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In Trackenborn

Aus Avesfeuer
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Tagebuch Übersicht
Chronik Kapitel
PRA - RON 1005 Wieder daheim
RON - EFF 1005 Die Verwandtschaft in Havena
EFF 1005 In Honingen
EFF - TRA 1005 Von Honingen weiter
TRA 1005 Auf dem Schiff nach Albenhus
TRA 1005 Durch den Eisenwald
TRA 1005 In Albenhus
TRA 1005 Der Auftrag
TRA 1005 In Trackenborn
TRA - BOR 1005 Zurück nach Hause
BOR - PHE 1005 Weiterbilden auf der Akademie
PHE 1005 - PRA 1006 Die Arbeit bei Herrn Prem
PRA 1006 Arbeiten in Lowangen
RON 1006 Auf dem Weg von Lowangen über Teshkal nach Andergast
RON - EFF 1006 Die Prüfungen im Kampfseminar Andergast
EFF 1006 Auf der Akademie in Andergast
TRA 1006 Unterwegs nach Gratenfels
TRA 1006 Die Festtage in Gratenfels
TRA 1006 Die Verfolgungsjagd
BOR - TSA 1006 Aufenthalt in Gratenfels
TSA - PER 1006 Weitermarsch nach Neersand
PER 1006 Die ersten Tage in Neersand
PER 1006 Auf dem Walsach
PER 1006 Unterwegs im Überwals
ING 1006 Von Neersand nach Vallusa
ING 1006 Auf dem Weg nach Kurkum
PRA - RON 1006 Von Vallusa nach Greifenfurt
RON 1007 Von Greifenfurt zum Turm Rohezals
RON 1007 In der Borbaradianerabtei
HES - FIR 1007 Das Fest in Thorwal
FIR 1007 Die Wettfahrt beginnt
FIR - TSA 1007 Unterwegs in Eis und Schnee
TSA 1007 Auf dem Weg zum Himmelsturm
TSA - PHE 1007 Im Himmelsturm und auf der Flucht
PHE 1007 Kampf gegen die Zorganpocken
PHE - ING 1007 Der große Viehtrieb


ING 1015 Wiedersehen in Weiden
ING 1015 Auf dem Weg nach Dragenfeld
RAH 1015 In Dragenfeld und wieder retour
RAH 1015 - PRA 1016 Zurück in Baliho
PRA 1016 Über Trallop nach Punin
RON - EFF 1016 Nachforschungen in Punin
TRA 1016 Herzog Waldemars Auftrag
TRA 1016 Erste Nachforschungen
TRA - BOR 1016 Nachforschungen in Baliho
BOR 1016 Von Baliho nach Rhodenstein
BOR 1016 Auf der Suche nach dem Erzvampir
BOR - TSA 1016 Der Winter in Weiden
TSA 1016 - PRA 1017 Die Reisen im Frühling 1016 BF
PRA - RON 1017 Unterwegs nach Arras de Mott
RON 1017 Im Kloster Arras de Mott
RON 1017 Das Tal der Elemente
RON 1017 Kampf um Arras de Mott
RON - EFF 1017 Der Auftrag des Heliodans
EFF - TSA 1017 Der Winter in Lowangen
TSA - RAH 1017 Auf dem Weg nach Greyfensteyn und Balträa
RAH 1017 - EFF 1018 Das Orakel der Elenviner Auen
EFF - HES 1018 Unterwegs im Auftrag Aromboloschs
HES - FIR 1018 Auf Liscoms Spuren
TSA - ING 1018 Firunwärts nach Ferdok
ING - RAH 1018 Der Auftrag der Boron-Kirche
RAH 1018 - PRA 1019 Auf nach Maraskan
PRA 1019 In der grünen Hölle Maraskans
PRA 1019 Die Endurium-Mine
PRA - RON 1019 Das Zepter der Echsen
RON - EFF 1019 Der Sturm auf den Fürstenpalast
EFF 1019 Auf der Suche nach den Bannkomponenten
EFF - TRA 1019 Die Erben der Gräber
TRA 1019 Neue Feinde
TRA 1019 Die vielen Hände Bastrabuns
TRA - BOR 1019 Den Chimären auf der Spur
BOR 1019 Der Chimärenmeister und die Hexe
BOR 1019 Kurzes Durchatmen
BOR 1019 Vom Licht in den Schatten
BOR - HES 1019 Aufträge im Schatten
HES 1019 Schatten über Tobrien
HES - FIR 1019 Schatten im Dschungel
FIR 1019 Schatten in Altaïa
FIR - TSA 1019 Verloren im Zwielicht
TSA - ING 1019 Warten auf die Apokatastase
ING 1019 Vorboten des Sturms
ING - RAH 1019 Das Artefakt der Oger
RAH 1019 Unter dem Banner von Kurkum
RAH 1019 Belagerungszustand
NL 1019 - PRA 1020 Warten in Beilunk
RON 1020 Auf in den Krieg
EFF 1020 Im Land des Feindes
EFF - TRA 1020 Eine hinterhältige List
TRA - TSA 1020 Das Ende Ysilias
TSA - PHE 1020 Ein kalter Frühling
PHE - ING 1020 Zeit der ersten Bündnisse
ING 1020 Morde am Konvent

Eintrag vom Travia 1005 BF

Man hat Thika und Madalea gefunden und verhaftet. Sie sitzen nun beide im Kerker. Das haben wir bei unserem Besuch bei Frau Langbart erfahren. Was mit ihnen weiter passiert, wissen wir jedoch nicht. Ich nehme an in den nächsten Tagen wird dann ein Prozess beginnen. Der Priester heißt übrigens Praioshilf Sonnacker, er ist ein strenger, aber ein geachteter Mann.

Ich frage mich, ob die Anschuldigungen gegen Madalea gerechtfertigt sind. Wir waren nämlich bei Frederik, ihrem Bruder. Er hat uns erzählt, dass in ihrer Gegenwart Tiere komisch auf sie reagieren, sie Gegenstände schweben lassen könne und ihn selbst schon einmal weggeschleudert hätte. Dieses Gespräch hat mich über meine eigene Kindheit nachdenken lassen. Auch bei mir passierten hin und wieder unerklärliche Sachen, die wohl, im Nachhinein betrachtet, mit meiner magischen Begabung zusammenhingen. Vielleicht ist es bei Madalea ähnlich. Sie ist magisch begabt, kann diese Energie jedoch noch nicht in geordnete Bahnen lenken. Als sie zum Burgherrn gebracht werden sollte, hatte sie wohl Angst, sie wollte ja nicht mitgehen. Vielleicht passierten in ihrer Panik diese merkwürdigen Dinge und sie waren gar nicht absichtlich! Was dann?

Wie oft musste ich mir anhören, dass bei mir was nicht stimmt. Hätte mich damals Irinja nicht beobachtet, wie ich zauberte, vielleicht hätte ich nie von meiner Begabung erfahren. Wie hätte mein Leben dann wohl ausgesehen? Das sind Fragen, die mir nun in meinem Kopf herumgeistern. Vielleicht weiß Madalea nicht einmal, dass sie überhaupt magisch begabt ist… dann würde sie zu unrecht bestraft werden.
Gerade jetzt, wo wir die letzten Tage gelernt haben, dass man nicht vorschnell ein Urteil über jemanden fällen sollte, bin ich besonders vorsichtig. Ich werde die anderen auf jeden Fall dazu bewegen der Sache nachzugehen.

Leudalia ruft, Leomar und ich werden noch einmal Ogo den Wirten befragen, während sie mit Ayla und Kalrosch dem Burgherrn einen Besuch abstatten. Wir machen uns auf den Weg.

Eintrag vom Travia 1005 BF

Während ich hier schreibe, sitze ich mit meinen Gefährtinnen und Pagana Poll in der Nähe eines verzauberten Wasserfalls. Hier ist unser Nachtlager. Wie es dazu kam? Ein Ereignis jagt das andere. Während Leomar und ich essen gingen, passierten schreckliche Dinge auf der Burg! Während unserer Gefährtinnen mit dem Burgherrn sprachen, meldete sich eine Wanderin an. Sie sagte, sie wäre vom Baron von Liepenstein geschickt und hätte eine wichtige Botschaft. Doch als man ihr Einlass gewährte, entpuppte sie sich als Hexe! Sie sagte, Herr Trackenborn hätte den Zorn der Hexen auf sich geladen. Und dann verfluchte sie ihn, in dem sie ihn über und über mit Warzen übersäte. Der Fluch dauere so lange, bis er aufhöre die Unschuldigen zu foltern und sie freiließe! Dann flog sie auf ihrem Wanderstab durch das Fenster, bevor sie irgendjemand aufhalten konnte!

Das ganze Dorf war in hellstem Aufruhr! Alle Bewohnerinnen wurden zusammengetrommelt, der Inquisitor hetzte wahrhaft das ganze Dorf auf. Wir sollten alle helfen die Hexen zu finden. Wir wurden dem Suchtrupp von Pagana Poll, eine der Wachen von Herrn von Trackenborn, zugeteilt, der die Gegend um den Schwarzfall durchforsten sollte. So sind wir nun hier, am Schwarzfall und die Geschichten, die sich um ihn ranken, kommen nicht von ungefähr. Es heißt, dass man dort Angst und Alpträume bekommt, und es stimmt wirklich! Als wir dort ankamen, fühlten wir Furcht aufkommen, der wir nicht standhalten konnten. Ich versuchte als Eule hinaufzufliegen, doch ich musste umkehren, solch eine schreckliche Panik überkam mich. Fündig wurden wir jedoch nicht, auch wenn wir annahmen, hier auf die Goblins zu treffen. So haben wir in der Nähe des Wasserfalls unser Lager aufgeschlagen.

Bevor ich mich jedoch schlafen lege, muss ich doch noch von einer Begegnung erzählen. Auf dem Weg hierher, trafen wir Torgo, den Fallensteller. Er stotterte, der arme Mann, doch er konnte uns schlussendlich wichtige Hinweise liefern. Als Harro verhaftet wurde, war Torgo im Wald unterwegs. Er sah, dass Harro nicht geknebelt war, sondern herumfluchte und laut schimpfte. Wenn nun Harro wirklich ein gefährlicher Magier gewesen sein soll, dann hätten sie ihn doch geknebelt! Was geht hier vor? War Harro vielleicht gar kein Magier? Fragen über Fragen, doch die Antworten liegen noch weit weg.

Eintrag vom Travia 1005 BF

Welch schreckliche Ereignisse pflastern unseren Weg! Als wir ins Dorf zurückkehrten, wurden wir zuerst wieder von dieser Goblinbande aufgehalten. Immerhin konnten wir fliehen. Doch als wir ins Dorf kamen, sahen wir, dass bereits die Gerichtsverhandlung gegen Madalea im Gange war! Und es kam noch schlimmer, auch Madaleas Eltern waren angeklagt. Ein Wesen war auch noch dabei – es dürfte sich um einen Achaz handeln! Ich habe noch nie einen der Geschuppten gesehen! Er war angeklagt, die Gegend unsicher zu machen und mit den Hexen im Bunde zu sein.

Dann passierte alles recht schnell – auf einmal brach ein schreckliches Unwetter los, ein starker Hagel prasselte auf uns nieder. Alle flüchteten und in diesem Chaos sah ich, wie Frederik die Gefangenen befreite, tat jedoch so, als ob ich es nicht bemerkte. Ich half noch mit, die Schöffen zu befreien, die durch einen herunterfallenden Ast eingeklemmt waren. Dieser Hagelsturm kam nicht von irgendwo her – ich bin mir sicher, dass die Hexen dafür verantwortlich sind.

Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll, diese Gerichtsverhandlung, die war so ganz und gar nicht praiosgefällig! Und das von einem Geweihten! Der Priester wirkte auch etwas nervös und unsicher. Irgendetwas ist seltsam an ihm, aber ich kann es nicht in Worte fassen. Und was ist mit Harro dem Braunen? Laut Herrn von Trackenborn - der sich übrigens, seit der Fluch in traf, nicht mehr blicken lässt – wurde Harro wirklich gefasst, er sandte jedoch keine Nachricht nach Albenhus, weil die sich dort nie um die Angelegenheit gekümmert hatten.

Wenn ich aus dem Fenster blicke, sehe ich das Leid der DorfbewohnerInnen. Ihre Häuser und Ernten sind zerstört. Wie schrecklich! Wie sollen sie nur über den Winter kommen? Vielleicht haben die Hexen Recht, und die Angeklagten sind alle unschuldig, aber sie können dafür nicht ein ganzes Dorf bestrafen!
Ich sehe gerade, dass der Inquisitor zurück ist. Er hat alle Gefangenen, bis auf Frederik, dabei. Bei Hesinde - morgen sollen sie alle den Feuertod sterben! Wir müssen etwas unternehmen! Wir können das nicht zulassen!

Eintrag vom Travia 1005 BF

Kalrosch hat noch einmal Frau Langbart aufgesucht und Leomar und ich haben in Thikas Hütte nach Hinweisen gesucht, konnten jedoch nichts finden. Ich muss die ganze Zeit daran denken, was passiert, wenn wir nicht erfolgreich sind… Unschuldige werden womöglich Boron zugeführt. Wir haben schon in Albenhus fast jemand Unschuldigen ins Gefängnis gebracht, ich möchte diesen Fehler kein zweites Mal machen! Doch derzeit kann ich nur hier in meinem Zimmer sitzen und auf die Rückkehr der anderen warten. Ayla und Leudalia sind zur Burg Trackenborn gegangen um in die Burgchronik einzusehen. Vielleicht können sie dort Hinweise finden, was damals mit Harro dem Braunen wirklich passiert ist. Leomar ist bei Mirio, dem Schankknecht. Ich weiß nicht warum, aber Mirio wollte ihn unbedingt sprechen.

Eintrag vom Travia 1005 BF

Endlich haben wir etwas Klarheit darüber, was hier los ist. Ayla und Leudalia haben einiges herausgefunden. Praioshilf Sonnacker dürfte ein Hochstapler sein. Hesintje, die Chronistin, hat penibel Buch geführt, sie hat vermerkt, dass der Inquisitor nur improvisierte Kleidung trug und recht eigenwillige Formeln für seine Liturgien benutzte.

Außerdem hat uns Leomar wichtige Dinge erzählt. Mirios Schwester Ninella ist eine der Hexen aus dem Zirkel. Wenn wir die Unschuldigen aus dem Gefängnis befreien, dann würden sie wieder einen Teil der Ernte wiederherstellen. Als Hilfe haben wir von Mirio zwei Schlaftränke bekommen. Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als die Gefangenen aus dem Gefängnis zu befreien, doch wie wir das machen wollen, weiß ich nicht.

Wenn wir Herrn von Trackenborn danach überzeugen können, dass Herr Sonnacker ein Betrüger ist, würde auch das Dorf ihm glauben. Von der heutigen Nacht hängt alles ab. Versagen wir, werden morgen in der Früh Unschuldige sterben.

Eintrag vom Travia 1005 BF

Wir haben es geschafft!!!! Es gelang uns tatsächlich alle Gefangenen zu befreien! Ich dachte schon, wir würden sofort entdeckt, das Schleichen ist nicht gerade unsere Stärke… doch dank den Künsten im Stimmen Imitieren von Ayla konnten wir einige Wachen überlisten. Es gelang uns schließlich alle aus dem Kerker zu holen, einschließlich des Echsenmenschens. Bei der Flucht wurden wir jedoch fast erwischt, sind doch einige von uns gestolpert. Doch die Hexen kamen uns rechtzeitig zu Hilfe. Wir brachten Madalea, ihre Eltern und Thika in eine Hütte in einer Trauerweide im Wald, dort können sie sich verstecken. Frederik, den wir in der Hütte der Müllersleute fanden, brachten wir auch hierher. Den Achaz haben wir übrigens nicht mehr gesehen, er ist weggelaufen.

Es ist nun kurz vor Morgengrauen und wir werden uns auf den Weg zur Burg machen. Ich hoffe, Herr von Trackenborn lässt uns vor. Doch noch etwas ist passiert. Ninella hat den gelben Stein auf Aylas Schwert erkannt. Sie hat gesagt, es gäbe einen geheimen Ort, wo noch einer zu sehen wäre. Wenn wir Erfolg haben, wird sie uns dorthin bringen. Ob sich da endlich das Rätsel löst?

Eintrag vom Travia 1005 BF

Herr Sonnacker ist überführt! Er ist ein ehemaliges Bandenmitglied von Harro dem Braunen! Damals hat er seinen Anführer verraten und ihn ausgeliefert. Dazu hat er sich einfach als Inquisitor verkleidet! Was für ein Betrug und Frevel an Praios! Doch wir konnten ihn überführen. Wir haben Herrn von Trackenborn vorgeschlagen, dass beide Geweihte auf ihn den Weisheitssegen sprechen, damit er erkennt, wer die Wahrheit spricht. Leudalia war als erste dran. Als dann jedoch der Betrüger den Segen sprechen sollte, bemerkte man sofort, dass er keine Ahnung davon hatte! Irgendwann war er dann geständig.

Nun machen wir uns auf den Weg zu Ninella, sie möchte uns ja die besagte Stelle mit den Steinen zeigen.

Eintrag vom Travia 1005 BF

Das Rätsel um die Steine ist geklärt… doch die Ereignisse der letzten Stunden kann ich immer noch nicht glauben, und ich denke, es wird noch lange dauern, bis ich sie wirklich verarbeitet habe.

Wir kamen mit Ninella zu einer Hecke, die wir magisch passieren konnten, sie führte direkt in das geheime Tal der Hexen. Noch nie durften Außenstehende das Tal betreten, wir sind die ersten und ich schätze diese Ehre. Wir kamen zu einer Höhle, etwa 5m darüber klemmte einer der gelben Steine. Wir konnten ihn herausbrechen, dabei zerbrach er jedoch in zwei Teile. Als wir die Höhle betraten, ereilte uns schon ein sonderbares Gefühl. Ein Gefühl, dass wir nicht hier sein sollten, uns aber keine Wahl bleibt, als weiterzugehen. Bald wurde uns bewusst, dass dies keine natürliche Höhle ist, schließlich erreichen wir einen ovalen Saal, am anderen Ende befand sich eine etwa vier mal vier Schritt große Tür, die leicht offen war, ein zerbrochenes Siegel daneben.

Und dann hörten wir zum ersten Mal diese Stimmen sprechen. Ein älterer Mann sprach mit einem anderen Wesen, dessen Stimme wir nicht zuordnen konnten. Doch das was wir hörten, war noch viel Erschüttender. All das, was wir in den letzten Wochen erlebt haben, alles war vorherbestimmt, alles war eingefädelt von der Herrin. Ja, die Herrin… wir sahen sie auch gleich darauf, als das Wesen auf einmal sagte, dass es schon wüsste, dass wir hier sind. Nun betraten wir diesen Raum. An einem Feuer saß ein Druide, der, den wir das erste Mal auf der Schifffahrt sahen und der uns auch nach Albenhus gefolgt war.
Das Wesen, mit dem er sich unterhalten hatte, war ein kleiner Drache. Und als ob das noch nicht genug an wunderlichen Dingen wäre, sahen wir auf einem Steinpodest eine Drachenstatue stehen. Es war eine Mumie einer uralten Drachin namens Corfanaë, doch ihr Geist war immer noch wach. Und der Druide erklärte uns nun, dass sie die Menschheit eigentlich zerstören möchte, wir seien „primitive Lebensformen“ und „unwert zu leben“. Wir seien wie Tiere, seien zu gierig, seien „unwürdig“.

Nun wurden wir zehn Prüfungen unterzogen. Ich stand dort und hörte nur dem kleinen Drachen und dem Druiden zu, ich war mir in diesem Moment gar nicht bewusst, dass wir hier standen und die gesamte Menschheit verteidigen mussten. Die Situation war so unwirklich. Erst als uns die zehn Prüfungen gestellt wurden, war ich wieder klar bei Gedanken. Plötzlich wurde mir bewusst, wenn wir nicht bestehen, würden wir sterben, wie auch wohl der Rest der Menschen hier.

Doch nun zu den Prüfungen. Zuerst ging es um die Rettung des Mädchens Brinwen. Warum wir das getan hätten. Wir sprachen von Mitleid und Hilfsbereitschaft. Schließlich wurde uns zugestanden, dass wir die Prüfung bestanden hätten, auch wenn der kleine Drache stark dagegen ankämpfte.

Die zweite Prüfung betraf die Rettung der Kinder, warum wir sie befreit hatten. Wieder die gleichen Argumente, auch diese Prüfung wurde als bestanden anerkannt.
Danach ging es um den Alchimisten, ob wir versucht haben herauszufinden, warum er so gehandelt hatte. Nachdem wir uns auch hier gut verteidigen konnten, wurde ich mit der Zeit lockerer. Denn in den letzten Wochen hatten wir immer wieder Menschen in Not geholfen. Wenn es Corfanaë darauf ankommt, so würden wir keine Probleme haben.

Die Fragen erstreckten sich weiter auf die Trolle, wie wir handelten, als der junge Troll auf mich drauffiel. Die fünfte Frage handelte schließlich von der Trollfamilie, ob wir ihr geholfen haben und warum. Weiters ging es um den Streit von Norrigea und Daliseon, ob es uns gelungen war, den Streit zu schlichten und wie wir es getan hatten.

Erstmals in Bedrängnis kamen wir, als wir gefragt wurden, warum wir gegen al Fezir ermittelt hatten. Schließlich war ein wichtiger Beweggrund die Belohnung, die Herr Eisinger uns in Aussicht gestellt hatte. Diese Prüfung war die erste, die wir nicht bestanden hatten. Die nächste Prüfung amüsierte mich etwas, denn alle bestanden sie – außer Leudalia. Die Gute war im ersten Moment doch etwas entrüstet. Es ging darum, was wir getan hatten, als wir den Irrtum bemerkten, dass wir den falschen Mann ins Gefängnis gebracht hatten. Und Leudalia war schließlich lange der Meinung, dass al Fezir ins Gefängnis gehörte.

Die nächste Prüfung war wieder schwerer zu bestehen, es ging um Madalea, ob wir ihr halfen und was unsere Beweggründe dazu waren. Hier konnten wir den Drachen davon überzeugen, dass wir die Schuld zuerst prüfen wollten. Auch wenn wir die Prüfung bestanden hatten, war Leudalia immer noch peinlich berührt, dass sie den, wie wir damals noch annahmen, Praiosgeweihten belogen hatte. Die letzte Prüfung jedoch bestand dafür nur sie. Es stand zur Debatte, ob wir dem „Vertreter von Recht und Gesetz“ gedient hatten, oder unsere eigenen Gesetze gelten ließen.

Als wir zum Schluss gelangten und auf das Urteil von Corfanaë warteten, war ich plötzlich wieder sehr nervös. Mir war bewusst, dass wir wohl nicht so schlecht abgeschnitten hatten, jedoch konnten wir nicht einschätzen, wie willkürlich diese Drachin war. Zuzutrauen war ihr alles und machtvoll war sie wohl auch, sie es schließlich irgendwie eingefädelt, dass wir all dies erlebten. Sie hatte bewirkt, dass Brinwen fliehen konnte, dass wir immer die gelben Steine fanden, die uns schlussendlich hier her geführt hatten. Und all das, wie wir erfuhren, für eine Wette, die Corfanaë mit diesem Druiden abgeschlossen hatte.

Wie dem auch sei, es wurde uns anerkannt, dass wir doch nicht so eine primitive Rasse waren, wie sie angenommen hatte. Und so würde sie die Menschen verschonen. Der Druide, der übrigens Megalon hieß, verschwand daraufhin, auch ihm ließ sie sein Leben, das er anscheinend eigentlich schon verwirkt hatte. Wir hingegen dürften gehen, sollten jedoch nie wieder zurückkehren. Das ließen wir uns nicht zwei Mal sagen. Wer weiß, was dieser Drachin sonst noch eingefallen wäre!

Als wir aus der Höhle draußen waren, wollten wir noch einmal mit Megalon sprechen, doch er war nur unfreundlich und verschwand daraufhin. Dafür kam der kleine Drache mit einem Pergament in einer mir unbekannten Schrift. Er sagte nur: „Ich hoffe, dass wird nicht der Fall sein“.

Dementsprechend verwirrt und nachdenklich kehrten wir mit der Hilfe Ninellas ins Dorf zurück. Die Hexen hatten wie versprochen, die Nahrungsspeicher mit Essen gefüllt. Der ganze Schaden ist jedoch sicher nicht behoben.

So bleiben wir zurück, in dem Wissen, dass durch unser Verhalten vielen Menschen der Weg in Borons Hallen erspart wurde. Jedoch auch, dass wir für ein paar Wochen Spielfiguren von einem der mächtigsten Wesen Aventuriens waren. So sehr ich froh bin, dass Corfanaë uns unser Leben ließ, umso wütender werde ich, je länger ich darüber nachdenke. Sie hat uns einfach nur benutzt. Sie hat mit uns gespielt, wie die Katze mit einer Maus.

Doch es zeigt uns auch, wie unbedeutend wir Menschen doch sind, betrachten wir, welch mächtige Kreaturen auf Dere leben. Und dass es jederzeit passieren könnte, dass wir ausgelöscht werden. Dieses Gefühl bereitet mir Angst. In Zukunft werde ich wohl meine Handlungen mehr bedenken. Wer weiß, ob Corfanaë uns nicht weiterhin beobachtet…