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Unterwegs nach Arras de Mott

Aus Avesfeuer
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Tagebuch Übersicht
Chronik Kapitel
PRA - RON 1005 Wieder daheim
RON - EFF 1005 Die Verwandtschaft in Havena
EFF 1005 In Honingen
EFF - TRA 1005 Von Honingen weiter
TRA 1005 Auf dem Schiff nach Albenhus
TRA 1005 Durch den Eisenwald
TRA 1005 In Albenhus
TRA 1005 Der Auftrag
TRA 1005 In Trackenborn
TRA - BOR 1005 Zurück nach Hause
BOR - PHE 1005 Weiterbilden auf der Akademie
PHE 1005 - PRA 1006 Die Arbeit bei Herrn Prem
PRA 1006 Arbeiten in Lowangen
RON 1006 Auf dem Weg von Lowangen über Teshkal nach Andergast
RON - EFF 1006 Die Prüfungen im Kampfseminar Andergast
EFF 1006 Auf der Akademie in Andergast
TRA 1006 Unterwegs nach Gratenfels
TRA 1006 Die Festtage in Gratenfels
TRA 1006 Die Verfolgungsjagd
BOR - TSA 1006 Aufenthalt in Gratenfels
TSA - PER 1006 Weitermarsch nach Neersand
PER 1006 Die ersten Tage in Neersand
PER 1006 Auf dem Walsach
PER 1006 Unterwegs im Überwals
ING 1006 Von Neersand nach Vallusa
ING 1006 Auf dem Weg nach Kurkum
PRA - RON 1006 Von Vallusa nach Greifenfurt
RON 1007 Von Greifenfurt zum Turm Rohezals
RON 1007 In der Borbaradianerabtei
HES - FIR 1007 Das Fest in Thorwal
FIR 1007 Die Wettfahrt beginnt
FIR - TSA 1007 Unterwegs in Eis und Schnee
TSA 1007 Auf dem Weg zum Himmelsturm
TSA - PHE 1007 Im Himmelsturm und auf der Flucht
PHE 1007 Kampf gegen die Zorganpocken
PHE - ING 1007 Der große Viehtrieb


ING 1015 Wiedersehen in Weiden
ING 1015 Auf dem Weg nach Dragenfeld
RAH 1015 In Dragenfeld und wieder retour
RAH 1015 - PRA 1016 Zurück in Baliho
PRA 1016 Über Trallop nach Punin
RON - EFF 1016 Nachforschungen in Punin
TRA 1016 Herzog Waldemars Auftrag
TRA 1016 Erste Nachforschungen
TRA - BOR 1016 Nachforschungen in Baliho
BOR 1016 Von Baliho nach Rhodenstein
BOR 1016 Auf der Suche nach dem Erzvampir
BOR - TSA 1016 Der Winter in Weiden
TSA 1016 - PRA 1017 Die Reisen im Frühling 1016 BF
PRA - RON 1017 Unterwegs nach Arras de Mott
RON 1017 Im Kloster Arras de Mott
RON 1017 Das Tal der Elemente
RON 1017 Kampf um Arras de Mott
RON - EFF 1017 Der Auftrag des Heliodans
EFF - TSA 1017 Der Winter in Lowangen
TSA - RAH 1017 Auf dem Weg nach Greyfensteyn und Balträa
RAH 1017 - EFF 1018 Das Orakel der Elenviner Auen
EFF - HES 1018 Unterwegs im Auftrag Aromboloschs
HES - FIR 1018 Auf Liscoms Spuren
TSA - ING 1018 Firunwärts nach Ferdok
ING - RAH 1018 Der Auftrag der Boron-Kirche
RAH 1018 - PRA 1019 Auf nach Maraskan
PRA 1019 In der grünen Hölle Maraskans
PRA 1019 Die Endurium-Mine
PRA - RON 1019 Das Zepter der Echsen
RON - EFF 1019 Der Sturm auf den Fürstenpalast
EFF 1019 Auf der Suche nach den Bannkomponenten
EFF - TRA 1019 Die Erben der Gräber
TRA 1019 Neue Feinde
TRA 1019 Die vielen Hände Bastrabuns
TRA - BOR 1019 Den Chimären auf der Spur
BOR 1019 Der Chimärenmeister und die Hexe
BOR 1019 Kurzes Durchatmen
BOR 1019 Vom Licht in den Schatten
BOR - HES 1019 Aufträge im Schatten
HES 1019 Schatten über Tobrien
HES - FIR 1019 Schatten im Dschungel
FIR 1019 Schatten in Altaïa
FIR - TSA 1019 Verloren im Zwielicht
TSA - ING 1019 Warten auf die Apokatastase
ING 1019 Vorboten des Sturms
ING - RAH 1019 Das Artefakt der Oger
RAH 1019 Unter dem Banner von Kurkum
RAH 1019 Belagerungszustand
NL 1019 - PRA 1020 Warten in Beilunk
RON 1020 Auf in den Krieg
EFF 1020 Im Land des Feindes
EFF - TRA 1020 Eine hinterhältige List
TRA - TSA 1020 Das Ende Ysilias
TSA - PHE 1020 Ein kalter Frühling
PHE - ING 1020 Zeit der ersten Bündnisse
ING 1020 Morde am Konvent

Eintrag vom 13. Praios 1017 BF

Heute hat uns ein Beilunker Reiter erreicht. Er hatte einen Brief für Joela. Der Absender war Amando Laconda da Vanya persönlich! Er schreibt, dass sich seltsame Vorfälle in Arras de Mott häufen! Das Kloster, das von den Orks seinerzeit im Krieg zerstört wurde, befindet sich wieder im Aufbau. Doch der Hohe Lehrmeister Nicola de Mott wurde überfallen. Und auch der Aufbau wird von unbekannten Kräften sabotiert. Der zuständige Inquisitionsrat Freiherr Arbas Jondrean von Berglund ist gegen eine genauere Untersuchung der Umstände. So bittet da Vanya tatsächlich uns, dort nach dem Rechten zu sehen. Auch eine Belohnung von 80 Dukaten stellt er uns in Aussicht. Und er weist darauf hin, dass unser Ansehen innerhalb der Inquisition dadurch steigen würde.

Ist das etwa das Ereignis, auf das wir schon so lange warten? Das Ereignis, das Gwynna vorausgesagt hat? Zumindest verschlägt es uns in den Finsterkamm. Ob wir es wieder mit Harpyien zu tun bekommen?
Ich kann nicht glauben, dass der Inquisitionsrat persönlich uns um Hilfe bittet. Ja, mir ist klar, dass er uns damals in Anderath Glauben schenkte, aber mir war nicht bewusst, dass er auch so viel Vertrauen in uns setzt. Es ehrt mich, und ich freue mich, in ihm offensichtlich einen Verbündeten gefunden zu haben.

In dem Brief steht, dass in Greifenfurt Wachpersonal für das Kloster gesucht wird. So wir diesen Auftrag annehmen, können wir unauffällig zum Kloster kommen. Der Inquisitionsrat möchte nämlich, dass der Auftrag geheim bleibt. Wir sollen niemandem davon berichten. So werden wir uns auf den Rückweg machen. Aranien und die Amazonen werden wohl noch warten müssen.

Eintrag vom 13. Praios 1017 BF

Etwas Merkwürdiges ist gerade passiert! Wir haben gerade darüber beraten, wie wir Torben benachrichtigen sollen, als sich Aridhels Katze plötzlich von der Brust des Elfen abhob. Aber nicht nur das, sie wurde plastisch, sprang auf den Boden. Nur eine geisterhafte Erscheinung war sie, doch unheimlich real. Sie rannte davon, worauf Joela sich sofort auf ihr Pferd Mondglanz schwang und ihr folgte. Doch schon bald verlor sie sie aus den Augen. Als sie zurückkehrte, eröffnete ihr Aridhel, dass er genau wusste, wohin die Katze unterwegs war. Sie lief zu Torben um ihm die Nachricht zu überbringen! Joela war wütend, dass er ihr das nicht früher mitgeteilt hatte. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wann die Katze wieder zurückkehren wird.

Eintrag vom 14. Praios 1017 BF

Aridhels Katze ist wieder da. Um ehrlich zu sein, hätte ich mir nicht gedacht, sie so schnell wieder zu sehen. Aber sie ist wieder da, also dürfte Torben die Nachricht schon erhalten haben. Wir machen uns auf den Weg nach Greifenfurt, wo wir den Thorwaler hoffentlich treffen werden.

Eintrag vom 15. Praios 1017 BF

Das Wetter hat uns die Reise nicht gerade angenehm gemacht. Aber wir sind endlich angekommen. Ich habe mittlerweile feststellen können, dass auch durch Greifenfurt eine Kraftlinie ungefähr West-Ost verläuft. Immer noch sieht man in dieser schönen Stadt die Spuren des Orkkrieges. Immer noch sind viele Häuser zerstört, die Menschen sind verbittert, die Boronanger überfüllt. Zu viel Leid ist hier geschehen. Die Stadtmauer und die Tempel sind mittlerweile wieder aufgebaut, doch das war es auch schon. Überall sieht man HandwerkerInnen bei ihrer Arbeit. Auch wenn die Menschen verbittert sind, so tun sie alles, um sich ihr Leben wieder aufzubauen.

Ich erkundigte mich nach dem Henker von Greifenfurt, denn laut Gwynna ist er einer der Erzvampire. Wie ich erfuhr, hieß er Zervas, doch ist er seit der Orkschlacht verschwunden. Zu meiner Verwunderung wird er heute sogar als Held bezeichnet. Die Schlacht selber ist damals ja durch ein Greifenwunder entschieden worden.

Wir haben uns im Gasthof „Drei Kronen“ eingemietet. Torben hat sich etwas umgehört, aber er hat nirgends gehört, dass nach Wachpersonal für Arras de Mott gesucht wird. Wir werden einfach mal abwarten.

Eintrag vom 20. Praios 1017 BF

Langsam werden wir ungeduldig, immer noch kein Zeichen von den Mönchen von Arras de Mott. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass der Inquisitionsrat falsche Informationen besitzt. So werden wir noch ein paar Tage zuwarten, in der Hoffnung, dass sich etwas ergibt.

In der Zwischenzeit werde ich mich heimlich weiter mit dem

Eintrag vom 25. Praios 1017 BF

Heute haben wir uns in den örtlichen Praios-Tempel begeben. Wir wurden zum Hochgeweihten Anselm Horninger vorgelassen. Er konnte uns zumindest berichten, dass in zwei Tagen die Hüter von Arras de Mott vorbeikommen würden. Dann könnten wir nachfragen wegen der Stelle für das Wachpersonal. Der Hohe Lehrmeister Nicola de Mott sei damals auf seinem Weg zurück ins Kloster überfallen worden. Er war der einzige, der überlebte. Merkwürdig. Was der Zweck des Überfalls war, ist nicht geklärt.

Eintrag vom 26. Praios 1017 BF

Ich konnte in der Stadt Nachricht aus Lowangen aufschnappen. Den Gerüchten zufolge ist die Stadt den Orks zu Tributzahlungen verpflichtet, doch prinzipiell nicht mehr belagert. Allerdings ist die Umgebung immer noch von Orks besetzt. Verfluchtes Pack.

Außerdem konnten wir in Erfahrung bringen, dass der Heliodan Jariel eine Armee aufstellt um gegen Elenvina zu ziehen. Diese Nachricht erfüllt uns mit Besorgnis. Denn ein Krieg ist das letzte, was uns jetzt nützt. Ich hoffe, dass es nicht dazu kommen wird. Ucurian Jago sei auf dem Weg nach Greifenfurt um den Boten des Lichts zu empfangen. Ich hoffe, wir treffen ihn nicht. Die letzte Begegnung mit ihm war mehr als nicht erfreulich…

Eintrag vom 27. Praios 1017 BF

Heute wären wir um ein Haar ums Leben gekommen, hätte uns nicht ein verrückter Zwerg gerettet! Wir spazierten gerade nichts ahnend durch die Stadt, als plötzlich ein Pfiff von der anderen Straßenseite ertönte. Erstaunt blieben wir stehen und sahen einen Angehörigen des kleinen Volkes, der uns merkwürdig anlächelte. Einen Augenschlag später krachte vor uns eine Palette von einem Baugerüst herunter. Hätte der Zwerg uns nicht abgelenkt, wäre sie direkt auf uns gefallen.

Uns wurde gesagt, dass sein Name Arthag, der Verrückte sei. Immer wieder büchst er von seiner Pflegerin Boronhild aus und streift durch die Straßen.

Wir verdankten dem Zwerg unser Leben und so fühlten wir uns verpflichtet, ihn zu Boronhild zurückzubringen. Als wir auf dem Weg zu ihrem Haus waren, war mir, als hörte ich „gefunden, gefunden“. Ich blickte ihn misstrauisch an, doch er lächelte nur. Bei seinem Zuhause angekommen wurden wir freundlich von Boronhild empfangen. Sie war schon voller Sorge um ihren Schützling. Und da sprach der Zwerg wieder, ich war mir sicher von ihm die Worte „Führt die Brüder heim“ gehört zu haben.

Boronhild erzählte uns daraufhin seine Geschichte. Als die Orks die Stadt besetzt hatten, suchten sie am Praios-Berg nach etwas Bestimmten. Alle Sklaven wurden eines Tages getötet, nur ein gewisser Uriens überlebte. Er sah den Tod und geisterte durch die Stadt, nur die Zwölfe wissen, mit welchen unheimlichen Mächten er im Bunde stand. Uriens hatte Prophezeiungen, mit denen er die Menschen versuchte zu warnen. Viele von ihnen hatten tatsächlich einen wahren Kern. Er wurde aber im sogenannten Frauenturm eingesperrt. Arthag Armbeißer, wie er genannt wurde, war einer der wichtigsten Verteidiger der Stadt. Er hielt das Geschrei des Gefangenen nicht aus und erschlug ihn in seinem Zorn. Von dort an war er selber nicht mehr ganz bei Sinnen. Er wiederholte sogar einige der Prophezeiungen von Uriens. Auch im Turmzimmer wurden einige der Sprüche gefunden, allesamt mit Kreide und Kohle an die Wand gemalt.

Auf Grund dieser Erzählungen begaben wir uns zu jenem Turm um uns selber ein Bild davon zu machen. Wir wurden ohne großes Umhebens in das Zimmer geführt. Vieles war nicht mehr zu lesen, doch Joela fand einen Spruch: „Sieh die Zeichen dessen, der kommt von Osten. Wehe, wenn die Vergangenheit nach der Zukunft greift. Höre: Finster ist das, was im Finstern entsteht.“
Mir scheint, als handle dies von der Rückkehr des Bethaners. Doch sicher bin ich nicht. Irgendetwas haben die Orks damals zur Zeit der Belagerung hier fieberhaft gesucht, aber was, das wurde nie geklärt.

Draußen versuchte ich mit einem „Blick in die Vergangenheit“ das Rätsel zu lösen, doch es klappte nicht. Der Berg schien sich gegen meinen Einfluss zu wehren. Wen verwundert es, ist er schließlich ein Heiligtum des Praios.

Eintrag vom 28. Praios 1017 BF

Heute Abend erklangen merkwürdige Melodien durch die Stadt. Neugierig gingen wir auf die Straße. Die Mönche von Arras de Mott zogen in braun-roter Robe in die Stadt ein. Auf einem Packpferd führten sie einen Leichnam mit sich. Der Tross wurde von jemand angeführt, der uns schon bekannt war. Es war Emmeran, der Mönch. In seiner Hand hielt er eine Art Praioszepter. Ihm folgten zwei Zwerge, die sich einander zum Verwechseln glichen. Ein junger Mönch nagelte eine Verkündigung an die Wand – tatsächlich, es wurde Wachpersonal für das Kloster gesucht. Gleich morgen wollen wir uns in ihren Dienst stellen lassen.

Eintrag vom 29. Praios 1017 BF

Wir haben uns bei Emmeran gemeldet um unsere Dienste anzubieten. Zu meiner Überraschung war er bei weitem nicht mehr so freundlich, wie er es damals in Anderath war. Er sah uns sogar richtig abschätzig an. Man konnte ihm ansehen, dass er über unsere Gruppe alles andere als erfreut war. Immerhin stellte er uns nach einigem zögern doch alle ein. Als Lohn erhalten wir Kost und Logis, zusätzlich drei Silbertaler pro Tag. Doch Emmeran machte uns darauf aufmerksam, dass wir unbedingt die Ordensregeln zu befolgen haben. Ich befürchte, damit werden wir noch Probleme bekommen, aber das ist derzeit zweitrangig.

Weiters brachten wir in Erfahrung, dass der Leichnam vom Vortag einer der Brüder des Klosters war. Orks überfielen wieder Arras de Mott, dabei kam er ums Leben. Die beiden Zwerge, die wir bei der Prozession schon gesehen hatten, Kuvim und Balasch, vertrieben sie. Sie sind übrigens auch die obersten Baumeister nach dem Zwerg Jandrim, der jedoch derzeit beim Kloster weilt und die Bauarbeiten beaufsichtigt.
In letzter Zeit häufen sich die Unfälle auf der Baustelle des Klosters verdächtig. Es wird Sabotage vermutet. Die ArbeiterInnen hätten zudem öfters überraschend Wutanfälle, die meist in einer Schlägerei endeten. Der heilige Altar wurde sogar mit Blut besudelt, Baugerüste stürzen ein - alles deutet darauf hin, dass jemand den Wiederaufbau des Klosters mit allen Mitteln verhindern möchte. Gleich in der Nähe des Heiligtums gibt es einen Grabhügel der Orks. Vielleicht sind die verlorenen Seelen der Verstorbenen verantwortlich für all dies. Auch der Elenviner Ketzer, wie der selbsternannte Bote des Lichts Hilberian genannt wird, steht unter Verdacht.
Ucurian Jago war schon hier, konnte jedoch für keine Unterstützung für das Kloster garantieren. Erst mit Ende Rondra ist mit den Bannstrahlern zu rechnen. So lange wird auch unser Auftrag dauern.

Der Aufbruch ist für den ersten Rondra festgelegt. Wir werden etwa eine Woche bis zum Kloster benötigen. Nun, ganz wohl ist mir bei der Sache nicht. Gerade Aridhel und ich sind prädestiniert dafür Probleme mit den Hütern zu bekommen. Es wird eine harte Zeit für uns, denn Magie ist sicher nicht gern gesehen…

Eintrag vom 30. Praios 1017 BF

Ich habe beschlossen, noch einmal Arthag, den Verrückten zu besuchen. Er murmelte doch eindeutig „Führt die Brüder heim“ – langsam kommt mir der Verdacht, dass das mit unserem jetzigen Auftrag zu tun hat.

Als ich ihn besuchte, sprach ich einen Odem auf ihn. Ich konnte tatsächlich ein magisches Geflecht erkennen, das an seine Aura ankoppelte, doch stammte dieses nicht von ihm selbst. Er musste es von diesem Uriens übernommen haben. Merkwürdig. Als ich den armen Zwerg so betrachtete, murmelte er wieder einige Worte. Er sprach von einer tiefen, lichtlosen Grotte in Sumus Leib. Und er wiederholte die Worte von damals: „Führt die Brüder heim“. Dann berührte er mich an der Stirn. Plötzlich schossen Bilder durch meinen Kopf – ein Schiff, das in einer Grotte verschwand. Erschrocken blickte ich den Zwerg an, der mich nur debil anlächelte. Was wollte er mir damit sagen. Wenn er diese Prophezeiungen sprach, wirkte er ganz klar im Geiste, doch sobald sie zu Ende waren, fiel er wieder in seinen alten Zustand zurück.

Er ist mir irgendwie unheimlich. Diese ganze Geschichte – irgendetwas steckt da noch dahinter, was ich mir nicht erklären kann. Vielleicht eröffnet sich mir der Sinn später, aber derzeit kann ich mit dieser Vision nichts anfangen.

Eintrag vom 1. Rondra 1017 BF

Sobald die Praios-Scheibe heute Morgen am Horizont erschienen war, brachen wir Richtung Kloster auf. Mit uns reisen auch einige Handwerker und eine Schreinerin. Insgesamt zählt unsere Gruppe 16 Personen. Der Tag begann mit Nieselregen, der sich auch in den nächsten Stunden nicht legte.

Die Mönche selber sind nicht sonderlich gesprächig. Dafür sind es die Handwerker umso mehr. Da wäre Angold, der Steinmetz. Er ist ein lustiger Geselle, der wohl dem ein oder anderen Bier nicht abgeneigt scheint. Weiters gibt es Ingrom. Er ist Maurer von Beruf und furchtbar abergläubisch. Kaum sieht er irgendwas, das ihm komisch vorkommt, weigert er sich auch nur einen Schritt zu gehen. Über Golbur, den Goldschmied, kann ich noch nicht viel sagen, außer dass der lispelt. Und dann gibt es noch die Person, die mir bis jetzt am unsympathischsten ist: Andra, die Schreinerin. Dauernd scharwenzelt sie um Torben und Grim herum. Sie umgarnt die beiden regelrecht. Mein Hinweis, dass Grim und ich glücklich verheiratet sind, scheint sie nur wenig zu interessieren.
Und dann sind noch die beiden Zwillingsbrüder Jandrim und Kuvim bei uns. Sie sind die einzigen, die uns helfen könnten uns zu verteidigen, wenn es nötig ist, so wie ich den Trupp hier einschätze.

Heute übernachten wir im Dorf Weihenhorst. Die nächsten Tage werden wir aber wohl zu meinem Leidwesen in der Wildnis übernachten. Bis jetzt war die Reise recht friedlich, ich hoffe, das bleibt auch so.

Eintrag vom 2. Rondra 1017 BF

Der heutige Tag war ereignislos. Allerdings war der Abend dafür umso unerfreulicher. Da wir in der Wildnis übernachten müssen, schlug Aridhel vor, einen Schlafplatz zu suchen, der sich gut verteidigen lässt. Zu diesem Zwecke wollte er rund um unser Lager ein Dornengestrüpp wachsen lassen. Ich widersprach ihm anfangs, doch überzeugte er mich davon, dass es nötig sei. Nur leider waren die Mönche überhaupt nicht begeistert davon. Sie beschimpften uns und drohten, den hohen Lehrmeister in Kenntnis zu setzen und noch dazu die Bannstrahler holen zu lassen.

Aridhel ist nun beleidigt abgezogen, auch wenn wir ihm versucht haben zu erklären, dass er dies in der nächsten Zeit akzeptieren muss, wenn wir da Vanyas Auftrag erfüllen wollen.

Die Stimmung im Lager ist sehr gereizt seit diesem Zwischenfall. Deshalb habe ich mich abseits gesetzt und schreibe hier in Ruhe. Außer Reichweite der misstrauischen Blicke der Mönche.

Eintrag vom 3. Rondra 1017 BF

In der gestrigen Nacht haben sich unsere schützenden Dienste schon bezahlt gemacht. Ein Trupp Orks griff uns an. Natürlich konnten wir sie in die Flucht schlagen beziehungsweise töten, aber ich habe einige Blessuren davongetragen. Mein rechter Arm hat einen kräftigen Schlag abbekommen und ich habe eine ziemlich böse Fleischwunde am Bauch. Der Arm ist wieder halbwegs in Ordnung, aber das Reiten war heute für mich kein Vergnügen. Bruder Ucurius hat mich ganz gut verarztet, aber ich habe Angst, dass die Wunde bei der Beanspruchung wieder aufplatzt. Den anderen geht es ganz gut, es gab keine schlimmen Verwundeten. Allerdings hat es dieses Rattenpack geschafft, vier der Packpferde loszumachen. Joela hat gestern in der Nacht noch zwei eingefangen, heute ist noch eines wieder aufgetaucht.

Durch unser beherztes Eingreifen im Kampf sind die Mönche wieder etwas besänftigt. Heute haben wir das Lager in dem Ruinendorf Corwick aufgeschlagen. Torben hat alles ganz gut organisiert, der Schlafplatz sollte uns gute Möglichkeiten zur Verteidigung bieten.

Ich frage mich, was die Orks wollten. Sie haben nur die Packpferde losgemacht. Mir scheint, dies war kein normaler Überfall. Für mich sieht das eher wie ein Sabotageakt aus. Aber ich kann mich auch täuschen.

Eintrag vom 4. Rondra 1017 BF

In den Ruinen von Corwick befinden sich noch einige Geister. Ruhelose Seelen, Grabnebel, wie ich vermute. Doch sie sind harmlos. Wir hatten zum Glück keine Probleme mit ihnen. Ich wollte, ich könnte ihnen ihren Frieden geben, doch ich weiß nicht wie. Auch die Geweihten konnten nichts für sie tun.

So haben wir unsere Reise heute fortgesetzt. Der Weg führt langsam ins Gebirge, die Landschaft wird karger, Bäume und Büsche weichen Moosen und Flechten. Der Finsterkamm strahlt eine merkwürdige Aura aus. Ich vermag sie nicht zu deuten. Manchmal habe ich das Gefühl, wir werden beobachtet. Aber ich kann niemanden entdecken. Es soll hier ja einige Harpyien geben. Ich hoffe, wir begegnen diesen Wesen nicht, sie bringen nur Ärger.

Aridhel hat uns erzählt, dass seine Katze es wohl nicht gerne sieht, wenn er in einen Kampf zieht. Er spürt es richtig. Ich glaube, er ist unsicher, wie er sich verhalten soll, Aridhel ist eigentlich ein ausgebildeter Kämpfer, doch nun hat er eine andere Aufgabe zu erfüllen. Die Katze verleiht die Fähigkeit zu vermitteln, da ist Gewalt fehl am Platz. Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt. Der Elf hat sich heute um meine Wunde am Unterleib gekümmert. Ich muss sagen, in der letzten Zeit ist er wirklich ein fähiger Heiler geworden, der Grim nicht mehr viel nachsteht.

Eintrag vom 5. Rondra 1017 BF

Unsere Reise ist von einem tragischen Zwischenfall erschüttert worden. Wir kamen heute in die Ogerklamm. Da wir schon befürchteten, dass etwas passieren würde, schickten wir Grim und Joela als Späher vor, damit wir nicht in einen Hinterhalt geraten. Doch genau das sollte uns ein Menschenleben kosten. Denn plötzlich hörten wir ober uns ein Grollen. Gerade noch rechtzeitig konnte ich in Deckung springen, als auch schon eine Gerölllawine von oben auf uns nieder ging. Aridhel rettete die Schreinerin Andra, in dem er sie mit sich riss, doch für Bruder Rowenius konnten wir nichts tun, er wurde unter den Gesteinsmassen begraben. Auch zwei Pferde ließen ihr Leben.

Torben untersuchte, was die Lawine ausgelöst haben könnte. Er war es auch, der als erster den Hebel oben an der Felswand entdeckte. Wir sind sicher, dass jemand diese Lawine absichtlich auf uns losgelassen hat. Eindeutig Sabotage. Ich bin mir nun auch sicher, dass der Überfall der Orks vor zwei Tagen kein einfacher Raubüberfall war. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wer dafür verantwortlich ist. Ich hoffe, wir können diesen Schurken aufspüren, bevor wir noch jemanden an Boron verlieren.

Ich höre die Mönche murren, sie beschweren sich über uns bei Bruder Emmeran. Wir seien unfähig sie zu beschützen, und solche zwei Zauberwirker, die wären des Herren Praios unwürdig. Einen hörte ich sogar sagen, wir sollten im Kloster gleich in Gewahrsam genommen werden. Ich sehe schon, unser Aufenthalt im Kloster wird kein Spaß werden. Wir müssen aufpassen, nicht gleich in Ungnade zu fallen. Es gilt einen wichtigen Auftrag zu erfüllen.