Der Auftrag des Heliodans
Inhaltsverzeichnis
- 1 Eintrag vom 28. Rondra 1017 BF
- 2 Eintrag vom 30. Rondra 1017 BF
- 3 Eintrag vom 1. Efferd 1017 BF
- 4 Eintrag vom 2. Efferd 1017 BF
- 5 Eintrag vom 5. Efferd 1017 BF
- 6 Eintrag vom 7. Efferd 1017 BF
- 7 Eintrag vom 8. Efferd 1017 BF
- 8 Eintrag vom 9. Efferd 1017 BF
- 9 Eintrag vom 12. Efferd 1017 BF
- 10 Eintrag vom 14. Efferd 1017 BF
- 11 Eintrag vom 15. Efferd 1017 BF
- 12 Eintrag vom 16. Efferd 1017 BF
Eintrag vom 28. Rondra 1017 BF
Wir sind heute in Greifenfurt angekommen. Die Reise verlief problemlos. Fast hätte ich erwartet, dass Archon Megalon zu uns stößt, um uns wieder aus irgendeinem Grund zu verhöhnen, oder um Grim den Halsreif abzunehmen. Doch nichts dergleichen ist geschehen.
Der Heliodan ist mit seinem Heereszug in der Stadt, etwa tausend Menschen sind in seinem Gefolge. Durch die ganzen Ereignisse haben wir das gar nicht so verfolgt. Aber das Oberhaupt der Kirche möchte mit einem Heer gegen den Elenviner Ketzer ziehen. Wir sind alle sehr besorgt deswegen, Aridhel durch sein Zeichen besonders. Das letzte, was wir jetzt brauchen können, ist ein Bürgerkrieg im Mittelreich. Das würde dem Bethaner nur in die Hand spielen. Ich hoffe, die Zwölfe wissen dies zu verhindern, es könnte unser aller Untergang sein! Die Situation ist sehr ernst. Auf unserer Reise haben wir einiges über den Zug des Heliodan erfahren. Anfang Firun 1014 BF begann Jariel Praiotin seine Reise durch das Land. Über Rommilys zog er nach Tobrien, dann ins Bornland, wo er angeblich Rücksprache mit Ayla von Schattengrund hielt. Danach ging es weiter in die Weidener Todeszone. Anfang dieses Jahres besuchte er Herzog Waldemar von Weiden, dann zog der Bote des Lichts über Baliho nach Greifenfurt. Der weitere Weg soll ihn über Ferdok nach Punin führen und schließlich nach Elenvina. Die Schlacht soll vor der Stadt stattfinden. Jast Gorsam vom Großen Fluss ist der Halbbruder von Hilberian – er wird wohl auf dessen Seite stehen. Nicht auszumalen, wenn es tatsächlich zu einer Schlacht kommt. Vielleicht kann Aridhel auf den Boten des Lichts einwirken. Die Praios-Kirche ist durch diese Spaltung unglaublich geschwächt, das ist gerade in der jetzigen Situation, wo wir sie im Kampf gegen den Bethaner brauchen, schon schlimm. Doch ein offener Kampf wäre eine Katastrophe. Wir müssen das dem Boten des Lichts versuchen klarzumachen. Ich hoffe, er hört auf uns. |
Eintrag vom 30. Rondra 1017 BF
Heute kam ein Bote mit 80 Dukaten pro Person als Anerkennung unserer Leistungen. Das Geld kann ich gut gebrauchen. Der Heliodan wünscht uns morgen zu sehen. Wir sind sehr erleichtert, dass er uns empfängt. Welch Ehre wird uns zu Teil. Ich hoffe gewisse Leute in unserer Gruppe wissen das zu schätzen und sich zu benehmen.
Auch Amando Laconda da Vanya ist hier. Er ist aber uns gegenüber sehr zurückhaltend. Wir haben gerade einmal Höflichkeiten ausgetauscht. Ich denke, er will auf keinen Fall, dass herauskommt, dass er uns nach Arras de Mott geschickt hat. Bei all den Ereignissen habe ich mich noch gar nicht mit Grims Zeichen beschäftigt. Ich habe mit meinem Liebsten gesprochen. Er hat Angst, dass er nicht damit umgehen kann, dass er nicht würdig ist, es zu tragen. Wie kann er nur so etwas sagen? Er hat im Kloster bewiesen, dass er der wahre Träger ist! Er war es doch, der diese Elementaren Meister rief und das Transpropriatorium zerstört hat! Die neuen Kräfte machen Grim etwas Angst. Das kann ich verstehen, aber er wird lernen damit umzugehen, da bin ich mir sicher. |
Eintrag vom 1. Efferd 1017 BF
Unser Gespräch mit dem Boten des Lichts verlief sehr gut. Außer dem Oberhaupt waren noch Amando Laconda da Vanya, Ucurian Jago und einige aus der Sonnenlegion anwesend. Der Heliodan erwartete unseren Bericht. Aridhel sprach in weise gewählten Worten von der drohenden Gefahr. Als er geschlossen hatte, wollte Jariel wissen, wann der Dämonenmeister sich offen zeigen würde. Ja, eine Frage, die wir selbst gerne beanwortet hätten.
Nach diesem Gespräch schickte er alle außer uns aus dem Zelt. Und dann blieb mir fast die Luft weg, denn der Heliodan hatte eine Bitte – an uns! Er weiß sehr wohl, wie gebeutelt das Land ist. Wenn es möglich ist, möchte er die Spaltung der Kirche abwenden. Der Krieg ist nur der allerletzte Ausweg. Doch Praios hat uns nicht verlassen, sprach Jariel. Denn es gibt eine Art Prophezeiung, ein Orakel. Doch noch ist die Bedeutung nicht klar. Wir sollen nun in seinem Auftrag zu Hilberian reiten und mit ihm reden. Denn diese Zeichen dürfen nicht unbeachtet bleiben. Wenn sich durch dieses Orakel herausstellen sollte, dass Hilberian Bote des Lichts sein soll, wird Jariel ihm sein Amt überlassen. Dann erzählte der Heliodan uns von seiner Vision. Alles war in Licht getaucht und er vernahm die folgenden Worte: "Am Tag nachdem in Greifenfurt die Sonne am hellsten schien, wird in Drôl ein Tempel gesegnet und in Festum kein Ketzer verurteil." Jariel kann sich wie wir noch keinen Reim darauf machen. Denn es ist nicht vorgesehen, dass in Drôl ein Tempel gesegnet wird. Ist der Tempel vielleicht ein Symbol für etwas anderes? In Fasar gibt es angeblich einen ähnlichen Satz in einem Geschichtsbuch. Wir sollen auch in der Stadt des Lichts nachlesen. Der Heliodan übertrug nun tatsächlich uns die Aufgabe, dieses Rätsel zu lösen!!! Ich kann es noch kaum fassen! Nie hätte ich gedacht, dass ich im Auftrag von Praios über das Schicksal der Kirche entscheiden soll! Es liegt an uns, dieses Orakel zu deuten um vielleicht einen Krieg zu verhindern. Möge Hesinde uns die Weisheit schenken, Licht in den Nebel der Prophezeiung zu bringen! Jariel wird unterdess seinen Zug fortsetzen. Anfang nächsten Jahres wird er in Elenvina sein. Bis dorthin haben wir Zeit. Sollte noch immer nicht feststehen, wer der wahre Bote des Lichts ist, dann wird es einen Krieg geben. Und dann Praios bewahre! Wir halten nun ein Schreiben in den Händen, welches bestätigt, dass wir im Auftrag des Heliodan unterwegs sind. Als wir uns verabschiedeten, fragte Aridhel den Heliodan doch tatsächlich, ob Zauberei akzeptiert werden würde. Was wollte er denn damit sagen?! Wir müssen ein Rätsel lösen, Zauberei wird uns da sowieso keine Hilfe sein. Ich vertraue auf Hesinde, dass sie ihre grenzenlose Weisheit über uns bringen wird. Der Bote des Lichts meinte daraufhin nur: "Wir werden sehen". Ich befürchtete schon, dass diese Aussage schlimmere Folgen haben würde. Törichter Elf! |
Eintrag vom 2. Efferd 1017 BF
Wir sind heute schon abgereist, die Zeit drängt. Wir wissen nicht einmal so recht, wo wir anfangen sollen nach weiteren Prophezeiungen zu suchen. Ich hoffe, wir sind dieser Aufgabe wirklich gewachsen. Wir wollen in Gareth beginnen. Hoffen wir, dass wir in der Bibliothek der Stadt des Lichts etwas finden. Torben ist zu seiner Familie geritten. Er konnte es kaum noch erwarten sie wiederzusehen, was ich verstehen kann. In etwa einer Woche wird er nachkommen. Seine Frau wird darüber auch etwas enttäuscht sein. Die armen Kinder, die ohne Vater aufwachsen. Ob sie begreifen, welch wichtige Aufgabe er zu erfüllen hat? Wahrscheinlich noch nicht, aber ich hoffe für Torben, sie werden es eines Tages verstehen und stolz auf ihren Vater sein. |
Eintrag vom 5. Efferd 1017 BF
Wir haben uns den Aventurischen Boten gekauft um über die neuesten Meldungen informiert zu sein. Mir fiel dabei wieder ein, dass ich letztens im Salamander von Galotta gelesen habe. Es hieß doch, er würde an einem "Elixier zu elementaren Wandlung arbeiten". Angesicht dessen, was wir erlebt haben, gibt mir das sehr zu denken. Kollaboriert er etwa mit dem Bethaner? Wir sollten auf jeden Fall verfolgen, was dieser verfluchte Magier so treibt.
Sonst steht im Boten hauptsächlich nur etwas über die Spaltung der Praios-Kirche darin. Ach ja, der ODL sucht Mitlieder. In der Zeitung war ein Gespräch mit Seiner Spektabilität Tarlisin von Borbra abgedruckt. Ich spiele – wenn auch derzeit nur wage – durchaus mit dem Gedanken, vielleicht eines Tages dem Orden beizutreten. Sie könnten noch wichtige Verbündete im Kampf gegen den Bethaner sein. Im Boten waren auch zwei offene Briefe von Melwyn Stoerrebrandt und Saldor Foslarin abgedruckt. Sie beschweren sich beide darüber, dass sie nun unter Aufsicht der Bannstrahler gestellt wurden. Gerade Foslarin regt sich auf, wo er uns doch unter Arrest und Beobachtung stellen ließ! Geschieht ihm recht, wo er uns doch gedroht hat uns genauestens unter die Lupe nehmen zu wollen. Ich hatte gehofft, vielleicht einen Hinweis auf Drôl oder Festum zu finden, aber nichts dergleichen. Hätte mich auch gewundert, aber wir müssen alles nutzen, was uns zur Verfügung steht. |
Eintrag vom 7. Efferd 1017 BF
Wir sind in Gareth angekommen. Morgen werden wir uns gleich auf den Weg zur Stadt des Lichts machen. In der Stadt selbst gibt es nicht viel Neues. Man spricht immer noch von der diesjährigen Sommersonnenwendfeier. Reichsbehüter Brin verkündete persönlich den Beginn des neuen Jahres und eröffnete die Festlichkeiten. Immerhin fühlt das Volk, dass es einen starken Herrscher hat. Das können wir in diesen schweren Zeiten brauchen.
Heute Abend kam ein Beilunker Reiter in unseren Gasthof. Er hatte einen Brief für Joela dabei. Sie ließ sich dann den restlichen Abend nicht mehr blicken. Merkwürdig. Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes passiert. |
Eintrag vom 8. Efferd 1017 BF
Wir haben heute mit der Hochgeweihten Bernhild von Pilbersaum gesprochen. Sie erzählte uns, dass bereits einmal in der Geschichte der Praios-Kirche eine wichtige Entscheidung mit so genannten Rätselorakeln getroffen wurde. Damals erhielten einige Geweihte Orakelsprüche. Es waren zwölf an der Zahl, die zusammengetragen und gedeutet werden mussten.
Schließlich eröffnete uns Bernhild, dass auch sie eine Erscheinung hatte. Und zwar gestern erst. Sie vernahm folgende Worte: "In Beilunk wird ein Ketzer verurteilt genau dann wenn in Kuslik ein Tempel gesegnet wird. Wenn dies heute ist, sollen beide Boten der Lichts sein und vereint die Macht halten." Mit diesen Worten entließ sie uns. Wir haben uns weiter umgehört, doch niemand sonst hatte hier noch eine Vision. Auch welche Entscheidung damals mit Hilfe des Rätselorakels getroffen wurde, haben wir nicht herausgefunden. Die Information ist im Laufe der Jahrhunderte verschollen. Ganz wissen wir noch nicht, was wir jetzt tun sollen. Wir werden uns weiter hier in Gareth umhören. Torben kommt erst in ein paar Tagen, auf ihn müssen wir sowieso warten. Wir haben Joela gefragt, was in dem Brief, den ihr gestern der Beilunker gebracht hat, gestanden hat. Doch sie wich aus und meinte nur, er käme von einem Freund der Familie. |
Eintrag vom 9. Efferd 1017 BF
Joela ist weg. Sie hat uns nur eine Notiz hinterlassen, in der stand: "Phex wird uns wieder zusammenführen. Lebt wohl! Joela" Wie dem auch sei, heute haben wir in der Kaiserstadt um eine Audienz angesucht. Wir müssen noch einmal vor dem Bethaner warnen. Vielleicht hatte auch Reichsbehüter Brin eine Vision. Wer weiß. |
Eintrag vom 12. Efferd 1017 BF
Die Tage hier vergehen schleppend. Wir finden nichts Neues heraus. Es ist, als ob wir eine Nadel im Heuhaufen suchen müssten. Wenigstens haben wir eine Audienz am 15. Efferd beim ersten Hofmagus Virilys Eibon, Reichserzmarschall Helme Haffax und Reichsgroßgeheimrat Dexter Nemrod. Schon etwas besser, als das letzte Mal, wie wir hier waren. Vielleicht nimmt man uns langsam ja doch ernst. |
Eintrag vom 14. Efferd 1017 BF
Torben ist heute wieder gekommen. Er hat mir ein Kurzschwert mitgebracht. Es ist als Versöhnung gedacht. Ich war doch etwas wütend auf ihn, als er so einfach die Glasstatue in Arras de Mott zerstört hat. Es hätte was weiß ich was passieren können!
Wir haben uns nach wichtigen Orten und Personen der Praios-Kirche umgehört. Potenzielle Ziele für uns könnten das Orakel von Balträa, Arras de Mott, der Tempel in Vinsalt und der Tempel in Greifenfurt sein. Arras de Mott – von dort kommen wir ja gerade erst! Ich möchte ehrlich gesagt, nicht schon wieder dorthin zurück. Praios-Tempel sind übrigens nur zwei in Bau – der in Elenvina und der in Arras de Mott. |
Eintrag vom 15. Efferd 1017 BF
Die Audienz hat heute nicht viel Neues gebracht. Dexter Nemrod wünscht regelmäßige Berichte von uns. Helme Haffax interessierte nur, wo und wann der Bethaner zuschlagen wird, damit er ein Heer entsenden kann. Aber darauf wissen wir ja auch keine Antwort. Wir haben mit Virilys Eibon gesprochen, wie es mit den Gilden aussieht. Er meinte, sie werden sich sicher nicht einigen. Wie kurzsichtig! Möge ihnen Hesinde Einsicht bringen. Immerhin ist jetzt der Kaiserpalast noch einmal gewarnt. Hoffentlich fängt Helme Haffax an ein Heer aufzustellen. Je früher wir gewappnet sind, desto besser. |
Eintrag vom 16. Efferd 1017 BF
Aridhel und ich gingen heute noch einmal zur Magier-Akademie. Ein Rohalshüter empfing uns. Er meinte zu unseren Warnungen nur, ob nicht besser wir überwacht werden sollten, denn man wisse ja nicht, auf welcher Seite wir denn stehen. Als wir zornentbrannt kehrt machten und gingen, wagte es dieser Unwissende uns auch noch "Schwarzmagie muss verbannt werden" nachzurufen! Wie kann er es wagen! Wenn er mit seinem minderen Geist nur erfassen könnte, wen er da vor sich hatte! Zwei der Gezeichneten so respektlos zu behandeln!
A propos Gezeichnete. Grim hat sich eigentlich durch den Halsreif gar nicht verändert, kommt mir vor. Etwas ist merkwürdig. Er hat mir erzählt, dass er das Gefühl hat, dass die Schlange ihn irgendwann einmal verlassen wird. Ich glaube aber, er hat einfach Angst, dass das Zeichen für Megalon bestimmt war. Doch das kann ich mir nicht vorstellen. Dieser Druide ist viel zu skrupellos, wer weiß, was er alles damit angestellt hätte! Meine Gruppe hat sich entschlossen sich zu trennen. Grim und ich werden zusammen nach Lowangen gehen um dort zu überwintern. Grim möchte unbedingt auf dem Weg dorthin Dschelef ibn Jassafer in Trallop besuchen. Er kann uns sicher in Bezug auf das Zeichen weiterhelfen. Torben wird nach Greifenfurt und Ysilia reisen. Er möchte etwas über den Zwerg Kuwim herausfinden. Vielleicht findet er eine Spur zu den Borbaradianern. Aridhel möchte die Städte Punin, Kuslik, Xorlosch, Vinsalt und Elenvina besuchen. Er wird viele Leute vor dem drohenden Unheil warnen. Aridhel kann nicht mehr rasten, seit er das Zeichen hat. Jetzt, wo Joela auch noch weg ist, ist es noch schlimmer. Vielleicht will er sie ja auch suchen. Ich habe Aridhel gebeten, mir das Liber Zhammoricam aus Punin mitzubringen. Den anderen habe ich nichts davon gesagt, sie würden es nicht verstehen. Ich möchte endlich Zelemja lernen um es besser studieren zu können. |