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Das Artefakt der Oger

Aus Avesfeuer
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Tagebuch Übersicht
Chronik Kapitel
PRA - RON 1005 Wieder daheim
RON - EFF 1005 Die Verwandtschaft in Havena
EFF 1005 In Honingen
EFF - TRA 1005 Von Honingen weiter
TRA 1005 Auf dem Schiff nach Albenhus
TRA 1005 Durch den Eisenwald
TRA 1005 In Albenhus
TRA 1005 Der Auftrag
TRA 1005 In Trackenborn
TRA - BOR 1005 Zurück nach Hause
BOR - PHE 1005 Weiterbilden auf der Akademie
PHE 1005 - PRA 1006 Die Arbeit bei Herrn Prem
PRA 1006 Arbeiten in Lowangen
RON 1006 Auf dem Weg von Lowangen über Teshkal nach Andergast
RON - EFF 1006 Die Prüfungen im Kampfseminar Andergast
EFF 1006 Auf der Akademie in Andergast
TRA 1006 Unterwegs nach Gratenfels
TRA 1006 Die Festtage in Gratenfels
TRA 1006 Die Verfolgungsjagd
BOR - TSA 1006 Aufenthalt in Gratenfels
TSA - PER 1006 Weitermarsch nach Neersand
PER 1006 Die ersten Tage in Neersand
PER 1006 Auf dem Walsach
PER 1006 Unterwegs im Überwals
ING 1006 Von Neersand nach Vallusa
ING 1006 Auf dem Weg nach Kurkum
PRA - RON 1006 Von Vallusa nach Greifenfurt
RON 1007 Von Greifenfurt zum Turm Rohezals
RON 1007 In der Borbaradianerabtei
HES - FIR 1007 Das Fest in Thorwal
FIR 1007 Die Wettfahrt beginnt
FIR - TSA 1007 Unterwegs in Eis und Schnee
TSA 1007 Auf dem Weg zum Himmelsturm
TSA - PHE 1007 Im Himmelsturm und auf der Flucht
PHE 1007 Kampf gegen die Zorganpocken
PHE - ING 1007 Der große Viehtrieb


ING 1015 Wiedersehen in Weiden
ING 1015 Auf dem Weg nach Dragenfeld
RAH 1015 In Dragenfeld und wieder retour
RAH 1015 - PRA 1016 Zurück in Baliho
PRA 1016 Über Trallop nach Punin
RON - EFF 1016 Nachforschungen in Punin
TRA 1016 Herzog Waldemars Auftrag
TRA 1016 Erste Nachforschungen
TRA - BOR 1016 Nachforschungen in Baliho
BOR 1016 Von Baliho nach Rhodenstein
BOR 1016 Auf der Suche nach dem Erzvampir
BOR - TSA 1016 Der Winter in Weiden
TSA 1016 - PRA 1017 Die Reisen im Frühling 1016 BF
PRA - RON 1017 Unterwegs nach Arras de Mott
RON 1017 Im Kloster Arras de Mott
RON 1017 Das Tal der Elemente
RON 1017 Kampf um Arras de Mott
RON - EFF 1017 Der Auftrag des Heliodans
EFF - TSA 1017 Der Winter in Lowangen
TSA - RAH 1017 Auf dem Weg nach Greyfensteyn und Balträa
RAH 1017 - EFF 1018 Das Orakel der Elenviner Auen
EFF - HES 1018 Unterwegs im Auftrag Aromboloschs
HES - FIR 1018 Auf Liscoms Spuren
TSA - ING 1018 Firunwärts nach Ferdok
ING - RAH 1018 Der Auftrag der Boron-Kirche
RAH 1018 - PRA 1019 Auf nach Maraskan
PRA 1019 In der grünen Hölle Maraskans
PRA 1019 Die Endurium-Mine
PRA - RON 1019 Das Zepter der Echsen
RON - EFF 1019 Der Sturm auf den Fürstenpalast
EFF 1019 Auf der Suche nach den Bannkomponenten
EFF - TRA 1019 Die Erben der Gräber
TRA 1019 Neue Feinde
TRA 1019 Die vielen Hände Bastrabuns
TRA - BOR 1019 Den Chimären auf der Spur
BOR 1019 Der Chimärenmeister und die Hexe
BOR 1019 Kurzes Durchatmen
BOR 1019 Vom Licht in den Schatten
BOR - HES 1019 Aufträge im Schatten
HES 1019 Schatten über Tobrien
HES - FIR 1019 Schatten im Dschungel
FIR 1019 Schatten in Altaïa
FIR - TSA 1019 Verloren im Zwielicht
TSA - ING 1019 Warten auf die Apokatastase
ING 1019 Vorboten des Sturms
ING - RAH 1019 Das Artefakt der Oger
RAH 1019 Unter dem Banner von Kurkum
RAH 1019 Belagerungszustand
NL 1019 - PRA 1020 Warten in Beilunk
RON 1020 Auf in den Krieg
EFF 1020 Im Land des Feindes
EFF - TRA 1020 Eine hinterhältige List
TRA - TSA 1020 Das Ende Ysilias
TSA - PHE 1020 Ein kalter Frühling
PHE - ING 1020 Zeit der ersten Bündnisse
ING 1020 Morde am Konvent

Eintrag vom 20. Ingerimm 1019 BF

Es ist so weit, die Invasion der Schwarzen Horden hat begonnen. Mendena ist das erste Ziel des Dämonenmeisters und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Stadt fallen wird. Das Schwert der Schwerter wird heute Abend den Kriegszustand ausrufen lassen, eine große Zeremonie ist geplant.

Ayla von Schattengrund hat uns heute Vormittag empfangen, wir waren gerade in eine kollegiales Gespräch vertieft, als sich die Rondra-Geweihte plötzlich in Krämpfen wand. Granus Algoniar von Honingen stützte sie, während Ayla sprach, was sie per göttlicher Verständigung von einer Geweihten aus Mendena vernahm. Die Stadt wird angegriffen. Sie sprach davon, dass der Tempel nicht mehr lange gehalten werden könne und hier schon bald alle an Rondras Tafel speisen werden. Es seien Dämonen im Bunde, keine gewöhnlichen Schiffe greifen an, wir vermuten, es sind Ma'hay'tamim. Herzog Kunibald ist bereits gefallen und die Schlacht sei schon zu Ende, bevor sie richtig begonnen hat. Mendena hat schon so gut wie kapituliert, in nur wenigen Stunden sei die Stadt überrannt worden. Die Rondra-Geweihten würden bis zuletzt standhalten und sich nicht ergeben. Dann brach die Verbindung ab.

Zutiefst geschockt mussten wir erkennen, dass der offene Krieg begonnen hat. Nachdem wir uns wieder gefangen hatten, rief Ayla entschlossen zum Kampfe auf – die Rondra-Kirche zieht in den Krieg! Ein Göttinnendienst soll heute Abend stattfinden, dann verabschiedete sich das Schwert der Schwerter, um alle Vorkehrungen zu treffen. Granus Algoniar von Honingen sprach nach dieser Unterredung noch mit Leudalia und bat sie, zusammen mit Ogara der Klinge, der Hochgeweihten des Tempels, die Zeremonie zu leiten. Welch Ehre für unsere Freundin!

Ich bin etwas müde, denn unsere Nacht war kurz. Leona Krenzo ließ uns nämlich vor dem Morgengrauen noch wecken. In der Akademie war die entflohene Magistra Losiane von Schasspitz aufgetaucht, ihr Bruder, der sie versteckt hatte, brachte sie hin. Wir fanden die Magistra in einem Raum, der mit Koschbasalt ausgekleidet war, in einem Bannkreis sich aufbäumend und wild gebärdend. Sie schrie in einer kehligen Sprache, die direkt den Niederhöllen entsprungen schien. Ein Morcan war in sie eingefahren. Plötzlich richtete sich die Besessene auf, zeigte auf mich und sprach mich an. Der Dämon grüßte Al'Ginaion und meinte, er hoffe, dieser würde noch weitere Qualen über diese Sphäre bringen. Lieber möchte er mir gehorchen, als seiner Beschwörerin, die er wahrlich zu hassen schien. Ich nutzte diesen Umstand und fragte ihn aus, was passiert war. Mirona ya Menario hat den Morcan im "Kaiser Reto" beschworen, Azaril Scharlachkraut war auch dabei. Ziel war es, die gewünschten Gerätschaften zu besorgen und diese schwache Seele zu zerstören. Leudalia schaffte es, den Dämon mit einer Liturgie auszutreiben, woraufhin die Magistra noch „Kutsche der Dunkelheit“, „Kaiser Reto“ und „Geister“ murmelte und dann zusammenbrach.

Aridhel holte Joela, die im Tempel übernachtet hatte, und begab sich mit ihr zum Hauptplatz, wo wir zusammen mit der Garde zu ihnen stießen. Wir weckten im „Kaiser Reto“ den Wirten Gordo Hausfelder, der uns bestätigte, dass die beiden Borbaradianerinnen hier genächtigt hatten, doch sie waren in einer edlen Kutsche gestern Abend bereits abgereist. Das Zimmer war leer, mit einem Oculus konnte ich aber Reste von dämonischen Zaubern wahrnehmen. Doch der Wirt erinnerte sich, dass sie etwas zurückgelassen hatten. Das „Monsterbuch“, in dem der Teil über Oger mit einem Zettel markiert war! Auf diesem Stück Papier war Tobrien schemenhaft aufgezeichnet. Der Ogerbusch war eingezeichnet, ebenso die Städte Beilunk, Warunk, Ysilia und Mendena. Außerdem kam nach der Abreise der Frauen ein Beilunker Reiter mit einem Brief an die beiden. Er stammt von Galotta persönlich! Darin schreibt er, ya Menario und die dreimal verfluchte Elfe (diese Bezeichnung stammt von mir, nicht von Galotta) sollen den Weg über den Arvepass nehmen, sich aber vor einem mächtigen Wesen in Acht nehmen. Ein Diener würde zu ihnen kommen und ihnen beistehen. Dann schreibt Galotta, sie sollen noch ein Artefakt finden, welches sich nahe dem Treffpunkt befinden muss. Unterstützung gibt es außerdem durch den Söldnerführer Ingolf Notmarker, der ihm, Galotta, beisteht, „wenn die Allesverschlingenden unter meiner Herrschaft erneut gegen das Reich marschieren“.

Aridhel und ich besuchten Magistra Schasspitz sofort in der Akademie, als sie wieder ansprechbar war. Sie erzählte, dass sie mit ya Menario Kontakt hatte, dieser war sehr interessiert an den Geistererscheinungen in Shamaham. Zu spät hat sie erkannt, dass diese Person eine Dämonendienerin war. An mehr kann sie sich nicht erinnern.

So weit der Stand der Dinge. Morgen werden wir alles vorbereiten, um Azaril und ihre neue Freundin zu verfolgen – wir müssen sie aufhalten! Dieser neue von Galotta geplante Ogerzug muss unter allen Umständen verhindert werden! Wenn wir bloß wüssten, von welchem Artefakt der Magier in seinem Brief sprach. Wenn wir es nur von den beiden Borbaradianerinnen finden, dann hätten wir eine Chance.

Eintrag vom 21. Ingerimm 1019 BF

Die Zeremonie gestern war mehr als ergreifend! Sie hat uns mitgerissen, ein Gefühl der Hoffnung ausgelöst und das in all dem Schrecken, der über uns hereinbricht! Für unsere Gruppe waren Plätze in der ersten Reihe reserviert. Im ersten Teil der Zeremonie wurden Choräle gesungen und Rondra gepriesen. Dann erhielt meine Freundin Leudalia ihre zweite Weihe. Ogara die Klinge verlas die zwölf erforderlichen Heldentaten, die wir, die wir von Leudalia als Zeugen und Zeuginnen benannt worden waren, bestätigten. So ist unsere Geweihte nun eine Erzpriesterin, eine Ritterin der Göttin. Mit ihrem neuen Schwert, dass ihr feierlich überreicht wurde, führte sie mit Ogara der Klinge einen Übungskampf aus.

Schließlich wird Ayla die Dreifache Wehr überreicht, der Löwenhelm, das Schild des Heiligen Hlûthar und das Schwert Amalion, letzteres übergeben von der Heerführerin Hauka Wölfintochter. Ayla hielt eine mitreißende donnerende Rede, das Brüllen einer Leuin hallte durch die erwürdigen Mauern. Eine Nachricht wurde mit göttlicher Verständigung an alle sechs Sennmeister geschickt, über Perricum weht die Kriegsflagge. Jede Geweihte und jeder Geweihter muss nun diesem Ruf folgen und sich in einem Tempel einfinden.

Granus Algoniar von Honingen empfing uns nach dieser mächtigen Zeremonie, Ayla von Schattengrund war zu schwach dazu, sie hatte sich vollkommen verausgabt. Sie wird per Schiff mit Entsatz nach Beilunk reisen, wir verfolgen inzwischen Azaril und ya Menario. In Beilunk wollen wir uns alle wieder treffen und mit dem Heer gemeinsam in den Krieg ziehen.

So verließen wir heute Morgen durch das Nordtor die Stadt, genau wie die schwarze Kutsche am Abend des 19. Ingerimm. Ausgestattet mit warmer Kleidung, Pferden und einem Schreiben von Ayla versuchen wir nun, der Kutsche zu folgen. Gestern Nacht gab es überall Gewitter, die donnernde Göttin war mit uns. Das Ogerzeug zieht auf, keine große Überraschung. In dem kleinen Ort Dergelsmund erfuhren wir, dass die beiden Borbaradianerinnen hier genächtigt hatten, wir haben etwa einen Tag Rückstand. Immer weiter geht es rauf in die Trollzacken in Richtung Arvepass, die Straßen sind schlammig von den nächtlichen Gewittern, aber wenigstens noch passierbar.

Eintrag vom 23. Ingerimm 1019 BF

Aridhel und ich haben heute die Barbarenaxt von Grim, Torbens Andergaster und Joelas Rapier verzaubert. Wir werden die magischen Waffen noch brauchen, wer weiß, welche Dämonen die verfluchte Azaril uns wieder auf den Hals hetzt.

Die Reise verläuft gut, wir können der Kutsche ohne Probleme folgen, sie ist auffällig und das rücksichtslose Verhalten, mit denen sie die Leute von der Straße drängt, bleibt in Erinnerung. Doch ihr Vorsprung gegenüber uns verringert sich nicht, auch wenn wir alles geben. Immer weiter geht es hinauf in das schroffe Gebirge, in dem angeblich die namensgebenden Trolle wohnen. Hier gibt es kaum noch Spuren von Zivilisation, einige wenige Bauernhöfe haben wir passiert, aber auch sie werden weniger, je weiter man in die Trollzacken vordringt.

Eintrag vom 24. Ingerimm 1019 BF

Aridhel berichtet von einem merkwürdigen, friedlichen Lied, dass er seit heute hört. Es sei mächtig, aber wir sind nicht sicher, von wem es stammt. Eine Vermutung ist, dass es von Athavar Friedenslied gesendet wird. Er ist einer der Alten und lebt in den Salamandersteinen bei den Waldelfen. Dieser Elf soll das Friedenslied zu seinem Volk gebracht und selbst eine mächtigere Version davon gesucht haben. Wie auch immer, ich hoffe, es beeinträchtigt Aridhel nicht. Wer weiß, ob das Lied wirklich von Athavar Friedenslied stammt und es nicht ein neuer perfider Plan des Dämonenmeisters ist.

Eintrag vom 27. Ingerimm 1019 BF

In zwei oder drei Tagen sollten wir den Arvepass erreichen. Seit gestern sehen wir den Greifen Herofan über dem Gebirge kreisen. Ich vermute fast, dass dies das Wesen ist, das Galotta in seinem Brief erwähnt hat. Ob er die Borbaradianerinnen aufhalten wird? Grim findet immerhin Kutschenspuren, die darauf hinweisen, dass sie hier vorbei gekommen sind. Fragen konnten wir niemanden, in den letzten Tagen haben wir keine Menschenseele gesehen.

Eintrag vom 28. Ingerimm 1019 BF

Wir haben heute Bekanntschaft mit Graf Arve vom Arvepass gemacht! Er bat uns um Hilfe, da seine Kutsche einen Steilhang hinabgestürzt war und den Pagen unter sich eingeklemmt hat. Zuerst behauptete der Edelmann, dass er selbst der Diener sei und der Verletzte der Graf. Er dachte wohl, sonst würden wir die Hilfe verwehren. Wie auch immer, Die Kutsche konnte zuerst nicht bewegt werden, aber gestärkt durch einen Attributo war es zum Glück möglich. Aridhel und ich heilten die arg verletzten Beine des Pagen Sieghelm. Arve führte uns zu seiner Jagdhütte, wo er uns bewirtete und erzählte, dass eine schwarze Kutsche sie vom Wege abgedrängt hatte. Das geschah heute Morgen, wir holen also langsam auf.

Den restlichen Abend erzählten wir dem Grafen von unseren Erlebnissen, während auch er einige Geschichten aus seiner Zeit als Avesjünger zum Besten gab. Sein Gefährte war damals Halman ui Bennain. Und wie er so unseren Erzählungen andächtig lauschte, beschlich mich der Verdacht, dass der Graf selbst auch wieder gerne in die Ferne ziehen möchte, um Abenteuer zu erleben.

Eine Geschichte brachte uns zum Staunen, Graf Arve erzählte vom Jahre 978 BF, dass er von Halman ui Bennain ausgesandt wurde, um dessen Tochter, die bei den Amazonen leben soll, zu finden. Und das war niemals anderes als Yppolita von Kurkum! Er sprach davon, dass er und seine Leute ein Mädchen fanden, das sein Gedächtnis verloren hatte. Erst nach einiger Zeit wurde klar, dass dies die Königin der Amazonen war. Er brachte sie zurück und Yppolita kehrte auf den Thron zurück. Über die genauen Umstände, wie es dazu kam, dass Yppolita allein ohne Erinnerungen herumirrte, sagte er nichts, er murmelte nur etwas von einer Intrige. Ich möchte wissen, was damals geschehen ist! So wir die Königin sehen, sollen wir sie von Graf Arve grüßen. Übrigens hört auch er dieses seltsame Lied, welches Aridhel vernimmt. Der edle Herr ist nämlich ein Halbelf. Ich habe also die Hoffnung, dass dieses Lied wirklich von Athavar Friedenslied ausgesandt wurde.

Eintrag vom 29. Ingerimm 1019 BF

Der Tag hat von vornherein schon nicht gut begonnen. Ich kam nur wenig zum Schlafen, Albträume über den bevorstehenden Ogerzug und den Krieg in Tobrien quälten mich. Zusammen mit Graf Arve und Sieghelm, denen wir zwei Pferde liehen, zogen wir weiter Richtung Pass, wo es langsam ziemlich kalt wurde, was vor allem unserem frostempfindlichen Torben zusetzte.

Aber wir hatten keine Zeit, uns über die Kälte Gedanken zu machen, denn schon bald hörten wir ein niederhöllisches Kreischen, dass uns aus unserer Ruhe riss. Zwei Irrhalken mit dunklem Gefieder rauschten über unsere Köpfe hinweg, gefolgt vom Greifen Herofan. Das heilige Wesen verwundete einen der Irrhalken und landete dann neben uns. Doch da kamen schon zwei weitere dieser Dämonen geflogen. Herofan stürzte sich auf einen, während Torben, Grim und Joela sich dem anderen annahmen. Leudalia versuchte eine Liturgie, doch als das Unwesen dies bemerkte, stürzte es sich auf meine Gefährtin, packte sie und schleuderte sie ein paar Schritt weit von sich. Die anderen griffen ein und beschäftigten den Dämon, doch immer wieder entschwebte er in die Höhe, um zu warten, bis seine Wunden sich wieder geschlossen hatten. Außerdem waren unsere magischen Waffen so gut wie wirkungslos, nur die geweihten schienen dem Wesen beikommen zu können. Nachdem Aridhel einen Pfeil des Humus auf ihn absetzen konnte und Herofan den anderen Dämon vernichtet hatte, wollte das Wesen fliehen. Doch der Greif schickte auch ihn zurück in die Niederhöllen.

Herofan landete wieder neben uns, die wohlige Wärme, die er ausströmte, war wie Balsam auf unseren vom Kampf gezeichneten Körper und Seelen. Der Greif blickte in uns, forschte unser Wesen aus und sprach dann direkt in unserem Geist: „Niemand von euch ist frei von Frevel. Niemand ist frei von Frevel. Ich spüre die Schatten im Osten gegen die zwölfgöttliche Ordnung. Seine Diener sind siegessicher, die Diener des Herrn unsicher und uneinig. Übergibt sein Zeichen der höchsten Dienerin in seiner Stadt als Zeichen des Herrn.“ Dann breitete er seine mächtigen Schwingen aus und flog wieder davon. Eine Feder aus seinem leuchtenden Gefieder löste sich und schwebte direkt in Aridhels Hand.

Die Stadt, von der Herofan sprach, ist wohl Beilunk, dort herrscht die Markgräfin und Erleuchtete des Praios Gwidûhenna von Faldahon. Gerne werden wir die Botschaft des Greifen überbringen.

Eintrag vom 30. Ingerimm 1019 BF

Gegen Mittag erreichten wir den früheren Grenzposten Burg Leuenfels, in der Hauptfrau Cella von Menzheim uns empfing. Die schwarze Kutsche ist gestern Abend hier vorbeigekommen, wir sind ihr also immer noch auf den Fersen. Wir haben uns hier von Graf Arve verabschiedet, der uns wehmütig hinterher winkte, als wir unseren Weg fortsetzten. Wie gerne hätte er uns nur begleitet!

Hoffentlich schlafe ich heute besser, die gestrigen Nacht war grauenvoll. Ich merke, der Jahrestag von Borbarads Rückkehr naht. Aber auch Torben hat seine liebe Not, ihm bekommt das raue Gebirgsklima überhaupt nicht.

Eintrag vom 3. Rahja 1019 BF

Endlich haben wir Beilunk erreicht, die Stadt mit einem der berühmtesten Praios-Tempel Aventuriens. Hier erfahren wir von den neuesten Gerüchten über die Invasion Borbarads, die sich wie ein Lauffeuer verbreiten. Ilsur soll angeblich am 21. Ingerimm gefallen sein, was auf ein zweites Heer hindeutet. In Rallerfeste sammeln sie sich, so sagt man. Das Zeichen der Invasoren ist die schwarze Dämonenkrone.

Beim Überfall auf Mendena wurden Karakilim eingesetzt, die Luftangriffe mit Brandsätzen durchführten. Answinisten, maraskanische Rebellen und Söldnertrupps bilden die Bodentruppen. Ma'hay'tamim begannen die Stadtmauern einzureißen, woraufhin Panik unter der Bevölkerung ausbrach. Herzog Kunibald wird während dem kurzen Kampf von einem Belshirash-Pfeil getroffen und stirbt. Die Stadt kapituliert noch in den frühen Abendstunden. Ilsur fiel am Tag darauf, wieder ist von Karakilim und Ma'hay'tamim die Rede. Die Inseln Rulat und Tisal sollen in den letzten Tagen erobert worden sein. Gerüchten zufolge hat das Heer sich geteilt, aber Genaueres ist nichts bekannt.

Weiters hörten wir von einem Brief von Melcher Dragendot, der veröffentlicht werden soll. Darin schreibt er, dass er am Kap von Jergan einem Ma'hay'tam begegnet ist, der zwei Tage später über Rulat wanderte und sich dann Richtung Warunk wandte. Weiter verfolgen konnten sie den Dämon nicht, so reisten sie nach Festum, dem ursprünglichen Ziel der Fahrt. Denn im Auftrag von Raidri Conchobair sollte Melcher Dragendot den alljährlichen Besuch bei Erzmagus Rakorium Muntagonus übernehmen, da dieser der Wahrer des Kelches der Magie ist. Doch der Magus ist mittlerweile völlig in seiner eigenen Welt der Echsenverschwörungen gefangen und war scheinbar nicht allzu ansprechbar.

Gute Nachrichten gibt es leider nicht viele, nur dass Helme Haffax die Situation auf Maraskan unter Kontrolle hat. Ach ja, eine Meldung verursachte ein etwas unangenehmes Gefühl. Es wurde bekannt, dass der mittelreichischen Flotte zwei Schiffe fehlen…

So, den Rest der Ereignisse des heutigen Tages berichte ich morgen! Jetzt bin ich müde, morgen müssen wir weiter die verfluchte Azaril und diese Magierin verfolgen.

Eintrag vom 4. Rahja 1019 BF

Gestern Nachmittag begaben uns unverzüglich in die Oberstadt zur Burg, wo wir auch nach einigem Warten und dank dem Schreiben von Ayla von Schattengrund vorgelassen wurden.

Gwidûhenna von Faldahon empfing uns nicht allzu höflich, sie ist eine gestrenge Praiotin, der so Leute wie ich und Aridhel zuwider sind. Wie auch immer, Leudalia berichtete, was wir über die Invasion wussten. Zu unserem Entsetzen lösten unsere Berichte eine völlige Resignation bei allen Anwesenden – gerade war eine Staatssitzung im Gange - aus. Denn der Großteil der Truppen wurde aufgrund des Konflikts mit dem Horasreich nach Almada abgezogen, um dort Hitta vom Berg zu unterstützen. Tobrien ist also ohne Verteidigung, ein Umstand, den Borbarad gnadenlos ausnutzt. Die Stimmen wurden sogar laut, vor dem Dämonenmeister zu kapitulieren!
Da ergriff endlich Aridhel die Initiative, holte die Feder des Herofan hervor und überreichte sie Gwidûhenna von Faldahon. Mit seinen wohlgewählten Worte konnte er wieder Mut in den Herzen der Anwesenden pflanzen. Schließlich verkündete die Markgräfin, dass Beilunk kämpfen wird und immer mehr schlossen sich ihrer an. Gwidûhenna nahm endlich Aridhel ernst und hörte sich seine Berichte an.

Schließlich bat sie uns in ihre Privatgemächer auf ein Wort. Wir zeigten ihr den Brief von Galotta und berichteten von den Geschehnissen in Perricum. Daraufhin ließ Markgräfin Gwidûhenna ihre Beraterin Lanzelind Heilenhorst holen. Diese ist Hauptfrau der Pfeile des Lichts und gilt als ziemlich unbarmherzig. Ihr gelang es gestern, in einem Gasthof Azaril Scharlachkraut aufzuspüren und zu stellen. Es gab ein heftiges Gefecht das zwei Todesopfer forderte, die leider von der Magierin ya Menario wieder erweckt und gegen die heraneilende Verstärkung geschickt wurden. Ihr und der verfluchten Elfe gelang dann dank einer Nebelwand die Flucht. Die Pfeile des Lichts folgen ihnen jetzt Richtung Norden.

Nach dieser Unterredung wirkte ich eine Oculus, ein Gefühl sagte mir, das wäre nötig. Und tatsächlich, die beiden Kraftlinien, eine vom Ogerbusch, über Beilunk und die Trollzacken vermutlich nach Gareth, die andere von Warunk nach Ysilia, waren seltsam verschwommen – etwas stimmt nicht mit ihnen! Ich bin sicher, jemand versucht die Kraftlinien zu pervertieren, genau wie damals Abu Terfas in Borbra! Hoffen wir, dass es möglich ist, der Spur Azarils weiter zu folgen, vielleicht hat ja Galotta etwas damit zu tun und wir können das Schlimmste noch verhindern!

Es wird dunkel und wir übernachten in dem kleinen Ort Grünau, wo sich eine Weggabelung befindet. Die Pfeile des Lichts waren hier, die schwarze Kutsche wurde auch gesichtet. Wir diskutierten, worum es sich bei dem gesuchten Artefakt handeln könnte. Torben erinnerte daran, dass ya Menario sich für die Geister in Shamaham interessierte, das deutet darauf hin, dass sie dorthin wollen. Vielleicht wollen sie ja das Schwarze Auge des Meister Hellborn, der dort lebt!

Eintrag vom 5. Rahja 1019 BF

Die ersten Flüchtlingsströme kommen uns aus Shamaham entgegen. Wir hörten einige Berichte über die schwarze Kutsche. Einige kommen auch schon von weiter her, sie alle suchen Schutz vor den Invasoren. So weit wir das rekonstruieren können, hat die Kutsche immer noch einen knappen Tag Vorsprung. Phexverflucht, wir kommen ihr nicht näher!

Eintrag vom 6. Rahja 1019 BF

Wir erreichen das Dorf Shamaham, wo wir sofort Maline Erber, unsere Bekannte von damals, aufsuchen. Sie lebt hier immer noch, aber mittlerweile in der Villa des verstorbenen Magier Hellborn. Ihre Tochter Jalinde führt in Beilunk einen Gasthof. Der Empfang war recht reserviert, die Frau möchte nicht an ihre unangenehme Vergangenheit erinnert werden, die sie mit uns verbindet, so ließen wir sie in Frieden. Eigentlich sollte sie uns dankbar sein, schließlich war es unser Verdienst, dass sie damals zu etwas Geld kam und dann den Handel mit den Amazonen wieder aufnehmen konnte!

Wie auch immer, im Gasthof „Rondras Heil“ erfuhren wir schon etwas mehr. Mirona ya Menario war hier und hat sich für die Tempel-Ruinen interessiert. Sie ist in den Ogerbusch aufgebrochen. Da es dort gefährlich ist, sollte man eigentlich jemanden mitnehmen, der sich dort auskennt. Uns wurde die Fuhrfrau von Maline Erber, Kena Sehnenriss, empfohlen. Wir werden auf jeden Fall die Ruinen aufsuchen, ich möchte wissen, was es mit den Geistern auf sich hat.

Eintrag vom 7. Rahja 1019 BF

In der Nacht begaben uns zu den Ruinen des Rondra-Tempels. Und tatsächlich – zur Rondra-Stunde erschienen drei Frauen, mit den Rüstungen und der Bewaffnung eindeutig als Geweihte erkennbar. Sie sprachen miteinander, ohne uns jedoch wirklich zu beachten: „Sieh Solasque! Das Hexenbild ist endlich gekommen!“ „Schweig, Rahjane, der Feind ist nah.“ „Es wird zum Bündnis bitten, zwischen Jäger und Beute.“ „Bei der Herrin, es sind Ungeheuer, du weißt es!“ „Du nahmst ihnen ihr Heiligstes, Solasque.“ „Ich habe es für die Herrin erkämpft!“ „Aber es ihres, sie sollen es wieder bekommen.“ „Sonst wird er es für seine Zwecke benutzen.“ „Halten wir Wacht.“

Die Geister wachten, während wir den ganzen Tempel durchsuchten, kein Stein blieb auf dem anderen, aber wir wurden nicht fündig. Einige Stunden haben wir gesucht, jedoch umsonst. Geschlafen habe ich auch außerordentlich schlecht. Wir werden morgen Kena Sehnenriss gehen und sie um Hilfe bei unserem Marsch durch den Ogerbusch bitten.

Eintrag vom 8. Rahja 1019 BF

Die Ereignisse überschlagen sich fast! Gerade als wir mit Kena Sehnenriss gesprochen hatten, erschallten plötzlich Alarmrufe durch Shamaham. Eine schwer verletzte Amazone schleppte sich ins Dorf. Sofort rannten alle zusammen, Grim nahm sich ihrer gleich an. Es handelt sich dabei um Thornia von Löwenstein. Die Borbaradianer haben die Amazonenburg Löwenstein überfallen!

Die Wachen waren von Karakilim ausgeschalten worden, woraufhin ein Mann in rot-schwarzem Gewande und seltsamen Händen sprach, er wäre der Herr Aventuriens. Ein Nebel umschlich die Burgmauern, der die Amazonen verrückt machte. Die tapferen Frauen sprangen einfach von den Mauern in die Tiefe und fanden meist so ihr trauriges Ende. Die überlebende Amazone Thornia musst dies alles mitansehen, ein Karakil hielt sie fest. Der Mann sprach noch „Isyahadin“ (so weit ich weiß ein Dämon) und trug der Amazone auf, in Mendena Bericht zu erstatten. Dort sollen alle ihre besten Rüstungen anziehen, damit sie in die Horde von Yak-Hai aufgenommen werden können. Thornia hoffte, in Mendena Hilfe zu bekommen, doch die Stadt wurde überrannt. Mit ihren überlebenden Schwestern zog sie sich zurück und sie konnten alle gerade so im Hinterland entkommen.

Erschrocken lauschten wir den Worten der geschundenen Frau, Unglauben war in den Gesichtern zu sehen. Eine Amazonenburg einfach so überrannt? Gerüchte davon hörten wir schon vereinzelt in Beilunk, aber niemand glaubte es so recht. Das auserwählte Volk Rondras war doch eine der größten Hoffnungen gegen die schwarzen Schrecken! Aber Thornia wusste noch mehr zu berichten. Und es sind wahrlich keine guten Neuigkeiten. Ein Banner Kavallerie unter der Führung des Söldners Ingolf Notmarker ist auf dem Weg hierher nach Shamaham! Nur ein knapper Tagesmarsch trennt ihn noch vom Dorf!

Thornia verließ Shamaham sofort, nachdem ihre Wunden einigermaßen von Grim versorgt worden waren. Sie wird sofort nach Kurkum reisen und Königin Yppolita warnen. Nach dem Aufbruch der Amazone begannen die Einwohnenden Shamahams in Panik zu geraten, viele packten sofort ihre Sachen. Der Junker gab uns auch gleich zu verstehen, dass es nicht viel Sinn habe, gegen Notmarker uns seine Leute zu kämpfen, es gibt kein rondragefälliges Volk hier. Maline Erber erzählte uns von Höhlen, die den Shamahamern früher schon als Zufluchtsort dienten. Dort sollen wir sie hinführen, der Junker, Maline Erber und der hiesige Magier Thimorn Grabensalb baten uns um Hilfe bei der Organisation und dem Schutz des Flüchtlingstrosses. Doch das erwies sich als nicht so einfach. Denn einige Leute weigerten sich partout, das Dorf zu verlassen. Sie glaubten nicht an die Bedrohung, hielten sie für ein Hirngespinst einer verrückten Amazone. Darunter auch der Landmeister Arnulf von Barn, der zwar seine Sachen packte, aber meinte, er würde dann später nachkommen. Genau so wollen einige hier ihren kompletten Hausrat mitnehmen! Maline Erber konnten wir nur mit Mühe überreden, zumindest einen Karren für die Alten, Kranken und Kinder bereitzustellen und ihren unwichtigen Krempel daheim zu lassen!

Bei Sonnenuntergang sind wir losgezogen, wir durften keine Zeit verlieren. Kena Sehnenriss führte uns sicher durch den Forst. Wir haben also einige der Leute in Shamaham zurück gelassen. Natürlich können wir sagen, das wäre ihr Problem und nicht unseres, aber meine Angst ist es, dass sie unser Versteck verraten könnten, wenn Notmarker hier aufkreuzt. Bis nach Mitternacht sind wir gelaufen, jetzt rasten wir irgendwo mitten im Ogerbusch. Aber nur noch etwa zwei Stunden, dann geht es weiter. Wir hoffen, heute Nacht noch die schützenden Höhlen zu erreichen. Das Ogerkreuz steht schon hoch am Himmel, kein gutes Zeichen.

Eintrag vom 8. Rahja 1019 BF

So, wir machen kurz Rast, die Leute sind schon zu erschöpft um weiterzugehen. Wir haben den Marsch genutzt, um einige über die Geister auszufragen. Und tatsächlich erfuhren wir, dass die Rondra-Geweihten Rahjane von Perricum, Rondrage von Ilsur und Solasque von Shamaham damals 995 BF drei Oger erschlagen haben. Dabei haben sie eine gewaltige Keule erbeutet. Natürlich wollten wir wissen, wo die Keule jetzt ist, aber darauf angesprochen waren alle sehr ausweichend. Erst Joela konnte aus einer Frau herausquetschen, dass die Keule in den Tempel gebracht wurde, wo sie beim Überfall verbrannt ist. Also eine Sackgasse. Von den Dörflern hat niemand mit der Magierin oder Azaril gesprochen, auch hier keine Hinweise darauf, was die beiden suchen.

Aridhel war besorgt um die zurück gebliebenen Menschen und flog als Falke zurück nach Shamaham. Er berichtete, dass das feindliche Schwadron immer näher rückt.

Eintrag vom 9. Rahja 1019 BF

Ich kann es kaum fassen, wir ziehen mit elf wahrhaftigen Ogern durch den Ogerbusch! Ich komme mir vor, wie eine Maus neben einer Horde Katzen…

Wir ruhten uns gerade aus, als uns plötzlich ein Trupp Oger umzingelt hatte. Einer der Menschenfresser kam auf uns zu und stellte sich als Garrg vor. In gebrochenem Garethi erklärte er uns, dass die Spitzohrenfrau den Frieden gebrochen hat. Sie, vermutlich Azaril, hat eine Ogerin gefoltert, sie nach der Keule der Oger befragt und sie anschließend getötet. Jetzt will Garrg die Keule zurück und uns alle als Rache töten. Zum Beweis schnappte er sich einen Jüngling und warf ihn ein paar Schritt von sich weg. Ich reagierte schnell genug und paralysierte den armen Kerl.

Plötzlich fiel Maline Erber ein kleines Detail ein, dass sie „vergessen“ hatte zu erzählen. Sie selbst besitzt die Keule der Oger!!! Und das konnte sie uns nicht früher sagen?! Nein, sie warf uns auch noch vor, wir seien Schuld, dass diese nicht hier sei, weil sie durfte ja ihre Sachen nicht alle mitnehmen! Dummes Weibsbild! Der alte Erber war rondratreu und hatte gute Kontakte zur Geweihten Solasque. So wusste auch Maline von der Keule. Sie fand die Keule im Tempel und als Genugtuung, weil die Rondrianerinnen ihren Mann erschlagen haben, hat sie das Artefakt an sich genommen. Thimorn Grabensalb hat etwas über die Keule nachgeforscht, und weiß, dass man mit ihrer Hilfe die Oger kontrollieren kann. Sie bildet einen Fokus für gewisse Zauberei.

Aridhel fing nun an - nachdem seiner Ausstrahlung mit einem Attributo von mir etwas nachgeholfen wurde - mit Garrg zu verhandeln. Mit Erfolg, wenn man das als solchen bezeichnen kann. Garrg war bereit, die Menschen zu verschonen, wenn wir ihm helfen, die Keule zurück zu holen. So ziehen wir, der Magier, Maline Erber und der Junker mit Garrg und zehn seiner Oger nach Shamaham, während Kena die anderen zu den Höhlen bringt.

Eigentlich wäre es jetzt Zeit für die Nachtruhe, aber die haben wir nicht. Dies ist nur eine Rast, wir müssen vor den Borbaradianern diese Keule holen, jede Sekunde kann da entscheidend sein. Ich sehe schon, wir brechen wieder auf. Also dann, hoffen wir, dass wir rechtzeitig kommen!

Eintrag vom 10. Rahja 1019 BF

Wir haben Shamaham erreicht und es sieht nicht gut aus. Notmarker ist bereits hier und mit ihm Galotta, Azaril Scharlachkraut und Mirona ya Menario. Ihre Leute in schwarz-roten Waffenröcken brandschatzen das Dorf, andere halten Wache. Östlich des Dorfes sehen wir die ausgebrannte Kutsche des Landmeisters, er ist vermutlich tot, die schwarze Kutsche Azarils steht am Dorfplatz. Aridhel belauschte mit Hilfe eines Adlerauges das Gespräch von Galotta mit seinen beiden Gehilfinnen. Er beschimpfte sie, da sie die Keule nicht gefunden haben - wenigstens etwas. Ihrer Vermutung nach ist sie im Rondra-Tempel, dort suchen sie seit einiger Zeit.

Joela hat sich näher heran geschlichen, sie kam gerade wieder, mittlerweile ist es Nachmittag. Galotta hat Späher ausgeschickt, es wird schwer sein, an ihnen vorbei zu kommen. Einige der Dorfbewohnenden sind am Hauptplatz angekettet, genau wie eine uns unbekannte Amazone. Ingolf Notmarker foltert sie grausam, er will aus ihr den Standort der Amazonenburg Kurkum herauspressen. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, tötete er bereits Menschen, die Amazone bleibt aber zum Glück standhaft. Galotta ist schon dabei, seine Apparaturen aufzubauen. Mittlerweile ist auch die Durchsuchung des Tempels abgeschlossen, sie wollen sich jetzt die Häuser vornehmen. Phexverflucht!

Eintrag vom 10. Rahja 1019 BF

Die Prophezeiung von Dimiona ist eingetroffen, Haut, Hand und Auge haben das Werk Galottas zerstört! Es war aber wirklich knapp! Geplant war es, dass Joela und Grim sich ins Lagerhaus schleichen und die Keule holen. Doch bevor wir uns auf die weiteren Details des Plans einigen konnten, durchsuchte der Söldnertrupp um Azaril Scharlachkraut bereits das Gebäude und kam kurz darauf triumphierend mit der schmutzig-weißen Keule wieder heraus! Jetzt galt es schnell zu handeln. Galotta bereitete sich auf eine magische Analyse vor, während wir uns auf für einen Angriff fertig machten. Aridhel wollte auf Torben einen Attributo zaubern, der aber gehörig nach hinten losging, sodass ich das wieder mit Antimagie in Ordnung bringen musste, was mir nach zwei Versuchen auch gelang.

Inzwischen hatte Galotta schon einen rituellen Tanz begonnen, jetzt mussten wir eingreifen. Joela schlich voran zu den Pferden, während wir mit den Ogern nach kommen sollten. Doch Oger sind so leise wie ein Drache im Drôler Porzellanladen. Also blieb uns nur noch der Sturmangriff. Ich schickte einen Ignisphaero auf den Dorfplatz, um für allgemeine Verwirrung zu sorgen. Aridhel schoss einen Kukris-Pfeil auf ya Menario. Dann überschlugen sich auch schon die Ereignisse. Zwölf Söldner und Söldnerinnen schützten mit Notmarker das Ritual, auf sie stürzten wir uns, während die Oger die restlichen in Schach hielten. Ich konnte zwei unserer Gegner paralysieren, Grim erledigte zwei andere mit seiner Axt.

Als Galotta plötzlich „Sichert meinen Rückzug!“ rief, musste ich mit Schrecken feststellen, dass sich Garrg und ein paar andere seines Volkes plötzlich gegen uns wendeten! Bevor wir noch etwas unternehmen konnten, rief Leudalia, dass Joela dringend Hilfe benötige. Schnell lief ich zu ihr und konnte sie mit einem reversalierten Fulminictus gerade noch vom Tode bewahren. Ich verabreichte ihr noch einen Heiltrank, damit sie wieder zu Kräften kam. Inzwischen versuchte Torben einen Oger von uns abzulenken und auch die anderen kämpften gegen die Menschenfresser. Die Zeit nutzte Galotta, um einen Irrhalken zu rufen und auf ihm zu fliehen, Azaril entflog als Eule und Notmarker schwang sich auf ein Pferd, das wie jenes von Urdo von Gisholm blutunterlaufene Augen hatte. Von mir axxeleriert war Joela in der Lage, die Keule zu holen und sie mir zu bringen. Immer noch kämpften die anderen gegen die Oger, Joela lenkte den ab, der auf mich zukam. Doch da sprang auch schon Aridhel ein, der auch magisch beschleunigt die Keule an sich nahm und zum Tempel brachte.

Da hörten wir kurz darauf plötzlich ein Säuseln in unseren Köpfen, die Geister sprachen. Solasque bat die Oger um Vergebung und Hilfe, worauf die Menschenfresser wieder zur Vernunft kamen, von uns abließen und stattdessen die restlichen Söldner und Söldnerinnen töteten. Nur mehr vier der Oger, darunter Garrg – der von Grim allerdings im Kampf schlimm verwundet wurde – leben noch, aber etwa vierzig der Söldner und Söldnerinnen haben ihr Leben gelassen. Thimorn Grabensalb, Maline Erber und der Junker hielten sich eher im Hintergrund und sind wohlauf.

Da erschienen dann die Geister mit der Keule, Solasque gab das Artefakt Aridhel zurück. Er solle es an den rechtmäßigen Träger übergeben. So überreichte er die etwa eineinhalb Schritt messende mit Schnitzereien verzierte Knochenkeule Garrg, der wohlwollend nickte, woraufhin die Geister verschwanden. Die Keule heißt übrigens Ogerkreuz, so weit ich das aus den Erzählungen der Shamahamer mitbekommen habe und soll dem Oger Arzuch gehört haben, der von Raidri Conchobair 990 BF erschlagen wurde. Das Artefakt soll seinem Träger gewisse Fähigkeiten verleihen. Garrg möchte übrigens über ein Bündnis mit den Menschen gegen den Dämonenmeister nachdenken, ich kann mir Mensch und Oger gemeinsam kämpfend zwar nicht vorstellen, aber in Zeiten der Not passieren zum Glück doch noch Zeichen und Wunder.

Inzwischen befreiten wir die Gefesselten, darunter die Amazone, die sich als Ayla Ylarsîl von Donnerbach vorstellte. Sie ist die Tempelvorsteherin in Kurkum. Königin Yppolita hatte sie ausgeschickt, damit sie nach ihrer verschwundenen Tochter Thesia Gilia sucht. In Kendram fiel sie in die Hände von Notmarker, als das Dorf kapitulierte. Trotzdem ließ er die Bewohnenden von seinen Leuten grausam niedermetzeln. Die Armee marschiert auf Kurkum zu, daher bat uns Ayla, mit ihr zur Amazonenburg zu kommen. Der Junker wird zusammen mit dem Magier und Maline Erber sein Volk holen, um mit ihnen nach Beilunk zu fliehen, wir und die Oger werden sie zumindest einen Tag noch begleiten. Schnell verbrannten wir mit Hilfe der Oger die Leichen und sprachen ein kurzes Gebet. Aridhel war sich sicher, dass er Mirona ya Menario mit dem Kukrispfeil getroffen hat, aber ihre Leiche ist verschwunden. Wir werden noch heute Nacht weiterziehen. Es darf nicht noch eine Amazonenburg fallen!