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Das Ende Ysilias

Aus Avesfeuer
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Tagebuch Übersicht
Chronik Kapitel
PRA - RON 1005 Wieder daheim
RON - EFF 1005 Die Verwandtschaft in Havena
EFF 1005 In Honingen
EFF - TRA 1005 Von Honingen weiter
TRA 1005 Auf dem Schiff nach Albenhus
TRA 1005 Durch den Eisenwald
TRA 1005 In Albenhus
TRA 1005 Der Auftrag
TRA 1005 In Trackenborn
TRA - BOR 1005 Zurück nach Hause
BOR - PHE 1005 Weiterbilden auf der Akademie
PHE 1005 - PRA 1006 Die Arbeit bei Herrn Prem
PRA 1006 Arbeiten in Lowangen
RON 1006 Auf dem Weg von Lowangen über Teshkal nach Andergast
RON - EFF 1006 Die Prüfungen im Kampfseminar Andergast
EFF 1006 Auf der Akademie in Andergast
TRA 1006 Unterwegs nach Gratenfels
TRA 1006 Die Festtage in Gratenfels
TRA 1006 Die Verfolgungsjagd
BOR - TSA 1006 Aufenthalt in Gratenfels
TSA - PER 1006 Weitermarsch nach Neersand
PER 1006 Die ersten Tage in Neersand
PER 1006 Auf dem Walsach
PER 1006 Unterwegs im Überwals
ING 1006 Von Neersand nach Vallusa
ING 1006 Auf dem Weg nach Kurkum
PRA - RON 1006 Von Vallusa nach Greifenfurt
RON 1007 Von Greifenfurt zum Turm Rohezals
RON 1007 In der Borbaradianerabtei
HES - FIR 1007 Das Fest in Thorwal
FIR 1007 Die Wettfahrt beginnt
FIR - TSA 1007 Unterwegs in Eis und Schnee
TSA 1007 Auf dem Weg zum Himmelsturm
TSA - PHE 1007 Im Himmelsturm und auf der Flucht
PHE 1007 Kampf gegen die Zorganpocken
PHE - ING 1007 Der große Viehtrieb


ING 1015 Wiedersehen in Weiden
ING 1015 Auf dem Weg nach Dragenfeld
RAH 1015 In Dragenfeld und wieder retour
RAH 1015 - PRA 1016 Zurück in Baliho
PRA 1016 Über Trallop nach Punin
RON - EFF 1016 Nachforschungen in Punin
TRA 1016 Herzog Waldemars Auftrag
TRA 1016 Erste Nachforschungen
TRA - BOR 1016 Nachforschungen in Baliho
BOR 1016 Von Baliho nach Rhodenstein
BOR 1016 Auf der Suche nach dem Erzvampir
BOR - TSA 1016 Der Winter in Weiden
TSA 1016 - PRA 1017 Die Reisen im Frühling 1016 BF
PRA - RON 1017 Unterwegs nach Arras de Mott
RON 1017 Im Kloster Arras de Mott
RON 1017 Das Tal der Elemente
RON 1017 Kampf um Arras de Mott
RON - EFF 1017 Der Auftrag des Heliodans
EFF - TSA 1017 Der Winter in Lowangen
TSA - RAH 1017 Auf dem Weg nach Greyfensteyn und Balträa
RAH 1017 - EFF 1018 Das Orakel der Elenviner Auen
EFF - HES 1018 Unterwegs im Auftrag Aromboloschs
HES - FIR 1018 Auf Liscoms Spuren
TSA - ING 1018 Firunwärts nach Ferdok
ING - RAH 1018 Der Auftrag der Boron-Kirche
RAH 1018 - PRA 1019 Auf nach Maraskan
PRA 1019 In der grünen Hölle Maraskans
PRA 1019 Die Endurium-Mine
PRA - RON 1019 Das Zepter der Echsen
RON - EFF 1019 Der Sturm auf den Fürstenpalast
EFF 1019 Auf der Suche nach den Bannkomponenten
EFF - TRA 1019 Die Erben der Gräber
TRA 1019 Neue Feinde
TRA 1019 Die vielen Hände Bastrabuns
TRA - BOR 1019 Den Chimären auf der Spur
BOR 1019 Der Chimärenmeister und die Hexe
BOR 1019 Kurzes Durchatmen
BOR 1019 Vom Licht in den Schatten
BOR - HES 1019 Aufträge im Schatten
HES 1019 Schatten über Tobrien
HES - FIR 1019 Schatten im Dschungel
FIR 1019 Schatten in Altaïa
FIR - TSA 1019 Verloren im Zwielicht
TSA - ING 1019 Warten auf die Apokatastase
ING 1019 Vorboten des Sturms
ING - RAH 1019 Das Artefakt der Oger
RAH 1019 Unter dem Banner von Kurkum
RAH 1019 Belagerungszustand
NL 1019 - PRA 1020 Warten in Beilunk
RON 1020 Auf in den Krieg
EFF 1020 Im Land des Feindes
EFF - TRA 1020 Eine hinterhältige List
TRA - TSA 1020 Das Ende Ysilias
TSA - PHE 1020 Ein kalter Frühling
PHE - ING 1020 Zeit der ersten Bündnisse
ING 1020 Morde am Konvent

Eintrag vom 7. Travia 1020 BF

Wir erholen uns im Herzogenpalast von Ysilia von der Schlacht. Es schneit draußen wie wild, die Prophezeiung des Heiligen Jarlaks scheint bereits einzutreten. Mittlerweile haben wir auch die Herzogenmutter Faduhenne Lindenhild von Rabenmund kennen gelernt.

Am Tag der Schlacht haben wir uns noch mit Herzog Bernfried und seiner Gattin auf Burg Drachenlohe besprochen. Er konnte bestätigen, dass diese grauen Wölfe unter der Führung von Gwendion von Nevelung in die Schlacht eingegriffen haben. Seine Frau Efferdane wusste zu berichten, dass insgesamt keine hochrangigen Borbaradianer und Borbaradianerinnen bei der Schlacht zugegen waren, es wurden außerdem nur Untote und bis auf den Karakil der Jagdmeisterin Ozzuaela tatsächlich keine Dämonen eingesetzt. Der Herzog hat uns eine angemessene Belohnung zugesichert und angeboten, den Winter in Ysilia zu verbringen.

Unsere Pläne gehen etwas auseinander, Torben will sich in Khunchom zum Kor-Geweihten weihen lassen, während es Leudalia nach Bjaldorn zieht, um dort nach dem Rechten zu sehen. Hauka Wölfintochter befindet sich zusammen mit Brin von Rhodenstein im Auftrag von Ayla von Schattengrund dort, ich denke, Leudalia will sich mit ihnen austauschen.

Nachrichten ereilen uns aus dem Mittelreich, in Perricum ist am 1. Efferd durch einen Donnerschlag der Vorrat an Hylailer Feuer explodiert. Sicher ein Sabotageakt von Borbarad. Dexter Nemrod ist außerdem zum neuen Graf von Wehrheim ernannt worden.

Oh, Grim will mich sprechen. Es scheint wichtig zu sein.

Eintrag vom 8. Travia 1020 BF

Oh bei den Zwölfen!!! Grim hat das Vierte Zeichen gefunden oder vielleicht hat auch das Zeichen ihn gefunden! Er ist jetzt tatsächlich Träger des silbernen Handschuhs! Mein Liebster hat mich gestern gebeten, es vorläufig für mich zu behalten, da die Hand unentdeckt bleiben möchte. Ich denke, er möchte sich auch mit ihr noch etwas vertraut machen, er besitzt die Fähigkeit einen Motoricus zu wirken, doch entgleiten ihm die Gegenstände noch teilweise. Er hat es mir anhand eines Buches demonstriert. Ich habe Grim geraten, den Handschuh zu erforschen und seinen neuen Fähigkeiten zu trainieren. Kontakt zu Joela hat er dadurch leider nicht, ich hoffe, ihr geht es gut.

Eintrag vom 9. Travia 1020 BF

Der Winter ist hart über das Land hereingebrochen. Schneestürme wüten überall, der eisige Gott zürnt dem Verräter Arngrimm!

Leudalia hat den fixen Entschluss gefasst, morgen nach Ilmenstein zu reisen und auch nach Hauka Wölfintochter und Brin von Rhodenstein zu sehen, denn Ihre Erhabenheit Ayla von Schattengrund hat noch keine Nachricht von ihnen erhalten. Grim hat sich bereit erklärt sie zu begleiten. Ich bin nicht ganz glücklich darüber, aber ich denke, er möchte etwas für sich sein, um auch die neue Situation als Vierter Gezeichneter zu verarbeiten. Torben wird erst nach Khunchom reisen, wenn tatsächlich keine Kriegsgefahr mehr herrscht, aber nicht aus Sicherheitsgründen, sondern weil er ja keine Schlacht verpassen möchte. Sein Körper ist immer mehr von Schuppen bedeckt, mittlerweile gleicht seine linke Schulter komplett der einer Echse. Aridhel wollte auch Ysilia verlassen, doch da ich sonst alleine hier wäre, hat er beschlossen zu bleiben.

Eintrag vom 14. Travia 1020 BF

In Ysilia herrscht trotz des gestrengen Winters geschäftiges Treiben. Der Krieg setzt tatsächlich aus, nur ab und an hört man von einem kleinen Scharmützel.

Ich habe mit Spektabilität Jalna Ingrimmsdottir gesprochen, sie hat meiner Bitte nachgegeben, an ihrer Akademie studieren zu dürfen. Mein Ziel ist es, meine Fähigkeiten im Bereich des Exorzierens von Dämonen stark zu verbessern, des weiteren habe ich schon lange klassische antimagische Canti wie den Eigenschaften wiederherstellen, Hellsicht trüben und den Einfluss bannen vernachlässigt. Dies möchte ich nun alles aufholen, um mich auf die gewiss auch auf arkaner Ebene geführten drohenden Schlachten vorzubereiten. Torben ist bereits am 10. Travia nach Khunchom aufgebrochen, er hat wohl eingesehen, dass ihn hier in der nächsten Zeit kein spannender Kampf erwarten wird.

Eintrag vom 17. Travia 1020 BF

Was für ein Tag! Aridhel hat am Yslisee den Druiden Fyrnenbart getroffen, jenen Mann, der Herzog Bernfried gekrönt hat. Die Druiden von Sumus Kate luden uns auf ihre Insel ein, welch Ehre, sind wir doch die ersten Fremden seit Jahren, die Sumus Kate betreten dürfen.

Ich nutzte die Gelegenheit und warf mit einem Oculus Astralis einen Blick auf den Hügel der Insel, wie erwartet befindet sich dort ein Nodus mehrerer Kraflinien. Nicht umsonst haben die Druiden dort einen aus 96 in mehreren Ringen angeordneten Monolithen bestehenden Steinkreis errichtet. Meister Fyrnenbart konnte uns berichten, das der Bethanier es auf druidische Haine abgesehen hat, die er durch seinen Anhängerschaft pervertieren lässt. Viele sumunahe Plätze wurden in der letzten Zeit aber auch schon vor der Invasion geschändet und von Sumus Lebenskraft abgeschnitten. Ich hege die Befürchtung, dass Borbarad damit gar Kraftlinien nach seinem Willen umleiten möchte.

Die Druiden sehen sich ob der drohenden Gefahr gezwungen zu drastischen Maßnahmen zu greifen. Sie möchten die heiligen Steine der Druiden, die sogenannten Kreissteine, sammeln und hier auf Sumus Kate bewachen. In drei Tagen sollen sie auf der Insel in einem großen Ritual vergraben werden. Jeder Steinkreis der Druiden birgt in seiner Mitte solch einen Kreisstein, vergraben in Sumus Leib. Er bündelt einen Teil der magischen Kraft, die den Kreis ausmacht.

Meister Fyrnenbart erwartet seine Schülerin Xindra zurück, die auf der Suche nach Sumus Kelch ist. Dies ist ein Artefakt, das laut Legende ein Geschenk Los‘ an Peraine war, damit diese Sumu wieder erwecken kann. Ihr Ansinnen scheiterte und seitdem wurde der Kelch für lange Zeit hier auf der Insel Sumus Kate bewacht, bis er schließlich 981 BF vom Herzog dem Efferd-Tempel zu Grangor geschenkt wurde. Jetzt soll Xindra ihn wieder holen, damit die Insel durch ihn geschützt wird.

Eintrag vom 21. Travia 1020 BF

Etwas Furchtbares ist geschehen! Sumus Kate wurde in der Nacht des Rituals angegriffen, so wie es aussieht, sind so gut wie alle der teilnehmenden sechs Dutzend Druiden dem Bethanier zum Opfer gefallen! Ein Erdbeben soll die Insel in ihren Grundfesten erschüttert haben, am Yslisee peitschten heftige Wellen das Ufer. Wir konnten nichts unternehmen, seltsamerweise haben wir von dem heftigen Kampf nichts bemerkt. All die Bestrebungen der Druiden umsonst, die Insel in der Hand der Dämonenknechte und -mägde. Wir wissen nicht, was aus Meister Fyrnenbart oder seiner Schülerin Xindra geworden ist, mögen die Zwölfe sie in ihren Schutz genommen haben!

Eintrag vom 23. Travia 1020 BF

Boten brachten Nachricht, dass angeblich auch das Septahengon, ein Steinkreis in den nördlichen Yslihöhen, umkämpft sei. Von einer mächtigen Beschwörung ist die Rede, Aridhel und ich werden so bald wie möglich dorthin aufbrechen.

Eintrag vom 25. Travia 1020 BF

Wir haben mit unserer Bedeckung das Septahengon erreicht, oder das, was von dem wohl einst mächtigen Druidenkreis aus Obsidian noch übrig war. Bei unserer Ankunft zwang mich sofort mein Rubinauge in die Knie, ich konnte gar nicht anders, so mächtig war hier noch Borbarads Präsenz zu spüren. Er war an diesem Ort vor nicht allzu langer Zeit, um eine mächtige Beschwörung durchzuführen. Ein Zischen durchzuckte meinen Kopf und ich hörte die Flüsterstimme Al'Ginaions immer wieder das Wort „Omegatherion“ formen. Der Bethanier hat es wohl tatsächlich getan, er hat es gewagt, die Vielleibige Bestie, eine der mächtigsten Waffen gegen die Zwölfe, zu erwecken. Verdammt sei er dafür! Die Kirchen müssen actutum davon informiert werden! „Dann wird die Letzte Kreatur geboren und gebären.“ heißt es in den Alanfanischen Prophezeiungen, und sie haben sich wohl bewahrheitet.

Eintrag vom 3. Boron 1020 BF

Aridhel hat versucht, mit einem Wellenlauf auf die Insel Sumus Kate zu gelangen. Doch unzählige charyptoide Wesen, die wir aus der Schlacht um Andalkan bereits kennen, zwangen meinen Gefährten zur Umkehr. In meiner Tiergestalt versuchte ich nun meinerseits mein Glück, ich konnte aus den luftigen Höhen nur erkennen, dass die Insel gespalten ist, doch eine Landung erschien mir zu gefährlich. Aridhel startete noch einen letzten Versuch, indem er seinen Geist zur Insel schickte, doch er konnte nur Zerstörung und Verwüstung wahrnehmen. Was für dämonische Mächte müssen hier am Werk gewesen sein!

Eintrag vom 6. Boron 1020 BF

Ich habe mittels Oculus und unterstützt durch einen Adlerauge in den letzten Tagen versucht, Nachforschungen über die Kraftlinien in Tobrien anzustellen. Soweit ich erkennen konnte, sind einige der Linien in andere Bahnen gezwungen und ihre Struktur verändert worden. Stärkere Knoten konnte ich in der Gegend um Ilsur, am Molchenberg in Warunk, auf Sumus Kate, beim Erdheiligtum Altzoll und dem Septahengon aufspüren. Immer klarer wird, wie viele mächtige magische Orte Tobrien birgt und daher auch das Motiv, warum Borbarad ausgerechnet hier mit seiner Invasion begann.

Eintrag vom 16. Boron 1020 BF

Heute beginnt die Heerschau in Praske, an der Aridhel und ich aber nicht teilnehmen werden. Das Heer kommt ohnehin danach nach Ysilia. Wir hoffen, dass sich möglichst viele Getreue dem Kampf gegen Borbarad anschließen werden. Man hört auch vom "Zug der Edlen" aus dem Horasreich, einer Ansammlung etwa 700 junger Adliger und anderer Freiwilliger, die über den Tellerrand ihrer Erziehung hinaus blicken und erkannt haben, dass Borbarad nicht nur eine Bedrohung für das Mittelreich, sondern die gesamte göttliche Ordnung darstellt. Prinz Thiolan Berlinghân von Methumis ist nur einer der hochrangigsten Persönlichkeiten des Zuges.

Ich habe über den Zauber Madas Spiegel Kontakt zu Grim und Torben herstellen können, ich wollte einfach sicher gehen, dass alles in Ordnung ist. Joela konnte ich nicht erreichen, ich denke, sie ist zu weit weg und ich beherrsche den Zauber nicht gut genug, um sie auf riesige Distanzen aufzuspüren.

Eintrag vom 24. Boron 1020 BF

Großer Trubel herrscht in der Herzogsstadt Ysilia, ist doch erste Teil des Heeres wider dem Dämonenmeister eingetroffen! 3500 Personen stark ist insgesamt unser Widerstand, ein prächtiger Anblick, der Rest der Truppen sollte in den nächsten Tagen eintreffen! Die Stimmung ist dementsprechend gut in der Stadt, auch wenn jetzt Lebensmittel knapp werden und Krankheiten und Epidemien drohen.

Eigentlich hatten die meisten mit dem Eintreffen des Heeres auch den Schwertkönig Raidri Conchobair erwartet, glühende Verehrerinnen hatten schon seit drei Tagen am Stadttor gelagert, um ihrem Helden einen würdigen Empfang zu bereiten. Doch sie wurden wie auch wir enttäuscht, Gerüchte über sein Verschwinden machen seitdem die Runde, lange schon wurde er nicht mehr gesehen. Ich hoffe, er ist keinem Anschlag des Bethaniers zum Opfer gefallen! Denn dass er sich nicht dem Kampf gegen den Dämonenmeister anschließt, würde gegen seine Natur sprechen.

Wir wurden in eine Besprechung mit Herzog Bernfried und seiner Gemahlin Efferdane gerufen, in der wir informiert wurden, dass es einen Attentatsversuch auf die Reichsbehüterin gab und dass der Herzog während der Heerschau vom Verräter Rakolus von Schrotenstein entführt wurde, jedoch schnell wieder befreit werden konnte. Geplant war, den Herzog durch einen besitzergreifenden Dämon gefügig zu machen. Bei Phex, zum Glück konnte noch das Schlimmste verhindert werden. Ich mache mir Vorwürfe, dass wir den Herzog nicht begleitet haben, ab jetzt werde ich ein besonderes Auge auf ihn haben. Herzog Bernfried von Ehrenstein deutete trotz unseres Versäumnisses bezüglich seines Schutzes an, uns eine Baronie zum Geschenk zu machen, wenn Tobrien wieder frei ist. Es beschämt mich fast, dass der Herzog uns immer noch so zugetan ist, auch wenn wir weder ihn noch die Insel Sumus Kate mit den Druiden schützen konnten.

Auf der Heerschau zu Praske wurden auch weitere Neuigkeiten ausgetauscht, so sollen sich die Zwerge in Lorgolosch verschanzt haben. Immerhin hat der Feind mit seinem Heer noch nicht den Radrom überquert, auch wenn die Flüsse Tobriens zunehmend mit charyptoiden Wesen verseucht werden. Eine alte Trollfeste im Nebelwald soll aber durch den Verrat des verfluchten Gwendions von Nevelung in der Hand der dämonischen Horden sein. Angeblich soll Borbarad mit der Familie Rabenmund einen Nichtangriffspakt geschlossen haben, ich hoffe aber inständigst, dass sich diese nicht auf die Seite des Bethaniers geschlagen haben!

Eintrag vom 1. Hesinde 1020 BF

Oh was für ein Tag! Heute wurde die sogenannte Zwölfeinige Bannbulle wider Borbarad durch Ayla von Schattengrund verlesen und überall im Lande ausgehängt! Verdammt werden darin die Schergen und Anhängerinnen des Dämonenmeisters und selbiger persönlich, als vogelfrei jene erklärt, die in den besetzten Landen nicht ein Zeichen der Zwölfe bei sich tragen. Fürderhin werden all jene, die berechtigt sind, eine Waffe zu führen und alle Geweihten der Zwölfe aufgerufen, sich dem Heere wider Tharsonius und seiner Knechte und Mägde anzuschließen.

Nach der Verkündung der Bannbulle trat überraschend Seine Kaiserliche Majestät Brin persönlich an Aridhel und mich heran und sprach uns seinen Dank für unsere bisherigen Leistungen aus. Er wünscht, uns und die anderen Gezeichneten zu sprechen, sobald wir alle wieder in Ysilia weilen. Welche Ehre, ich blicke dem Treffen freudig entgegen!

Eintrag vom 15. Hesinde 1020 BF

Aridhel und ich wurden bei einer der vielen Stabsbesprechungen, an denen wir regelmäßig teilnehmen, informiert, dass Ende des Travia-Mondes drei Tote, zwei Adlige und ein Praios-Hochgeweihter, auf einem Floß im Radrom geborgen wurden. Daneben fand man eine Schatulle, in der der dreimal verfluchte Xeraan etwa ein Dutzend Pergamente hinterlassen hatte, in denen er sich in einem Anfall von Größenwahn zum Herrscher über Warunk, Beilunk und Kurkum ausruft und sich als Herr der unbesiegbaren Legion von Yaq-Monnith bezeichnet. Der Rest der Nachrichten besteht eher aus einem Schwall von Hasstiraden und Androhung von Rache gegenüber dem Mittelreich. Weiters prahlt er mit seinen Anschlägen auf Markgraf Throndwig und Königin Yppolita, zumindest letzteren können wir bestätigen. Mir scheint, der Magier ist völlig von Hesindes Geist verlassen und dem Wahnsinn anheimgefallen. Nichtsdestotrotz ist er ein gefährlicher Gegner, den wir nicht unterschätzen dürfen.

Eintrag vom 3. Firun 1020 BF

Die Tage ziehen ins Land und ich werde langsam ungeduldig. Ich möchte endlich dem Bethanier entgegen treten, auch wenn die Vorbereitungen auf den Kampf hier sicherlich wichtig sind. Immerhin habe ich mich an der Bannakademie einer Ausbildung zur Exorzistin unterzogen und im Zuge dessen mein Kurzschwert zum Bannschwert erhoben. Ich habe sämtliche Werke über Dämonen gewälzt und sollte nun für einen Angriff von niederhöllischen Kreaturen gewappnet sein. Ich möchte lernen, meine Fähigkeiten der Magica clarobservantia mit Hilfe meiner Kristallkugel zu fokussieren. Außerdem muss ich mein astrales Gefäß auffüllen, hat die Erschaffung des Bannschwertes doch viel Kraft gekostet.

Eintrag vom 10. Firun 1020 BF

Endlich habe ich es geschafft, eine Ausgabe des Aventurischen Botens zu bekommen. Ich hatte Herzog Bernfried gebeten, nach der Zeitung zu schicken, wir müssen wissen, was in Aventurien derzeit vor sich geht.

Beherrschendes Thema im Boten ist die Invasion Tobriens durch Borbarad. Die ersten selbsternannten Propheten ziehen durchs Land und künden von der Apokalypse und versetzen die Bevölkerung in Panik. Andere wiederum nutzen die ihnen verbleibende Zeit, indem sie Rahja in Festen frönen. Schön für die Göttin, doch wäre es mir lieber, sie würden ihre Waffen für den wahren Schwerttanz zücken. Angeblich fangen die ersten an, Borbarad anzubeten, aus Angst vor seinem Zorn und sogar ein Praios-Geweihter wurde erschlagen, weil er sein Dorf in den Krieg führen wollte. Es kommt zu Unruhen, die in Angriffe auf Collegae meiner Zunft gipfeln, was angesichts der Lage nicht überrascht.

Zur Lage in Tobrien wissen wir selbst ja ganz gut Bescheid, interessant ist ein Bericht über die Eroberung Warunks am 16. Efferd, aus dem ich heraus lese, dass die Xeraans Legion von Yaq-Monnith beteiligt war. Auch wenn sie nicht namentlich genannt war, so passt die Beschreibung sehr gut auf die daimoniden Kinder. Eine Baronie nach der anderen fällt dem Dämonenmeister in die Hände, ein Teil des Heeres marschiert angeblich Richtung Beilunk. In Altzoll sammelt sich ein darpatisches Heer, das hoffentlich den sicher bald folgenden Angriffen stand hält. Vom Beben auf Sumus Kate wurde berichtet, ebenso wie von der Krönung des tobrischen Herzogs inklusive der dreisten Ankündigung des Arngrimm von Ehrenstein und der Ernennung Dexter Nemrods zum Grafen. Eine Anzeige gedenkt den Toten aus der Schlacht um Eslamsbrück, immer noch erfüllt mich Trauer, wenn ich mich ihrer erinnere.

An sonstigen mittelreichischen Nachrichten gibt es auch einiges zu berichten. Der Brand im Hafen von Perricum ist immer noch nicht geklärt, man vermutet aber, dass hier es ein Sabotageakt war. Die Pfeile des Lichts untersuchen den Vorfall bereits, ich bin sicher, sie finden Spuren, die zu Borbarads Handlangern führen. Der uns bekannte Kommandant der Beilunker Reiter, Leon Rukaris, verlegt den Sitz des Botendienstes übrigens nach Perricum. Gwidûhenna von Faldahon hat Beilunk so abgeriegelt, dass es scheinbar für die Beilunker Reiter untragbar geworden war, dort weiter ihre Arbeit zu verrichten. Vom Löwenrat in Beilunk wird übrigens auch berichtet, von der Heiligsprechung Yppolitas und der Erklärung Lutisanas von Perricum für vogelfrei. Elendes Weib, ich hoffe, sie wurde mittlerweile ihrer gerechten Strafe zugeführt!

In Almada geht es unterdes heiß her, ein umherziehender Mann namens Eslam von Eslamsbad ruft das gemeine Volk auf, sich im Umgang mit der Waffe zu üben und sich auf den Kampf gegen die Dämonenhorden vorzubereiten. Er dürfte mit seinen flammenden Reden recht erfolgreich sein, endlich jemand, der aktiv die Bevölkerung aufrüttelt! Dafür sieht es an anderer Front schlechter aus, die Friedensverhandlungen von Almada mit den Novadis drohen zu scheitern. Zum einen begründet das der Emir mit der Zurückweisung seiner meiner Meinung nach dreisten Forderungen, zum anderen sieht er die Annäherung des Mittelreiches an das Alte Reich nicht gern. Bleibt zu hoffen, dass es nicht zu einem offenen Konflikt kommt.

A propos Horasreich, endlich handeln die Liebfelder vernünftig, Staatsminister Abelmir von Marvinko ergreift einige sehr kluge Maßnahmen im Kampf gegen die Borbaradianer und Borbaradianerinnen im Land und fordert zudem von der Schwarzen Gilde endlich eine Stellungnahme zu ihrer Haltung gegenüber dem Dämonenmeister. Endlich scheint hier etwas ins Rollen zu kommen, bisher hatte ich immer das Gefühl, das Horasreich meine gar, der Angriff Borbarads beträfe sie nicht. Die Verhandlungen zwischen den beiden Reichen in Oberfels wurden Mitte Travia begonnen und dürften einige Erfolge zeigen. Alle Zwistigkeiten konnten noch nicht ad acta gelegt werden, doch es ist ein Anfang. Welch freudige Botschaft! Von einem horasischen Heer wird berichtet, dem vom Boten allerdings zuerst irrtümlich feindliche Absicht unterstellt wurde, ich denke, es ist der „Zug der Edlen“, von dem wir bereits gehört haben, mittlerweile soll er bereits in Almada sein. Leider gibt es trotzdem Ärger wegen einer Hinrichtung eines Horasiers in den Nordmarken. In Zeiten wie diesen dürfen die fragilen Friedensverhandlungen nicht in Gefahr gebracht werden. Was dachten sich die Nordmärker nur dabei?

Eintrag vom 11. Firun 1020 BF

Gestern wurden wir zu einer Besprechung mit dem Herzog gerufen, er möchte weitere Verteidigungsmaßnahmen treffen, denn wir befürchte, es ist nur eine Frage der Zeit, bis das borbaradianische Heer Ysilia erreicht.

Nun zu den weiteren Neuigkeiten. Die beiden Ausrichtungen des Boron-Glaubens nähern sich an, sehr erfreulich. Zwistigkeiten kann sich keine Kirche in Zeiten wie diesen leisten. Irritierend ist ein Artikel im Boten, über den Hüter der Flamme, Hilperton Asgareol, der seinem brennenden Gotte ein Artefakt erschaffen hat, aus welchem Grund ist jedoch nicht bekannt. Warum der Bote darüber berichtet, liegt für mich im Dunkeln. Ich möchte hier nicht Ingerimm freveln, doch gibt es wichtigere Dinge, über die der Bote berichten könnte.

Beunruhigenderweise gilt Tarlisin von Borbra als verschwunden, es wird im Boten nicht so formuliert, doch hat man schon lange nichts mehr von ihm gehört und wie wir wissen, ist seine Expedition ja verschollen. Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn. Teile Araniens wurde außerdem von einer merkwürdigen giftigen Wolke heimgesucht, die von der Gor kam. Ich kann mir nicht helfen, aber ich habe die Befürchtung, dass auf dem verderbten Tafelberg etwas Schreckliches passiert ist! Die Zeichen stehen übrigens für eine Lossagung Araniens vom Mittelreich. Ich hoffe, Fürstin Sybia würde uns trotzdem im Krieg beistehen.

Aus dem Kalifat berichtet der Bote, dass angeblich ein gewisser Alrik ibn Abu Anspruch auf den Wüstenthron erhebt. Intrigen Borbarads, um die Novadis zu spalten?

Aus Maraskan gibt es Kunde, Geweihte des Rur-und-Gror-Glaubens ließen angeblich über hundert Personen aus ihren Büchern mit den Listen der Lebenden streichen, übertrugen sie aber nicht in das Buch der Toten. Ich kann es nicht ganz nachvollziehen, aber die Maraskanische Bevölkerung war darüber im Übermaße schockiert. Als Helme Haffax mit den Geweihten sprechen wollten, waren aber all jene der großen Tempel bereits verschwunden. Ich frage mich, wohin sie gegangen sind und warum. Außerdem wurde wieder vom Tod einer Spektabilität der Tuzaker Akademie berichtet - mittlerweile bin ich überzeugt, dass dies alles Morde im Auftrag Borbarads sind, um die Akademie klein zu halten.

Eintrag vom 18. Firun 1020 BF

Ich hoffe, Leudalia, Grim und Torben kehren bald zurück, die Lage in Tobrien spitzt sich etwas zu. Praske ist gefallen und es werden bereits wieder einige Gefechte ausgetragen. Der Feind rückt vor, auch wenn er immer noch hinter dem Radrom bleibt. Immerhin kann sich Beilunk bis jetzt erfolgreich verteidigen.

Eintrag vom 30. Firun 1020 BF

Torben ist wieder in Ysilia eingetroffen. Er konnte berichten, dass es beim Errichten von Bastrabuns Bann Probleme gibt, aber beim Allaventurischen Konvent Ende des Jahres erste Ergebnisse präsentiert werden sollen. Unser Gefährte hat sich außerdem einiger feindlicher Söldlingstrupps „angenommen“ und aus ihnen heraus gepresst, dass sie den Auftrag hatten, heilige Orte zu schänden. Als wir ihm erzählten, was mit dem Septahengon und Sumus Kate passiert ist, war auch er sehr beunruhigt. Er hatte von Spektabilität Okharim gehört, dass im Nordosten Aventuriens einige Teilleibe des Omegatherions verteilt liegen sollen. Wehe uns, wenn auch sie erweckt werden!

Warunk hingegen wird laut Torben tatsächlich von Rhazzazor beherrscht und nicht von Xeraan, wie er selbst behauptet. Wer von beiden das schlimmere Übel ist, vermag ich allerdings nicht zu beurteilen.

Eintrag vom 5. Tsa 1020 BF

Endlich sind auch Grim und Leudalia wieder zurück gekehrt, doch mit schlimmen Nachrichten! Sie erfuhren, dass Thesia von Ilmenstein stark in Bedrängnis war, denn der samt seiner Tochter zu Borbarad übergelaufene Uriel von Notmark - von Leudalia in all ihren Berichten nur „die Warzensau“ genannt - jagte sie durch ganz Notmark, nachdem sie ihm den Kampf angesagt hatte. Dieser beabsichtigte, das Bornland für Borbarad zu unterwerfen!

Grim und Leudalia gelangten nach einem Eilritt nach Bjaldorn. Sie warnten Brin von Rhodenstein und Hauka Wölfintochter, die sie dort antrafen, und auch den Weißen Mann vor dem bereits heran nahenden Heer des Grafen von Notmark. Schließlich kam es am 29. Hesinde zur Schlacht um Bjaldorn, bei der jedoch die Getreuen besiegt wurden. Die Bevölkerung konnte sich in die Heiligen Hallen des Firun retten, die durch ein Wunder des Gottes mit einer Eisschicht überzogen wurden, die nur die Flüchtlinge passieren ließ! Ende Praios, so berichtete der Weiße Mann, griff ein finsterer Magier den Tempel an, in dessen Folge die Kuppel einen Riss bekam, doch Firun ist stark und die Kuppel hielt stand. Traurig musste Leudalia Ihrer Erhabenheit Ayla von Schattengrund verkünden, dass Hauka Wölfintochter im Kampf gefallen war. Eine große Lücke entsteht, die es nun zu füllen gilt.

Auf ihren Reisen lernten Grim und Leudalia eine der legendären Geflügelten kennen, die sie zu den Artefakten befragen konnten. Thesia von Ilmenstein besitzt die Adlerflügel, Graf Wahnfried von Ask die Drachenflügel und Uriel von Notmark die Schwanenflügel. Fraglich ist nun, wie sich der Verrat der Warzensau auf die Flügel auswirken, sie sollen mächtige Artefakte sein, die miteinander in Verbindung stehen. Uriel von Notmark besitzt außerdem einen der sieben magischen Kelche und er weigert sich, diesen heraus zu geben. Dies ist alarmierend, schließlich soll Siebenstreich laut den Prophezeiungen wieder geschmiedet werden und einen der Kelche in der Hand eines Borbaradanhängers zu wissen, beunruhigt mich!

Leudalia berichtete außerdem, dass sie von Graf Arvid von Geestwindskoje gebeten worden waren, nach seiner Familie zu sehen und ihr auszurichten, dass er die Schlacht überlebt hatte und er bald heimkehren würde. Auf dem Hofe der Familie trafen sie überraschend Gilia von Kurkum persönlich! Diese ist laut den Berichten meiner Freundin gebrochen und von Schuldgefühlen gepeinigt, nur wenig ist von der einst wohl stolzen Amazone geblieben. Auch das gute Zureden von Leudalia konnte sie nicht dazu bewegen, sich ihrem Schicksal zu stellen und endlich ihren angestammten Platz an der Spitze der Amazonen einzunehmen. Leudalia hat das Gefühl, dass sie es zumindest geschafft hatte, Gilia zum Nachdenken zu bewegen und sie hegt die Hoffnung, dass sie doch noch zur Vernunft kommt. Wie beruhigend wäre es, die Amazonen geeint mit Königin Gilia an der Spitze an unserer Seite im Kampf gegen Borbarad zu wissen!

Als letztes musste ich erfahren, wer nun die Herrscherin über Paavi ist, tatsächlich eine mit Belshirash paktierende Tochter Satuarias, jedoch nicht Savolina, sondern die Hexe Glorana! Ich weiß nicht viel von ihr, nur, dass sie sehr mächtig sein soll. Sicher bin ich mir allerdings, dass man von ihr noch hören wird!

Eintrag vom 7. Tsa 1020 BF

Endlich ist es so weit, wir wurden zu Seiner Kaiserlichen Majestät Brin zu einer Audienz gerufen! Der Reichsbehüter entschuldigte sich sogar, dass er uns nicht schon früher empfangen hatte. Welch hohe Ehre ihm und seiner Gemahlin entgegen treten zu dürfen und dies sogar unter relative leichten Sicherheitsvorkehrungen. Bei dem Treffen waren nur Ayla von Schattengrund, Hofmagier Virilys Eibon von Rohals Zinne, den wir ja bereits kannten, Luceo von Ghuné und zwei Gardisten der Panthergarde anwesend.

Wir wurden gebeten, unsere Erlebnisse mit Borbarad genau zu schildern, unsere Meinung zu den Entwicklungen in den letzten Jahren war den hohen Herrschaften sehr wichtig. Zuerst sprachen wir etwas wirr durcheinander, so dass man uns peinlicherweise etwas einbremsen musste. Ihre Kaiserliche Hoheit Emer von Gareth interessierte besonders das Schicksal der Amazonenkönigin Yppolita, während ihr Gemahl sich mehr über die Taktik der Schwarzen Horden in den Schlachten erkundigte.

Ich denke, das kaiserliche Paar wollte uns vor allem einmal einschätzen und kennen lernen. Zum Schluss der Unterredung, entließ uns Seine Kaiserliche Majestät sogar mit einem Handschlag, ich war völlig perplex, so eine Ehre hatte ich nicht erwartet! Ihre Kaiserliche Hoheit Emer schenkte uns sogar noch drei Orakelsprüche von Fasar! Sie lauten wie folgt: „Wenn die Finsterkrone in der Weltenwunde bohrt und siebenstrahlig Schatten wirft, wird die Schwester ihrer Königin folgen“, „Wenn dem größten Grauen Tür und Tor geöffnet werden, wird die Not groß sein und die Zeit knapp, und der Nehmer der Welt wird dem Geber der Gestalt weichen und es wird sein ein Jubel und Triumphieren unter denen, die da siegreich waren und ein grimmiger Trotz unter denen, die das Erbe für den Spross des Gefallenen tragen.“ und „die Länder ereilten und ihre Herren erschaudern ob der Macht, die sie gekostet, und gewappnet werden sie SEINER harren, um gerüstet zu sein für die Größe SEINES Geistes.“ Sobald wir hier etwas Ruhe finden, können wir versuchen mit den restlichen Teilen einen weiteren Spruch zu vervollständigen!

Ach, das kaiserliche Paar strahlte so eine unglaubliche Souveränität und Würde aus, wahrlich, das Mittelreich kann sich glücklich schätzen, unter der Führung solch leuchtender Persönlichkeiten zu stehen!

Eintrag vom 9. Tsa 1020 BF

Welch Schrecken haben wir heute bekommen! Herzog Bernfried stürzte vor unseren Augen in seinem Kaminzimmer zu Boden und hielt sich röchelnd den Hals. Grim konnte immerhin sofort feststellen, dass kein Gift im Spiel war und zu unserer Erleichterung ging es dem Herzog bald besser. Er hatte eine Vision im Kaminfeuer gesehen, Ysilia brannte, auch das Schloss und der Praios-Tempel. Doch wir, die Gezeichneten, standen an seiner Seite und das beruhigte ihn und gab ihm ein Gefühl von Zuversicht. Heimlich wirkte ich einen Odem, doch keinen Hauch von Magie konnte ich entdecken. Ich denke, die Stadt wird angegriffen werden und wir sollten uns auf einen baldigen Kampf einstellen.

Ich habe in den letzten Tagen bereits einige temporäre Artefakte erschaffen, ein Balsam-Artefakt jeweils für mich und Leudalia, ein Gürtel mit einem Armatrutz für Grim. Zusätzlich habe ich eine Glyphe des Erzes auf den Rüstungen von Torben und Grim aktiviert. Aber auch die Stadt hat schon Vorbereitungen getroffen, denn wir hörten schon von Boten, dass das feindliche Heer möglicherweise für den Sturm auf Ysilia rüstet. Geweihte erneuern den Schutz auf den Gräberfeldern, Magier und Magierinnen zeichnen Schutzinsignien auf die Burgtürme und Tore. Nahrungsvorräte werden angelegt, Flüchtlinge in die Stadt gebracht, andere wiederum verlassen hastig Ysilia, so auch peinlicherweise einige feige Collegae meiner Zunft. Aber besser solch wimmerndes Pack verlässt die Stadt, im Kampf wären sie wohl mehr hinderlich als nützlich.

Eintrag vom 13. Tsa 1020 BF

Es ist soweit, die Nachricht der bevorstehenden Schlacht eines völlig erschöpften Spähtrupps erreichte uns heute während der täglichen Stabsbesprechung. Das Heer des Dämonenmeisters in der Stärke von mindestens zwei Regimentern macht sich auf den Weg nach Norden, doch nicht um gen Ysilia zu ziehen, sondern um zuerst das weiter nördlich liegende Ebelried einzunehmen.

Reichsbehüter Brin möchte sofort dem feindlichen Heer entgegentreten, Herzog Bernfried will allerdings auf keinen Fall Ysilia unbeschützt lassen. Verständlich, denn wer weiß, welch List der Bethanier verfolgt, schließlich sah der Herzog den Kampf um Ysilia in seiner Vision. Seine Gattin Efferdane konnte durchsetzen, dass zwölf Banner hier stationiert bleiben werden, die die Stadt notfalls für längere Zeit verteidigen können. Herzog Bernfried bat uns inständigst mit ihm hier zu bleiben, auch wenn wir Leudalia lange überreden mussten, nicht Ayla von Schattengrund zu folgen, die zusammen mit Reichsbehüter Brin, dessen Gemahlin und etwa dreieinhalb Regimentern nach Norden dem Feind entgegen zieht.

Es gilt noch zu erwähnen, dass ich seit zwei Nächten schreckliche Albträume habe, kein Wunder, ist mir doch ein ziemliches Missgeschick passiert. Ich wollte für Torben ein temporäres Axxeleratus-Amulett herstellen, doch die Kraftfäden in Tobrien sind wohl bereits so durcheinander, dass mir ein essentieller Fehler unterlaufen ist. Das Amulett fing plötzlich an wie wild um sich zu schlagen und hatte sich als Opfer natürlich mich ausgesucht. Hilfesuchend wandte ich mich an einen Gardisten, auf dass er einen Collega hole, als auch schon Grim herbei eilte. Irgendwann bekam er das Amulett zu fassen, es ist allerdings nun für die Aufnahme eines Cantus unbrauchbar. Seitdem träume ich davon, dass Grims Armatrutz-Gürtel und auch besagtes Amulett meinen Geliebten töten, weil ich irrtümlich Schadenszauber darauf gelegt habe. Hoffentlich hört sich das auf, ich bekomme kaum noch Schlaf und ich fühle, dass bald eine Schlacht bevor steht.

Eintrag vom 14. Tsa 1020 BF

Ich wusste es, wir werden angegriffen! Baron Rangold von Liliengrund ist eingetroffen, er konnte berichten, dass ein Heer in der Stärke von etwa sechs Banner auf die Stadt zumarschiert und heute noch Ysilia erreichen wird! Und so war es auch - das Heer kam von zwei Seiten, vom Süden und Nordosten des Yslisees, ihre Truppen haben die Stadt umstellt. Sollten sie heute Nacht noch angreifen, haben sie verflucht gute Konditionen. Aber Aridhel konnte mit magisch verstärkten Sinnen erkennen, dass sie sich erst positionieren und frühestens morgen Früh zum Sturm auf Ysilia blasen können. Karakilim kreisen bereits über die Stadt, die Bevölkerung ist panisch.

Unsererseits tagsüber ausgeschickte Boten kehrten nicht mehr zurück, so dass wir nicht sehr gut über die aktuelle Lage informiert waren. So schickten wir am Abend Grim und Torben aus, damit sie das feindliche Heer ausspionieren konnten. Leudalia, die auf ihrer Reise nach Bjaldorn herausgefunden hat, dass er den silbernen Handschuh trägt, und ich wollten, dass Grim allein geht, da er das Zeichen noch vor den anderen geheim halten will, jedoch ließ sich Torben nicht davon abbringen, ihn zumindest ein Stück weit zu begleiten, um ihm im Notfall zu helfen. Ist mir andererseits gar nicht so unrecht, denn mein Gatte weigerte sich, von mir magische Hilfe geben zu lassen. Er verlässt sich voll und ganz bei dieser Aktion auf sein Zeichen. Grim konnte uns ein paar Stunden später berichten, dass das Heer aus einigen meist maraskanischen Söldlingstrupps besteht, daneben gibt es noch einige Zwangsrekrutierte,, die eher verängstigt wirken, und regungslos herumstehende Untote. Laut seiner Einschätzung wird es auch morgen noch zu keinem Angriff kommen.

Aridhel hatte Katze zu Reichsbehüter Brin geschickt, um ihn zu warnen, sie ist gerade in einem schlechten Zustand zurückgekehrt. Dämonen hatten sie wohl verfolgt.

Eintrag vom 15. Tsa 1020 BF

Es ist der größte Schock seit Borbarads Rückkehr selbst - Helme Haffax hat sich dem Bethanier angeschlossen! Wir sind alle völlig fassungslos, die Moral unserer Truppen ist auf dem absoluten Tiefpunkt!

Der Tag begann damit, dass Herzog Bernfried alle zwei Dutzend der Zöglinge der Knappenschule zu Rittern schlug, wohl damit sie nicht als Knappen sterben müssen. Die Feierlichkeit hob die Stimmung etwas, auch wenn der Feind strategisch ausgefeilt und zielgerichtet die Stadt weiter umstellte. Es ist klar, Ysilia soll nicht belagert werden, weder Gräben wurden ausgehoben, noch konnte schweres Kriegsgerät ausgemacht werden. Herzog Bernfried hielt eine feurige Ansprache, dass uns unser Reichsbehüter nicht im Stich lassen werde, was die Moral der Truppen besserte, auch wenn der Herzog in der darauf folgenden Stabsbesprechung schon weit weniger positiv gestimmt war. Denn etwas passt nicht, das Heer hier ist viel zu groß, der Großteil sollte doch dem Heer unseres Reichsbehüters entgegen ziehen.

Zu Mittag dann schließlich geriet Bewegung ins Lager, eine torkelnde Gestalt schwankte in zerrissenen Lumpen auf die Stadt zu. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um den totgeglaubten Baron Nestor von Sassandra-Südwall handelte, der eigentlich als tapferer Kämpfer galt. Doch war er gebrochen zum Bethanier übergelaufen und drohte nun mit einer völligen Vernichtung, sollte sich Ysilia nicht dem Dämonenmeister unterwerfen. Herzog Bernfried, der mit uns und Kanzler Delo von Gernotsborn auf der Stadtmauer Stellung bezogen hatte, weigerte sich natürlich, der Forderung nachzugeben, woraufhin der verräterische Baron hämisch unseren Untergang prophezeite und verkündete, diese Nachricht seinem Herren Helme Haffax zu überbringen. Kanzler Delo von Gernotsborn schimpfte ihn noch lautstark als Lügner, als auch schon das Haffaxsche Banner über dem der Dämonenkrone entrollt wurde. Für einige Augenblicke schien die Welt still zu stehen, erst als sich die ersten wieder gefasst hatten, verbreitete sich die Nachricht von Haffax‘ Verrat wie ein Difar!

Aridhel versuchte eine Massenpanik unter der Zivilbevölkerung und unseren Truppen zu verhindern, während ich versuchte, mittels einem reversalierten Madas Spiegel eine Bild des Banners von Haffax und der Dämonenkrone an den ersten Hofmagus Virilys Eibon zu schicken, auf dass uns das kaiserliche Heer zu Hilfe eilen möge. Grim hatte sich schon zu einer weiteren Erkundungsmission hinter die feindlichen Linien aufgemacht und tatsächlich, die Befehlshaber des Feindes waren ohne Zweifel Helme Haffax und Galotta. Morgen wird es wohl zur großen Schlacht kommen, alle Zeichen sprechen dafür. Ein Bote hat eben berichtet, dass zwei Robenträger auf den Gräberfeldern gesichtet wurden, die Langbogner konnten sie stoppen. Sie wollten sicher die Toten erwecken, um sie für ihre Zwecke zu missbrauchen.

Grim ist am Abend noch zu mir gekommen, sofort fiel mir die große Firun-Tätowierung auf seiner rechten Wange auf. Eine meisterliche Arbeit, die Hand verleiht ihm ungewöhnliche handwerkliche Fähigkeiten. Für mich hatte er ein Geschenk mitgebracht, ein wunderschöner Umhang mit dem Zeichen der Hesinde. Trage ich ihn, sieht es aus, als würde sich die Schlange selbst bewegen. Mit diesem Talisman blicke ich dem morgigen Tag kämpferisch und entschlossen entgegen, mögen die Getreuen der Zwölfe siegreich sein!

Eintrag vom 16. Tsa 1020 BF

Es sieht nicht gut aus, der erste Tag der Schlacht ist überstanden, doch mit herben Verlusten! Welch Truppen hatten wir auch schon, ja, ein Banner der Elite der Tobrischen Garde, die Wulfengarde, und ein Banner der berühmten Tobrischen Langbogner. Die zwei Banner Edlen und das Banner Söldlinge des Sturmbanners waren auch noch recht erfahren. Doch unsere jeweils drei Banner Landwehr und Ysilische Wehr waren genau so unerfahren wie verängstigt. Und nur etwa 70 Magiebegabte und Ordensleute standen uns zur Seite, der Rest war mit dem Reichsbehüter gezogen.

Nach einer Ansprache des Herzogs waren zumindest alle entschlossen zum Kampf bereit, als auch schon die ersten goblinischen Plänkler und maraskanischen Söldnerinnen zum Sturm auf die Mauern Ysilias ansetzten. Mit Hilfe eines dämonisch beseelten Rammbocks sollte das Vallusanische Tor zerstört werden, doch die Schutzrunen der Bannakademie ließen ihn in lodernde Flammen aufgehen. Wir Gezeichneten zogen uns auf den Yslistein zurück und beobachteten vorerst das Schlachtengetümmel. Aridhel, Torben und ich bemerkten dann bald, dass etwas Unheilvolles nahte, die Präsenz kam vom Yslisee her, dessen Wasser bereits kochte und brodelte. Wir trauten unseren Augen kaum, als wir fassungslos zuschauen mussten, wie ein wahrhaftiger Ma'hay'tam den schäumenden Wellen entstieg und auf die Mauer zustakte. Aus seinem Maul schossen Wurzeln wie Tentakel hervor, die begannen, die Mauer einzureißen, als wäre sie nur ein Gebilde aus Bauklötzen. Über die Wurzeln strömten sicher hundert Hummerier in die Stadt und metztelten sich teilweise mit Hilfe borbaradianischer Zauber durch unsere Truppen, woraufhin die ysilische Wehr zum Großteil die Flucht antrat.

Wir aber wollten uns der etwa 70 Schritt langen und 20 Schritt breiten Dämonenarche stellen, genauso wie Marschall Iseborn von Rauffenberg und Drakoniterabt Eno Kariolinnen. Wir fassten einen kühnen Plan, während unsere Verbündeten den Dämon außerhalb der Stadt von unten angreifen sollten, würden Grim und Torben mit unserem Mondstein aus Khunchom in das Maul des Ungetüms springen und ihn auslösen. Leudalia probierte zuvor noch einen Exorzismus auf die Dämonenarche, der jedoch wirkungslos blieb. Als ich einen Ignisphaero auf den Ma'hay'tam schleuderte, bemerkten wir, dass der Dämon empfindlich darauf reagierte - eine Schwachstelle war gefunden! Aridhel fasste den waghalsigen Entschluss, auf dem Rücken des Dämons Öl auszugießen und Feuer zu legen.

Grim und Torben hatten sich schon bis zum Maul des Dämons vorgekämpft, Leudalia folgte ihnen mit weiteren zwei Dutzend Kämpfern und Kämpferinnen. Später erzählten sie, dass das Innere des Ma'hay'tams aus verwachsenen Schiffsteilen bestand und Grim an der Wand „Adern“ erspüren konnte, die mit ätzendem Wasser gefüllt waren. Währenddessen griff Aridhel oben mit den Truppen von Iseborn von Rauffenberg die Aufbauten des Dämons an und legte heiliges Feuer. Dann kämpften sie sich zu einem Hummerier durch, der die Dämonenarche zu steuern schien, dabei kam jedoch Marschall von Rauffenberg ums Leben. Ich versuchte den Kampf mit einem Ignisphaero aus meinem Stab zu unterstützen und opferte meine letzten Kräfte für einen letzten auf die Wachen des Steuerhummeriers.
Inzwischen waren die anderen mit der Hilfe von Grims Hand durch ein Labyrinth von Gängen bis zu einer Art Herzkammer vorgedrungen, wo sie ein bitterer Kampf gegen die hummerischen Wachen erwartete. Dabei löste Leudalia ihr Balsam-Artefakt aus, doch auch hier war zu meinem Schrecken bei der Herstellung etwas schief gegangen, denn ich verspürte plötzlich schreckliche Schmerzen, Lebenskraft entwich meinen Gliedern und ich wäre fast selbst zu Boron gegangen, hätte mich nicht mein eigenes Amulett noch zurückgeholt. Meine Freundin schaffte es noch mit letzter Kraft das Herz des Dämons zu exorzieren und sie und unsere schwer verletzten Gefährten konnten im letzten Moment aus dem Inneren des besiegten Dämons fliehen. Die Arche zog sich krümmend und dampfend in den See zurück, wo sie verging.

Herzog Bernfried entsandte die zwei Banner Edlen als letzte Reserve gegen die Hummerier, Brandattacken und Luftangriffe durch Karakilim und mehreren Dutzend Harpyien führten aber schließlich dazu, dass der Feind Tor für Tor eroberte. Eine schlimme Schlacht tobte nun in den Straßen jener Stadt, die unter keinen Umständen aufgegeben werden sollte. Wir alle kämpften tapfer mit, ich selbst half beim Errichten der Barrikaden und versuchte die Bevölkerung hinter die schützenden Bollwerke zu treiben. Herzog Bernfried kämpfte mit seiner Frau Efferdane heldenhaft an vorderster Front, aber auch sie konnten nicht verhindern, dass ein Gebäude und ein Tempel nach dem anderen dem Feind anheimfiel.
Schließlich sahen wir einen Trupp durch die besetzten Straßen marschieren, der von Haffax persönlich angeführt wurde, der Heeresmeister war kaum wieder zu erkennen, war er doch deutlich verjüngt! Zweifelsohne ein Pakt mit Asfaloth hatte ihm dies ermöglicht, denn wurde er auch von Pfeilen getroffen, so schlossen sich die Wunden actutum. Stolz führte der so gut wie Unbesiegbare eines der drei dämonischen Schwerter, vermutlich das des Agrimoth. Doch ein Angriff auf ihn war unmöglich. Ein geordneter Rückzug auf den Yslistein am Abend, als die Untoten begannen in die Stadt einzumarschieren, war unsere einzige Möglichkeit, denn nur mehr etwa zweihundert Leute waren noch des Kampfes fähig, selbst die Wulfengarde wurde mehr oder minder komplett vernichtet. Neben den 1500 zivilen Opfern galt es außerdem den Tod der Herzogenmutter Faduhenne zu beklagen, ein Herzschlag auf Grund der beobachteten Gemetzel hatte sie zu Boron gerufen.

Ich sollte mich zur Ruhe legen, doch vermutlich kann ich wie auch schon gestern Nacht auf Grund von schrecklichen Albträumen sowieso keinen Schlaf finden.

Eintrag vom 18. Tsa 1020 BF

Es ist gegen Mittag und wir sind auf der Flucht. Tobrien ist verloren, Ysilia ist gefallen. Verflucht sei der Bethanier, verflucht seien der Reichsverräter Haffax und der durchtriebene Galotta!

Nur mehr ein Trümmerhaufen war gestern am Morgen von der Stadt übrig, überall rauchte es aus den niedergebrannten Gebäuden der Stadt, bloß die Fechtschule und das Grafenschloss waren noch einigermaßen heil, wenn auch in Feindeshand.
Und dann folgte der Angriff auf die Bannakademie, der von Galotta persönlich geführt wurde. Ein Trupp von Heshthotim und Söldlingen starteten ihre Attacken, doch Feuerlanzen wurden von den Contramagi und -magae zurückgeworfen, ein Karakil entschworen. Ich selbst schloss mich geschützt durch einen Gardianum gegen Dämonen ihnen an und exorzierte erfolgreich einen Heshthot. Als ich sah, wie der uns bereits bekannte Publius Rothorn versuchte, einen Bannbaladin auf den heranstürmenden Torben zu sprechen, schleuderte ich einen Fulminictus auf ihn. Ich sammelte fünf weitere Collegae der Akademie und Aridhel um mich und koordinierte einen weiteren Angriff auf den Magier im Unitatio, woraufhin dieser starb. Doch damit fiel auch die Illusion von ihm ab und mit Schrecken erkannte ich das Gesicht desjenigen, der leblos vor mir lag - Sherianus von Darbonia! Auch er hatte uns verraten.

Doch nicht lange konnte ich mich damit aufhalten, denn der Kampf wurde erbittert weiter geführt und währte den ganzen Tag. Galotta startete einen neuen Angriff mit Bha'Lhevekim, nachdem das Herzogenschloss gefallen war. Spektabilität Jalna Ingrimmsdottir und ihre Leute starteten ihre Exorzismen wider die Dämonen, doch nichts geschah! Ich sah die erstaunten Gesichter meiner Collegae und aktivierte mein Auge. Was ich dort sah, war ein völlig neuer Zauber, vermutlich von Borbarad erfunden, der die Dämonen vor Antimagie schützte! Spektabilität Jalna Ingrimmsdottir hielt die Stellung, während sie uns bat, die wichtigsten Artefakte der Akademie zu Herzog Bernfried in Sicherheit zu bringen. Und so verließen wir die Ysilias Magierschule, die kurz darauf fiel, mit Aufzeichnungen über die Wüstenei und Borbarad, der Originalthesis des Invercano und der Alhanierkappe. Wir sprengten die Brücke zum Yslistein, die Leudalia und Grim bereits im Vorfeld für den Ernstfall präpariert hatten, nachdem die letzten Überlebenden sich darüber gerettet hatten.

Ein letzter Sturm auf den Yslistein unter anderem durch Luftangriffe begann, die Überlebenden, darunter auch Erbprinz Jarlak, flohen mit Bedeckung durch die geheimen Gänge unter dem Yslistein nach Norden, während die letzten von uns grimmig Widerstand leisteten. Berman Zornbrecht, Hauptmann der Wulfengarde, schritt erhobenen Hauptes zum Praios-Tempel, löste den dortigen Novizen ab und schlug bis zum bitteren Ende unaufhörlich den Praios-Gong.

Es war gegen Sonnenaufgang, als sich plötzlich neben uns Herzogin Efferdane ihrem geliebten Manne zuwandte und in seinen Armen zusammenbrach. Aus ihrer Brust ragte ein schmutzig grau glitzernder Kristallpfeil und mit letzter Kraft lächelte sie Herzog Bernfried zu und fragte: „Warum weinst du? Was siehst du, wenn du deinen Blick in die Ferne richtest?“ „Ich sehe die ersten Strahlen der Praiosscheibe.“ „Dann sage allen, das Letzte, was die Herzogin gesehen hat, waren die Strahlen des aufgehenden Morgens!“ Und dann erlosch das Licht ihres Lebens, wir wussten, nichts hätte sie vor der Wirkung des Freipfeils des Belshirash noch retten können. Und dann mussten auch wir den Yslistein verlassen, Leudalia wurde mit der Ehre bedacht, das Banner Tobriens zu tragen. Zusammen mit dem Herzog flüchteten wir uns durch die Tunnel in die Freiheit und zerstörten unsere Fluchtwege, auf dass der Feind uns nicht folgen konnte. In einem letzten Blick zurück sahen wir Ysilia, als auf den Kuppeln des Praios-Tempels die Dämonenkrone gehisst wurde und der Gong für immer erstarb.