Dringlichkeit ist. Joela und Leudalia werden versuchen, den Zwerg Dorodosch Sohn des Dagosch aus Schwarzenstein dazu zu bringen, ihm dabei zu helfen. Nicht auszudenken, was geschieht, wenn Tor und Brücke bis zum Eintreffen des Feindes nicht fertig instand gesetzt wurden!
Ich werde die Umgebung nach nützlichen Kräutern absuchen und beginnen, einige alchimistische Tränke zuzubereiten. Ich habe bereits mehrere Gefäße draußen aufgestellt, die mir den Morgentau sammeln sollen. Den benötige ich für die Heiltränke. Möglicherweise können mir an den folgenden Tagen die Jäger und Jägerinnen aus Meilerhof bei der Kräutersuche helfen.

Eintrag vom 17. Rahja 1019 BF

Die Evakuierung läuft auf Hochtouren, auch wenn einige Schwierigkeiten wie erwartet eingetroffen sind. In Auengrund waren die Leute recht panisch und so war es schwierig alle zu einem geordneten Abmarsch zu bewegen. In Schwarzenstein sind die Menschen nicht allzu gut auf die Amazonen zu sprechen, wodurch es einiger Überredungskunst bedurfte, damit sie in die Burg zogen. Immerhin wird der Zwerg Dorodosch Grim ab morgen hilfreich zur Seite stehen. Die Menschen in Meilerhof waren wenigstens recht vernünftig, sie bestehen aber darauf, dass ihr Firunschrein mitgenommen wird. Die Leute in Mühlbeuren hingegen sind der irrigen Meinung, dass schon alles gut gehen würde und sahen daher den Bedarf einer Evakuierung als nicht gegeben. Sie glauben, dass die Amazonen schon alles richten würden. Waldheim wurde doch noch nicht aufgesucht, weil Mühlbeuren zu den zwei größten Orten zählt und dort eine wichtige Brücke steht, bei der noch entschieden werden muss, ob sie zerstört werden soll. Da noch Zeit war, wurde auch der Weiler Feenbach aufgesucht, die Einwohnenden gehen nicht ohne ihre traviagefälligen Gänse, aber wenigstens kommen sie.

Am Abend kamen die ersten Menschen aus den Dörfern Auengrund, Schwarzenstein und Feenbach in die Burg, wo kurz darauf heilloses Durcheinander herrschte. Schmunzelnd beobachtete ich Joela und Leudalia, als sie mit je einer Gans im Arm fluchend über die störrischen Tiere in den Hof ritten.

Mein Tag war recht ertragreich, den Vormittag über habe ich allerdings geschlafen. Aridhel hat mich mit einem Ruhe Körper verzaubert, da ich die Nacht über Albträume hatte. Am Nachmittag konnte ich in der näheren Umgebung je zwei Portionen Wirselkraut und Einbeeren finden. Zusammen mit Grim fing ich zwei Eidechsen, sodass ich bereits die ersten Tränke ansetzen konnte. Torben half mir am Nachmittag beim Suchen, da er wohl bei der Bevölkerung keinen großen Erfolg hatte. Das Wirselkraut, das er gefunden hat, habe ich zu zwei Salben verarbeitet.

Zur Phexensstunde begaben wir uns in den Rondra-Tempel, um unsere Waffen weihen zu lassen, der Segen des Zwölfe sollte einige Zeit mit uns sein.

Eintrag vom 18. Rahja 1019 BF

Der Feind schlägt bereits zu, noch recht versteckt, aber doch. Torben wurde in der Früh nach Feenbach gerufen, ein Mädchen war tot zusammen gebrochen. Zuvor war ein Mann ins Dorf gekommen, das Gesicht grell bunt, aber schon gealtert, am Kopf trug er eine Narrenkappe. Er hat zwei Gänse eingefangen und getötet! Das Mädchen sei dann vor Schreck gestorben. Wer war das nur? Sicher ein Borbaradianer, so viel steht fest. Ich hoffe, er kommt nicht noch einmal, die Menschen sind jetzt ziemlich verunsichert. Torben hat mit angepackt und versucht, die Bevölkerung etwas anzutreiben. Er und Grim haben sich etwas umgesehen, um nach Spuren zu suchen. Am Boronanger in Waldheim fehlt ein Grabstein – sehr beunruhigend!

Noch etwas Merkwürdiges ist geschehen, Dorodosch, der Zwerg, der Grim hätte helfen sollen, ist verschwunden. Laut Berichten ist er nach Lorgolosch gegangen, denn er fühle sich in engen Räumen nicht wohl! Was ist das denn für ein Zwerg?! Möglicherweise ein Borbaradianer, ich könnte es mir schon vorstellen, dass er in Wirklichkeit zu dem Heer gelaufen ist und es mit Informationen versorgt. Phexverflucht!

Der Besuch von Joela und Leudalia in Waldheim war erfolgreich, geduldig packten die Leute ihre Sachen und machten sich auf den Weg in die Burg. Die Geweihte Mutter Marbona berichtete, dass sie geträumt hatte, Untote würden erstehen und sich um einen geflügelten Tulamiden scharen. Ein prophetischer Traum?
Leider war die Sache in Kiesfurten schon anders. Aridhel versuchte den „Baron“ – so nennen die Leute den Dorfschulzen – zur Evakuierung zu bewegen, doch ohne Erfolg. Auch ein Zureden von Leudalia und Joela half nichts. Wenigstens waren die Menschen in Weidlingen verständiger und folgten den ihnen gegebenen Anweisungen.

Die Suche nach den Kräutern war heute zu meiner Freude recht ergiebig, zwei Portionen Wirselkraut und vier Portionen Einbeeren. Grim konnte mir auch wieder eine Eidechse fangen, so dass nun ein weiterer Heiltrank im Entstehen ist. Das restliche Wirselkraut habe ich zu einer weiteren Salbe verarbeitet.
Weiters habe ich heute die Schwarzen Steine im Tal aufgesucht, dabei handelt es sich um Basaltbrocken in der Nähe von Schwarzenstein, die eine schimmernde ölige Oberfläche besitzen. Ihnen werden magische Kräfte und ein Übergang in einer andere Welt nachgesagt. Doch das hat sich leider als falsch herausgestellt. Insgeheim hatte ich ja gehofft, einen Eingang in ein Feenreich zu finden, um dort Kobolde und andere Wesen um Hilfe im Kampf gegen Borbarad zu bitten. Aber daraus wird nichts, die Steine besitzen nicht den Funken von Magie.
Am Abend habe ich noch Grims Amulett untersucht, leider ist es nun unbrauchbar geworden. Irgendwann musste ja die Matrix des Arcanovi zusammen brechen. Stattdessen habe ich begonnen, meinen Stab wieder mit Zaubern zu füllen, allen voran einen Reversalis Fulminictus.

Eintrag vom 19. Rahja 1019 BF

Heute ist endlich die Bevölkerung von Kiesfurten und Mühlbeuren eingetroffen, sie ließen sich doch noch überreden, aber erstere erst, nachdem Aridhel dem Schulzen von Kiesfurten einen Albtraum geschickt hatte.. Auf der Burg herrscht daher völliges Chaos, denn das waren die beiden größten Dörfer der Umgebung, die hiermit eintrafen. Niemand weiß mehr so recht, wohin mit den ganzen Leuten. Notquartiere wurden angelegt, aber die Menschen sind zu unruhig und besorgt, als dass sie sich dort geordnet einrichten würden.

Wir haben inzwischen Nachforschungen angestellt. Torben hat mit Mutter Marbona gesprochen und ihr vom fehlenden Grabstein erzählt. Außerdem hat er sich eine Beschreibung des Tulamiden aus ihrem Traum geben lassen, es dürfte sich um Sulman al'Venish handeln.

Ich habe die Leiche des toten Mädchens aus Feenbach arkan untersucht. Sie dürfte nicht an dem Schrecken, sondern an einem magischen Weinkrampf erstickt sein, eine bösartige Variante des Schelmenzaubers Lachkrampf. Schelmische Repräsentation ist es auch, die ich an ihr entdecken konnte, jedoch mit einer lolgramothschen Komponente. Der Mann, der dem Mädchen das angetan hatte, war wohl ein borbaradianischer Schelm, ein „Schwarzschelm“, wie ich ihn nenne. Grim und Leudalia haben versucht, seine Spur zu finden, aber ohne Erfolg. Immerhin konnte mir Grim weiteres Wirselkraut bringen, ich arbeite jetzt im Akkord an weiteren Heiltränken. Konzentrieren kann ich mich allerdings schwer, denn von überall hört man das aufgeregte Geschrei von Menschen, Streitereien, Eltern, die nach ihren Kindern rufen und dazwischen die Amazonen, die sich verzweifelt um Ordnung bemühen.

Der Feind müsste bald vor unseren Toren stehen. Wenigstens sind die Menschen des Vildromtals alle evakuiert. Aber wer weiß, wen wir unvorsichtigerweise noch hinter die schützenden Mauern gelassen haben…