Eine hinterhältige List
Inhaltsverzeichnis
- 1 Eintrag vom 20. Efferd 1020 BF
- 2 Eintrag vom 21. Efferd 1020 BF
- 3 Eintrag vom 21. Efferd 1020 BF
- 4 Eintrag vom 24. Efferd 1020 BF
- 5 Eintrag vom 27. Efferd 1020 BF
- 6 Eintrag vom 30. Efferd 1020 BF
- 7 Eintrag vom 1. Travia 1020 BF
- 8 Eintrag vom 2. Travia 1020 BF
- 9 Eintrag vom 3. Travia 1020 BF
- 10 Eintrag vom 4. Travia 1020 BF
- 11 Eintrag vom 5. Travia 1020 BF
- 12 Eintrag vom 6. Travia 1020 BF
Eintrag vom 20. Efferd 1020 BF
Unerwartete Hilfe haben wir erhalten! Endlich etwas Hoffnung für unser Unterfangen! Ein Ritter griff uns aus einem Hinterhalt an und stieß mit seiner Lanze in gestrecktem Galopp Grim vom Pferd. Einige Söldlinge sprangen hervor, von irgendwo kamen auch Pfeile heran geschossen. Doch bald schon hörten wir die erlösenden Worte „Für die Zwölfe!“ und etwa ein Dutzend Orks unter Führung eines schwarzhaarigen Mannes stürzten sich grimmig auf unsere Gegenspieler und Angreiferinnen.
Bald schon war der Trupp besiegt und unser neuer Freund stellte sich als Yelnan von Dunkelstein vor, der Baron zu Kummersfelden. Er und seine Leute hatten uns beobachtet und als Gleichgesinnte erkannt. Der Baron führte uns zu seinem Lager, wo wir Heiltränke als Stärkung erhielten. Er konnte uns einige wichtige Informationen zu Mendena geben. Etwa 200 Soldsleute kontrollieren die Stadt, die Tempel wurden geschleift und an ihrer Stelle neue unheilige Schreine errichtet. Das wichtigste aber erzählte er zum Schluss - er kennt tatsächlich einen Geheimgang in Burg Talbruck, von dem nicht einmal der damalige Graf Litprand wusste. Der Baron selbst hat von einer Magd davon erfahren, er dürfte sich einige Male zu seiner Geliebten in die Burg geschlichen haben. Wie auch immer - der Baron wird uns helfen in die Burg zu gelangen. Morgen werden wir also sehen, ob wir mit unserem Auftrag Erfolg haben. Ich sollte schlafen, doch auch wenn Baron von Dunkelstein ihre Treue beteuert, ich traue den ganzen Orks hier nicht. |
Eintrag vom 21. Efferd 1020 BF
Was für ein Tag, wir sind Gehetzte und auf der Flucht, aber wir waren erfolgreich! Vor dem Morgengrauen erreichten wir auf verschlungenen Pfaden die Stadtmauer. Wir konnten beobachtet, wie sich Leute auf ihr sammelten und vier brennende Verurteilte mit einem Katapult in unsere Richtung geschossen wurden. Doch konnten wir nicht lange über diese grausame Tat nachsinnen, wir mussten weiter in Richtung Wachturm schleichen. Leudalia hätte uns fast mit ihrem Rüstungsgeklapper verraten, ein Armbrustbolzen schoss gefährlich nahe an ihrem Ohr vorbei. Doch wir erreichten unbeschadet den Turm, auf dem ein Karakil angekettet war.
Bald zog Nebel auf und wir nutzten die Gunst der Stunde, überquerten die Straße vor der Mauer und schlüpften durch eine kleine Öffnung in den Stamm einer alten, hohlen Eiche, an den ein geheimer Gang anschloss. Irgendwann kamen wir unter dem Burghof vorbei, wo wir durch ein Gitter einen Adligen mit einem Magier vorbeihuschen sahen. Hinter ihnen schlurfte ein Hummerier, so groß wie ein Oger und so gut gepanzert wie ein Ritter. Am Ende einer Wendeltreppe versperrte uns eine Falltür den Weg, doch Torben konnte sie - leider mit einigem Lärm verbunden - aufbrechen. Zu unserem Glück bemerkte niemand unser Eindringen. Die Atemgeräusche, die wir hörten, führten zu einem schlafenden Soldaten, mit einem Silentium schlichen wir uns heran und Torben brach ihm ohne zu zögern das Genick. Wir konnten einfach nichts riskieren, der Auftrag war zu wichtig. Wir gelangten relativ leise in dem ersten Stock, wo sich der Thronsaal befand. Von dort hörten wir schon Prinz Dietrads trauriges Lautenspiel. Unbemerkt huschten wir in den zweiten Stock in eine Rumpelkammer, Yelnan führte uns dorthin, da es dort in der Mauer eine Lücke durch einen fehlenden Stein gibt, durch die man in den Thronsaal sieht. Wir erblickten Arngrimm persönlich, daneben der untote Dietrad von Ehrenstein als Diener gekleidet, der eine alte Weise auf seiner Laute darbrachte, und einige bekannte Gesichter. Die Hexe Savolina stand dort mit gläsernem Bogen, ihr zur Seite Mirona ya Menario, dann waren da noch der Söldner Brin Altacker - den haben wir in Alrurdan in einer maraskanischen Taverne kennen gelernt -, Berosch Sohn des Brumil von den formidablen Sechs (wie hat der bloß unsere Begegnung im Turm in Dragenfeld überlebt?), Laraanya Schwarzklinge und der Kutscher von Azaril Scharlachkraut in Perricum, den sie Publius Rothorn nannten. Während wir in unserem Versteck kauerten, trat Arngrimms Jagdmeisterin, die sich Ozzuaela nannte, in den Thronsaal ein. Zu unserem Schrecken trug sie Joelas Handschuh! Oh meine Gefährtin, was ist nur mit dir geschehen? Die Jagdmeisterin überbrachte den Befehl Borbarads, die in der Gegend gesichteten Gezeichneten umzubringen, denn er wolle sie tot an seiner Seite wissen. Arngrimm zürnte, denn er wollte uns lieber lebend, doch das kümmerte Ozzuaela wenig, sie verließ den Saal wieder, ohne sich um Arngrimms Flüche zu kümmern. Ihr folgten ya Menario, Brin Altacker, der Zwerg und die Spinnenhexe. Es folgte ein lautstarker Wutanfall Arngrimms, der bald darauf ebenfalls mit seinem Gefolge den Thronsaal verlief. Wir konnten noch vernehmen, dass er bereits morgen mit seinen Leuten nach Westen ziehen will, um Jarlaks Grab zu erobern und seine Verwandtschaft zu vernichten. So, unsere Pause ist vorüber, wir müssen weiter. Ein Karakil verfolgt uns und er ist sehr hartnäckig! |
Eintrag vom 21. Efferd 1020 BF
Wir haben unser Lager aufgeschlagen, hoffen wir, dass wir unentdeckt bleiben.
Nachdem Arngrimm den Thronsaal verlassen hatte, blieben nur noch der untote Dietrad von Ehrenstein und zwei Wachen zurück. Die Skelette, die zu des Prinzen Weisen getanzt hatten, waren vom wütenden Herrscher zum Glück aus dem Saal getrieben worden. Ein Odem sagte mir, dass wir keine magischen Fallen zu erwarten hätten. Wir schlichen uns auf den Gang, wo Torben eine patrouillierende Wache im Schutze eines Silentium ausschaltete. Ich hingegen paralysierte die zwei Wachen im Thronsaal. So konnten wir uns ungesehen über die Empore an den Vorhängen in den Thronsaal herunter lassen. Aridhel schnappte sich die Mendenischen Hauer, die auf einem Kissen neben dem Thron ruhten, während Leudalia Pallanais Licht entzündete. Ein warmer goldener Schein breitete sich aus, der die Schatten im Raum fliehen ließ. Die Flamme leuchtete zuerst grün, dann aber mussten wir den Blick abwenden, als ein gleißendes blaues Licht uns blendete. Als wir die Augen wieder öffneten, richteten sich die Strahlen direkt auf den untoten Körper Prinz Dietrads, dessen Züge sich glätteten und uns die Hand entgegen streckte. Seine letzten Worte erreichten uns, bevor er sich auflöste und nur seine Laute von ihm übrig blieb: „Walpurga, sie lebt! Sagt ihr, ich liebe sie, ich werde immer bei ihr sein!“ Unser Verbündeter Yelnan von Dunkelstein drehte aber schon an einem Kerzenständer, der eine geheime Tür in den Keller öffnete. Wir versteckten die tote Wache in diesem Schacht, um nicht etwaige VerfolgerInnen auf den Plan zu rufen. Unentdeckt erreichten wir den Geheimgang, als wir wieder unter den Burghof gelangten, hörten wir, wie Ozzuaela sich gerade anschickte auf die Jagd nach uns zu gehen. Torben war drauf und dran einen Brandpfeil auf sie zu schießen, wir redeten ihm dies aber aus. Fast hätte unser Geflüster dazu geführt, dass wir entdeckt worden wären, aber die Sache ging gerade noch gut. Yelnan von Dunkelstein führte uns sicher zum Lager, wo wir unsere Pferde bestiegen und uns sofort auf den Weg zurück nach Ysilia machten. Auf unserem Weg sahen wir schon Steckbriefe von uns hängen, es waren, wie wir später etwa sehen konnten, cirka ein bis zwei Dutzend Leute hinter uns her. Immer wieder mussten wir uns vor Ozzuaela auf ihrem Karakil verstecken, sie entdeckte uns aber leider am Nachmittag und schickte uns einen Gruß in Form eines Sordulapfels. Phex sei Dank konnten Grim und Leudalia noch ausweichen. Wir haben einen guten Lagerplatz gefunden, der uns vor den Blicken unserer Verfolgerin schützen sollte. Hoffen wir, dass die Nacht ruhig ist, wir brauchen den Schlaf um wieder zu Kräften zu kommen! |
Eintrag vom 24. Efferd 1020 BF
Wir kommen unserem Ziel immer näher. Vorgestern haben wir noch auf Aridhels Waffen einen Zauberklinge gelegt, wer weiß, ob es nicht bald zu einem Kampf gegen den Karakil kommt.
Wir haben gestern in einem verlassenen Gasthof, an dessen Giebel vermutlich die Wirtin aufgeknüpft hing, Unterschlupf gefunden. Doch wurde unsere Ruhe von einem Trupp Söldnern und Söldnerinnen gestört. Unsere Flucht gelang leider nicht so unentdeckt wie geplant und so fanden wir uns bald in einem bitteren Kampf wieder. Drei konnte ich paralysieren, die restlichen fanden den Tod. Torben verhörte die Überlebenden und konnte aus ihnen heraus quetschen, dass die Schlacht um Eslamsbrück nicht so verlaufen ist, wie Borbarad es wollte. Zuerst hätte die Stadt eingenommen werden sollen, dann erst die Brücke. Angeblich hat Heerführerin Lutisana von Perricum diesen Fehler mit ihrem letzten verbliebenen Auge bezahlt. Außerdem erfuhren wir, dass wichtige Patrouillen ein Pendel bekommen haben, mit dem sie die Gezeichneten finden können. Da ist wohl jemand sehr erpicht darauf uns zu finden! Wir vergruben die Leichen und suchten noch etwas Nachtruhe. Leudalia war heute den ganzen Tag nicht gut zu sprechen auf uns, da wir schlussendlich alle Angreifenden gestern getötet hatten. Ozzuaela flog wieder einen Angriff mit Sordulsäpfeln auf uns, als sie jedoch nicht erfolgreich war, suchte sie wieder das Weite. |
Eintrag vom 27. Efferd 1020 BF
Die Hetzjagd zehrt langsam an unseren Kräften, aber wir kommen Eslamsbrück immer näher. Das Land verliert an Schrecken und auch unsere Verfolger und Verfolgerinnen werden weniger. Vor zwei Tagen wären wir fast einem Trupp schwarztobrischer Söldlingsleuten in die Arme gelaufen. Sie waren gerade dabei einen Bauern und zwei Jungen zu verhören, mit Gewalt wollten sie den Aufenthaltsort der Diebe der Mendenischen Hauer heraus pressen. Torben wollte schon einschreiten, doch zwei Dutzend sind selbst für uns zu stark. Dass der Bauer und die zwei Burschen keine befriedigende Auskunft gaben, kostete sie ihr Leben. Ein Stich durchzog mein Herz, doch was hätten wir tun sollen?
Ich habe die letzten Tage immer astrale Meditationen praktiziert, so fühle ich mich körperlich immer geschwächter. Und auch in der Nacht kann ich mich in dieser unwirtlichen Umgebung nicht richtig erholen. Ich habe mein temporäres Balsam-Artefakt analysiert - es sollte zumindest bis zum Rahja diesen Jahres einsatzfähig sein. Aus Angst vor weiteren Angriffen habe ich einen Armatrutz aus meinem Stab aufgefrischt und ihn stärker gemacht. Wer weiß, wann Ozzuaela mit ihrem Dämon wieder angreift. |
Eintrag vom 30. Efferd 1020 BF
Oh endlich sind wir wieder in Eslamsbrück. An den Ufern der Tobimora herrscht eilige Betriebsamkeit, gilt es doch die von den Kaiserlichen eingetroffenen Lebensmittel und Hilfsgüter in die Stadt zu schaffen. Mit Jubel wurden wir in der Stadt willkommen geheißen und schon bald wurden wir zu Marschall Isebeorn von Rauffenberg, dem Hohen Herold Rondred von Salzsteige, Bruder Stahe von Feldbruch und Stadtvogt Eberhelm von Darbonia-Schnattermoor gebracht. Wir berichteten wahrheitsgetreu von unseren Erlebnissen, Leudalia plauderte aber auf Grund der Anwesenheit des Hohen Herolds alle Details aus, was mich dazu veranlasste, mittels meiner Kristallkugel zu prüfen, ob hier uns auch wirklich alle freundlich gesinnt sind. Leudalia wird in Anwesenheit von Ihresgleichen sofort socord!
Es gibt von den hohen Herrschaften eine gute und mehrere schlechte Nachrichten. Die einzig gute ist, dass Walpurga von Weiden noch am Leben ist und nicht die Seiten gewechselt hat. Im Auftrag Borbarads musste sie gehetzt von einem dämonisch geschundenem Greifen seine Kriegserklärung an Reichsbehüter Brin überbringen. Der Dämonenmeister fordert dreist die sofortige Unterwerfung des Mittelreiches und der zwölf Kirchen, ansonsten würden Dämonen das Land verwüsten und die Heere vernichten. Sofort wurde der Kriegszustand ausgerufen und die Heere zusammen gezogen. Doch die schlechten Nachrichten sind leider sehr gravierend. Xeraan hat mit seiner Legion von Yaq-Monnith und der Hilfe von Rhazzazor Warunk eingenommen. Ersten Gerüchten zufolge soll der Markgraf die Stadt verlassen haben, jedoch vom untoten Drachen gefunden worden sein. Er und sämtliche Einwohnende sollen nun als Untote in Borbarads Heer dienen. Herzog Bernfrieds Heer lagerte noch bis vor drei Tagen hier, er und seine Leute zogen jedoch weiter nach Viereichen, um die Reichsstraße vor dem von Warunk nach Norden ziehenden feindlichen Heer zu verteidigen. Ich habe am Nachmittag eine magische Visitation an den Hauern des Mendenischen Ebers durchgeführt. Soweit ich das sagen kann, liegen die beiden Canti Balsam und Gardianum auf dem Artefakt. Nach einer Viertelstunde jedoch entglitten mir auf ungeschickteste Weise die Kraftfäden, was zu einer magischen Entladung führte, die mir einige Verletzungen einbrachte. Grim wollte im Affekt die Hauer mit seiner Axt zerstören, in letzter Sekunde konnte ich ihn davon noch abhalten! Die Zwölfe bewahre, unter größter Anstrengung haben wir das Artefakt bergen können, dann zerstört ein jähzorniger Thorwaler es und alles ist umsonst! Aber ich werde vorsichtig sein, vielleicht war eine versteckt magische Falle beteiligt, ich werde die Visitation sicherheitshalber morgen wiederholen. |
Eintrag vom 1. Travia 1020 BF
Gestern Abend hat Aridhel das Sorgenlied für Joela gespielt, zu unserer aller Erleichterung ist sie am Leben, wenn auch weit weg von ihrem Ziel und dementsprechend frustriert. Ich habe die leise Ahnung, dass wir sie nicht wieder sehen werden, auch Aridhel spürt das, ich sehe es in seinen traurigen Augen.
Die zweite Visitation erbrachte keine neuen nennenswerten Informationen, die beiden gildenmagischen Canti werden bei Angriff auf den Tragenden ausgelöst, der Zwischenfall gestern ist wohl auf einen Lapsos meinerseits zurückzuführen, auch wenn ich das nicht gerne zugebe. |
Eintrag vom 2. Travia 1020 BF
Als ich heute Morgen aufgewacht bin, wusste ich, irgendetwas stimmt nicht. Ich wiederholte die Examinatio an dem Artefakt, doch war nichts Verdächtiges zu detektieren. Mein nächster cogitatio war, dass die Kraftlinien vielleicht durcheinander geraten, doch der Oculus enthüllte mir nichts. Leudalia machte sich auch Sorgen und erbat eine Prophezeiung ihrer Göttin. Sie konnte mir sagen, dass mein Schicksal eng verwoben ist mit dem, was nicht stimmt. Es hätte gar verheerende Folgen und gravierende Auswirkungen, würde ich nicht dahinter kommen. Doch das, das nicht stimmt, sei nur eine kleine Sache. Ich wurde immer nervöser und meine Stimmung schlug auch auf die anderen über. Die anderen wollten unbedingt zur Armee aufbrechen, doch ich weigerte mich, denn ich wollte nicht das Artefakt in die Nähe anderer bringen, beor wir nicht wissen was los ist. Irgendwann schrien wir uns nur noch an und die anderen zerrten mich mit sich, sodass wir heute Abend die Armee eingeholt hatten. In einer gemeinsamen Meditation mit Aridhel und Torben über den Hauern spürte ich Verrat unter uns, Aridhel sprach von Disharmonie. Al'Ginaions Stimme in meinem Kopf sagte mir auch, dass mit dem Artefakt etwas nicht stimmte, aber bei Hesinde, was ist es nur??? |
Eintrag vom 3. Travia 1020 BF
Welch schlimmen Albträume plagten mich heute Nacht! Kaum Schlaf hatte ich gefunden, sodass sich Aridhel genötigt fühlte, einen Ruhe Körper auf mich zu sprechen. Nach ganzen zehn Stunden Schlaf war ich wieder in guter Verfassung. Gestern Nacht hatte es geschneit, sodass wir aufgehalten wurden und Viereichen tatsächlich erst übermorgen erreichen werden. Aber ich halte es nicht mehr aus, etwas stimmt nicht mit mir. Grim und ich werden mit dem Luftdschinn aus der Feder von Collega Aria Cargosta nach Ysilia fliegen, um in der dortigen Bannakademie bei Spektabilität Jalna Ingrimmsdottir um Rat zu fragen. |
Eintrag vom 4. Travia 1020 BF
Consummatum est! Oh Hesinde - endlich habe ich das Rätsel um die Mendenischen Hauer gelöst!
Grim und ich erreichten in der gestrigen Nacht Ysilia und wurden bald zur erstaunten Spekabilität der Bannakademie vorgelassen. Zu meiner Überraschung war meine Collega etwas nervös, als ich sie bat mich zu analysieren. Und endlich war klar, was mit mir nicht stimmte, auf mir ruhte ein Gedächtnis beeinträchtigender Zauber! Gleich zwei von der Sorte verwirren meinen Geist. Spektabilität Jalna Ingrimmsdottir konnte die Zauber mit einem Beherrschung brechen unschädlich machen und plötzlich erinnerte ich mich! Es gibt außer dem Balsam und dem Gardianum zwei weitere Ebenen in dem Artefakt, in denen Canti eingewoben sind. In der ersten sind es drei Ladungen des Memorabia Falsifir in der Variante „falsche Erinnerung“, der durch einen starken Analys ausgelöst wird. Darunter tief versteckt in der letzten Ebene liegt ein weiterer Arcanovi und daher vermutlich weitere Canti. Mit schlimmen Vorahnungen reisten wir sofort zurück und erreichten etwa zur fünften Stunde im Morgengrauen die anderen. Sofort begann ich mit der Analyse, von der der erste Analys nur dazu diente, die letzte Ladung des Memorabia auszulösen. Erst beim dritten Anlauf erreichte ich dann die erwünschte Tiefe, so dass sich mir neue Erkenntnisse auftaten. Nach etwa zwei Stunden konnte ich erkennen, dass die weiteren Canti Anzeichen von Objekt- und Metamagie aufwiesen. Ich bemerkte, ich stand nicht mehr weit vor dem Durchbruch, welch delicate Angelegenheit, bei der ich mir nicht den kleinsten Fehler mehr leisten durfte! Nach einer weiteren halben Stunde entdeckte ich Anzeichen von Temporalmagie und dann endlich öffnete sich vor mir der letzte Schleier! Der unauffällige oberflächliche Balsam war mit einem geheimen versteckten Reversalis versehen und ein Objectofixo sorgte dafür, dass man nach einer Stunde des Tragens das Artefakt nicht mehr abnehmen konnte. Der Gardianum war nicht zum Schutze des Trägers oder der Trägerin gedacht - nein! Er sollte verhindern, dass die Person, wenn die Schadenswirkung eintritt, geheilt werden konnte! Welch perfider Plan! Die Fragen, die sich jetzt auftun, sind evident: Nach eingängigem Zusammentragen aller Fakten kamen wir zu dem zwingenden Schluss, dass dies alles eine Intrige Arngrimms ist und der Baron von Dunkelstein sein Handlanger sein muss. Wie konnten wir uns nur so in ihm täuschen! Ich hätte vorsichtiger sein müssen, allein schon, dass der Baron einen Haufen Orks befehligt, hätte mich stutzig machen sollen! Dieses elende Schwarzpelzpack! Und das Eindringen in die Burg war rückblickend betrachtet viel zu einfach. Ich könnte mich grün und blau ärgern über unseren Leichtsinn! Mein Kopf schmerzt, als ob sich ein Kaiserdrache darauf gesetzt hätte. Der Zaubertrank, den ich zur Stärkung getrunken habe, hat wohl einige Nebenwirkungen. So finde ich heute keinen Schlaf mehr. Und das in der Nacht vor der Schlacht! |
Eintrag vom 5. Travia 1020 BF
Wir erreichten bereits am Vormittag das Örtchen Viereichen, der Feind lagert bereits in der Nähe, der Tag der Schlacht ist also gekommen!
Unser Heer hat sich gesammelt, es besteht aus 3 Schwadronen Berittener, einer 200 Personen starken Infanterie, daneben je ein Banner Landwehr und Bogenschützen und -schützinnen. Dazu kommen einige Rondra-Geweihte, Golgariten, Sonnenlegionärinnen, Drakoniter sowie etwa ein Dutzend Magierinnen aus der Bannakademie und des ODL. Alles in allem sind es wohl gut 350 Personen, die auf unserer Seite stehen. Arngrimms Heer umfasst etwa fünf Banner, soweit man das sagen kann. Der Stab setzt sich aus Ihrer Erhabenheit Ayla von Schattengrund, Kanzler Delo von Gernotsborn, Marschall Isebeorn von Rauffenberg und Herzogin Efferdane von Eberstamm-Mersingen zusammen. Wir begaben uns bald in das herzögliche Zelt zur Lagebesprechung, wobei wir auf dem Weg von vielen Leuten immer wieder berührt wurden, denn dies soll Glück bringen. Diese Popularität ist seltsam und ich gewöhne mich noch nicht ganz daran, aber immerhin gibt unsere Anwesenheit den Männern und Frauen Hoffnung. Herzog Bernfried wurde von uns unterrichtet, was es mit den Mendenischen Hauern auf sich hat, er möchte sie aber dennoch durch zwei Magier der Bannakademie untersuchen lassen. Das verstehe ich nicht ganz, aber gut, ich widerspreche nicht. Ah, die zwei Magier haben ihre Analysen beendet, sie haben erkannt, dass versteckte Zauber auf den Hauern liegen, mehr aber nicht. Immerhin ist Herzog Bernfried davon jetzt endgültig überzeugt, dass er die Hauer lieber nicht um die Schultern legen sollte. So, die Herrschaftsinsignien werden dem Heer gleich präsentiert, die Schlacht wird wohl gleich losgehen! Rondra und Firun mit uns! |
Eintrag vom 6. Travia 1020 BF
Die Schlacht ist gewonnen! Arngrimm hat eine bittere Niederlage einfahren müssen! Die Schlacht wogte hin und her, aber schlussendlich haben die Gottesfürchtigen gesiegt!
Mit den Golgariten gelangten wir recht unbehelligt durch die vielen Untote und Skelette, die etwa zwei zu eins in der Überzahl waren. Bald schon ließen wir das Hauptschlachtfeld hinter uns und erreichten eine Stelle, an der einige zwei Schritt hohe Findlinge lagen. Mit ihrer Hilfe schützten wir uns vor den heran surrenden Armbrustbolzen, sodass wir am Waldrand die feindliche Geschützstellung erreichen konnten. Wir wollten uns an die dort positionierten zwei Zwerge, eine Söldnerin und etwa ein Dutzend Untote heranschleichen, doch Leudalia ist einfach ungeeignet für jegliche Art von Heimlichkeit. So mussten wir sofort in den direkten Nahkampf mit den Untoten übergehen, während die Söldnerin um Unterstützung rief. Beim zweiten Versuch konnte ich sie paralysieren, als ich bemerkte, dass einer der Zwerge Leudalia zu Boden geschickt hatte. Grim stellte sich aber mir zur Seite, nachdem ich mit großem Geschick einen äußerst heftigen Schlag des Feindes pariert hatte, und erledigte nun seinerseits den Zwerg mit einem einzigen kraftvollen Schlag. Die Geschütze konnten wir zerstören, die Schlacht wogte zu unseren Gunsten. Aridhel wirkte einen Silentium, sodass wir am Feindeslager unbemerkt vorbei schleichen konnten. Es war mittlerweile Abend geworden, die Temperaturen waren eisig und es schneite auch. Gerade als Grim mir deutete, aus dem Schweigekreis zu treten, da er Wolfsgeheul vernommen hatte, rutschte Leudalia plötzlich einen Hang herunter. Wir liefen ihr hinter her, doch sie rief plötzlich „Stehenbleiben! Bewegt nicht die Steine!“ Und tatsächlich, sie waren angeordnet wie ein Boronsrad - wir hatten das Grab gefunden! Doch bevor wir uns darüber freuen konnten, vernahmen wir ein niederhöllisches Gekreische, neben uns war Ozzuaela mit ihrem Karakil gelandet. Sie stieß mir einen Kurzspeer in den Bauch, der eine eisige Kälte in meinen Körper strömen ließ. Mir schwanden die Sinne, doch schaffte ich es gerade noch zu einem Heiltrank zu greifen, der mir sofortige Linderung verschaffte. Der Kampf gegen Ozzuaela, offensichtlich Belshirash-Paktiererin, war nicht einfach, der Karakil konnte immer wieder aus unserer Reichweite schweben. Wir mussten den Dämon also schnell ausschalten, als Unterstützung riefen wir den Feuerelementar der Drakonier. Ozzuaela hatte sich im Kampf mit den Worten „Aus der Ferne kämpfe nur ich!“ auf Aridhel mit seinem Bogen gestürzt. Doch da kam plötzlich unerwartete Hilfe in Form eines weißen Wolfes, der sich auf den Karakil stürzte und so bewirkte, dass seine Reiterin zu Boden fiel. Torben ergriff die Gunst der Stunde und schlug auf den Dämon ein, während die anderen sich der Paktiererin zuwandten. Ich überwachte den Kampf und kümmerte mich um Leudalia und Grim, die bald beide schwer verletzt zu Boden gingen. Doch schlussendlich konnte Torben den Dämon vernichten und auch Ozzuaela fand ihren wohlverdienten Tod. Soll ihre Seele in den Niederhöllen brennen! Um uns herum sammelten sich schon feindliche Soldaten und Kämpferinnen, doch der Wolf bäumte sich auf, ein Gleißen durchzuckte die Nacht und ein warmer Schneesturm, der uns verbarg und schützte, wirbelte uns um die Leiber. Eine tiefe Stimme sprach in meinem Kopf: „Helft den Verwundeten, nehmt sie in die Mitte. Folgt und vertraut mir!“ Arngrimm wurde von Furcht gepackt und floh in den Schneesturm. Der Heilige Jarlak hingegen lächelte uns noch ein Mal zu und verschwand dann in den weißen glitzernden Flocken. Die Schlacht ist vorbei und gewonnen! Ein weiterer kleiner Schritt bis zum endgültigen Niedergang Borbarads! |